Wärmequellen für Degus
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Als Wärmequellen kommen grundsätzlich folgende Elemente in Frage:
- Wärmelampe, Beleuchtung
- Heizstein, Heizkörper
- passive Wärmequellen (z.B. bettflaschenähnliche Dinge, warme Steine etc.)
Inhaltsverzeichnis |
Notwendigkeit und Nutzen von Wärmequellen
Degus lieben, wie wir Menschen auch, wenn sie ab und zu mal ein Sonnenbad nehmen können oder sich auf einem warmen Stein wärmen können. Gesunde Degus kommen aber durchaus auch ohne solche Wärmequellen aus. Bei Säugetiere mit konstanter Körpertemperatur (Warmblütler) sind Wärmequellen ungleich weniger wichtig als zum Beispiel bei Reptilien und Amphibien, welche erst ab einer bestimmten Umgebungstemperatur richtig beweglich und aktiv werden. Daher sind viele solcher im Handel erhältlichen Zubehör für Reptilien und Amphibien ausgelegt. Man muss daher beachten, dass diese möglicherweise für Nagetiere, wie Degus es sind, ungeeignet sein könnten, weil sie zum Beispiel nicht nagefest sind. Ausserdem kann unter extremen Bedingungen eine solche Wärmequelle, wegen grossem Tenmperaturunterschied zur ungeheizten Raumtemperatur zu Erkältungen führen. Das gilt allerdings vor allem für aktive Heizelemente wie Wärmelampen und Heizsteine. Passive Wärmequellen wie z.B. aufgewärmte Steine, warmer Sand und ähnliches sind dagegen eher unbedenklich, da sie einerseits mit der Zeit auf Raumtemperatur abkühlen und doch eher angenehm warm sind.
Bei kranken Degus kann z.B. eine Wärmelampe dagegen überlebenswichtig sein. Gerade Jungtiere ohne Mutter brauchen Wärme. Hier ist aber auf jeden Fall eine Absprache mit dem Tierarzt sinnvoll, welcher auf Chancen und Gefahren bei der Anwendung hinweisen kann.
Bei aktiven Wärmequellen wie Heizsteine und Beleuchtung ist stets die benötigte Stromversorgung ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Diese Quellen benötigen in der Regel 230 Volt Wechselspannung, eine Grösse die selbst für Menschen lebensgefährlich ist! Daher sollte man grösste Sorgfalt walten lassen bei der Installation solcher Quellen. Die Kabel müssen unbedingt sicher vor den Nagezähnen der Degus geschützt werden!
Wärmelampen und Beleuchtung
Normale Beleuchtung ist eigentlich relativ unkritisch. Man sollte keine Pflanzenlampen einsetzen. Deren Lichtspektrum ist für das Wachstum der Pflanzen ausgelegt und ist für Degus und andere Nagetiere nicht optimal. Besser sind Vollspektrumlampen, welche das Lichtspektrum der Sonne nachahmen. Es ist allerdings fraglich ob solche teuren Leuchtmittel notwendig sind. Jedenfalls scheinen normale Leuchtmittel keine gut feststellbaren Auswirkungen zu haben. Bekommen die Tiere tagsüber mal Tageslicht - bei direkter Beleuchtung sollte diese vorzugsweise am Morgen oder Abend erfolgen, da die Strahlen dann nicht so intensiv sind - dann sollte das kein Problem sein. Auch gut ist ein heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Heizstein und Heizkörper (Heizung)
Hier ist Vorsicht geboten. Heizsteine und Heizkörper werden ziemlich warm. Die Degus sitzen bei den Heizsteine direkt auf dem Heizkörper. Bei Heizkörpern kann man mit Isolierung und Distanz die Degus vor der Quelle etwas schützen. Allerdings ist das mit baulichen Massnahmen verbunden und der Einbau von Heizkörpern ist eigentlich unüblich und der Nutzen doch eher gering.
Passive Wärmequellen
Passive Wärmequellen sind eine gute Sache. Degus lieben erwärmte Steine, Gläser mit heissem Wasser, welches wasserdicht dort eingefüllt ist und so Wärme abstrahlt, erwärmter Sand im Sandbad, etc.
Nicht so geeignet sind Steinkissen, normale Bettflaschen aus Gummi bzw. Kunststoff und andere nicht nagefeste Objekte. Gerade Bettflaschen, in die man warmes Wasser einfüllt, können sehr unangenehme Folgen nach sich ziehen, wenn diese angenagt werden und dann das Wasser aus der Flasche rinnt. Bei heissem Wasser können sich die Degus Verbrennungen zuziehen, im besten Fall wird der Käfig etwas überschwemmt.
Der Energieaufwand für so eine Wärmequelle ist beachtlich, egal ob nun Wasser erhitzt wird und in das Objekt abgefüllt wird oder ob das Objekt im Backofen oder in heissem Wasser erhitzt wird. Praktisch ist, wenn man dabei eine Gelegenheit nutzen kann, z.B. wenn man im Winter heizt und der Ofen sowieso warm ist oder nach dem Backen im Backofen noch Wärme vorhanden ist.