Antibiotikum
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Antibiotika (Einzahl: Antibiotikum) abgeleitet von Antibiose (griech. von Anti=gegen, bios=Leben) sind Substanzen, welche bereits in geringen Konzentrationen das Wachstum anderer Mikroorganismen hemmen oder gar abtöten. Ursprünglich wurden unter Antibiotika Wirktstoffe biologischer Herkunft (Stoffwechselprodukte von Bakterien und Pilzen) aufgefasst und unter Chemotherapeutika Wirkstoffe chemischer Herkunft, welche heute ebenfalls zu den Antibiotika gezählt werden.
Heute sind, von 8000 isolierten Antibiotika etwa 100 in der Medizin anwendbar (Hiller & Melzig 2003).
Geschichte
Die ersten Substanzen, welche sich im Kampf gegen Bakterienkrankheiten als wirksam erwiesen, waren chemisch erzeugte Farbstoffe wie Trypanrot und Salvarsan, welche sich durch ihre Bakterien abtötende Wirkung auszeichneten. Anfang des 20. Jahrhunderts legte Paul Ehrlich mit seinen Farbstoff-Untersuchungen an Bakterien den Grundstein dieses neuen Forschungszweigs. Einen weiteren wichtigen Beitrag kam vom deutschen Biochemiker und Arzt Gerhard Domak, welcher eine antibakterielle Wirkung eines Farbstoffs mit Handelsname "Prontosil" feststellen konnte. Dieser Farbstoff enthielt den Wirkstoff Sulfanilamid, welcher zusammen mit weiteren Sulfonamide sich später als erstes wirksames Breitspektrum-Antibiotika herausstellte (Asimov 1968).
Als Entdecker des Antibiotikums gilt der französische Militärarzt Ernest Duchesne, welcher 1897 seine Doktorarbeit über Bakterien abtötende (antibiotische) Schimmelpilze abschloss, geriet später jedoch in Vergessenheit.
Anwendung
Antibiotika finden in der Tiermedizin Anwendung in der Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten.
Literatur
- Asimov, I. (1968): Geschichte der Biologie. Fischer Bücherei, Frankfurt am Main.
- Hiller, K. Melzig, M.F. (2003): Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg.
- Wikipedia: Antibiotikum (http://de.wikipedia.org/wiki/Antibiotikum)
- Ernest DUCHESNE, un chercheur longtemps oublié (http://www.bium.univ-paris5.fr/sfhad/vol8/article09.htm) (frz.)