Kap-Stachelmaus
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Die Kap-Stachelmaus (Acomys subspinosus) ist eine in Südafrika lebende, nachtaktive Stachelmausart (Fleming & Nicolson 2002a). Sie gehört zur Familie der Langschwanzmäuse (Muridae) (McKenna & Bell 1997) und weist eine Kopf-Rumpflänge von 83-96 mm, sowie eine Schwanzlänge von 80 mm auf (Honigs 2008). Wildlebende Individuen wiegen zwischen 17-25 g (Fleming & Nicolson 2002a; Smithers 1983), in der Gefangenschaft lebende Individuen werden mit einem durchschnittlichen Gewicht von 28 g bedeutend schwerer (Honigs 2008).
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Name
Kap-Stachelmaus (Acomys subspinosus, Waterhouse 1838)
engl. Cape spiny mouse; afrikaans Kaapse stekelmuis
Lebensweise
Die Kap-Stachelmäuse bewohnen die südafrikanischen Karoo-Halbwüste sowie den Fynbos, eine Hartlaub-Strauchlandschaft (Fleming & Nicolson 2002a; vgl. Fubarek et al. 2000: 211-213) und kommen in der westlichen Kapprovinz Südafrikas vor (Honigs 2008). Die von ihnen bewohnten Lebensräume sind felsig und von unterschiedlich dichter Vegetation, welche von offenen Gebieten mit spärlicher Vegetation bis zu dichtem Gebüsch reicht (Fleming & Nicolson 2002a). Ihre Fortpflanzung ist an keine Jahreszeit gebunden, sondern scheint opportunistisch motiviert zu sein. Einige Populationen pflanzen sich beispielsweise im Winter fort, wenn der Südafrikanische Zuckerbusch (Protea humiflora) blüht, andere Populationen paaren sich wiederum im Herbst oder Sommer (Fleming & Nicolson 2002a).
Ernährung
Kap-Stachelmäuse ernähren sich überwiegend von Sämereien. Der Saatenanteil macht durchschnittlich 91-94 % aus und besteht überwiegend aus Samen, die von Ameisen verschleppt wurden. In kleineren Anteilen werden auch Insekten (2-10 %) und Grünpflanzen (0-5 %) gefressen. Allerdings zwischen Juni bis August, während der Blütezeit der Südafrikanischen Zuckerbüsche (Protea humiflora), einer 1-1,5 m hohen, in Südafrika vorkommenden Blütenpflanze, ernähren sie sich überwiegend von deren Blüten und Pollen. Sie machen während dieser Zeit bis zu 80 % ihrer Nahrung aus (Fleming & Nicolson 2002a). Die Mäuse sind wichtige Bestäuber von Zuckerbusch-Arten (Protea spp.) sowie der Südafrikanischen Lilie (Massonia depressa), Pflanzen mit Blüten, welche an die Bestäubung durch Kleinsäuger angepasst sind (Fleming & Nicolson 2002b; Johnson et al. 2001). Den Stachelmäusen kommt daher eine bedeutende ökologische Rolle für die Vegetation ihres Lebensraums zu.
Literatur
- Fleming, P.A. Nicolson, S.W. (2002a): Opportunistic breeding in the Cape spiny mouse (Acomys subspinosus). African Zoology 37(1): 101-105.
- Fleming, P.A. Nicolson, S.W. (2002b): How important is the relationship between Protea humiflora (Proteaceae) and its non-flying mammal pollinators? Oecologia 132: 361-368.
- Fubarek, F. Hübel, H. König, P. Müller, G.K. Schuster, R. Succow, M. (2000): Urania Pflanzenreich. Vegetation. Urania Verlag, Berlin.
- Honigs, S. (2008): Stachelmäuse. Natur- und Tier-Verlag, Münster.
- Johnson, S.D. Pauw, A. Midgley, J. (2001): Rodent pollination in the African lily Massonia depressa (Hyacinthaceae). American Journal of Botany 88(10): 1768-1773.
- McKenna, M.C. Bell, S.K. (1997): Classification of mammals above the species level. Columbia University Press, New York.
- Smithers, R.H.N. (1983): The Mammals of the Southern African subregion. University of Pretoria, Pretoria. 736 S.