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Wilder Wein und nochmal Flechten

 
   Degupedia-Forum » Tierernährung und Pflanzen » Wilder Wein und nochmal Flechten Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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atropa belladonna
Freak


Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 29.10.2009 15:55    Titel: Wilder Wein und nochmal Flechten Antworten mit Zitat

Wir haben im Garten wilden (?) Wein. Es ist jedoch nicht jener, der das Laub im Herbst rot färbt. Die Blätter sind normal groß und welken einfach. Die Trauben sind rot, etwas kleiner als herkömmliche (also nicht diese Winztrauben, die man manchmal an Hauswänden sieht) und sehr wohlschmeckend. Die verholzten Triebe ("Lianen") habe ich jetzt zurückgeschnitten und frage mich, ob man die irgendwie zur Degubespassung nutzen könnte.

Weiters habe ich von Nachbars einen gefühlten halben Pflaumenbaum bekommen. Leider ist er jedoch mehr mit Flechten übersät, als es zunächst den Eindruck machte. Kann ich das Holz trotzdem benutzen? Ich wollte es als Kletterhölzer für Käfigeinrichtung nehmen. Es ist übrigens die übliche Baumflechte, wie sie hier leider öfter vorkommt. Die Degus kennen die im normalen Maße und kauen hin und wieder auch dran rum. Auch hat der Baum Stammfäule, was ihn sehr morsch werden ließ. Aber teilweise ist er trotzdem noch recht gut erhalten, so dass ich ihn rein theoretisch nutzen könnte.

Tante Edith ergänzt:

Hab Hier ein Bild gefunden, das den Wein zeigt, den wir hier auch wachsen haben.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 29.10.2009 19:45    Titel: Re: Wilder Wein und nochmal Flechten Antworten mit Zitat

Der Wein ist irgendeine Kulturweinsorte, wenn meine trüben Augen das richtig sehen.
Man kann den wilden Wein (Vitis vinifera subsp. sylvestris) vom Kulturwein (Vitis vinifera subsp. vinifera) dadurch unterscheiden, daß der wilde Wein sehr kleine, dunkle längsovale Früchte trägt, der Kulturwein hat größere Früchte, welche auch rund sein können. Meiner Meinung nach sind die Früchte da auf dem Bild definitiv rund.
Vitis vinifera ist in all seinen Teilen unproblematisch, die Blätter und Früchte werden sogar vom Menschen gegessen.

Das, was in den Tierforen unter wilder Wein verstanden wird, sind Jungfernreben (Parthenocissus quinquefolia). Sie enthalten recht viel Oxalsäure in den Früchten, was zumindest beim Menschen in großen Mengen zu Vergiftungen führt. Der Stamm dagegen ist für die Einrichtung von Nagerkäfigen durchaus geeignet und unproblematisch.
Man erkennt die Jungfernrebe an den Haftorganen, welche den Vitis-Arten fehlen.

Flechten scheinen gesundheitsfördernd zu sein, hab in den letzten beiden Jahren damit herumexperimentiert. Scheinbar können die Tiere erlernen, wieviel Flechte sie brauchen. Inzwischen biete ich mit Flechten und Moosen bewachsene Äste immer dann an, wenn sie unspezifisches Unwohlsein zeigen. Selbst bei Zahnschmerzen und Entzündungen in der Maulhöhle scheinen Flechten lindernd oder sogar heilend zu wirken.
Gerade Flechten bilden ein ganzes Potpourri an Pilz- und Bakteriengiften, welche desinfizierend wirken.
In der Literatur läßt sich leider kaum was über die tatsächliche Wirkung finden.

Morsches Holz hat meine Degus regelrecht dazu verführt, Sauerei mit Baumstamm zu verursachen Twisted Evil
Wenn ich morsches Holz, unter anderem auch Rotfäuleholz, ihnen reingepackt hatte, ruhten die erst, wenn sie den Stamm sachgemäß gefleddert und im Raum gleichmäßig verteilt hatten Very Happy
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Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
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atropa belladonna
Freak


Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 29.10.2009 19:56    Titel: Re: Wilder Wein und nochmal Flechten Antworten mit Zitat

Vielen Dank!

Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:
Der Wein ist irgendeine Kulturweinsorte, wenn meine trüben Augen das richtig sehen.


Ja, das muß so sein, wie ich mittlerweile denke. Die Früchte sind recht groß, wie gesagt nur ein wenig kleiner als herkömmliche Weintrauben.

Zitat:
Vitis vinifera ist in all seinen Teilen unproblematisch, die Blätter und Früchte werden sogar vom Menschen gegessen.


Nein, isses wahr! Very Happy Das weiß ich ja wohl, aber zum einen sind die Blätter eingelegt (keine Ahnung, ob sie dadurch irgendwelche Wirkstoffe verändern/verlieren oder was auch immer). Zum anderen hätte es ja durchaus sein können, dass die Weinblätter vom Südländer Deiner Wahl von einer speziellen verträglichen-essbaren Sorte sind oder so. Ich frag halt in einem der wenigen Zweifelsfälle lieber nochmal nach.
Wink
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 03.11.2009 02:22    Titel: Re: Wilder Wein und nochmal Flechten Antworten mit Zitat

Also der Wein, den kenne ich. Ist eine kleinfrüchtige Sorte (wobei unsere waren noch kleiner, hatten aber tendenziell etwas mehr Früchte). Hier wird die unrühmlich als "Bettseicherli" bezeichnet.
Interessant ist noch, diese Trauben waren süsser, als diese, die wir jetzt haben. Es ist eine mit relativ grossen Beeren, die aber eher wässerig, leicht süsslich schmecken. Das hindert die Degus jedoch nicht daran, sich um diese zu streiten - wobei ich wiederum so Spezies haben, einige mögen Früchtchen (auch Coctailtomaten, da machen sie keinen Unterschied: es muss rund und saftig sein), andere nicht. Dafür mögen andere wiederum sehr gerne gewisse Grünfutterarten, die nicht überall sehr beliebt sind. Die Weinblätter sind hier übrigens nur mässig beliebt. Da sind sich Meerschweine und Degus mal einig.

Zitat:

Wenn ich morsches Holz, unter anderem auch Rotfäuleholz, ihnen reingepackt hatte, ruhten die erst, wenn sie den Stamm sachgemäß gefleddert und im Raum gleichmäßig verteilt hatten

Ja so sind sie. Dazu kommt mir eine uralte Geschichte in den Sinn. Vor 10 Jahren im Herbst 1999 waren wir in Spanien in den Ferien. Ich nahm dann etwas Kokosrinde für die Degus mit und war richtig stolz darauf. Die Freude währte jedoch nicht lange. Ich gab ihnen die Rinde in den Käfig, es dauerte kaum 2-3 Tage, da war nix mehr davon zu finden, alles geshreddert.
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