Sonnenblume
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Die Sonnenblume (Helianthus annuus L.) gehört zur Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae).
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Allgemeines
Geschichtliches
Die Sonnenblume wurde Ende des 16. Jahrhunderts aus den trockenen Gebiete Nordamerikas (Great Planis) als Zierpflanze nach Europa gebracht. Die Nutzung als Ölpflanze wurde erst um die 1830 wiederentdeckt, obwohl diese Nutzung den Indianern bereits bekannt war (Franke 1997). Als eigentlichen Ursprung der Sonnenblume wurde lange Zeit im östlichen Teil der USA (Mississippi Tal) vermutet. Diese Theorie wurde jedoch durch archäologische Samenfunde in Mexiko widerlegt (Pohl et al. 2001) und neuere Funde legen die Vermutung nahe, dass die Sonnenblume schon 8000 Jahre v. Chr. in Mexiko genutzt wurde und 2600 Jahre v. Chr. bereits domestiziert war (Lentz et al. 2008, siehe auch Beckman 2008).
Namen
engl. sunflower; frz. tournesol, grand soleil
Eignung als Futterpflanze
Die Sonnenblume ist grundsätzlich als Futterpflanze für Kleinsäuger geeignet. Die Blütenblätter geben einen Leckerbissen her, die Samen sind sehr energiereich und eignen sich als energiereiche Komponente beispielsweise in einer Saatenmischung oder als gelegentlicher Leckerbissen.
Für Chinchillas ist die Sonnenblume geeignet. Die Blütenblätter sind als Leckerbissen beliebt, in kleineren Mengen können auch die Blätter verfüttert werden. Die Kerne sind sehr energiereich und sollten entsprechende eher sparsam verfüttert werden.
Für Degus gilt ähnliches wie für die Chinchillas, das heisst die Blätter können in kleineren Mengen verfüttert werden, die Blüten sind ein Leckerbissen. Die Sonnenblumenkerne sind reich an fettigem Öl und eignen sich daher gut als Leckerbissen oder zur Ergänzung der Saatenmischung.
Pflanze
Die Sonnenblume ist eine einjährige Pflanze, welche bis zu 4 m hoch werden kann. Die Sprossachse erstarkt durch sekundäres Dickenwachstum, ist mit grossen, herzförmigen Blättern versehen und trägt die mächtigen, scheibenförmigen Korbblüten. Diese erreichen einen Durchmesser von 6-45 cm und sind leicht nach unten geneigt. Der Rand wird mit sterilen gelben Zungenblüten geschmückt, die einzlenen, unscheinbaren Röhrenblüten sitzen im Blütenboden und bringen nach der Bestäubung die uns als Sonnenblumenkernen bekannten Achäne hervor.
Für die maschinelle Ernte werden Zwergsorten von bis zu 1 m Höhe verwendet. Bei der Herstellung wird das Öl gefiltert und wegen des leicht bitteren Geschmacks noch desodoriert. Genutzt wird das Öl als Speiseöl, zur Margarieherstellung und als stark trocknendes Öl auch in der Lackindustrie. Der proteinhaltige Presskuchen, welcher bei der Ölherstellung entsteht, wird als Viehfutter genutzt.
Die Kerne finden zudem Einsatz als Vogelfutter, Backzutat, Knabberfutter und Zusatz für Salate und Gemüsegerichte.
Literatur
- Beckman, W. (2008): Ancient Sunflower Fuels Debate About Agriculture in the Americas. University of Cincinnati News. http://www.uc.edu/News/NR.aspx?ID=8239
- Franke, W. (1997): Nutzpflanzenkunde. Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- Lentz, D.L. Pohl, M.D. Alvarado, J.L. Tarighat, S. Bye, R. (2008): Sunflower (Helianthus annuus L.) as a pre-Columbian domesticate in Mexico. PNAS 105(17): 6232-6237. doi:10.1073/pnas.0711760105 (http://dx.doi.org/10.1073/pnas.0711760105). (HTML (http://www.pnas.org/content/105/17/6232.full))
- Pope, K.O. et al. (2001): Origin and Environmental Setting of Ancient Agriculture in the Lowlands of Mesoamerica. Science 292: 1370-1373. doi:10.1126/science.292.5520.1370 (http://dx.doi.org/10.1126/science.292.5520.1370).
Fütterungserfahrungen aus Foren:
- Sonnenblumen für Chinchillas (http://www.degupedia.de/board/viewtopic.php?t=1642)