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 Betreff des Beitrags: Süchtig nach Hirse...?
BeitragVerfasst: 06.09.2008, 21:20 
Wie ich bei meiner Rückmeldung schon geschrieben habe, hat mein Chin während seiner Quarantäne zugenommen (von 300 auf 521g).
Pellets frißt er ja schon länger keine mehr.

Er bekommt Wildsämereien, Quinoah und Amaranth. Neu war Hirse. Er hat eine Vorliebe für rote Kolbenhirse entwickelt und die Heucobs und Kräuter so ziemlich links liegen gelassen.
Frische Sachen hat er während dessen immer noch genommen und nicht gerade wenig....

Ich habe für einige Tage nur Kräuter, Heucobs, frische Sachen und Äste gegeben und siehe da: er hat Riesenköttel produziert.
Daher habe ich Qinoah, Amaranth und Hirse weiter weggelassen. Gewicht stabil und sogar noch ein paar Gramm mehr. Chin putzmunter und sehr agil.

Da er ja so eine Vorliebe für Rote Kolbenhirse entwickelt hat:
soll ich diese wieder füttern und so wie jetzt weiter weglassen, da Vorteil: kein Kleinscheißer mehr???
Braucht er sie überhaupt oder kann ich nur dem Bettelfaktor nicht wiederstehen?

Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen...

Danke,
Kathie


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 Betreff des Beitrags: Re: Süchtig nach Hirse...?
BeitragVerfasst: 07.09.2008, 15:04 
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Huhu,

was die Praxis angeht kann ich bei Chins leider nicht viel sagen, aber zur Theorie vielleicht noch was. Beim Thema Sämereien hatten wir glaubs bisher den Standpunkt, dass Chinchillas in der Wildnis kaum Sämereien fressen würden (Anteil liegt, wenn ich mich nicht täusche bei 1 % oder so, jedenfalls sehr gering). Nun habe ich aber eine andere Quelle gefunden, die über das Jahr durch die Chins beim Futtern beobachtete (sprich ihr Kot wurde analysiert). Das Resultat, Sämereien werden gar nicht gefressen, ausser in einer Saison und dann gleich etwa zu 25 %, also eine beachtliche Menge. So gesehen würde ich sagen müsste man Sämereien nicht als generell zu reichhaltig ablehnen, aber könnte vielleicht auch saisonal etwas variieren.
Und wenn sie die Hirse so mögen, dann würde ich die auf jedenfall zumindest gelegentlich als Leckerbissen anbieten. Es sei denn, es gäbe gute Gründe, die dagegen sprechen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Süchtig nach Hirse...?
BeitragVerfasst: 07.09.2008, 16:22 
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Registriert: 16.06.2007, 09:51
Beiträge: 1571
Ich gebe davon, soviel sie mögen, was bei meinen auf etwa 1, höchstens 2 Kolben pro Zweiergruppe und Woche kommt - im Durchschnitt (!). Dazu kommen lose Hirsekörner und ein wenig Milo/ Dari in der Saatenmischung.

Sie bevorzugen deutlich die Kolben, ich vermute, daß die einfach interessanter sind, als die losen Körner. Der Hirseverbrauch ist deutlich gestiegen, als sie in einen neuen, etwas größeren Stall umgezogen sind (Streß!), da war es etwa 1 Kolben pro Gruppe und Tag, das hat sich aber von selbst reguliert. GEnauso, als es wärmer wurde. Möglicherweise brauchten sie dann einfach mehr Kohlehydrate - so wie wir nach Sport oder bei Streß zu Nudeln oder Süßkram greifen. Zu anderen Zeiten bleibt ein Kolben angefressen die ganze Woche liegen, bis die Reste dann bei der Generalreinigung entfernt werden.

Außerdem ist mir bei meinen aufgefallen, daß sie, besonders bei (noch) geringer Auswahl jedes neue Futter suchtartig weggefressen haben. Das gibt sich aber, ist wohl nciht anders als bei uns. Das Neue oder Besondere schmeckt sooo gut, das muß man essen, bis der Bauch durchhängt. Und irgendwann kann man es dann einfach nicht mehr sehen.

Wenn Du weiter bei Deiner Fütterungsweise bleiben willst, kannst Du ja, wie David schon geschrieben hat, ab und an ein Kolbenleckerchen 'reinreichen. Willst du dazu (also zur sämereienfreien Fütterung) vielleicht einen neuen, ausführlicheren Thread eröffnen?

_________________
Liebe Grüße, Angelika

*allesinddoof*


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 Betreff des Beitrags: Re: Süchtig nach Hirse...?
BeitragVerfasst: 08.09.2008, 12:50 
Er hat zwar zugenommen, aber nach Aussage meines Wochenendbesuches (seit 20 Jahren Chins) ist er nicht dick. Dafür aber um einiges größer geworden. Ist ja jetzt ca. 2 Jahre alt.
Allerdings sind meine Nächte nicht mehr so friedlich, da ich den Unterschied zwischen 300g und 527 (gestern gewogen) doch bemerke, wenn er mein Gesicht als Trampolin benutzt und ich somit öfters wach werde.

Als Leckerlie würde ich Kolbenhirse gern weiter geben, allerdings nur limitiert - da er bei Kolbenhirse wirklich frißt, bis nix mehr da ist.
Erklären kann ich mir die Riesenköttel allerdings nicht, da seine Ernährung vor den Sämereien die gleiche war wie jetzt.
Platz 1 bei Obst/Gemüse ist seltsamerweise auch nicht Apfel sondern Tomate - am besten noch mit Basilikum. Somit: italienischer Chin?

Neuer Thread gerne - allerdings habe ich an seiner Ernährung kaum etwas verändert und kann wohl nicht viel zu einer sämereienfreien Ernährung beitragen...

Liebe Grüße,
Kathie


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 Betreff des Beitrags: Re: Süchtig nach Hirse...?
BeitragVerfasst: 22.09.2008, 07:43 
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Pyramidenspitze
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Registriert: 08.05.2007, 16:20
Beiträge: 5781
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Zitat:
Allerdings sind meine Nächte nicht mehr so friedlich, da ich den Unterschied zwischen 300g und 527 (gestern gewogen) doch bemerke, wenn er mein Gesicht als Trampolin benutzt und ich somit öfters wach werde.

Warum nur kommt mir diese Situation so bekannt vor ... *grübel*

Mit der Kolbenhirse ad lib versus Kolbenhirse als Leckerchen hat halt alles seine Vor- und Nachteile.
Bekommen die Chins so viel Kolbenhirse, wie sie wollen, fressen sie sie nach spätestens zwei Monaten kaum noch ... ist ja immer da. Man kann sie also auch nicht mehr mit Belohnen oder sie damit locken.
Bekommen sie sie nur als Leckerbissen, bleibt die Gier, man kann sie gut mit Locken und sie zu allerlei nutzbringenden Kunststückchen animieren.

Ganz ohne Kolbenhirse leben sie allerdings auch ... nur, die Gier bleibt dann logischerweise genauso, nur merkt man sie halt nicht mehr, wenn man keine Kolbenhirse mehr gibt *g*

Die Riesenköttel zeigen nur an, daß der Darm endlich sich regeneriert hat. Bei meinen fängt es jetzt erst an, ein halbes Jahr, nachdem sie zu mir kamen, daß die Köttel endlich nicht mehr wie Pelletköttel aussehen.

Basilikum hatten meine ganz am Anfang unwahrscheinlich viel gefressen, sowohl getrocknet als auch frisch. Einen Topf pro Tag mußte ich für Beide schon einplanen. Sehr viel andere Kräuter dagegen rührten sie nicht an. Inzwischen wird fast jedes Kraut gefressen, nur Basilikum fast gar nicht mehr.
Seit einiger Zeit fressen die Beiden Tomaten wie Irre ... oder besser gesagt, haben gefressen, denn seit zwei Tagen liegen Tomaten unangetastet auf dem Tisch ... offenbar haben sie endgültig die Schnauze voll, was Tomate angeht (ich allerdings auch ... das Ganze Jahr über freut man sich auf die Tomatenzeit und wenn dann diese Früchtchen endlich reif sind, kann man sie schon nach drei Wochen nicht mehr sehen, jedes Jahr dasselbe *seufz*)

Dafür scheint bei ihnen nun die Körnersaison begonnen zu haben - Sämereien hatten sie fast nur aus der Hand gefressen, schön aufbereitet, damit Chin ja nicht irgendwo sich den Hals verrenken muß, um die Sämereien zu ernten oder gar selbst puhlen muß, um an das leckere Innere zu kommen ... seit genau zwei Tagen dagegen fressen sie Sämereien in ungewohnter Menge - und nicht nur das hat sich schlagartig verändert ... sie verweigern nun zusätzlich auch noch Frischfutter fast zur Gänze. Alles wird schön getrocknet und erst dann gefuttert, wenns schön laut knackt und knuspert beim Futtern ...
Scheint viel dafür zu sprechen:
Zitat:
Das Resultat, Sämereien werden gar nicht gefressen, ausser in einer Saison und dann gleich etwa zu 25 %, also eine beachtliche Menge.


Zu den Sämereien muß ich allerdings dazusagen, daß ich lange Zeit nur aus der Hand gefüttert hatte, einfach um die Angst von Medo in den Griff zu bekommen und ein probates Lockmittel zu haben. Erst seit relativ kurzer Zeit fütter ich auch Sämereien wieder ad lib. Ein natürliches Freßverhalten zeigt sich bei einem limitierten Angebot oft nicht und braucht bei ad lib Angebot einfach eine gewisse Zeit, bis es sich herausbildet.

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 Betreff des Beitrags: Re: Süchtig nach Hirse...?
BeitragVerfasst: 27.09.2008, 18:42 
Hallo Murx,

habe deinen Beitrag erst heute entdeckt. Upsss.
Hirse hatte er über 3 Monate und zwar zur freien Verfügung. Dafür sehr wenig Kräuter und Heu gefressen, frisches unverändert. Die Köttel waren klein.
Ich fand es "ungesund", dass nur noch an die Körnerschüssel gegangen wurde und der Rest links liegen gelassen wurde. Auch fand ich ihn in dieser Zeit ziemlich faul.
Allerdings ist er gewachsen und schwerer geworden. Fett war und ist er nicht.

Gebe Kolbenhirse noch als Leckerchen, zur freien Verfügung traue ich mich nicht mehr - da Miniköttel.
Als Ausgleich bekommt er jetzt nicht zur seine Sensitiv-Cobs (Heu nimmt er selten - und diese Dinger liebt er), sondern auch die Mischung "Flowers" inklusive getrockneten Möhren und Pastinaken und Mini-Apfelstücken.
Köttel sind groß und hell geworden. Energie bezieht er genügend - werde immer öfter geweckt und zum Spielen aufgefordert.
Bin schon fleißig am Sparen, damit endlich ein Spielkamarad her kann. Bisher hat er ja 3 erfolgreich vertrieben.

Fazit wäre dann:
- ich habe Nachts Ruhe, weil Chins beschäftigt
- oder es hüpfen zwei auf mir herum und folglich bekomme ich zwei Bettchins
- oder ich ziehe endgültig ins Wohnzimmer und habe Platz für mehrere Chins im Ex-Schlafzimmer


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 Betreff des Beitrags: Re: Süchtig nach Hirse...?
BeitragVerfasst: 27.09.2008, 19:17 
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Pyramidenspitze
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Wenn du Nachts dein Ruh haben willst - dann zieh ins Wohnzimmer! :D

Alles, was du mit einem Chin im Bette ertragen mußt, potenziert sich bei zwei Chins, und bei Dreien ist es vermutlich wie mit den Kaninchen - du hast das Gefühl, als wenn eine Elefantenherde gleichzeitig auf dir Trampolin springt, einen Urwald über dir fällt und eine Ziegeninvasion bemüht ist, dich totzukitzeln ... mal von den Wanderdünen und dem Trockenblätterwald, welche dann plötzlich wie aus dem Nix im Bette auftauchen, ganz zu schweigen ... *feuerteufel*

Bei vielen Nagern (und auch Kaninchen) hab ich festgestellt, daß sie, wenn sie zu mir kamen, viel Weizen und Roggen gefressen hatten, wenn ich es anbot. Auch Lino hat sich an Dinkel, Hafer und allem anderen, was halt großes Korn war, regelrecht sattgefressen. In jedem Fall hatte ich diese Körner (bzw wenn es keine Körnerfresser waren, alle Körner) vollständig gestrichen und es frühestens in ein paar Monaten noch mal ad lib probiert. Nach spätestens einem halben Jahr hatte sich das Ganze normalisiert, Lino beispielsweise frißt zwar noch Haferkörner, Dinkel und Weizen, aber nur noch relativ wenig, er bevorzugt nun Kräuter und kleinere Körner, wie Hirse oder diverse Wildsämereien (bzw Buchweizen, den liebt er inzwischen über alles).
Ich halte das Bevorzugen von bestimmten Körnern bei Jungtieren, die es nicht anders gezeigt bekommen (weil ihre Eltern es schon so machten oder weil sie allein aufwuchsen) und von vordem falsch oder mit fertigfuttergefütterten Tieren für eine Eßstörung.

Ob sich sowas bei einem permanenten ad lib Angebot über lange Zeit normalisieren würde, weiß ich nicht. Ich hab es nie ausprobiert.
Ratten jedenfalls, die mit Weizen aufgewachsen sind, fressen noch bis ins hohe Alter Weizen. Haben sie ein halbes Jahr Weizenpause, fressen sie viel weniger Weizen bei ad lib Angebot im Alter, wie wenn sie durchgehend Weizen bekommen. Nun sind jedoch Ratten sehr anpassungsfähige körnerbetonte Allesfresser, keine reinen Pflanzenfresser, wie Chinchillas. Ich weiß also nicht mal, ob sich das auf Chins übertragen läßt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Süchtig nach Hirse...?
BeitragVerfasst: 27.09.2008, 20:50 
Na sind ja schöne Aussichten....

Wenn ich was über Vergesellschaftung gelernt habe dann dies:
Einer alleine - ein Engel. Der andere alleine - fast ein Engel. Beide zusammen KAOS. So auf die Art: ich zeige dir mal, was wir zu zweit alles anstellen können, weil Mensch nicht beide gleichzeitig im Auge behalten kann.
Entweder haben sie beide Unsinn gemacht oder einer war auffällig lieb und brav, kam zum kuscheln (reine Ablenkung) und der Zweite hat währenddessen Unsinn getrieben.

Werde mich deinen Versuchen anschließen und in einem Monat mal wieder Hirse ad lib versuchen. Danke für deine Ausführungen :blume:


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 28.09.2008, 10:15 
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Pyramidenspitze
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Hallo Kathie,

ich hatte das Problem auch.

Alle vier Chinchillas haben sich auf die Hirsekolben gestürzt und viel zu viel davon gegessen.

Jetzt bekommen sie erstmal keine Kolben mehr. Ich hatte - wie Murx es beschreibt - in einiger Zeit vor, es wieder auszutesten.

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Viele Grüße von Anja

mit den Chinchillas Fiene, Rune, Jette und Ole
den Hündinnen Betty und Liv
sowie Kaninchen Wuschel und Mäxle


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 Betreff des Beitrags: Re: Süchtig nach Hirse...?
BeitragVerfasst: 28.09.2008, 19:02 
Hallo Anja,

schön zu hören, dass nicht nur meiner süchtig danach ist. Ich habe mich immer gefragt, braucht er Hirse oder ist es für ihn nur etwas, wovon man die Finger nicht lassen kann (ich habe es auch noch nie geschafft, von den Chips etwas übrig zu lassen).
Bin gespannt auf den 2. Versuch.... :oops:


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 Betreff des Beitrags: Re: Süchtig nach Hirse...?
BeitragVerfasst: 29.09.2008, 06:50 
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Pyramidenspitze
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Das Problem ist halt, daß es noch so wenig Erfahrung mit naturnaher Ernährung von Chinchillas gibt ...
Bei Ratten könnte ich dir mit ruhigem Gewissen sagen, da ist was drin, was die Ratten brauchen, sie fressen nur solange Hirse, bis das aufgefüllt ist, da kann man sich drauf verlassen. Danach wird Hirse kaum mehr angerührt.
Nur - Ratten sind wie gesagt körnerbetonte Allesfresser, die sind glaub ich in puncto Hirse gar nicht mit Chins vergleichbar.

Dann wieder das Problem, David hatte ja ne Quelle ausfindig gemacht, wonach auch Chins zu bestimmten Jahreszeiten in freier Wildbahn viele Sämereien fressen, den Rest des Jahres jedoch nicht - wie können wir Halter das nun aber so ein Verhalten von Eßstörungen unterscheiden, wenn ausgerechnet dieser Effekt in der Umstellung einsetzt?
Ich finde das alles sehr problematisch, zudem Chinchillas und Pferde die einzigen Tierarten sind, die scheinbar deshäufigeren eine Futtermittelallergie auf Hafer haben. Da läßt sich vermutlich vieles von den andern Nagern nicht 1:1 auf Chinchillas umsetzen.

Ich denke, uns bleiben nur folgende Anhaltspunkte:
1. Chinchillas fressen offenbar in freier Wildbahn zwar Sämereien, aber nicht als Hauptkost. Wenn unsere Heimtierchins also Körner gleich welcher Art als Hauptkost futtern, ist was faul (wenn genug Weizen und Roggen am Anfang im Futter war, hat sich Lino derartig den Wanst mit vollgeschlagen, daß kaum Kräuter gefressen wurden.)
2. Verhaltensänderungen hin zu hippeligen, bissigen und unberechenbaren Chins (nicht zu verwechseln mit aktiveren Chins, die einfach nur mehr Blödsinn machen), deuten offenbar stark auf Futtermittelunverträglichkeit. Zumindest hier im Forum hatte noch niemand von Ekzemen, Grind oder nicht heilenden Wunden gesprochen, wenn eine offensichtliche Futtermittelunverträglichkeit vorkam.
3. Wird der Kot klein und hart, scheint mir das auch stark darauf hinzudeuten, daß da was nicht in Ordnung ist. Wenn die Chins trotzdem viel Sämereien einer bestimmten Sorte fressen, gleichzusetzen mit Sucht?
4. Immer suspekt, bei jeder Tierart, ist es, wenn eine ganz bestimmte Sämereienart, oder gar Zubereitung, vor allen anderen Sämereien bevorzugt werden. Lino weigerte sich am Anfang beispielsweise kleine Sämereien zu fressen, die Medo ohne Probleme annahm und auch gerne fraß. Wenn Linos geliebter Weizen mit bei war, hatte er nur den gefressen, kein anderes Korn.
5. Eine Anpassung der Wildform auf große, kohlenhydratreiche Sämereien dürfte nach allem, was ich bisher über Chins weiß, nicht stattgefunden haben - oder überseh ich dort ein getreideähnliches Gras im Vorkommensgebiet der Chinchillas?
Getreideanbaugebiete kommen dort jedenfalls nicht vor ... zumindest nicht lange genug, als daß sich die Chins daran hätten anpassen können.
6. Wenn der Verdacht auf Eßstörung vorliegt, ist es meiner Meinung nach richtig, die betroffenen Sämereien zeitweise wegzulassen - damit ein erneutes ad lib Angebot dieser Sämereien überhaupt klappen kann, müssen jedoch Ersatzsämereien mit ähnlichen Eigenschaften im Futter sein. Das Pendant zu Hirse wäre Glanz, Amaranth, Quinoah, Buchweizen und Paddyreis (Ersatz auch Vollkornreis). Ich hatte Lino ca. 3 - 4 Monate Zeit gelassen, bevor ich es wieder wagte, Roggen und Weizen versuchsweise in die Körnermischung zu packen.

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BeitragVerfasst: 29.09.2008, 20:58 
Ich glaube einfach, dass er es sich einfach macht und schnelle Energiezufuhr gesucht hat. Er hatte Hirse gelb, Quinoah, Amaranth und Paddyreis sowie rote Kolbenhirse.
Die Hirse war zuerst weg, danach kam Amaranth und Quinoah. Paddyreis war ziemlich uninteressant.
Nachdem ich ja jetzt rigoros alles weggelassen habe, werden jetzt wieder Heu- und Kräutercobs sowie die Kräutermischung sowie die neue Blumenmischung gefressen. Köttel sind braun bis hellbraun und eiförmig (vorher nie) und um das doppelte größer.
Hirse gibt es zur Zeit auch nicht als Leckerchen.
Mal sehen ob er - wenn er in 2 oder 3 Wochen wieder Hirse bekommt, er wieder alles liegenläßt und die Köttel wieder klein werden.
Zur Zeit sagt Bauchgefühl ganz klar: nein


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 Betreff des Beitrags: Re: Süchtig nach Hirse...?
BeitragVerfasst: 30.09.2008, 10:46 
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Pyramidenspitze
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Dann hör besser auf dein Bauchgefühl ... ich denke, wenn wir alle weniger auf anderer Leuts Meinung hören würden und mehr aufs Bauchgefühl, würden wir weniger Fehler machen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Süchtig nach Hirse...?
BeitragVerfasst: 30.09.2008, 13:08 
Darf man das eigentlich mal in "Ernährung" verschieben oder gab's Gründe für die Vorstellung? :D

Zum Thema:
Hör erstmal auf Deinen Bauch...das was Du hier mit Hirse beschreibst, hatte ich bei einer Gruppe mit Futterhanf. Nur, dass Futterhanf zu weichem Kot führte. Erstmal gab es gar keinen mehr, dann nur sehr sehr wenig. Inzwischen hat es sich eingespielt und es wird nichts bevorzugt.

Dennoch wäre interessant, ob in Hirse irgendwas steckt, was Chinchillas dringend brauchen, bei einer weitestgehend pelletfreien Ernährung aber nicht bekommen? Es scheint ja doch mehrere Hirse-Freaks zu geben?


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 Betreff des Beitrags: Re: Süchtig nach Hirse...?
BeitragVerfasst: 30.09.2008, 14:42 
Ops - ja verschieb ruhig. Habe bei meiner ich-bin-wieder-da-Vorstellung völlig unsachgemäße Ernährungsfragen gestellt :D
Also ein Freund aus München hat auch Hirse getestet (die bekommen noch Pellets). Die finden Hirse völlig uninteressant - wird für zwei Tage gefressen, danach liegen gelassen. Aber die nehmen auch keine Kaktusblüten - was bei mir immer noch als 1. aus dem Futternapf gepickt wird. Auch Sämereien werden da nicht gefressen. Ich glaube aber eher, weil einfach völlig unbekannt.
Bin der Meinung, dass Chinchillas mit pelletsfreier Ernährung wieder ursprünglicher essen. Sie haben viel Auswahl, haben schon vieles probiert und daher nicht so kenn-ich-nicht-fress-ich-nicht. Diesen Eindruck machen mir die Chinchillas meines Freundes. Noch nie anders gefüttert - die wissen gar nicht, was sie mit Kräutern anfangen sollen. Dort werden auch Mariendisteln (fast) nur in Pelletform gefuttert.


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