Einstreu
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Gegen den Einsatz von Erde und Sand als Einstreu spricht, dass sie sehr schwer ist und kaum saugfähig. Sie fängt relativ schnell an zu stinken und schafft ein feuchtes Milieu, in welchem sich Krankheitserreger gut vermehren können. | Gegen den Einsatz von Erde und Sand als Einstreu spricht, dass sie sehr schwer ist und kaum saugfähig. Sie fängt relativ schnell an zu stinken und schafft ein feuchtes Milieu, in welchem sich Krankheitserreger gut vermehren können. | ||
- | Etwas anders sieht es aus bei sehr grossen Gehägen, z.B. zu Käfigen umgebaute Zimmer. Hier kann man den Boden schon mit einem Sand-Erde-Gemisch bedecken, da hier ganz andere Mengen benötigt werden und bei einer solchen Gesamtfläche das Gemisch ungleich weniger von den Tieren beansprucht wird. | + | Etwas anders sieht es aus bei sehr grossen Gehegen, z.B. zu Käfigen umgebaute Zimmer. Hier kann man den Boden schon mit einem Sand-Erde-Gemisch bedecken, da hier ganz andere Mengen benötigt werden und bei einer solchen Gesamtfläche das Gemisch ungleich weniger von den Tieren beansprucht wird. |
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Version vom 08:35, 17. Dez 2005
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Definition
Als Einstreu bezeichnet man Materialien zur Bodenbedeckung in Ställen und Käfigen. Der Hauptzweck von Einstreu ist, die Exkremente der Tiere aufzunehmen; sie sollte daher möglichst saugfähig sein, um viel Flüssigkeit aufsaugen zu können. Einstreu dient den Tieren ausserdem als naturähnlicher Untergrund und manchmal auch als Nestbau-Material.
Einstreumöglichkeiten und ihre Eignung für Degus
Holzspäne oder -granulat
Die am häufigsten verwendeten Einstreumaterialien für Kleintiere sind Holzspäne. Von einfachen Hobelspänen, wie man sie im Sägewerk bekommen kann, wird als Einstreu meist abgeraten; sie sind im Gegensatz zu den Holzspänen, die man in Tierhandlungen und oft auch in Supermärkten in gepressten Packungen kaufen kann, nicht entstaubt. Abgeraten wird auch oft von parfümierten (meist Citrus) Spänen, da sie den Geruchssinn der Tiere irritieren können.
"Naturstreu"
Als "Naturstreu" - oft auch "Waldboden" genannt - werden im Handel unbehandelte Baumrindenstücke angeboten, die sich für Degus zumindest als Beimischung zur restlichen Einstreu oder als teilweise Deckschicht gut eignen.
Pellets
Pellets bestehen aus gepresstem Holz, Hanf oder ähnlichem. Sie sind sehr saugfähig, sollten aber nicht als einzige Einstreu verwendet werden, da sie vielen Tieren zu hart sind und sie ungern darüber laufen.
Hanfstreu
Hanfstreu ist besonders bei Allergikern beliebt, da sie als sehr staubfrei und trotzdem sehr saugfähig gilt. Sie ist allerdings relativ teuer.
Leinenstreu
Leinenstreu (z.B. unter dem Markennamen "Eurolin" erhältlich) ist ein Nebenprodukt aus der Leinenproduktion und besteht aus Flachs. Im Gegensatz zu Holzspänen ist sie relativ teuer, was sich aber durch die hohe Ergiebigkeit relativiert. Primär wird Leinenstreu als Einstreu für Pferde hergestellt und wird daher auch oft von Händlern für Pferdefutter und -zubehör zu Ballen gepresst vertreiben.
(Zeitungs-) Papier
Viele Degu-Besitzer legen unter die normale Einstreu auch Zeitung oder mischen Zeitungsschnipsel unter die Einstreu. Das Papier saugt zusätzlich Urin auf bzw. schützt das Käfigmaterial.
Die Druckfarbe von Zeitungen ist übrigens ungiftig und unbedenklich. Dagegen ist die Farbe von Tintenstrahldruckern giftig. Daher dürfen selbstbedruckte Blätter niemals im Degukäfig landen.
Erde und Sand
Von Erde als Einstreu für Degus wird aus hygienischen Gründen abgeraten. Erde aus dem Garten kann Ungeziefer einschleppen; gekaufte Blumenerde ist meist behandelt und/oder gedüngt. Sand lässt genau wie Erde den meisten Urin nur versickern, bindet ihn aber nicht oder nur in geringem Maß und ist daher auch wenig als Einstreu geeignet - ganz im Gegenteil zum Sandbad, das unbedingt vorhanden sein sollte.
Gegen den Einsatz von Erde und Sand als Einstreu spricht, dass sie sehr schwer ist und kaum saugfähig. Sie fängt relativ schnell an zu stinken und schafft ein feuchtes Milieu, in welchem sich Krankheitserreger gut vermehren können. Etwas anders sieht es aus bei sehr grossen Gehegen, z.B. zu Käfigen umgebaute Zimmer. Hier kann man den Boden schon mit einem Sand-Erde-Gemisch bedecken, da hier ganz andere Mengen benötigt werden und bei einer solchen Gesamtfläche das Gemisch ungleich weniger von den Tieren beansprucht wird.
Stroh
Stroh kann zusätzlich zur Einstreu als Nistmaterial angeboten werden. Als alleinige Einstreu ist es eher weniger geeignet, da es weniger saugfähig und im Vergleich zu anderen Einstreuarten recht grob ist. Von einigen Degus wird Stroh zudem nicht angenommen beziehungsweise ignoriert.
Bereiche die mit Stroh bedeckt sind werden von den meisten Degus ziemlich rein gehalten. Sie bepinkeln dann vermehrt strohfreie Zonen, wodurch der Eindruck entsteht, man müsse den Käfig früher reinigen. Hier sollte man dann einfach die strohfreien Bereiche öfters reinigen um diesem Problem vorzubeugen. Übrigens, wenn sie im ganzen Käfig Stroh haben, dann wird man diesen Effekt nicht bemerken, da sie keine Ausweichsmöglichkeiten haben und daher auch nichts an ihrem Verhalten ändern.
Gibt man den Degus grosse Mengen an Stroh, bauen sie darin Gänge. Daher ist es eine gute Beschäftiungsmöglichkeit für Degus.
Einstreuwechsel und -menge
Der Einstreuwechsel sollte je nach Menge und Art der Einstreu etwa alle zwei Wochen stattfinden; auf jeden Fall aber, bevor der Geruch zu stark wird. Der anfallende Mist kann kompostiert oder über die Biotonne entsorgt werden. Bei Degus dient die Einstreu nicht nur der Aufnahme von Kot und Urin sondern auch als Versteck für "gebunkertes" Futter und zur Befriedigung ihren Buddeltriebes. Daher sollte die Einstreu zumindest teilweise mehr als bodendeckend vorhanden sein. Viele Degubesitzer machen auch einen Heutag vor dem Streuwechsel, damit die Degus zumindest einen Teil des versteckten Futters aus der Einstreu heraussuchen.