Aronstab
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Es ist möglich, daß Kaninchen und einige Nagerarten gefleckten Aronstab fressen können, ohne Schaden davonzutragen. Da jedoch bisher der Nachweis fehlt, daß Wildkaninchen freiwillig an Aronstab gehen, ist davon auszugehen, daß der Aronstab entweder ein noch unbekanntes Giftprinzip benutzt oder aber eine derartig hohe Konzentration Oxalsäure und Oxalsäuresalze oder aber ein derartig ausgeklügeltes System der Oxalatraphidien benutzt, daß Aronstab selbst für Kaninchen unangenehm oder sogar giftig ist. Mehr Erfahrungen mit Vergiftungen von Heimtieren hat man mit der Gattung [[Dieffenbachia]] und genau mit den Vertretern dieser Pflanzengattung, welche allesamt ein sehr ausgeklügeltes Oxalatraphidiensystem benutzen, sind schwere Vergiftungen auch an Kaninchen beschrieben worden - selbst Kaninchen haben offenbar nichts gegen die direkte Injektion reiner Oxalatsäure durch die spitzen Raphidien entgegenzusetzen. Sollte auch Aronstab genau auf dieses Giftprinzip setzen, ist davon auszugehen, daß extreme Schwellungen der Schleimhäute vor allem im Maulbereich zu Atemnot bei allen Heimtieren führen wird und im Extremfall zum Tode durch Ersticken führen kann. Ein Antesten von Aronstab als Futterpflanze ist deshalb selbst bei Tieren, welche sehr resistent gegenüber Oxalsäure sind, ein erhebliches Risiko für das Tier. | Es ist möglich, daß Kaninchen und einige Nagerarten gefleckten Aronstab fressen können, ohne Schaden davonzutragen. Da jedoch bisher der Nachweis fehlt, daß Wildkaninchen freiwillig an Aronstab gehen, ist davon auszugehen, daß der Aronstab entweder ein noch unbekanntes Giftprinzip benutzt oder aber eine derartig hohe Konzentration Oxalsäure und Oxalsäuresalze oder aber ein derartig ausgeklügeltes System der Oxalatraphidien benutzt, daß Aronstab selbst für Kaninchen unangenehm oder sogar giftig ist. Mehr Erfahrungen mit Vergiftungen von Heimtieren hat man mit der Gattung [[Dieffenbachia]] und genau mit den Vertretern dieser Pflanzengattung, welche allesamt ein sehr ausgeklügeltes Oxalatraphidiensystem benutzen, sind schwere Vergiftungen auch an Kaninchen beschrieben worden - selbst Kaninchen haben offenbar nichts gegen die direkte Injektion reiner Oxalatsäure durch die spitzen Raphidien entgegenzusetzen. Sollte auch Aronstab genau auf dieses Giftprinzip setzen, ist davon auszugehen, daß extreme Schwellungen der Schleimhäute vor allem im Maulbereich zu Atemnot bei allen Heimtieren führen wird und im Extremfall zum Tode durch Ersticken führen kann. Ein Antesten von Aronstab als Futterpflanze ist deshalb selbst bei Tieren, welche sehr resistent gegenüber Oxalsäure sind, ein erhebliches Risiko für das Tier. | ||
- | Bei Weidetieren, insbesondere Rinder und Pferde, welche eh relativ empfindlich auf Oxalsäure reagieren, kam es in der Vergangenheit immer wieder zu schweren bis tödlichen Vergiftungen, wenn im Frühjahr zuwenig andere Nahrungspflanzen auf der Weide standen und die Weidetiere auf Aronstab auswichen. Aufgrund der veränderten Weidepraxis (Heuangebot auch auf der Weide) und dem allgemeinen Rückgang des gefleckten Aronstabs auf der Weide sind Vergiftungen bei Weidetieren selten geworden. | + | Bei Weidetieren, insbesondere Rinder und Pferde, welche eh relativ empfindlich auf Oxalsäure reagieren, kam es in der Vergangenheit immer wieder zu schweren bis tödlichen Vergiftungen, wenn im Frühjahr zuwenig andere Nahrungspflanzen auf der Weide standen und die Weidetiere auf Aronstab auswichen. Aufgrund der veränderten Weidepraxis (Heuangebot auch auf der Weide) und dem allgemeinen Rückgang bis hin zum Verschwinden des gefleckten Aronstabs auf Weiden sind Vergiftungen bei Weidetieren selten geworden. |
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===Eignung als Volierenbepflanzung=== | ===Eignung als Volierenbepflanzung=== |
Version vom 12:05, 17. Jun 2009
Der Aronstab (Arum maculatum L.) gehört zur Familie der Aronstabgewächse (Araceae).
Inhaltsverzeichnis |
Allgemeines
Namen
Synonyme
Taxonomie
Geschichte
Tierhaltung
Eignung als Futterpflanze
nicht geeignet
Es ist möglich, daß Kaninchen und einige Nagerarten gefleckten Aronstab fressen können, ohne Schaden davonzutragen. Da jedoch bisher der Nachweis fehlt, daß Wildkaninchen freiwillig an Aronstab gehen, ist davon auszugehen, daß der Aronstab entweder ein noch unbekanntes Giftprinzip benutzt oder aber eine derartig hohe Konzentration Oxalsäure und Oxalsäuresalze oder aber ein derartig ausgeklügeltes System der Oxalatraphidien benutzt, daß Aronstab selbst für Kaninchen unangenehm oder sogar giftig ist. Mehr Erfahrungen mit Vergiftungen von Heimtieren hat man mit der Gattung Dieffenbachia und genau mit den Vertretern dieser Pflanzengattung, welche allesamt ein sehr ausgeklügeltes Oxalatraphidiensystem benutzen, sind schwere Vergiftungen auch an Kaninchen beschrieben worden - selbst Kaninchen haben offenbar nichts gegen die direkte Injektion reiner Oxalatsäure durch die spitzen Raphidien entgegenzusetzen. Sollte auch Aronstab genau auf dieses Giftprinzip setzen, ist davon auszugehen, daß extreme Schwellungen der Schleimhäute vor allem im Maulbereich zu Atemnot bei allen Heimtieren führen wird und im Extremfall zum Tode durch Ersticken führen kann. Ein Antesten von Aronstab als Futterpflanze ist deshalb selbst bei Tieren, welche sehr resistent gegenüber Oxalsäure sind, ein erhebliches Risiko für das Tier.
Bei Weidetieren, insbesondere Rinder und Pferde, welche eh relativ empfindlich auf Oxalsäure reagieren, kam es in der Vergangenheit immer wieder zu schweren bis tödlichen Vergiftungen, wenn im Frühjahr zuwenig andere Nahrungspflanzen auf der Weide standen und die Weidetiere auf Aronstab auswichen. Aufgrund der veränderten Weidepraxis (Heuangebot auch auf der Weide) und dem allgemeinen Rückgang bis hin zum Verschwinden des gefleckten Aronstabs auf Weiden sind Vergiftungen bei Weidetieren selten geworden.
Eignung als Volierenbepflanzung
nicht geeignet
Die Gefahr, daß der Probebiß am Aronstab zu starken Schwellungen im Maul- und Rachenbereich führt, ist selbst bei Kaninchen recht hoch - solange ein Nachweis des Aronstabs als Futterpflanze von Wildkaninchen nicht erfolgt ist, sollte auch bei der Voliereneinrichtung von Kaninchenvolieren von der Ansiedlung des Aronstabes innerhalb der Voliere abgesehen werden. Die tatsächlichen Gefahren des Aronstabes sind bei momentanen Wissenstand nicht kalkulierbar.
Beschreibung
Größe
Der Aronstab wird zwischen 15 und 60cm hoch.
Blätter
Die Blätter sind netznervig und langgestielt. Die Form der Blätter ist spieß-pfeilförmig. Die Blätter können rotbraun gefleckt sein.
Der Aronstab bildet viele Lokalvarianten mit unterschiedlicher Fleckung der Blätter, es gibt sowohl Lokalvarianten ohne Flecken auf den Blättern als auch Varianten mit starker Fleckung. So kommen im Norden von Großbrittanien nur ungefleckte Varianten vor, im Süden von England dagegen haben 25% der Pflanzen eine ausgeprägte Fleckung.
Wurzeln
Der knollige Wurzelstock ist außen erbraun und innen weiß gefärbt.
Blütezeit
Die Blütezeit ist zwischen April und Mai, die Früchte Juni bis Juli.
Wirkstoffe und Wirkung
Wirkstoffe
Lösliche und unlösliche Salze der Oxalsäure, geringe Mengen Nikotin
Wirkung
Vorkommen
Herkunftsgebiet
Standortbedingungen
Der Gefleckte Aronstab kommt in schattigen Buchen- und Laubmischwäldern, Hecken und Gebüschen und auf feuchtem, nährstoffreichen, meist mulligen Böden vor.
Nutzung
Literatur
- Frohne, Pfänder (2004): Giftpflanzen. Ein Handbuch für Apotheker, Ärzte, Toxikologen und Biologen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart; 5. Aufl. S. 64 - 67
- Hahnemann, S. (1793): Apothekerlexikon - einzusehen in Heilpflanzen-Welt (http://www.heilpflanzen-welt.de/buecher/Hahnemann-Apothekerlexikon/f/fleckenaron.htm)
- Hegnauer, R. (1963): Chemotaxonomie der Pflanzen: VOL 2: Monocotyledoneae;Birkhäuser Verlag, S. 95
- Madaus (1938): Lehrbuch der Biologischen Heilmittel - einzusehen in [http://www.henriettesherbal.com/eclectic/madaus/arum.html Henriettes Herbal Homepage
Mehr Infos und Bilder: Gefleckter Aronstab (http://www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale/aronstab.html)