Hautpilze sind eine ansteckende Krankheit, die zu Haarbruch und Hautveränderungen (Schuppenbildung) führen können. Die feinen Haare der Chinchillas verfilzen zudem gerne.
Verursacht werden die Hautveränderungen und der Haarbruch bei Chinchillas vor allem durch Trichophyton mentagrophytes, seltener auch durch Microsporum-Arten. Edmund Bickel erwähnt diese Hautpilze und deren Entdeckung bei Chinchillas durch die Humanmedizinerin Dr. Ethel M. Shaull und bezeichnet sie als "piedra" (spanisch für Stein), da sie unter dem Mikroskop wie winzige rote Knöpfe aussähen.
Behandlung:
Die klassische Veterinärmedizin (u.a. Ewringmann & Glöckner) empfielt Antimyotika, welche lokal auf die befallenen Stellen und systemisch verabreicht werden sollen. Dabei ist Vorsicht geboten, da einige Wirkstoffe (Ewringmann und Glöckner erwähnen Griseofulvin und Ketokoazol) Leber und Verdauung stark belasten und daher lieber nicht verwendet werden sollen.
In Bickel ist unter anderem auch der Hinweis zu finden, dass man mit Verabreichung von Schweinefett die Pilze behandeln könne. Das wurde gemäss Bickel bei amerikanischen Züchtern erfolgreich angewandt. Diese Methode ist jedoch umstritten, was wohl unschwer nachvollziehbar ist. Andererseits muss man auch bedenken, dass die Wirkung klassischer Myotika den tierischen Körper stark belasten können, weshalb wirksame holistische Ansätze, die zum Beispiel das Immunsystem stärken (was beim Schweinefett angenommen wird) durchaus sinnvoll sein könnte.
Literatur
Bickel, E. (1963): Südamerikanische Chinchillas. Wie man sie hält und züchtet. Albrecht Philler, Minden.
Ewringmann A. Glöckner, B. (2005): Leitsymptome bei Meerschweinchen, Chinchilla und Degu. Enke, Stuttgart
Siehe auch:
"piedra" ein südamerikanischer Pelzschädling