Alle Chins sind Springer - wenn sie es nicht sind, sind sie totkrank!
Es gibt jedoch einen Unterschied, ob ich ein optimal versorgtes Chin hab, was ohne Probleme über ne Stunde Vollaction zeigt und nicht zu bremsen ist, oder ob ich ein weniger optimal versorgtes Chin hab, welches nach ner halben Stunde schon merkliche Päuschen einlegt ... ein Pelletchin bewegt sich sichtlich weniger wie ein Kräuterchin. Es springt weniger hoch, weniger weit, weniger oft - und bricht sich zudem bedeutend öfter die Knochen. Du hast alle Zwischenstadien zwischen dem Pelletchin bis zum optimal versorgten Chin - auch bei naturnah ernährten Chins. Bleibt nicht aus bei den vielen Mutationen, die zudem auch noch sehr oft dominant gegenüber der Wildform sind. Die abweichende Fellfarbe ist im Grunde genommen nur Ausdruck für fehlerhaften Stoffwechsel und fehlerhaften Stofftransport!
In den Aktivitätszeiten legen sowohl Medo als auch Lino Sprünge von 1,60m Höhe, 2m Weite und diverse Wandsprung- und Klettersprünge hin, einfach weil sie es können. Sie springen teilweise bis zu 2 Stunden wild im Zimmer rum, üben Fluchtwege, jagen sich freundschaftlich, federn mit einem einzigen Sprung auf ihre Lieblingsaussichtsposten, rasen in einem Irrsinnstempo über die Fensterbank, spingen aufs Bett, auf den Futtertisch und wieder ins Regal und rein in die Kisten, nur um Sekunden später wieder rauszufetzen, mich als Absprungbrett zum Absprung aufs Fensterbrett zu benutzen usw usf ... sie haben da richtig Spaß dran.
Wenn man das nicht gewohnt ist, wie bewegungsfreudig in Wirklichkeit Chinchilla sind, hat man das Gefühl, die rasten total aus und sind hyperaktiv - dabei ist das die normale Bewegung!
Deshalb ist es ja auch so ein Hohn, wenn Leute von ihren Chins behaupten, sie hätten ja nen großen, gut strukturierten Käfig, ihre Tiere würden sich nicht langweilen - bei dem Bewegungsdrang?
Ich hab ein ganzes Zimmer für die Chins - und die brauchen gerade mal zwei Hüpfer, um das Zimmer zu durchqueren! Auf der Flucht berühren die dabei nicht mal den Boden, sondern stoßen sich an der Wand ab, um mit einem gezielten Köpper im Kistenstapel zu verschwinden!
Meine Tiere langweilen sich in dem viel zu kleinen Zimmer! Da kann mir keiner erzählen, daß sich ein Chin in einem 150cm x 100cm x 150cm großen Käfig nicht langweilt ...
Buchweizen ist nicht mal eine Grassaat, sondern ein Knöterichgewächs - es hat deshalb eine ganz andere Zusammensetzung in den Samen. Beispielsweise ist der Phytatgehalt weitaus niedriger, wie unter den Gräsern, es enthält kein Gluten (alle Gräser enthalten Gluten, die Zusammensetzung der jeweiligen Glutene entscheidet darüber, ob Zöliakiekranke durch diese Glutene Durchfall bekommen oder nicht), die Eiweiße haben eine ganz andere Zusammensetzung und Buchweizen setzt hauptsächlich auf Fagopyrin als Fraßschutzstoff.
Buchweizen ist insofern blutdruckregulierend, als daß es in der Lage ist, bei Ratten einen erhöhten Blutdruck zu senken - es bleibt abzuwarten, ob das sich nun auch für andere Tierarten bestätigt.
An frischer Rose kannst du mom nur noch die Früchte ernten: Hagebutten. Ansonsten kannst du Zweige deiner Rosen abschneiden und einfach ins Wasser stellen, sie treiben dann grüne Blättchen.
Seit wann gibts ein Zuviel an wasserlöslichen Vitaminen aus Pflanzen?
Weiterhin enthält Mangold kein Vitamin A, sondern wie alle anderen Pflanzen auch das Provitamin A, also kein Retinol, sondern Beta-Carotin - und Beta-Carotin wird einfach ausgeschieden, was zuviel ist. Das Chinchilla ist in der Lage, aus dem Beta-Carotin die benötigte Menge Retinol herzustellen. Weiterhin nehmen Chinchilla Retinol über ihren Blinddarmkot auf - und das nicht zu knapp!
Vitamin E sind genau 1500 Mikrogramm auf 100g Mangold enthalten, Löwenzahn kommt auf derer 2500 Mikrogramm, Muskator haut in seine Chinchillapellets gleich 8 Milligramm auf 100g Futter rein, das sind 8000 Mikrogramm/100g!
Selbst wenn wir das fehlende Wasser zurechnen, kommen wir mit den Pellets noch bei deutlich mehr Vitamin E raus, wie in Pflanzen! Dazu kommt, daß das Tocopherol ein künstliches ist, also nur ein oder zwei Stoffe sich dahinter verbergen, wogegen Pflanzen gleich eine Vielzahl an unterschiedlichen Tocopherolen mit unterschiedlicher Wirksamkeit und Bioverfügbarkeit bieten.
Merke: Vitamine aus Pflanzen können nicht überdosiert werden, Vitamine in Fertigfutter dagegen sehr wohl!
Du verfütterst Mehlsaaten mit einem Gehalt von über 60% Stärke im Korn an deine Chins - diese Stärke kommt im Dünndarm als Einfachzucker an! Wie können da ca. 24% Zucker im getrockneten Mangold ins Gewicht fallen? Wie kann der Zuckergehalt im Mango unter diesem Gesichtspunkt zu hoch sein?
Vitamin K konnte bisher nur dann überdosiert werden, wenn man es in sehr hohen Dosen spritzt, es gibt bisher nur gute Wirkungen auf den Körper, die man beobachten kann. Eine Lethaldosis wurde bis heute bei noch keiner einzigen Tierart erreicht, egal wie das Zeug in Reinstform appliziert wurde ... man darf es nicht verwechseln mit dem Gift Menadion, was zwar im Körper zu geringen Teilen auch in Vitamin K2 umgewandelt wird, jedoch in schon geringen Mengen Leber-, Nieren- und Blutschäden verursacht und wo es eine recht niedrigte Lethaldosis gibt ... Menadion gibt es erst, seitdem Monsanto Menadion herstellt, Vitamin K gibt es, seitdem es Leben gibt ...
Merke: Es gibt kein Vitamin und kein Mineralstoff, der bei einer abwechslungsreichen Ernährung mit möglichst unverarbeiteten Pflanzen überdosiert werden kann - es gibt jedoch jede Menge Stoffe einschließlich Vitamine, die im Tierfutter zugesetzt werden und schnell zu Hypervitaminosen führen können, weil eben kein einziges Tier an diese Form der Verabreichung angepaßt sein kann!
Mangoldwurzel enthält weniger Zucker und Stärke, wie andere Wurzelgemüse und sehr viel weniger Zucker und Stärke, wie ausgerechnet Mehlsaaten! Und wie gesagt, es ist dem Körper Scheißpiepeschnurzegal, ob der Zucker in gepackter Form in Form von Stärke zugeführt wird, oder in schon zerkleinerter Form als Zucker, was im Dünndarm ankommt, sind Einfachzucker! Es gibt nur wenige Stoffe, welche die Zerlegung von Stärke derartig stark behindern, daß eben Zweifach- oder sogar Mehrfachzucker im Darm ankommen ... Stärke kommt dagegen im Dünndarm nie an, die wird gnadenlos durch Amylasen vorher zerlegt, gecrackt, kaputtgemacht, zerstört, in die Einzelbestandteile zerlegt ...
Gerade weil Mungobohnen einen hohen Lysinanteil, und nicht nur Lysin, sondern auch andere eher seltene Aminosäuren enthält, macht sie so wertvoll für das Chin. Als Keimling wird hier zudem die Verteidigungslücke der Mungobohne genutzt, es sind fast keine Fraßschutzstoffe, welche die Eiweißaufnahme behindern, mehr enthalten.
Eiweiß ist nicht schlimm, auch ein überdurchschnittlich hoher Eiweißgehalt schadet selbst einem Pflanzenfresser nicht, solange das Aminosäurenverhältnis ausgeglichen ist - also wenig Glutaminsäure, viel der seltenen Aminosäuren ... viel Glutaminsäure, wie sie im Weizen enthalten ist (oder auch im Soja), belastet die Ausscheidungsorgane, denn sie wird auch vom Tierkörper hergestellt, ist also immer erstmal ein Abfallprodukt, was irgendwie und irgendwo ausgeschieden werden muß. Je mehr der limitierenden, also seltenen, Aminosäuren im Eiweiß enthalten sind, desto mehr kann auch von der Glutaminsäure verwertet werden und braucht nicht ausgeschieden werden, belastet also nicht mehr die Ausscheidungsorgane. Das ist auch der Grund, weshalb Katzen sogar von viel weniger Eiweiß, wie normalerweise in ihrem natürlichen Futter enthalten ist, nierenkrank werden - sie werden ja auch, wenn man sie mit Fertigfutter füttert, mit Weizen und Soja abgespeißt! Da fehlen die seltenen Aminosäuren!
Nun geht das mit den Eiweiß noch weiter - selbst ein hoher Eiweißgehalt, wie er in Kohl, Klee, Mungobohnen oder ähnlichem steckt, kann nicht vom Tierkörper vor dem Dünndarm vollständig zerlegt werden - ganz im Gegenteil, gerade Pflanzen sind Meister darin, derartig komplizierte Eiweiße zu bauen, daß diese bestenfalls noch in kleinere Stücke zerlegt werden können - aufgenommen werden können jedoch nur die Aminosäuren, nicht das gesamte Eiweiß! Kurzum, von dem vielen Eiweiß in der Mungobohne wird nur die Hälfte tatsächlich vom Chinchilla verwertet, den Rest bekommt die Blinddarmfauna vorgelegt, die das Eiweiß auch prompt vollständig zerlegt, verwertet und zu Bakterieneiweiß macht, was das Chinchilla wiederum in Form von Blinddarmkot aufnimmt!
Der Eiweißgehalt eines Bakteriums und damit der Eiweißgehalt von Blinddarmkot ist höher wie der von Mangold ... nur mal so nebenbei ...
Ach ja ... den höchsten Eiweißgehalt von dem, was du an Kräutern verfütterst, ist immer noch die Luzerne/Alfalfa ... genau deshalb ist das ja ein so beliebtes Futterkraut - es ist das reinste Mastkraut. Über die blutbildverändernden Eigenschaften etc der Luzerne wird dabei großzügig hinweggesehen, denn die Tiere bringen mehr Leistung, wenn sie Luzerne bekommen - ist doch scheißegal, ob sie dabei krank werden oder nicht ...
Und hier hast du wieder den Vorteil einer möglichst abwechslungsreichen Ernährung - wenn die Tiere selektieren können, holen sie sich das, was sie brauchen - fressen also, wenn sie Eiweiß brauchen, Mungobohnenkeimlinge, wenn sie Eisen brauchen, Buchweizen und wenn sie Carvacrol brauchen, Thymian ... so mal salopp gesagt. Dabei ist es auch unerheblich, ob leicht giftige oder gar giftige Kräuter im Angebot sind, wenn entsprechend genügend Kräuter gleicher Qualität, aber geringerer Giftigkeit im Angebot sind - die gefährlichen Kräuter, wie Luzerne, sind dann einfach baba und bleiben liegen ... oder werden gezielt gefressen, um Schädlinge im und am Körper der Tiere zu vernichten.
Ausnahme: Einige Krankheiten machen ein derartiges Selektieren unmöglich, ebenso einige angeborene Stoffwechselstörungen (ich selbst bin zum Beispiel ein Mensch und daran angepaßt, Betacarotin zu nutzen - mir fehlt jedoch das entscheidende Enzym, um aus Betacarotin das lebensnotwendige Retinol herzustellen. Nun sagt mir allerdings mein Körper, wenn ich genug Betacarotin für die benötigte Menge Retinol aufgenommen hab, daß jetzt genügend Retinol da sei - auch wenn das gar nicht stimmt, weil ich ja das Betacarotin gar nicht umwandeln kann. Ich hab mir tatsächlich auf die Art und Weise Nachtblindheit angefuttert - zuwenig Fleisch, zuwenig tierische andere Produkte, zuviel Möhren mit hohem Betacarotingehalt! Ich muß hier echt drüber nachdenken, um das auszugleichen, das kann der Körper nicht mehr von sich aus. Gibts bei allen Tierarten, nicht nur beim Menschen ... muß halt beachtet werden, wenn man sowas feststellt. Allerdings sind das eher die Ausnahmen.)