Hausmaus

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Wildform der Hausmaus
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Wildform der Hausmaus

Die Hausmaus (Mus musculus) schloss sich schon sehr früh dem Menschen an, etwa vor 9000 Jahren, als der Mensch sesshaft wurde und lebte fortan in seiner Nähe und profitierte vor allem von seinen Vorräten. Im Freien leben Hausmäuse ganzjährig in selbstgegrabenen Gangsystemen. Als Kulturfolger konnte sie sich nahezu über die ganze Welt verbreiten.

Die Hausmaus misst etwa 15 bis 19 cm mit Schwanz, wobei der Schwanz selber 7,5 bis 10,2 cm lang ist. Sie wiegt etwa zwischen 40 bis 60 g. Sie ist nachtaktiv und lebt in Gruppen. Die Weibchen haben 10 Zitzen und eine Tragezeit von 18 bis 24 Tagen. Sie wirft durchschnittlich 9 bis 15 Junge, wobei bis zu 22 Stück möglich sind. Diese wiegen bei Geburt 1 g und kommen unbehaart, taub und mit geschlossenen Augen zur Welt. Diese werden von der Mutter 4 Wochen lang gesäugt. Die Jungen werden mit 4-6 Wochen geschlechtsreif, wobei sie erst mit 7 bis 8 Wochen zur Zucht eingesetzt werden sollten.

Farbmäuse

Hausmäuse werden in Menschenobhut häufig gehalten, vor allem als Labor- und Futtertiere, aber auch unter den Heimtieren sind sie sehr beliebt. Sie werden seit langer Zeit in verschiedenen Farben gezüchtet, weshalb sie auch als Farbmäuse bezeichnet werden. Über 50 Farbformen sind heute bekannt. Schon seit dem 18. Jahrhundert gibt es Versuche dreifarbige Mäuse, sogenannte Tricolor zu züchten, was aber lange Zeit an züchterischen Problemen scheiterte. Inzwischen gibt es gesunde Tricolor-Mäuse, was durch eine neue Genkombination mit dem Splahed-Gen möglich wurde (vgl. Fischer 2011).

Mit dem zunehmend aufkommenden Tierschutzgedanken wurde einerseits die Haltung der Farbmäuse in Privathand stark verbessert, aber auch die Haltungsbedingungen haben durch den wissenschaftlichen Diskurs über "Environmental Enrichment" davon profitiert. Dennoch werden unzählige Labormäuse für teilweise fragwürdige Versuche geopfert unter dem Vorwand des Menschenwohls. In der Tierschutzdebatte gibt es jedoch auch Schattenseiten, da durch aufkommende Pflegestationen und der Maxime, möglichst viele Mäuse aus schlechten Haltungsbedingungen und vor dem Tod als Tierfutter zu retten es zu einer regelrechten Mäuseschwemme gekommen ist, der kaum beizukommen wäre, so dass pragmatisch denkende Tierschutzkreise vermehrt die Tiere auch als Futtertiere abgeben und sich für eine artgerechte Futtertierhaltung stark machen. Diese findet unter dem Begriff Biomaus in letzter Zeit zunehmend Zuspruch, was sicher auch als positiv zu werten ist. Die Diskussion um Futtertiere spaltet dennoch die Mäuseliebhaber.

Literatur

  • Friedrich, U. Volland, W. (1981): Futtertierzucht: Lebendfutter für Vivarientiere. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart.
  • Rauth-Widmann, B. (1999): Ratten, Mäuse & Rennmäuse als Heimtiere. Biologie, Haltung und Pflege von Heimtierratten, Heimtiermäusen und Mongolischen Rennmäusen. Oertel und Spörer Verlag, Reutlingen.
  • Schmidt, G. (1985): Hamster, Meerschweinchen, Mäuse und andere Nagetiere. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart.

Literatur zu Farbmäuse

  • Fischer, R. (2011): Das "Eldorado" der Farbmauszucht: Tricolor. Rodentia, Nager & Co. 60: 26-27.

Fotos

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