Alters-Demenz bei Tieren?

[Tina01]

Hallo

Mein 6,5-jähriges Degu-Weibchen zeigt zunehmend seltsames Verhalten.

Z.B. bettelt sie nach einem Leckerli, steigt am Gitter hoch, nimmt jedoch den Kürbiskern nicht obwohl ich weiss, dass sie ihn gerne mag. Sie hört nicht auf zu betteln, jedoch nimmt sie partout nichts durchs Gitter aus der Hand, wie sie es seit 5 Jahren ständig machte.

Also mache dann ich den Käfig auf und halte den Kern mit der flachen Hand hin, so nimmt sie ihn teilweise, machmal aber auch nicht.

Jedoch kommt es mir teilweise so vor, als ob sie zwar aus Gewohnheit um Leckerli bettelt, dann jedoch gar nicht so recht weiss, was sie damit machen soll. Dass sie das Futter eben ins Mäulchen nehmen muss, wenn sie es fressen will.

Wenn ich die Näpfe mit Futter fülle hat sie sich immer sofort den 1. Happen rausgeholt. Jetzt halte ich ihr den Napf hin, sie riecht am Futter, nimmt jedoch nichts sondern tappt davon.
Immerhin sehe ich sie dann anschliessend meist fressen.

Manchmal rennt sie auch ziemlich orientierungslos durch den Käfig wie wenn sie vergessen hat, wohin sie eigentlich will.

Mein Bekannter hat erzählt, dass seine mind. 18-jährige Katze ein ähnliches Verhalten zeigt. Sie bettelt oft lautstark um Futter, frisst dann jedoch nichts sondern rennt manchmal sogar davon und schreit weiter nach Futter.
Oder auch schon habe sie den Hauseingang nicht mehr gefunden und sei scheinbar orientierungslos und laut rufend auf dem Hof herumgelaufen. Als der Besitzer dann die Haustüre öffnete, rannte sie schreiend an ihm vorbei ins Haus - offenbar hatte sie hinein gewollt.

Hat jemand von Euch schon ähnliche Beobachtungen bei alten Tieren gemacht?
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Liebe Grüsse
Simone

[atropa belladonna]

Ja, Altersdemenz gibt es grundsätzlich natürlich auch bei Tieren. Inwiefern das von Dir beschriebene Verhalten jedoch wirklich darauf zurückzuführen ist, kann ich aber nicht sagen, weil auch andere Faktoren ne Rolle spielen. Im Alter verlangsamt sich der Stoffwechsel, so kann es sein, dass der Appetit weniger wird. So würde ich es zum Beispiel nicht übebewerten, dass sich Dein Mädel nicht mehr in alter Manier übers Futter hermacht. Auch der Geschmack ändert sich stetig, bei mir waren jahrelang Sonnenblumenkerne in, nun guckt sie kaum mehr ein Degu mit dem Hintern an.

Kontrolliere gut, ob die Degus weiterhin genug trinken, denn erfahrungsgemäß können das die Tiere tatsächlich mit der Zeit "vergessen" und drohen dann auszutrocknen (das wiederum führt zusätzlich zu einer verringerten Hirnleistung, also ein Teufelskreis). Hier wäre es natürlich schön, wenn Deine Degus Frischkost nehmen würden, dann könntest Du die zusätzliche Flüssigkeitsversorgung auch hierüber sicherstellen. Ich denke aber, es ist nie zu spät, doch noch damit anzufangen. Ich würde würde weiterhin kleine Mengen Gras und Wiesenkräuter anbieten. Irgendwann kommen sie vielleicht doch noch auf den Geschmack. So mancher Degu hat bei mir auch in späten Semestern festgestellt, dass frisches Gras sehr lecker schmeckt!

Was aber viel schlimmer ist (und womit ich hauptsächlich zu kämpfen habe) ist der Altersstarrsinn.

Ab einem bestimmten Alter fangen nämlich vor allem die Herren Degu an zu denken, sie wären weiß Gott wer und könnten sich zunehmend alles herausnehmen. Anders als bei kleinen Flegeln in der Pubertät kann man die alten Knacker dann aber noch nicht mal einschüchtern mit Schimpfen.

[Tina01]

Ich sehe Bianca mehrmals täglich am Wassernapf. Am Morgen wartet sie jeweils darauf, bis ich das Wasser gewechselt habe und macht sich dann gleich drüber her.

Aber gerade jetzt in der "grünen" Zeit werde ich vermehrt frisches Grün aus dem Garten anbieten, danke für den Hinweis. Das mögen sie tendenziell immerhin lieber als Frischgemüse.

[Tina01]

Bianca hat ein neues Stadium erreicht. Der Starrsinn scheint verschwunden zu sein, dafür ist sie einfach nur noch tatterig.

Sie schafft es kaum noch, ein Leckerchen mit den Zähnchen kräftig genug zu packen, dass sie es an ihren Liebslingsort tragen kann.

Und Ihr Gleichgewichts-Sinn schwindet auch immer mehr. Mind. 1x pro Woche fällt sie irgendwo runter.
Da ich seit einiger Zeit hoch eingetreut habe, landet sie immerhin weich.

Sie verkriecht sich meistens so dass ich sie ständig im Käfig suchen muss um zu sehen, ob es ihr gut geht. 2x pro Tag muss sich sich zeigen, sonst bin ich nicht ruhg.

Aber in ihren kurzen, aktiven Phasen zeigt sie noch immer eine erstaunliche Energie und vor allem Lebensfreude.

In 3 Monaten wird sie 7 Jahre alt.
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Liebe Grüsse
Simone

[Murx Pickwick]

Ich bin gespannt, ob du bei ihr auch das Verhalten sehen kannst, was ich bei Ratten immer wieder hatte ... wenn sie nicht mehr wollten, wurden sie zahm, ließen sich ohne Probleme greifen, teils trotzdem sie noch gut zu Fuß waren.
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Murx ist die Praxis!

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[Tina01]