Dill

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Version vom 15:09, 3. Jan 2010

Verträglichkeit
Pflanzenprodukt Futtereinteilung Futterempfehlung
Zweige Kräuter empfehlenswert
Blüten Blüten nicht zu viel
Samen Sämereien nicht zu viel
Keimlinge Kräuter empfehlenswert
Öl Nahrungsergänzung abzuraten
Wurzeln Wurzeln unbekannt
Blütenknospen
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Blütenknospen
Blütenstand
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Blütenstand

Dill (Anethum graveolens L.) gehört zur Familie der Doldengewächse (Apiaceae). Er wird als Gewürz insbesondere für Fischsoßen, aber auch für Essig, Brot, Gemüse, Eingelegtes, Kräuterbutter und Salate eingesetzt. Sein zweiter Name Gurkenkraut weist auf die häufige Verwendung des Dills bei eingelegten Gurken hin.

Für den Degu ist Dill ein sehr bekömmliches Kraut, was auch in größeren Mengen oder sogar täglich verfüttert werden kann. Auch in der Umstellung von hauptsächlich trockenem Futter zu Grünfutter ist Dill durchaus gut zu gebrauchen, wobei hier allerdings, wie bei aller Frischkost, nur wenig auf einmal verfüttert werden sollte und die Dosis nur langsam gesteigert werden darf.

Dill gilt als appetitanregend und verdauungsfördernd. Auch wenn dieses hauptsächlich für den Menschen und das Kaninchen gilt, ist davon auszugehen, daß dies auch für den Degu gilt, denn er hat ein ähnliches Verdauungssystem wie Kaninchen.

Die auf den Menschen leicht nervenberuhigende Wirkung dagegen dürfte beim Degu nicht vorhanden sein. Dagegen sind die Dillsamen ähnlich wie Kümmel gut gegen Blähungen, wirken aber lange nicht so gut wie Kümmel oder Kümmelöl.

Inhaltsverzeichnis

Weitere Namen

Einzelblüte
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Einzelblüte

Deutsch

  • Blähkraut: Das Wort Blähkraut bezeichnet das Hauptanwendungsgebiet von Dill als Heilpflanze. Er wird bei Blähungen eingesetzt.
  • Däll: Däll ist eine variante des Wortes Dill.
  • Dill: Kommt wahrscheinlich vom altnordischen "dilla" her, was soviel wie beruhigen oder beschwichtigen heißt. Dies kommt von seiner nervenberuhigenden, magenberuhigenden und krampflösenden Wirkung her.
  • Dille
  • Dillfenchel
  • Dillich
  • Dillsamen: Gebräuchlichste Bezeichnung der Dillfrüchte.
  • Dyl
  • Gurkenkümmel: Gurkenkümmel bezeichnet die Samen des Dills. Das Wort ist eine Anspielung auf die Ähnlichkeit der Dillsamen mit denen der Kümmelsamen. Auch von der Heilwirkung sind beide Samen sich sehr ähnlich. Der Wortteil Gurke wiederum ist ein Hinweis auf die häufige Verwendung der Samen bei eingelegten Gurken.
  • Gurkenkraut: Dies ist ein Hinweis auf die Verwendung von Dill als Kraut für eingelegte Gurken.
  • Gurkenkräutel
  • Hochkraut
  • Kappernkraut
  • Kümmerlingskraut
  • Till: Auch Till ist eine Variante des Wortes Dill.
  • Umorkenkraut

Englisch

  • Dill: Wie im Deutschen.
  • Dillseed: Ist die Frucht des Dills.
  • Dillweed: Ist das Dillkraut.

Französisch

  • Aneth: Das französische Aneth läßt sich vom lateinischen Anethum ableiten, was wiederum entweder aus dem griechischen aneton oder aneson zurückgeführt werden kann. Die Bedeutung von Aneton oder Aneson ist Dill.
  • Fenouil bâtard: Ist eine abwertende Bezeichnung für Dill und heißt zu Deutsch Bastard-Fenchel. Wahrscheinlich kam der Dill zu diesem gar nicht netten Namen, weil er anders wie Fenchel keine Ansprüche an den Boden stellt und daher wie Unkraut zwischen dem Gemüse wächst - auch wenn man ihn nicht angepflanzt hat. Vom Aussehen her gleicht Dill dem Fenchel.
  • Fenouil russe: Auf deutsch russischer Fenchel.
  • Faux anis: Auf deutsch falscher Anis.
  • Fenouil puant: Auf deutsch stinkender Fenchel.
  • Herbe de dieu: Auf deutsch Gotteskraut.
  • Herbe de Vicking: Auf Deutsch Wikingerkraut.

Geschichte

Schon vor 5000 Jahren läßt sich die Anwendung von Dill als Heilpflanze nachweisen. Es existieren ägyptische Aufzeichnungen aus dieser Zeit. Da Dill ursprünglich nicht in Ägypten vorkam, muß der Dill importiert worden sein, wahrscheinlich aus dem alten Persien.

Auf dem Gebiet des heutigen Iran finden sich mehrere 3000 Jahre alten Nachweise, daß Dill auch dort schon angebaut wurde. Dazu zählen Samen genauso wie auch schriftliche Aufzeichnungen.

In Griechenland und Rom wurde Dill mit Sicherheit auch als Gewürzpflanze verwendet. Mit den Römern gelangte der Dill schließlich anfang unserer Zeitrechnung ins Alpenvorland und wurde von dort aus erst durch die Römer, später durch Mönche im gesamten Europa verbreitet. Wo es nicht zu kalt war für den Dill, verwilderte er.

Da Dill von den Römern gleichzeitig mit dem Anis eingeführt wurde, scheint es häufiger Verwechslungen dieser beiden Pflanzen bei den Europäern gegeben haben. Viele französische Worte für den Dill deuten es an.

Verbreitung und Biotop

In Europa wächst Dill hauptsächlich auf Schutthalden und sandigen Flußufern.

Beschreibung

Entwicklung und Alter

Dill ist eine einjährige Pflanze. Er ist ein Lichtkeimer. Die Keimzeit beträgt etwa 20 Tage.

Dill wächst sehr schnell und schon nach zwei bis drei Wochen können die ersten Blätter geerntet werden.

Habitus

Zweig
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Zweig

Dill wird 30cm bis 100cm hoch.

Blätter

Die Blätter sind fiedrig und haben eine bläulichgrüne Färbung.

Blüten

Die Blüten sitzen in Dolden. Auf jedem Blütenstiel sitzt eine Blüte, es sind stets 10 - 30 Blütenstiele zu einer lockeren Dolde zusammengefaßt. Die Blüten sind gelb und sehr klein.

Stengel

Der Stengel ist hohl und es ziehen sich dünne Rillen den Stengel hinauf.

Wurzeln

Die Wurzeln sind dünn und empfindlich. Dill wurzelt sehr flach unter der Oberfläche, deswegen muß beim Jäten gut aufgepaßt werden, daß die Wurzeln nicht verletzt werden.

Anbau

Anbauempfehlungen

Dill samt sich gut aus, so kommt er jedes Jahr wieder. Die beste Saatzeit ist der April. Der Boden sollte nicht zu schwer sein. Dill braucht einen Sonnenplatz und viel Wärme. Er sollte niemals zusammen mit Fenchel und Kümmel gesetzt werden, da er sonst kümmert.

Anbaugebiete

Die Hauptanbaugebiete sind in Ägypten, Mittelmeerländern und Osteuropa. In Europa wird er auch in den Niederlanden und Deutschland im größeren Stil angebaut.

Besonderheiten

Schnecken mögen keinen Dill, so kann Dill zwischen andere Pflanzen gesetzt werden, um diese vor Schneckenfraß zu schützen.

Pflanzenteile und Dillprodukte als Futtermittel

Früchte

Dillsamen enthalten 2% - 4% ätherische Öle.

Dillkraut

Im Kraut sind ca. 0,35% ätherische Öle enthalten.

Fruchtöl

Das Öl enthält 40% - 60% Carvon, 40% Limonen, Phellandren, Carveol, Terpinen und Dihydrocarvon.

Blattöl

Das Blattöl enthält 30% - 40% Carvon, 30% - 40% Limonen, 10% - 20% Phellandren, Dillether und weitere Monoterpene.

Dill als Medizin

Allgemein

Seit dem Mittelalter wird Dill als Heilpflanze in Europa angebaut, zuerst vornehmlich in Klostergärten, später in jedem Garten. Leider ist Dill als Medizinalpflanze mehr oder weniger in Vergessenheit geraten, trotz seiner guten Heilwirkungen. Verwendet werden die Blätter und die Früchte des Dills.

Die Sammelzeit für Dill als Heilpflanze ist Juni bis September.

Dill wirkt magenberuhigend, appetitfördernd und leicht milchfördernd.

Auf den Menschen hat er auch eine leicht nervenberuhigende Wirkung, wird aber hauptsächlich eingesetzt, um Blähungen bei Säuglingen zu lindern. Weiterhin soll er Hämorrhoiden und Geschwüre heilen können und gegen Schlaflosigkeit wirken. Er ist einer der Kräuter, die auch bei Menstruationsbeschwerden und Gebärmutterkrämpfen lindert wirken können. Der Tee, aber auch das frische Kraut wirken gegen Sodbrennen.

Es wird immer wieder mal davor gewarnt, Dill bei Nierenleiden einzusetzen.

Dilltee

Für Dilltee werden die Dillsamen im heißen Wasser gekocht. Wie alle Kräutertees wird er dem Degu zimmerwarm neben frischem Wasser zusätzlich angeboten. Dilltee hilft bei Magen-Darmbeschwerden, wirkt lindernd bei Durchfall und hilft gegen Koliken. Säugenden Degus kann man Dilltee zur Milchförderung anbieten, jedoch ist nicht bekannt, ob Dilltee auch beim Degu milchfördernd wirkt.

Kraut

Dill wirkt frisch am stärksten, getrocknet verliert es für Nager etwas an Heilkraft. Es wirkt magenberuhigend, krampflösend und appetitanregend. Dill kann täglich gegeben werden, ohne daß es an Wirkung verliert.

Samen

Dillsamen werden aufgrund des hohen Anteils ätherischer Öle vom Degu meist nicht gern gefressen. Man kann Dillsamen bei Durchfallerkrankungen, Koliken und bei Appetitlosigkeit anbieten. Der gesunde Degu sollte Dillsamen nur ab und an angeboten bekommen, um die volle Wirkung des Dills zu erhalten.

Dillöl

Unter Dillöl wird das ätherische Öl des Dills verstanden. Es wirkt gegen Koliken, jedoch sollte im Krankheitsfall des Degus besser das wirksamere Kümmelöl angewendet werden. Die Nebenwirkungen vom Dillöl sind für den Degu nicht bekannt.

Dillmischungen

Um die Milchbildung bei säugenden Degus anzuregen, kann getrockneter Majoran, Dillsamen und Anissamen zu gleichen Teilen gemischt und angeboten werden.

Dillsorten

Sproßspitze mit Blütenknospen
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Sproßspitze mit Blütenknospen

Weblinks

Bilder

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