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 Betreff des Beitrags: Umstellung auf pelletfrei - wie ist die Geschichte?
BeitragVerfasst: 20.01.2014, 23:49 
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Breifallklatscher

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Ich bin einfach unverbesserlich - ich wollte mal wieder eine gute Tat leisten und habe mich auf dem tschechischen Chinchilla-Forum angemeldet. Dort gibt es ein Chinchilla, das seit Monaten Matschkot hat. Ich habe die Ratschläge, die ich hier bekommen habe, und die bei unseren beiden winzigen so gut greifen, weitergegeben und auch vorsichtig darauf hingewiesen, dass ich kein Befürworter von PHW bin. Ich bin froh, dass Internet ein virtuelles Medium ist, sonst wäre ich längst gesteinigt worden *angst* . Nüsse wachsen doch nicht in den Anden (dafür aber jede Menge von Pellets...). Führt nur zu Fettleber. Frischfutter - unsere Chins würden schreiend weglaufen. Pellets sind ja nur Gras und Heu, nur eben zusammengepresst -hast Du denn die Zusammensetzung gelesen (habe ich, deshalb versuche ich von den Pellets wegzukommen). Wer hat sich hier angemeldet - ein Provokateur oder ein Umweltschützer. Usw. Uuuf! Das habe ich von meinem Zwang, die ganze Welt retten zu wollen :(. Ich bin wohl die einzige Chinhalterin in ganz Tschechien, die glaubt, dass PHW nicht unbedingt das Beste ist und dass es auch Alternativen dazu gibt. Ich will auch kein Chin-Messias von Tschechien sein - ich würde wohl ein ähnliches Ende nehmen! Vor allem, wo meine Chins nicht mal komplett pelletfrei sind... Aber es war den Versuch wert, eine Alternative aufzuzeigen. Es würde mich jedoch interessieren, seit wann man in Deutschland/ Schweiz über pelletfrei spricht. Wie weit reichen denn die Erfahrungen damit? Und wie ist hoch ist das Mass von Chin-Haltern, die pelletfrei machen, im Vergleich zu den PHW-Klassikern? Eine kleine Aufmunterung wäre jetzt nicht ganz verkehrt :wink:. Und die Infos würden mich wirklich interessieren!

LG, Diana

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 Betreff des Beitrags: Re: Umstellung auf pelletfrei - wie ist die Geschichte?
BeitragVerfasst: 21.01.2014, 10:15 
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Pyramidenspitze
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Tjaaaa ... also Pellets für Chinchillas gibts erst seit Mitte der 50er Jahre, davor wurde pelletfrei ernährt. Und glaub mal ja nicht, daß da drauf geachtet wurde, hübsche, getrocknete Kräuter in hoher Qualität zu verfüttern - nö, da wurde eben Getreide, im Sommer Wiese und im Winter Grünabfälle aus der Küche verfüttert!
Die Chinchillas hatten allesamt nen gesunden Verdauungstrakt, ihr Problem war vielmehr die beengte Haltung, Bißwunden, Hautpilz etc ...

Dann kamen die Pellets auf - und es wurde zu Frischfutter geraten! Erst, nachdem die Größen in der Chinchillapelztierzucht auf den Trichter kamen, die Pellets selbst herzustellen, kamen sie auch auf den Trichter, das Frischfutter schlecht sein könnte - denn, sie wollten ihre Pellets verkaufen!
Es ist richtig auffällig, wie sich die Ratschläge von einer Auflage zur anderen vom selben Autor änderten - erst, gebt Frischfutter, seid vorsichtig mit Pellets, dann plötzlich, gebt ja kein Frischfutter, macht Chinchis krank, gebt auch keine Pellets, sondern nur die Preßlinge, die ich persönlich herstelle!
Pellets hatten enorme Vorteile gegenüber Wiese ... sie nahmen nicht soviel Platz weg, waren billig, leicht zu lagern und es gab keinen Grünstich im Fell. Wer nicht auf Pellets umstellte, ging ein (zumal die Preise dank der Antipelztierliga enorm in den Keller rasselten), wer bei Pellets blieb, blieb konkurrenzfähig auf dem Chinchillapelzmarkt. In den 70er Jahren fütterten alle Chinchillazüchter Pellets, weltweit ... es gab nur noch wenig Frisches und Kräuter nur noch, wenn es aufgrund des Gesundheitszustandes der eigenen Herden nicht mehr anders ging. Wohlgemerkt - es wurde auch da noch Frisches und Kräuter zugefüttert! Nur halt geziehlt, denn Kräuter waren teuer.
Eine Haltung von Chinchillas in Liebhaberhänden gab es nicht.

In den 90er Jahren wurden Chinchillas zunehmend auch über Zoofachgeschäfte angeboten ... um die Jahrtausendwende kam auch das erste Kuntibuntichinchillafutter von Vitakraft auf den Markt - ein Mischfutter aus bunten Kringelchen, Hafer im Spelz und Flocken. Die Pelzerchinchillas wurden weiterhin mit Pellets und bei Bedarf Kräutern gefüttert, die Heimtierchinchillas wurden mit diesem Chinchillafertigfutter plus nach individuellem Gutdünken gefüttert (hier mal nen Apfel, da mal nen Döner ... ähm, halt je nach Intelligenz und Verständnis fürs Tier). Zur Jahrtausendwende kamen dann Internet mit Foren in Mode, immer mehr Menschen informierten sich in Fachforen und immer mehr Tierfachforen sprossen wie die Pilze aus dem Boden.
Darunter auch ein Chinchillaforum ... und das wurde in Deutschland maßgebend, was die Ernährung angeht!
Die Chinchillahalter orientierten sich an den erfahrenen Pelzern ... woran sollten sie sich auch sonst so orientieren?
Und die Pelzer fütterten Pellets ... also wurden Pellets gefüttert und man stellte fest, die Chins hatten Matschkot, Blähungen etc ...
Logischer Schluß - liegt an dem, was zusätzlich nach Gutdünken gefüttert wird!
Also ließ man zunehmend Frisches, Kräuter etc weg ... weil, ist ja verantwortlich für Matschkot und Blähungen ... nunja, Matschkot und Blähungen samt plöztlich versterbender Chins wurden immer häufiger, aber was man sich einmal in den Kopf gesetzt hatte, das muß richtig sein!
Also an den Pellets jedenfalls kann es nicht gelegen haben ...

Gab allerdings noch ein paar Chinhalter, die sowas, wie ein Hirn hatten - was sie sogar benutzten!
Und die hatten irgendwie andere Erfahrungen, nämlich die, wenn sie viel Sonstiges zufütterten, gabs weniger Matsche und weniger Bauchweh bei ihren Chins!
Najagut, sonderlich viel Chancen, sich Gehör zu verschaffen, hatten sie unter den Pelletverfechtern nicht ...
Merke:
Ich habe meine Meinung, bring mich nicht mit Fakten durcheinander!

2004 oder 2005 gabs dann ein paar Abtrünnige, die es wagten, ein eigenes Forum zu gründen - der Vorläufer des jetzigen Forums. Da wurde doch tatsächlich überlegt, woher die Matsche und die ganzen anderen Verdauungsprobleme wirklich kamen. In dieser Zeit passierte den Abtrünnigen noch was ... ein Forenkobold schlug auf - meinereiner ...
Und dann gings eigentlich recht schnell - ich war zu dieser Zeit noch ziemlich Hardcore-Antipelletverfechter, mindestens ebenso radikal wie die Pelletverfechter - und hatte es binnen Kurzem geschafft, die Massen dazu zu begeistern, es doch einfach mal ohne Pellets zu versuchen!
Ich kam mit abstrusen Ideen, die Anderen, insbesondere DavX hier aus dem Forum und Johnny (leider nicht mehr unter den Lebenden) schafften die Literatur herbei, die mir recht gaben ... während die Anderen sich in immer abstruseren Gedankenmodellen verranten, um ihre Pelletmanie weiterhin glaubhaft zu verbreiten, stellten wir unsere Fütterung auf wissenschaftliche Grundlagen!
Der Erfolg gab uns recht ... uns starben jedenfalls keine Chinchillas, nur weil mal wieder Pelletproduzent XYZ seine Zusammensetzung änderte ...

Inzwischen nimmt unmerklich, aber dennoch nachweisbar, die Menge an getrockneten Kräutern zu den Pellets auch in den anderen Chinforen zu und die Chins dürfen neben ihrer strengen PHW-Diät auch mal mehr Anderes bekommen, wie die obligatorische Rosine zu Weihnachten (Vorsicht! Futterumstellung! Die Rosine muß über Monate gaaaanz vorsichtig und langsam angefüttert werden! ^^). Zweige und Äste werden nur noch ne halbe Stunde im Ofen totgetrocknet und nicht mehr wie vordem, zwei bis drei Stunden (nein, das ist keine Übertreibung! Diese Empfehlungen von zwei Stunden Äste im Ofen backen, bevor sie in den Chinkäfig kommen, gabs wirklich!)
Man wird auch nicht mehr gesteinigt, nur weil man ganz nebenbei erwähnt, daß man nen Schnitzel Apfel zufüttert ...
Aber raus aus der PHW-Zeit sind wir auch in Deutschland noch lange nicht ...

Die Chinforenlandschaft ist nun zweigeteilt ... die inzwischen immer kleiner werdenden PHW-Foren, die es inzwischen wie Sand am Meer gibt und die beiden Frischköstlerforen Chinboard und Chinchillaschutzforum. Viele Chinhalter wandern nun von den PHW-Foren weg ins Chinchillaschutzforum. Wir sehen uns nach wie vor eher als die "wissenschaftliche" Abteilung des Ganzen. Gerade DavX ist unermüdlich dabei, Informationen über Chile zusammenzutragen (und das, obwohl er nicht mal Chinchillas hat!)

Was übrigens die Nüsse in den Anden angeht ... natürlich gibts Nüsse in den Anden!
Oder sollte ich lieber sagen, gab, bevor man sie ausrottete?
Die Honigpalme war wohl selbst bis hinein in das ehemalige Verbreitungsgebiet der Chinchillas hinein verbreitet ... und die trägt kleine, kokosnußähnliche Früchte, die Coquitos. Gewöhnlicherweise werden diese als Nüsse verkauft ... die Honigpalme ist nur gerade mit Aussterben beschäftigt.
Allerdings macht das nix, denn mit dem Verschwinden der Honigpalme werden europäische Nutzpflanzen nun in Chile angebaut - darunter auch die ganzen bei uns heimischen Nüsse ... :D
Sollte jemand mit botanischen Nüssen kommen und damit, daß die Coquito botanisch gesehen keine Nuß ist, wirds noch einfacher, weil Gräser tragen als Samen auch Nüsse! Und es wird wohl kaum jemand abstreiten, daß es keine Gräser in Chile gibt, oder?^^

Ach ja ... botanische Nuß ... zwar nicht mehr im ehemaligen Verbreitungsgebiet der Chinchillas, aber dennoch in Chile in den Anden, gibts sogar richtige Nüsse, die wie Nuß aussehen und gleichzeitig botanische Nüsse sind: Chilenische Nüsse (Gevuina avellana).
Also der Nachweis von Nüssen in den Anden ist recht leicht ... wie siehts mit dem Nachweis von Pelletsträuchern in den Anden aus?

Ich hab dennoch lange Zeit keine Nüsse gefüttert ... ich ging einfach von der Überlegung aus, wenn diese Hottentotten von Fellmonstern keine Nüsse selbst knacken, kann man von ausgehen, das gehört nicht zu ihrer normalen Ernährung dazu ... da aber gerade in der Umstellung sehr gute Erfahrungen mit Nüssen gemacht wurden, und selbst ich dazulerne - manchmal, hab ich da nun auch keine Probleme mehr mit :D

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 Betreff des Beitrags: Re: Umstellung auf pelletfrei - wie ist die Geschichte?
BeitragVerfasst: 21.01.2014, 12:24 
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*g* das kommt mir sehr bekannt vor. Das war hier vor wenigen Jahren nicht gross anders, als ich auf das Vorgängerforum von diesem Forum hier stiess, was so quasi der Anfang einer intensiven Beschäftigung mit Chinchillas darstellte ;). Das war 2006. Der Vorteil war, dass wir eine Handvoll Leute waren und ein eigenes Forum hatten. Als Einzelperson ist es wirklich schwierig, man muss schon etwa zu zweit oder dritt sein, dann geht es besser und hier ist wohl leider die Sprachbarriere ein Problem. Ich habe mich zwar mit Tschechisch beschäftigt und weiss ein ganz kleines Bisschen was, kann ein paar Brocken Slovakisch (ist jedoch nicht der Rede wert), da ich mal slovakische Nachbarn hatte und irgendwo steht sogar ein Tschechisch-Wörterbuch herum, aber das hilft mir letztlich dennoch nicht weiter, denn verstehen tu ich trotzdem nichts.

Zitat:
Gerade DavX ist unermüdlich dabei, Informationen über Chile zusammenzutragen (und das, obwohl er nicht mal Chinchillas hat!)

Gut, ich hatte Degus, mein ursprüngliches Interesse war den Degus wegen, dann war es halt so, dass ich sehr gute Kontakte zu Chinchillahalter knüpfte und wir einen engen Austausch hatte, der mich sehr motivierte meine Recherche auch auf die Chins auszuweiten. Nicht zuletzt hat auch das grosse, wenn auch sehr kurze Engagement von Dana Jünemann mich stark beflügelt. Das hat letztlich dazu geführt, dass ich mich nicht nur in der Theorie damit beschäftige, sondern auch einige chilenische Pflanzen aufgezogen habe. Viele Infos habe ich in einem separaten Teil hier im Forum geschrieben:
viewforum.php?f=19
Zudem gibt es in unserer Wiki auch viele Infos. Mein jüngster Streich ist ein Besuch im botanischen Garten in Barcelona, der schätzungsweise gegen die 50-100 chilenische Pflanzen beherbergen dürfte, die aus dem mediterranen Raum von Chile stammen, also von dort, wo die Degus und Langschwanz-Chinchillas herkommen.
Die Liste ist noch nicht vollständig - ich habe aber inzwischen alle Pflanzen, die ich finden konnte, im botanischen Garten auf einer umfangreichen Liste zusammengetragen, die ich zu guten Teile inzwischen online habe, hier:
http://www.degupedia.de/wiki/index.php/ ... _Barcelona
Die roten Pflanzennamen sind Pflanzen, die in der Wiki noch keinen Eintrag haben, die blauen haben schon einen. Ein guter Teil der Pflanzen hat mittlerweile schon Fotos, aber ich habe noch viele Fotos, die ich auf meiner letzten Reise im Dezember machte, die ich noch nicht hochgeladen habe. Daneben habe ich von Besuchen anderer botanischer Gärten noch weitere chilenische Pflanzen zusammentragen können. Die habe ich zwar nicht alle schön übersichtlich aufgelistet, haber hier sollte die Mehrheit der Pflanzen aus Chile sein, die Liste umfasst Pflanzen, die aus Südamerika stammen:
http://www.degupedia.de/wiki/index.php/ ... BCdamerika

Und speziell zu den Futterpflanzen der Chinchillas und Degus (welceh übrigens recht ähnlich sind) habe ich hier noch Listen angelegt:
http://www.degupedia.de/wiki/index.php/ ... hinchillas
http://www.degupedia.de/wiki/index.php/ ... _Wilddegus

Zitat:
Ich bin wohl die einzige Chinhalterin in ganz Tschechien, die glaubt, dass PHW nicht unbedingt das Beste ist und dass es auch Alternativen dazu gibt.

Ich denke es wird schon noch mehr Leute geben, die Chins nicht mit PHW füttern, doch die findet man wahrscheinlich nicht in den üblichen Foren oder die werden sich dort nicht dazu äussern. Sie zu finden dürfte sicher nicht einfach sein, ich behaupte aber, wenn du dich über mehrere Jahre mit Chinchillas beschäftigst, Kontakte zu Chinchillahalter knüpfst usw. wirst du vermutlich früher oder später auch entsprechende Leute finden oder eventuell wirst du mit der Zeit auch Leute überzeugen können. Meiner Erfahrung nach, bringt es meistens nicht viel wenn man die Leute krampfhaft versucht zu überzeugen. Auf der anderen Seite ist es schon sinnvoll, wenn man seine Meinung klar sagt, damit die Leute die Pelletkritik auch hören und sich das vielleicht mal durch den Kopf gehen lassen. Zur Änderung der Meinung braucht es aber Zeit, manchmal recht viel Zeit.
Gibt es im Tschechischen Forum Leute die Deutsch können? Das wäre vielleicht hilfreich wegen der alten Literatur. Wobei am Anfang müsste ein Interesse stehen, dass sie sich überhaupt damit auseinandersetzen wollen.

Zitat:
Aber es war den Versuch wert, eine Alternative aufzuzeigen.

Absolut, lass dich nicht entmuntern. Es kann aber recht mühsam sein, gerade in den ersten Jahren, bis sich die Leute an die neuen "Gedanken" etwas gewöhnt haben.

Zitat:
Es würde mich jedoch interessieren, seit wann man in Deutschland/ Schweiz über pelletfrei spricht. Wie weit reichen denn die Erfahrungen damit?

Als ich zum (inoffiziellen) Vorgängerforum "Chinchilla International" stiess, im Jahre 2006, da war das Thema pelletfrei ein grosses Thema. Viele waren noch nicht so weit und reduzierten erst mal die Pellets, man sprach von pelletreduzierter Ernährung. Ich glaube die Erfahrungen von Christina (Murx) und mir waren vermutlich weitere Impulse, die halfen, dass viele in der folgenden Zeit konsequent umstellten, doch der Prozess war schon vor uns im Gange und ging wahrscheinlich auf die Jahre 2003-2004 oder 2005 zurück, schätze ich mal (die damaligen Foren existieren meines Wissens grossenteils nicht mehr), als die ersten Leute anfingen sich kritisch zu Pellets äussern und sich damit auseinanderzusetzen und was letztlich darin resultierte, dass sie aus den Foren rausgeworfen und gesperrt wurden. Seit etwa 2007, als wir dieses Forum hier gründeten, war pelletfreie Ernährung dann schon weit verbreitet, sprich man arbeitete stark daran, von den Pellets wegzukommen und man bestärkte sich gegenseitig darin mit Erfahrungsaustausch und Ernährung ohne Pellets. Beispiel:
viewtopic.php?f=12&t=47
und
viewtopic.php?f=12&t=43

und hier zum Beispiel ist auch ein Beitrag der Sternstunde pelletfreier Ernährung:
viewtopic.php?f=12&t=296
Also wir haben pelletfreie Ernährung seit mindestens 5-6 Jahren und das ohne nennenswerte negative Erfahrungen. Ich habe erst kürzlich unsere Erfahrungen in einem Artikel zusammengefasst für die Nagerzeitschrift Rodentia. Die Informationen entstanden durch Befragung und Austausch mit vielen Halter der ersten Stunde unseres Forums und durch Informationen aus alten Forenbeiträgen.

Was die Nüsse angeht, hat Murx recht, es gibt sehr wohl Nüsse in Chile, auch verschiedene grossamige und wohl auch relativ fetthaltige Samen, z.B. Cordia decandra, Llagunoa glandulosa (ziehe ich zur Zeit gerade auf!), um nur zwei Beispiele zu nennen. Wie geeignet deren Samen als Futter jedoch sind, das ist wieder eine andere Frage. Cordia scheint mir eine harte Schale zu haben, Llagunoa erinnert mich dagegen stark an Erbsen von der Grösse und Form her, nicht aber von der Farbe (schwarze Samenhülse und nicht in einer Schote wachsend, sondern in einer dreiflügligen Kapsel).

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 Betreff des Beitrags: Re: Umstellung auf pelletfrei - wie ist die Geschichte?
BeitragVerfasst: 05.02.2014, 21:01 
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Diana hat geschrieben:
Ich bin einfach unverbesserlich - ich wollte mal wieder eine gute Tat leisten und habe mich auf dem tschechischen Chinchilla-Forum angemeldet. Dort gibt es ein Chinchilla, das seit Monaten Matschkot hat. Ich habe die Ratschläge, die ich hier bekommen habe, und die bei unseren beiden winzigen so gut greifen, weitergegeben und auch vorsichtig darauf hingewiesen, dass ich kein Befürworter von PHW bin. Ich bin froh, dass Internet ein virtuelles Medium ist, sonst wäre ich längst gesteinigt worden *angst* . Nüsse wachsen doch nicht in den Anden (dafür aber jede Menge von Pellets...). Führt nur zu Fettleber. Frischfutter - unsere Chins würden schreiend weglaufen. Pellets sind ja nur Gras und Heu, nur eben zusammengepresst -hast Du denn die Zusammensetzung gelesen (habe ich, deshalb versuche ich von den Pellets wegzukommen). Wer hat sich hier angemeldet - ein Provokateur oder ein Umweltschützer. Usw. Uuuf! Das habe ich von meinem Zwang, die ganze Welt retten zu wollen :(. Ich bin wohl die einzige Chinhalterin in ganz Tschechien, die glaubt, dass PHW nicht unbedingt das Beste ist und dass es auch Alternativen dazu gibt. Ich will auch kein Chin-Messias von Tschechien sein - ich würde wohl ein ähnliches Ende nehmen! Vor allem, wo meine Chins nicht mal komplett pelletfrei sind... Aber es war den Versuch wert, eine Alternative aufzuzeigen. Es würde mich jedoch interessieren, seit wann man in Deutschland/ Schweiz über pelletfrei spricht. Wie weit reichen denn die Erfahrungen damit? Und wie ist hoch ist das Mass von Chin-Haltern, die pelletfrei machen, im Vergleich zu den PHW-Klassikern? Eine kleine Aufmunterung wäre jetzt nicht ganz verkehrt :wink:. Und die Infos würden mich wirklich interessieren!

LG, Diana


Hallo Diana,

Du bist aber auch eine provokante Weltschützerin... :lol:

Über Deinen Post habe ich köstlich schmunzeln müssen! Einfach herrlich erfrischend geschrieben! Ich konnte den Eimer Eiswasser quasi spüren, der "virtuell" über Dir ausgeschüttet worden ist, wie über einen nervig heulenden Hund auf der Straße vorm Haus...

DavX und Murx gehören meiner Meinung nach ja zu den "Anti-Pellets-Pionieren" - also zumindest aus meiner Sicht, da ich mitten in die erbitterten Grabenkämpfe damals "zwischen die Fronten" geraten bin. Also ich habe mich 2008 hier angemeldet ("leider" auch noch in anderen Foren, aber da bin ich nicht mehr aktiv) und habe die volle Breitseite abbekommen... Ich bin so froh, dass ich das nicht von Anfang an miterlebt habe...

Leider ist von den ganzen ehemaligen Usern hier nur noch ein Bruchteil aktiv, viele haben sich zurückgezogen, hatten wohl keine Lust mehr auf die ewig gleichen und quasi wöchentlich wiederkehrenden virtuellen Gift-Attacken der Pro- und Kontra-PHW-Lager und haben ihre Prioritäten neu sortiert... Eigentlich schade, denn dadurch ist bestimmt einiges an Know-How verloren gegangen.
Manchmal wünschte ich mir, man könnte die alten Mitglieder wieder reaktivieren...

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Grüße, Ildiko mit den beiden Turtel-Chins

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 Betreff des Beitrags: Re: Umstellung auf pelletfrei - wie ist die Geschichte?
BeitragVerfasst: 05.02.2014, 21:56 
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Breifallklatscher

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Hi Ildiko,
warst Du denn dabei? Genau so war es, eigentlich noch etwas schlimmer :(

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 Betreff des Beitrags: Re: Umstellung auf pelletfrei - wie ist die Geschichte?
BeitragVerfasst: 05.02.2014, 22:23 
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Diana hat geschrieben:
warst Du denn dabei?

Worauf bezieht sich Deine Frage konkret?

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 Betreff des Beitrags: Re: Umstellung auf pelletfrei - wie ist die Geschichte?
BeitragVerfasst: 06.02.2014, 00:18 
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Breifallklatscher

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Oh, Entschuldigung - die Frage war ganz trivial und hat sich auf dne virtuellen Einswassereimer bezogen :-).
iel wichtiger ist, dass Du zumindest zum Teil auch dabei warst, als die Fronten in den deutschen Foren geklärt wurden :-).

LG, Diana

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 Betreff des Beitrags: Re: Umstellung auf pelletfrei - wie ist die Geschichte?
BeitragVerfasst: 07.02.2014, 14:07 
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Zitat:
Leider ist von den ganzen ehemaligen Usern hier nur noch ein Bruchteil aktiv, viele haben sich zurückgezogen, hatten wohl keine Lust mehr auf die ewig gleichen und quasi wöchentlich wiederkehrenden virtuellen Gift-Attacken der Pro- und Kontra-PHW-Lager und haben ihre Prioritäten neu sortiert... Eigentlich schade, denn dadurch ist bestimmt einiges an Know-How verloren gegangen.
Manchmal wünschte ich mir, man könnte die alten Mitglieder wieder reaktivieren...

Ja das wünschte ich mir auch. Die ganzen Gift-Attacken hatten aber im Nachhinein gesehen zwei Seiten, einerseits war es schon sehr nervenaufreibend und mühsam, aber andererseits schweisste das damals auch sehr zusammen und gab viel Gesprächsstoff. Dass viele Leute ausstiegen hängt nicht nur mit diesem ganzen Hickhack zusammen um die Ernährung und was da damals alles lief. Das hat wahrscheinlich schon bei vielen mit dazu beigetragen, dass sie sich zurückzogen. Vielfach war es aber auch persönlich motiviert, dass man es einfach mit der Zeit gesehen hat und andere Themen wichtiger wurden, z.B. die Arbeit/Berufswelt, eine eigene Firma, die eigene Familie/Nachwuchs usw. dabei waren viele Kontakte, die wir pflegten auch nicht soo eng.

Zitat:
DavX und Murx gehören meiner Meinung nach ja zu den "Anti-Pellets-Pionieren" - also zumindest aus meiner Sicht, da ich mitten in die erbitterten Grabenkämpfe damals "zwischen die Fronten" geraten bin. Also ich habe mich 2008 hier angemeldet ("leider" auch noch in anderen Foren, aber da bin ich nicht mehr aktiv) und habe die volle Breitseite abbekommen... Ich bin so froh, dass ich das nicht von Anfang an miterlebt habe...

Ja wir kamen damals von aussen dazu und für uns war es völlig normal, dass man pelletfrei füttert, als wir erst mal begriffen haben, dass das überhaupt bei Chinchillas auch möglich ist. Ich ich unterlag lange der Irrmeinung, dass Chinchillas Pellets bräuchten. Ohne ein kritisch denkendes Chinchilla International Forum, hätte ich diesen Schritt wahrscheinlich nie gemacht oder sicher nicht so schnell. Es kamen da einfach die richtigen Leute zum richtigen Moment zusammen und wir merkten schnell, dass wir sehr von unseren Erfahrungen lernen können, da wir sehr unterschiedliche Vorkenntnisse und Erfahrungen hatten, die aber gut zueinander passten. Das war 2006, im 2008 war dann die ganze Sache schon voll am Laufen und wir waren ein gut eingespieltes Forum.

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 Betreff des Beitrags: Re: Umstellung auf pelletfrei - wie ist die Geschichte?
BeitragVerfasst: 07.02.2014, 23:46 
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Pyramidenspitze
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Mein Opa hatte halt Chinchillas zum Pelzen gezüchtet ... das war, als ich noch ein kleines Kind war.
Und er hatte mit Sicherheit keine Pellets gefüttert - die gab es damals noch nicht ... aber er hatte auch nicht die Verdauungsprobleme bei seinen Chins, die heutzutage Gang und Gebe sind ... dafür hatte er andere Probleme, beispielsweise zerbissene Chinchillas aufgrund der damaligen Enge in den Käfigreihen ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Umstellung auf pelletfrei - wie ist die Geschichte?
BeitragVerfasst: 02.05.2016, 18:13 
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Pyramidenspitze
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Wollt mal nachfragen, ob du aufgegeben hast oder ob sich nun auch in Tschechien was tut :D

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 Betreff des Beitrags: Re: Umstellung auf pelletfrei - wie ist die Geschichte?
BeitragVerfasst: 04.05.2016, 16:16 
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Breifallklatscher

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Unsere 5 Chins ernähren sich alle pelletfrei, ich befürchte mal, dass sie die einzigen in Tschechien sind. In dem tschechischen Forum war ich seitdem auch nicht mehr. Mit den Fachärzten in Brünn, die ich für die besten in ganz Tschechien halte, führe ich die Diskussion nach einigen zarten Versuchen auch nicht mehr, ich gebe höchstens Tipps für Pflanzen wie Weissdorn oder Gurmar. Fakt ist, dass Raulik, unser ehemaliger Pelletjunkie, an Diabetes erkrankt ist, jeden Tag eine Insulinspritze bekommt und es wohl auch dabei bleiben wird. Wenn ich Argumente für pelletfrei finden möchte, könnte ich behaupten, dass es deshalb so gekommen ist, weil er als einziger immer an Pellets dran war. Ob es aber tatsächlich die Ursache war, kann ich nun wirklich nicht sagen. Unsere beiden Adoptivchins haben sich auf pelletfrei problemlos umgestellt.
Schön, dass Du wieder da bist :-).

LG, Diana

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