Riesenbärenklau
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Der Riesenbärenklau (Heracleum montegazzianum SOMMIER & LEVIER) ist der giftigste Vertreter der in Deutschland vorkommenden Bäreklauarten. Aufgrund der hohen Konzentration an phototoxischen Furanocumarinen kann er selbst durch Berührung zu schweren Vergiftungen führen.
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Allgemeines
Namen
Deutsch: Herkulesstaude, Herkules-Staude, Riesenkerbel, Architektentrost, Tromsöpalme
Englisch: Giant Hogweed
Französisch: Berce géante du Caucase
Synonyme
Heracleum giganteum, Heracleum villosum, Heracleum persicum
Taxonomie
Der Riesenbärenklau bastardiert manchmal mit dem in Europa heimischen Wiesenbärenklau.
Geschichte
Die ursprünglich nur im Kaukasus vorkommende Pflanze wurde um 1890 nach Europa als Ziergewächs gebracht. Insbesondere in größeren Gärten gilt sie nach wie vor als beliebte Zierpflanze. Riesenbärenklau verwildert sehr schnell, so sind diese Pflanzen inzwischen in Gesamt-Mitteleuropa bis Tromsö als nördlichste Grenze zu finden.
Tierhaltung
Eignung als Futterpflanze
Nicht geeignet.
Zwar sollen Ziegen, Schafe, Schweine und Rinder diese Pflanze durchaus unbeschadet fressen, jedoch ist die Gefahr einer Vergiftung trotzdem enorm und die Quellen über tatsächliche Vergiftungsfälle bei Weidevieh sind widersprüchlich, nach einigen Quellen sollen sich Rinder sogar tödlich vergiftet haben. Es ist möglich, daß auch Kaninchen Riesenbärenklau unbeschadet fressen können. Bei Hunden, Katzen und Menschen führt der Saft des Riesenbärenklaus zu schweren Verbrennungen der Haut, insbesondere in Verbindung mit Sonnenlicht. Bei jungen Enten hat der Kontakt mit Riesenbärenklau zu Mißbildungen von Schnabel und Füßen geführt.
Die Gefahren schwerer Vergiftungen, insbesondere bei Sonnenbestrahlung nach Kontakt oder Genuß dieser Pflanze, übersteigt in jedem Fall mögliche positive Effekte dieser Pflanze, sie sollte also niemals ins Futter gelangen, auch wenn sie nicht zu den stark giftigen oder gar tödlichen Pflanzen gehört.
Von Imkern wird der Riesenbärenklau gerne angepflanzt, da er eine gute Bienenweide darstellt.
Eignung als Volierenbepflanzung
Nicht geeignet.
Die Gefahr, daß alleine die Berührung, oder die Verletzung der Pflanze mit austretendem Pflanzensaft zu schweren Verbrennungen der Haut mit Haarausfall und Narbenbildung führen kann, ist derartig hoch, daß Riesenbärenklau nicht als Volierenpflanze geeignet ist. Auch bei Freilaufhaltung sollte aus den gleichen Gründen nach Möglichkeit dafür gesorgt werden, daß der Riesenbärenklau entfernt wird - leider ist das nicht überall möglich, noch immer steht der Riesenbärenklau in Gärten als Zierpflanze, wo sie ohne Einverständnis des Gartenbesitzers natürlich nicht entfernt werden darf. Weiterhin ist es sehr schwer, verwilderten Riesenbärenklau in der Natur zu entfernen, entsprechende Schutzkleidung ist vonnöten.
Durch den Riesenbärenklau besonders gefährdet sind Hunde, Katzen und junge Entenvögel, freilaufende Meerschweinchen oder Kaninchen dürften hier weniger gefährdet sein. Über die tatsächliche Gefährdung kleiner Weidetiere ist jedoch bisher nix bekannt.
Beschreibung
Größe
Der Riesenbärenklau wird zwischen 2m und 5m hoch.
Wuchsform
Stengel
Der Stengel ist hohl. Er hat außen senkrechte Längsrillen. Insbesondere im unteren Bereich, teilweise auch im oberen Bereich ist der Stengel oft purpurfarben gefleckt. Der Stengel kann an der Basis bis 10cm dick werden.
Blätter
Die Blätter erreichen 1m Länge, können in seltenen Fällen jedoch bis 3m lang werden. Sie sind drei- bis fünfteilig mit fiederteiligen Abschnitten.
Blüten
Die Blüten sitzen in einer doppelten Dolde. Der Blütenstand kann einen Durchmesser von bis zu 80cm erreichen. Er ist flach. Die Farbe der Blüten ist weiß bis rosafarben.
Früchte
Die Früchte sind flach und haben insbesondere am Rand aufwärtsgebogene Borsten.
Wurzel
Der Riesenbärenklau bildet eine mächtige Pfahlwurzel aus, welche bis zu 60cm lang werden kann und dann an der Basis eine Dicke von 15cm aufweist. Die Farbe der Wurzel ist blaßgelb, der Milchsaft der Wurzel ist gelblich.
Vorkommen
Herkunftsgebiet
Der Riesenbärenklau kommt im Kaukasus vor.
Standortbedingungen
Im Kaukasus herrscht kontintentales Klima mit heißen Sommern und kalten Wintern. Der Riesenbärenklau kommt hier an Waldrändern und Bächen in Gebieten über 2300m Meereshöhe vor und braucht Niederschläge zwischen 1000mm und 2000mm. Er bildet im Kaukasus offenbar keine Massenbestände.
In Mitteleuropa kommt der Riesenbärenklau zusätzlich auch in Tieflagen, an Waldrändern, auf Äckern und Wiesen, an Autobahnen und Straßen vor.
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