Region Coquimbo
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Version vom 16:49, 9. Mär 2013
Coquimbo oder Región IV ist eine Region in Chile. Sie grenzt an die Region Atacama (Región III) im Norden und an die Region Valparaiso (Región V) im Süden. Im Osten grenzt sie an Argentinien und im Westen an den Pazifik.
Inhaltsverzeichnis |
Geografie
Das Relief von Coquimbo kann ohne Bescheidenheit als sehr extrem bezeichnet werden. Es reicht von der Pazifikküste bis auf über 6000 m Höhe und umfasst mit den Anden und dem Küstengebirge zwei dominierende Gebirgszüge, welche fast das gesamte Land vereinnahmen und kaum Platz für Ebenen lassen. Diese sind lediglich teilweise an der Küste (Litoral) und in den Täler der drei Hauptflüsse der Region zu finden, dem Rio Elqui (Elqui-Tal), Rio Limari (Limari-Tal) und dem Rio Choapa (Choapa-Tal). Diese drei Hauptflüsse durchschneiden zudem die Anden und das Küstengebirge zusammen mit anderen, teilweise nur während starken Regenfällen Wasser führenden Flussbeete und haben so zu tiefen Schluchten geführt, welche eine Nord-Südpassage in vielen Fällen nahezu verunmöglichen.
Flora
Die Pflanzenwelt unterscheidet sich wegen dem extremen Relief stärker von West (Küste) nach Ost (Anden), während die Breitengrade einen geringeren Einfluss auf die Pflanzenvorkommen haben. Auch den drei Hauptflüssen der Region kommt als dauerhafte Wasserträger eine wichtige Rolle zu. Zusammen mit den bewässerten Landstriche innerhalb dieser Täler, in welchen oft Landwirtschaft betrieben wird, stellen diese mit den Küsten, welche feuchtem Nebel ausgesetzt sind, zu den feuchtigkeitreichsten Teilen der Region. Einen weiteren sehr prägenden Einfluss haben die tief eingeschnittenen und steilen Täler und Schluchten an deren Nordhängen eine deutlich kargere, artenärmere und trockenere Pflanzengesellschaft zu finden ist als an den Südhängen. Während erstere der Sonne besonders ausgesetzt sind, profitieren die schattigen Südhänge von einem milderen und feuchteren Klima, in dem sich eine üppigere und dichtere Vegetation etablieren kann, die nicht nur artenreicher ist, sondern auch weniger stark sich an die Trockenheit anpassen musste. Im nördlichen Teil Coquimbos dominieren im Inland Pflanzen, welche sich stark an trockene Standorte angepasst haben. Dieser Teil der Region befindet sich im Übergang von der Halbwüste zur trockenen Pazifikküstenwüste. Im Süden der Region führen die Flüsse vermehrt Wasser und es herrschen bessere Klimabedingungen für die Pflanzenwelt vor. Etwa ab dem 32. Breitengrad beginnt der chilenische Matorral, eine Hartlaub-Vegetation, welche sich aus Strauch- und Dornbuschvegetation zusammensetzt, welche an trockeneren Standorten sich reichlich mit Kakteen und Bromeliengewächse (Puyas) durchmischt und in feuchteren Standorten in einen Hartlaubwald übergeht, der vereinzelt noch heute auch aus chilenischen Honigpalmen besteht.
Tierwelt
In Coquimbo kommen verschiedene Säugetiere vor. An Nagetieren kommen unter anderem Degus, Langschwanz-Chinchillas, Blattohrmäuse und eine Reihe weiterer kleiner Mäuse vor. An Beuteltieren wäre die Chilenische Zwergbeutelratte (Thylamys elegans) zu nennen.
Menschen und Verkehr
Die Region ist eher dünn besiedelt, die meisten Leute leben in den Täler der drei Hauptflüsse und entlang der Küste, da hier am meisten Wasser vorhanden ist. Die Hauptverkehrsachse der Region ist die Panamericana, welche entlang der Küste gebaut wurde. Ferner gab es vor einigen Jahrzehnten noch eine Eisenbahnlinie, welche die Region mit der Hauptstadt verband. Zuvor waren Seewege und Handelswege durch die Anden die Hauptverbindungen zur Aussenwelt (vgl. Bahre; Bowman).
Der Ertrag aus der Landwirtschaft ist in der Region eher spärlich, da die wenigen Niederschläge das Wachstum der Pflanzen stark beschränken. Die Menschen haben daher über mehrere Jahrundert eine sehr effiziente Methode entwickelt um aus dem wenigen, was die Natur hergibt möglichst viel rauszuholen. Obwohl in dieser Region ein sparsamer Umgang mit Ressourcen für das Überleben notwendig ist, hat die intensive Nutzung die Natur stark degeneriert. Daran hat sicher auch der intensive Bergbau beigetragen, da gerade in den früheren Jahrunderten das Brennholz für die Metallschmelze aus den eher spärlichen und langsamwachsenden Gehölze der Region gewonnen wurden, indem aus ihnen Holzkohle hergestellt wurde, mit welcher erst die hohen Schmelztemperaturen sich erreichen liessen. Auch eingeschleppte Weidetiere wie Ziegen, Esel und Rinder kennen keine Gnade mit der einheimischen Pflanzenwelt und machen eine Regeneration mit Jungpflanzen nahezu unmöglich, welche durch Wassermangel und langsamer Wuchs schon erschwerte Bedingungen haben, sich in dieser extremen Region durchzusetzen.
Literatur
- Bahre
- Bowman