Quadratgärtnern
aus Degupedia, der freien Wissensdatenbank
Quadratgärtnern (engl. square foot gardening) ist eine Technik, die vom Amerikaner Mel Bartholomew in den 1980er Jahre entwickelt wurde. Sein Buch Square Foot Gardening wurde über 2 Millionen Mal verkauft und gehört in den USA zu den bestverkauften Gartenbüchern.
Bartholomew entwickelte das Quadratgärtnern als Antwort auf Probleme, die er als Betreuer eines Gemeinschaftsgartens beobachtete: Viele Leute wollten gärtnern und gingen anfangs mit grosser Motivation an die Arbeit. Es zeigte sich oft jedoch schnell, dass der gewünschte Gartenerfolg sich nicht so recht einstellen wollte und die Leute sich frustriert vom Gärtnern wieder abwandten oder zumindest ihre Motivation und Zeit, die sie in ihre Gärten steckten, stark abnahm. Mit dem Quadratgärtnern sollte daher der Aufwand zur Kultivierung und Pflege von Nutzpflanzengärten minimiert und der Erfolg deutlich erhöht werden. Bartholomew verknüpfte dabei einige interessante Konzepte und Ideen. Einerseits entwickelte er einen Minimalismus, der sich in sehr wenigen Gartenwerkzeuge und einer sehr kleinen Gartenfläche ausdrückte (ein Quadratgartenbeet ist in der Regel 1,2 x 1,2 m bzw. 4 x 4 Quadratfuss gross). Andererseits soll eine optimale Kultivierung der Pflanzen durch Wissen über die Dichte der kultivierten Pflanzen helfen, dass nicht zu viele Pflanzen aufs Mal auf einer gewissen Fläche wachsen und die benachbarten Pflanzen in ihrer Entwicklung hemmen. Dadurch, dass die Quadrate nach dem Ende einer Kultur gleich wieder mit einer anderen Kultur neu bepflanzt werden, bleibt der Boden der Beete schön bedeckt und bleibt vor Erosion geschützt (Stichwort Grünmulch). Zudem wird durch das Abwechseln verschiedener Pflanzenarten und der nahe Kontakt verschiedener Pflanzenarten einerseits eine Mischkultur und andererseits die Kulturfolge gefördert, welche beide wiederum der Gesundheit von Boden und Pflanzen sind.
Aufgebaut werden Quadratgartenbeete in der Regel durch ein Quadrat von je 4 Fuss Seitenlänge, welche wiederum in 16 Quadrate von je einem Fuss Seitenlänge aufgeteilt werden können. Je nach angebauten Pflanzen genügt ein solches kleines Quadrat oder es werden mehrere Quadrate zusammengefasst, um ein Gemüse oder eine Frucht anzubauen. Da Bartholomew zudem konkrete Angaben macht, wieviele Samen oder Pflanzen pro Anzahl Quadrate wachsen dürfen, ist der Platzbedarf von den verschiedenen Pflanzenarten für Gartenneulinge leicht zu erlernen.
Mittlerweile gibt es auch eine auf Europa angepasste Variante, welche die Beete auf eine Fläche von 1 m x 1 m beschränkt und in 9 Quadrate zu 33 cm Seitenlänge aufteilt.
Neben Bartholomew wurde der Trend auch von anderen Gartenbuchautoren aufgefasst, welche sich ebenfalls dem Thema widmen. Daneben ist Paul Wheaton vom Quadratgärtnern sehr angetan und empfielt Bartholomews Buch für Einsteiger, die noch wenig oder keine Erfahrungen mit dem Gärtnern haben, da das Buch den Einstieg sehr gut erklärt und ermöglicht.
Literatur
- Bartholomew, M. (2013): Beete im Quadrat. Leopold Stocker Verlag.
- http://www.konstantin-kirsch.de/2008/09/square-foot-garten.html
- http://www.konstantin-kirsch.de/2008/10/neues-zum-square-foot-garden.html