Hilali und Veillat haben herausgefunden, dass die Grossen Wüstenspringmäuse (Jaculus orientalis) echte Winterschläfer sind und widersprechen Felduntersuchungen von Kirmiz in Ägypten, der weder Sommer- noch Winterschlaf bei den Grossen Wüstenspringmäusen feststellen konnte. Marokkanischen Beduinen dagegen war aufgefallen, dass die Tiere während der kalten Saison jeweils verschwinden.
Bei zwei Tieren, die während zwei Monaten im Jahre 1974 in Gefangenschaft bei 5 °C gehalten wurden, fielen in Winterschlaf. Sie senkten ihre rektale Temperatur auf 10,8 bzw. 9,5 °C. Als die Raumtemperatur wieder auf 24 °C angehoben wurde, wärmten sich die Tiere wieder auf, was den Schluss nahe legt, dass die Tiere in bestimmten Lebensräumen einen Winterschlaf halten können.
Bei Feldbeobachtungen in Ifkarn (Marokko, 80 km nordöstlich von Midalt) wurden 41 Grosse Wüstenspringmäuse in 10 bis 60 cm ausgegraben. Ein Drittel war aufgewacht, der Rest schlief. Ihre rektale Temperatur varierte zwischen 10 und 11 °C und war etwa ein Grad höher als die Raumtemperatur in den Bauen. Alle Springmäuse wärmten sich im Laufe von 3,5-4 Stunden auf, bei einer Raumtemperatur von 12-15 °C.
Die Feldstudie zeigt, dass Jaculus orientalis in der Wildnis einen echten Winterschlaf hält.
Quelle:
Hilali, M.E. Veillat, J. (1975): Jaculus orientalis: a true hibernator. Mammalia 39(3): 401-404.
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