Mischkultur
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Die Mischkultur oder Polykultur (seltener auch Mischanbau oder Mischfruchtanbau genannt) ist eine Anbautechnik im Gartenbau und der Landwirtschaft, bei der mehrere Kulturen an einem Ort miteinander oder nahe beieinander angebaut werden.
Die Mischkultur bietet eine Reihe von Vorteilen. Aus wirtschaftlicher Sicht bietet sie eine bessere Nutzung des Platzes und trägt zur Gesundheit der Pflanzen bei. Aus ökologischer Sicht schafft sie bessere Lebensräume für Tiere und durch die Vermeidung von Monokulturen fördert sie die Vielfalt von Leben sowohl über dem Boden wie auch im Boden selbst. Als Nachteil der Mischkultur kann sich die höhere Komplexität erweisen, welche ein effizientes Beernten erschwert.
Allgemeines
Der Begriff
Im englischen Sprachraum wird unterschieden zwischen:
- "Polyculture": Anbau von mehreren Kulturen an einem Ort, das Gegenteil von Monokultur.
- "Intercropping": man pflanzt in eine Kultur eine oder mehrere weitere Kulturen dazwischen.
- "Mixed intercropping": Die verschiedenen Kulturen wachsen wild durcheinander.
- "Row cropping": Die verschiedenen Kulturen werden abwechselnd in Reihen gepflanzt.
- "Temporal cropping": In eine schnell wachsende Kultur wird eine langsam wachsende Kultur gepflanzt. Die langsam wachsende Kultur wird zu Beginn von der schnell wachsenden Kultur geschützt und wenn letztere geerntet wird, bekommt die langsam wachsende Kultur mehr Platz für ihr weiteres Wachstum.
- "Relay cropping": Es wird eine zeitliche Distanz zwischen den Kulturen geschaffen, indem kurz vor der Ernte der ersten Kultur bereits die Folgekultur eingesät wird.
- "Compagnon planting": Anbau von Pflanzen, die gut zusammen harmonieren, also gute Nachbarn sind.
Literatur
- Flury, Dominique (2022): Pflanzenschutzmittel-Reduktion im Direktsaatsystem. UFA Revue 1/2022: 20-21. (PDF (https://no-till.ch/wp-content/uploads/2022/01/D_UFA_Revue_0122_PSM_No-Till_Flury.pdf))