Diskussion:Wildmeerschweinchen

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Parasiten

--davX Literatur 23:17, 8. Jun 2014 (CEST)

Tschudi-Meerschweinchen

Tschudi-Meerschweinchen sind für die wet Puna in Manu National Park in Acjanaco nachgewiesen, das ist eine Höhe von ca. 3450m ... sie kommen offenbar nur in der Wet Puna vor, nicht in der Dry Puna.

Ich konnte bisher keinen Nachweis für das natürliche Vorkommen Lolium-Arten für die Wet Puna finden, angegeben sind nur Agrostis, Calamagrostis, Festuca, Paspalum und Stipa und in den feuchten Regionen auch Chusquea and Cortaderia sowie ein paar weitere Gattungen. Es scheint so zu sein, daß Lolium nur dort gefressen werden kann, wo es als hochgezüchtetes Weidegras eingeschleppt wurde - mit den gleichen katastrophalen Auswirkungen, wie Lolium weltweit bei Weidetieren und Wildtieren zeigt. Dabei sollte hier hauptsächlich der hohe Fructangehalt durch den starken Temperaturwechsel zwischen Tag und Nacht ausschlaggebend sein, welcher zumindest bei Hausmeerschweinchen zu starken Blähungen führt (eig. Beob.), ein Befall von alkaloidproduzierenden Endophyten dagegen sollte theoretisch weniger ausschlaggebend sein, da das Klima aufgrund seiner Feuchte in den wet Punas den Weidelgräsern entgegenkommen. Genaueres hab ich für die Anden bislang nicht gefunden, wird jedoch mit Sicherheit schon erforscht sein, da Lamas und Alpakas auf Lolium-Arten genauso empfindlich reagieren, wie andere Weidetierarten auch und diese wiederum in den Wet Punas einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor darstellen.

In der kew.org sind nur die vier weltweit verschleppten Lolium-Arten L. perenne, L. multiflorum, L. rigidum und L. temulentum für Südamerika angegeben. Dabei sind L. perenne und L. multiflorum die am weltweit verbreitetsten und hochgezüchtesten Weidegrasarten mit Fructangehalten über 20%, in extremen Wetterlagen (Nachtfrost, heiße Tage) sogar bis 40% ... es handelt sich hier um Fructane vom schwerverdaulichen Phleum-Typ, welche offenbar generell mehr Verdauungsprobleme verursachen, wie der leichter verdauliche Inulin-Typ.

Pflanzenbeispiele für Acjanaco - leider wild gemischt der beiden dort vorkommenden Ökoregionen, dem tropisch-alpinen Grasland (tropical alpine grassland) und dem Hochbergwald (upper montane forest) ... Tschudis sind dort nur in der Grasregion nachgewiesen, nicht in der bewaldeten Region.

Tschudis sind einzig für die Wet Puna in Peru und Chile nachgewiesen, bei den argentinischen Wildmeerschweinchen handelt es sich um C. aparea ... das geht bei etlichen Autoren wild durcheinander, folgt man jedoch den Fundorten der Meerschweinchen, stammen diese aus Argentinien immer mit den Fundstellen von C. aparea überein, welche wiederum weder vom Karyotyp noch vom molekularen Aufbau des Cytochrom b mit den C. tschudii übereinstimmen. Weiterhin sind nur jeweils eine Art für Argentinien beschrieben - mal als C. aparea, dann als C. aparea tschudii, dann wieder als C. tschudii - wie gesagt, geht wild durcheinander, ist jedoch immer die gleiche Art, welche nicht mit der in Chile und Peru identisch ist. Literatur wird nachgereicht, wenn ich es nicht vergesse ...

--Murx Pickwick 10:00, 3. Aug 2009 (CEST)

Murx, die Geschichte mit dem Lolch hat einen Haken - zwar stand im Text (ich habs geändert) beim Tschudi-Meerschweinchen, dass Lolch gefressen würde, doch das war im Zusammenhang mit Cavia aperea pamparum, also war das im falschen Abschnitt! Daher denke ich ist da jede weitere Suche sinnlos. Die Tschudis bewohnen wie du richtig bemerkt hast die Puna, genauer gesagt die Wiesenlandschaften der Feuchtpuna. Die Trockenpuna (dry puna), die du erwähnt hast, ist eigentlich die normale Puna, sprich gibt es da wiederum Subvegetationen, ich glaube das war die Tolaheide (Strauchlandschaft) und dann gabs noch trockenes Grasland ("pajoral"). Dazu soll es noch ziemlich wüstenartige Gebiete geben, in denen kaum Pflanzen wachsen. Je nach Autor, Buch, Quelle gibt es da wiederum andere Abstufungen, mal genauer mal weniger... Das Lustige ist, ich habe mich, just ein paar Tage bevor du jene Studie im Forum und hier eingestellt hast, genau mit dem selben Artikel mich beschäftigt. Auch ich war auf der Suche nach Tschudis. Heraus kam jedoch was anderes, ich handelte Puna und Páramos ab, die beiden grossen Hochlandvegetationstypen der Anden. Charakteristische Gräser der Puna sind die sogenannten Ichu-Gräser. Soweit ich das richtig verstanden habe, bezeichnet das keine Gattung oder Art oder so, sondern ein Typ Gras, der eine heterogene Gruppe bildet aus verschiedenen Gattungen. Jedenfalls häufige Gräser sind unter anderem Stipa und Festuca.

Was vielleicht auch noch interessant sein könnte:

Mammals of the Manu Biosphere Reserve (http://fm1.fieldmuseum.org/aa/Files/patterso/Solari_et_al_2006_Fieldiana_Zoology.pdf) (pdf) sehr umfangreiche Liste, die in Fieldiana Zoology erschienen ist Uso des animales... (http://www.estudios-atacamenos.ucn.cl/revista_33/pdf/numero%2016/art%206%20Venero.pdf) (pdf; Nahrung der Inka, es werden verschiedene Tiere aufgelistet und mit den indianischen Namen genannt, die von den indigenen Völkern Nordchiles genutzt wurden)

Nachtrag [17:25, 11. Aug 2009 (CEST)]:

Zur Verbreitung der Tschudis (span. "cuy andino") vielleicht noch eine Anmerkung. Sie kommen offenbar noch in weiteren Nationalparks und Reservaten vor, u.a. im Reserva Nacional de Junín, Peru (http://www.parkswatch.org/parkprofile.php?l=spa&country=per&park=jnar&page=bio) (Wikipedia es (http://es.wikipedia.org/wiki/Reserva_Nacional_de_Jun%C3%ADn), it (http://it.wikipedia.org/wiki/Reserva_Nacional_Jun%C3%ADn)) und im Reserva Paisajística Nor Yauyos (http://www.parkswatch.org/parkprofiles/pdf/nylr_spa.pdf). Und noch ein Beitrag zum Manu National Park, das Field Museeum in Chicago scheint darüber eine ganze Homepage zu betreiben, inklusive Publikationen, die zugänglich sind: http://www.fieldmuseum.org/manu/

--DavX 17:08, 11. Aug 2009 (CEST)

Wow, das hilft ne Menge weiter ... ich wollt, ich könnte besser Fremdsprachen, ich bin jetzt erstmal mit stümperhaften Übersetzungen beschäftigt ... --Murx Pickwick 09:58, 16. Aug 2009 (CEST)
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