Huhu,
nach langer Zeit komme ich auch hier mal wieder dazu ausführlicher zu lesen und möchte daher hier auch noch auf etwas näher eingehen....
Die bei mir aufgetauchten Probleme hatte ich ja bereits in einem Beitrag im Juli geschildert, auch was ich am Futter letztlich geändert hatte.
In den letzten zwei Monaten hat sich allerdings auch noch wieder einiges geändert und getan, was vielleicht auch nicht so ganz uninteressant ist.
Zunächst einmal füttere ich nach wie vor getrocknete Kräuter (täglich) und Saatenmischung (nicht unbedingt jeden Tag, aber mehrmals wöchentlich). Zusätzlich gibt es jetzt auch wieder nur noch einmal pro Woche Frischfutter (ein bis zwei Sorten), hatte ja übergangsweise 2 mal wöchentlich Frischfutter gegeben. Momentan füttere ich die Hassgau Chinchillapellets. Ab August hatte ich zunächst um einfach wieder auch Pellets unters Futter zu mischen und zum wieder eingewöhnen an eine konstante Ernährung ersteinmal JR-Farm Grainless Pellets und JR-Farm Chinchillapellets sowie die HF Einpellet CHin vom Hansemanns-Team verfüttert. Bevor ich auf die momentan verwendete Sorte Hassgau Chinchillapellets gewechselt bin. Zusätzlich gab es noch Kräuterpellets, Graspellets etc.
Folgendes konnte ich dabei beobachten: - Die dicken Pellets von JR-Fram Grainless wurden so gut wie gar nicht angenommen. Ebenso verlief es mit den dickeren Kräuter,- Gras- und Luzernepellets die ich zusätzlich zu den jeweiligen Pelletsorten gefüttert habe. - Die JR-Farm Chinchillapellets wurden auch nur sehr sehr sehr wenig gefressen. Zum Schluss hatte ich dann noch die - HF Einpellet Chin gegeben, die wirklich sehr sehr gut angenommen wurden. Einige meiner Tiere haben sich regelrecht auf diese Pellets gestürzt, andere wiederum haben sie - wie früher bei Ovator auch - normal neben ihren Kräuter, Saaten und Heu gefressen. Ähnlich verlief es dann auch mit den - Hassgau Chinchillapellets, die ich jetzt auch endlich über längere Zeit als festen Zusatz zur "Gesamt-Futtermischung" machen werde.
In den letzten zwei Wochen konnte ich auch ganz gut beobachten, dass die erhöte Kräutermenge (im Gegensatz zu der Menge die ich zu Ovatorzeiten gegeben habe) und die öftere Gabe von Saaten letztlich dazu geführt hat, dass das Futterkonzept so, wie ich es jetzt zusammengestellt habe (also mit den Hassgau-Pellets, täglich erhöhte Kräutermischung und (fast) täglich auch Saatenmischung, die immer noch einen deutlich höheren ANteil an Ölsaaten enthält, sowie natürlich Heu und Nageäste) sehr gut angenommen wird und auch die Vitalität der Tiere nach wie vor deutlich besser ist, als es zuletzt unter Ovator der Fall war.
Zum Thema Ernährung, Erkrankung durch Ernährung etc. möchte ich euch noch die Geschichte von Chico erzählen:
Ich habe Gott sei Dank keine Tiere verloren was, wie ich vermute, daran lag, dass ich auch während der Fütterung mit Ovator schon immer auch Kräuter und Saaten als Futterbestandteil gegeben habe. Allerdings habe ich um ein Tier (Chico) wirklich sehr hart kämpfen müssen, damit ich ihn letztlich durchbringen konnte. Nach einem gesamten Gewichtsverlust von fast 300 Gramm! (hatte vorher um die 720 Gramm, zum Schluss knapp 450 Gramm) und apatischen Verhalten sowie starker Verstopfung habe ich wirklich nicht mehr geglaubt, dass ich ihn würde retten können. Ich habe ihn dann - obwohl viele da sagen würden, sowas macht man nicht - übers Wochenende mit in "Kurzurlaub" zum Campingplatz genommen, ihm alles was er braucht mitgenommen (Heu, Streu, Wasserflasche, Sand, Kräutermischung, Saatenmischung) und hätte auch noch einen Notfallkäfig da gehabt um ihn umzusetzen. Allerdings war es so extrem schwach, dass ich ihn letztlich das Wochenende über in einer Katzentranzportbox, mit Streu ausgestreut, gelassen habe. Wasserflasche und Futternapf konnte ich vorne an der Tür einhängen, so dass ich zusätzlich noch Heu eingelegt habe und ihn so mit allem versorgen konnte. Allerdings wollte er so überhaupt nichts fressen. Keine Kräuter, kein Heu, gar nichts. Habe ihm dann frischen Löwenzahn, frische Pfefferminze, frisches Gras und Gänseblümchen angeboten. Nichts wollte er nehmen. Habe ihm dann ein Stück frischen Apfel gegeben und dieses Stück Apfel hat er auch direkt aufgefressen. Habe ihm dann etwas später wieder ein Stück gegeben und auch dieses Stück wurde wieder gefressen. Habe dann noch ein Tütchen mit Pinienkernen gefunden, wovon ich ihm auch einige anbot und auch die hat er Gott sei Dank angenommen. Letztlich war es dann so, dass er das gesamte Wochenende (Freitag bis Sonntag) nichts anderes fressen wollte als die Pinienkerne und frischen Apfel. Am Montag besorgte ich ihm dann Bene Bac vom Tierarzt und Brennesselheu. Ich gab ihm dann wieder Pinienkerne, frischen Apfel und auch das Bene Bac, zusätzlich habe ich ihm dann noch fast 2 Stunden Auslauf gegeben, den er mit einigen Unterbrechungen auch angenommen hat, da ich so hoffte, die Verdauung anregen zu können. Naja, nun hatte er dann halt keine Verstopfung mehr, aber durch den ganzen frischen Apfel sehr weichen Kot (aber nicht flüssig!). Am nächsten Morgen stellte ich dann fest, dass er das Brennesselheu was ich in den Käfig gelegt hatte gefressen hatte und auch wieder seine Pinienkerne und halt frischen Apfel. Auch an diesem Morgen gab ich ihm wieder neues Heu, Kräutermischung, Saatenmischung, Pinienkerne und frischen Apfel sowie etwas Bene Bac. Was mich erstaunte.... Es half wirklich. Am Abend bekam er wieder viel Auslauf und er wurde wieder richtig vital. War natürlich immer noch Haut und Knochen und wirklich etwas Fressen mochte er (außer Apfel und Pinienkerne) auch nicht, aber er rannte so rum und wirkte so lebensfroh, dass ich wusste, ich bin mit ihm auf einem guten Weg und ich werde ihm auch weiterhin mit Pinienkerne und frischen Apfel füttern. Letztlich ging es fast die ganze Woche bis zum Wochenende so, dass er eigentlich nur die Pinienkerne und den frischen Apfel genommen hat und das Brennesselheu hat er auch gut gefressen. Nach einigen Überlegungen hatte ich dann eine Art "entgiftende/blutreinigende" Kräutermischung zusammengestellt (musste aber einiges erst bestellen, daher bekam er diese auch erst nach einer Woche) aus Brennesselblätter, Löwenzahnblätter und Wurzel, Walnussblätter, Mariendistel, Ringelblume und Spitzwegerich. Diese bekam er und natürlich auch nach wie vor Apfel und Pinienkerne und nach und nach (dauerte ca. noch 2 Tage) fing er dann auch an, diese Kräutermischung anzurühren und auch noch mehr Heu zu fressen. Es dauerte noch etwas über 2 Wochen, bis er wirklich anfing wieder Kräutermischung und Saatenmischung so zu fressen, wie es eigentlich der Fall sein sollte. Mittlerweile frisst er die Kräuter-Saaten-Pelletmischung wie ein Scheunendrescher und ist schon wieder richtig fit. Ich bin allerdings gespannt, wann ich ihn wieder auf einem halbwegs normalen Gewicht habe. Er fühlt sich zwar nicht mehr an als bestehe er wirklich nur noch aus Knochen und Fell, aber man merkt ihm schon noch an, dass er sehr sehr "zierlich" ist.
Diese Geschichte zeigt, dass ich mit Chico sehr viel Glück hatte, dass er es letztlich doch überlebt hat. Geglaubt habe ich es am Anfang nicht, so wie ich ihn an dem Tag im Käfig vorfand. War wirklich ganz schrecklich und ich hoffe, dass mir soetwas zukünftig erspart bleibt und ich mir dem neuen Futterponzept besser liege.
_________________ Liebe Grüße
Leni
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