Heu

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Auf der linken Seite des Bildes sieht man Reuter-Heu, auf der rechten ein sehr gutes, kommerzielles Heu. Auf der linken Seite des Bildes sieht man Reuter-Heu, auf der rechten ein sehr gutes, kommerzielles Heu.
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-Quelle: Rühle, A.; Kaninchen würden Wiese kaufen; BoD GmbH; Norderstedt; 2009; ISBN 978-3-8370-9474-9 
===norddeutsche Heuhaufen=== ===norddeutsche Heuhaufen===

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frisches, loses Heu
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frisches, loses Heu

Heu ist eine Mischung aus verschiedenen getrockneten Gräsern und Kräutern. Dadurch ist Heu sehr faserreich und hat den vollen Mineraliengehalt der verwendeten Gräser und Kräuter. Je höher der Anteil an Kräutern im Heu ist, desto wertvoller ist es auch.

Heu ist ein sehr billiges, leicht beschaffbares Futtermittel, es wird von vielen Nagern und Kaninchen für den Nestbau benötigt und gefressen. Für Grasfresser ist Heu als zusätzliches Nahrungsmittel, insbesondere bei der winterlichen Gemüsefütterung, unabdingbar. Es gibt keinen Grund, seinen Nagern oder Kaninchen kein Heu anzubieten, auch wenn sie es erstmal nicht nutzen - wenn ihnen danach verlangt, werden sie es schon fressen oder es verbauen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die ältesten Rinderfunde in Europa stammen aus der Schweiz und stammen aus einer Zeit ca. 5000 v. Chr. Es ist sehr wahrscheinlich, daß schon zu dieser Zeit Wiese geschnitten und zu Heu getrocknet wurde.

Viele germanische Stämme hatten extra Lagerplätze für Heu angelegt. Die Wiese wurde mit Sicheln und Sensen abgeerntet. Getrocknet wurde das Heu wahrscheinlich auf der Wiese, wo es geerntet wurde. Man war also auf sonniges Wetter nach der Ernte angewiesen.

Die Römer hatten eine recht intensive Weideviehhaltung, sie kannten aller Wahrscheinlichkeit nach schon die Trocknung von Heu auf dem Reuter. Der Reuter hatte den Vorteil, daß nur zur Vortrocknung auf der Wiese und zum Packen auf den Reuter die Sonne scheinen mußte. War der Reuter gepackt, konnte es regnen, ohne daß das Heu verdorben wurde. Denn nur die obersten Schichten des Heues wurden naß und trockneten nach dem Regen wieder sehr schnell.

Im Oberharz wurde bis ins 20. Jhr hinein ohne Reuter geheut. Wenn das Wetter für drei Tage im Frühsommer Sonne versprach, wurden die Wiesen von den Männern gesenst. Dabei wurde auch an Feiertagen gearbeitet, um möglichst schnell die Wiesen gesenst zu bekommen. Die Frauen breiteten Tagsüber das Heu aus, nachts wurde es zusammengeharkt, damit der Tau dem Heu nix anhaben konnte. Drei Tage lang mußte das Heu trocknen, dann wurde es zusammengerecht, gebündelt und mit einer speziell dafür hergestellten Schnur zusammengebunden und von den Frauen und Töchtern ab dem 12. Lebensjahr nach Hause geschleppt. Gelagert wurde das Heu luftig auf dem Dachboden, wo es notfalls auch nachtrocknen konnte.

Im übrigen Deutschland waren Reuter unterschiedlicher Art üblich. Das Heu wurde ein bis drei Tage auf der Wiese vorgetrocknet und dann auf die Reuter gepackt. Da konnte es unabhängig vom Regen durchtrocknen. Wenn das Heu richtig trocken war, wurde es geschultert oder auf Karren gepackt und in die Scheunen oder Dachböden transportiert.

Im Zuge der Maschinisierung wird das Heu nur noch auf dem Boden vorgetrocknet, wobei es mehrmals gewendet wird. Nach dem Trocknungsvorgang (meist zwei bis drei Tage) wird das Heu mit speziellen Maschinen, den Heuschwadern, zu Schwaden gerecht, wo sie mit andern Maschinen zu Eckballen oder zu Rundballen gepreßt werden können.

Heugewinnung

Reuter

Reuter sind Gestelle, auf denen das Wiesengras gepackt wird. Dabei wird auf eine möglichst gleichmäßige und feste Packung geachtet. Das Gras kann die gesamte Zeit über gut durchlüftet werden. Die obersten Schichten schützen die darunter liegenden Schichen vor der Sonne und vor Regen. Das Heu bleibt solange auf dem Reuter, bis es vollständig getrocknet ist. Das Heu hat keinen Bodenkontakt, deshalb können Reuter auch auf feuchten Wiesen stehen.

Der Vorteil vom Reuter ist die extrem hohe Qualität vom Heu. Durch die gute Durchlüftung auf dem Reuter können sich keine Schimmelpilze bilden und es beginnen keine Gärprozesse. Dadurch kann das Heu ohne Ablagerung sofort verfüttert werden. Auch hält es sich bei richtiger Lagerung sehr lange, behält fast vollständig seine gesamten Inhaltsstoffe einschließlich Vitamine, Chlorophyll und ätherischen Ölen. Dadurch duftet das Heu viel mehr wie Heu aus anderen Herstellungsarten.

Der Nachteil ist der sehr hohe Arbeitsaufwand, den heutige Bauern nicht mehr bereit sind, zu erbringen. Es gibt nur noch wenige Bergbauern, die tatsächlich ihre Wiesen sensen und Reuter bepacken. Wird das Heu mit den erbrachten Arbeitsstunden verrechnet, ist Heu vom Reuter unbezahlbar.

Heinze-Stabreuter

Der Heinze-Stabreuter stellt eine sehr ursprüngliche Form des Reuters dar. In einem senkrechten Stab werden mehrere waagerechte Stäbe gesteckt, so daß diese an beiden Seiten des senkrechten Stabes gleich lang herausschauen. Die waagerechten Stäbe sind zueinander gedreht.

Das Gras muß gut angewelkt sein, bevor es auf den Heinze-Stabreuter gepackt wird. Dadurch erhöht sich das Risiko, die Heuernte wegen Regen zu verlieren.

Dreibockreuter

Der Dreibockreuter war die am häufigsten in Deutschland verwendete Form des Reuters. Drei lange Stangen wurden oben zusammengebunden und mit drei Querstreben in ca. 50 cm Höhe auf Abstand gehalten.

Auch für den Dreibockreuter muß das Gras gut angewelkt sein, bevor es gepackt werden kann.

Eine besondere Form des Dreibockreuters ist das Heumanderl. Es wird ein sehr kleiner Dreibockreuter gepackt. Das Heumanderl hat allerdings eher Ziercharakter, das Heu wird auf dem Heumanderl lange nicht so gut wie auf einem richtigen Dreibockreuter. Andererseits ist es eine gute Möglichkeit, auch wenig Heu zu machen.

Schrägwandreuter

Der Schrägwandreuter, auch Heuhütte genannt, ist eine modernere Form der Reuter. Mit schrägen Stäben, die durch querstreben verbunden sind, entsteht eine schräge Fläche, auf die das Heu gepackt werden kann. Für die modernste Form wurden zum Teil auch Drahtgitter verwendet.

Der Vorteil des Schrägwandreuters ist, daß schon das frisch geschnittene Gras gepackt werden kann und somit gleich nach dem Packen regensicher ist. Man macht sich also ein Stück weit unabhängig von der Witterung, ohne Einbußen im Heu zu haben.

Schwedenreuter

Der Schwedenreuter ist die modernste Variante der Reuter. Es werden Stangen parallel und senkrecht in die Erde geschlagen und mit Draht verbunden, so wie einen Zaun. die letzten beiden Stangen werden schräg eingeschlagen und der Draht wird mit einem eingekerbten Pflock gespannt. Hierdrauf wird das Heu gepackt, so daß so eine Art Heumauer entsteht.

Auf den Schwedenreuter kann sogar regennasses Gras gepackt werden. Die Verluste in der Qualität des Heues sind nicht sehr hoch im Vergleich zu den andern Reutern und die Qualität ist immer noch bedeutend höher wie bei jeglicher anderer Heuherstellung.

Rühle-Reuter

Der Rühle-Reuter ist eine Variante, die es ermöglicht, Heu in Kleinstmengen für Heimtiere zu trocknen. Er wurde von der Familie Rühle entwickelt, die nach einer praktikablen Lösung suchte, frisch geschnittenes Grün von Wiesen für den Winter zu Heu zu verarbeiten. Die Variante ermöglicht die Trocknung auf kleinem Raum und ist somit selbst für die Terasse oder einen Balkon geeignet. Für die Konstruktion werden lediglich einige Holzleisten, Maschendraht, Schrauben und ein Tacker benötigt.

Bild:Ruehle_Reuter0001.jpg

Die zusammengeschraubten Holzrahmen werden mittels Tacker mit Maschendraht bespannt und an zwei Seiten mit Holzklötzen als Abstandhalter versehen. Werden gleichgroße Holzrahmen angefertigt, können sie auf diese Art und Weise übereinandergestapelt werden. Damit ist eine sehr schonende Trocknung gewährleistet, da das Heu nicht gewendet werden muss. Der Abstand zwischen den Rahmen bietet eine gute Durchlüftung und somit sehr schnelle Trocknung.

Bild:Ruehle_Reuter0002.jpg

Die Rahmen können zum Beispiel auf einen Wäschegestell gestapelt werden, das an einem beliebigen Ort stehen kann.

Die Qualität des auf diese Weise getrockneten Heus ist nicht zu überbieten, da der Nährstoffverlust sehr gering ist. Ein weiter Vorteil ist die Kenntnis der genauen Zusammensetzung, welche gezielt durch die Auswahl der zu trocknenden Pflanzen beeinflusst werden kann.

Bild:Heuvergleich.jpg

Auf der linken Seite des Bildes sieht man Reuter-Heu, auf der rechten ein sehr gutes, kommerzielles Heu.

norddeutsche Heuhaufen

Eine besondere Form des Heuens kannten die Norddeutschen. Oftmals benutzten sie keine Reuter, sondern ließen das Gras am Boden trocknen. Drohte es zu regnen, wurde das Gras auf riesige Haufen zusammengerecht, in der Hoffnung, der Regen möge diese Haufen nicht durchdringen.

Das Heu war mehr schlecht als recht und reichte gerade mal für die Rinderfütterung, wenn man zufütterte. Da aber in Norddeutschland eh zugefüttert wurde, da schon sehr früh sehr leistungsstarke Milchrinder gehalten wurden, reichte es offenbar und machte weitaus weniger Arbeit, wie einen Reuter zu packen.

Heuballen

Das Gras wird nach dem Mähen mehrere Tage auf dem Feld zur Lufttrocknung liegen gelassen. Mit Kreiselwendern wird das Gras mehrmals gewendet, um eine gute Durchlüftung und gleichmäßige Trocknung zu gewährleisten. Wenn das Heu nur noch einen Feuchtigkeitsgehalt von ca. 15% hat, wird es mit Kreiselschwadern zu Haufen zusammengerecht, die sich über die gesamte Wiese ziehen. Diese langen Haufen nennen sich Schwaden. Mit Ballenpressen werden diese Schwaden aufgenommen und zu Ballen gepreßt. Möglich sind Eckballen, die maschinenbedingt oft eine Größe von 90x120x180cm haben oder zu Rundballen, die immerhin fast 400 kg wiegen können.

Rundballen werden oft zusätzlich noch mit Plastik ummantelt, um das Heu vor Feuchtigkeit zu schützen.

Auf diese Art und Weise ist zwar nur eine relativ schlechte Heuqualität zu erreichen, aber dafür braucht es auch viel weniger Arbeitszeit und Kraft. Der Qualitätsverlust kommt einmal dadurch zustande, daß das Heu vollständig auf dem Boden getrocknet wird, zum andern durch das Pressen selbst, was Hitze erzeugt und die Vitamine, Chlorophylle und viele andere Stoffe im Heu zerstört. Durch den Morgentau wird beim Trocknungsvorgang das Heu feucht, was wiederum dazu führt, daß es anfängt zu gären. Auch dabei verliert das Heu Nährstoffe, zum Teil sogar Mineralien.

Bevor ein solches Heu verfüttert werden darf, muß es mind. vier Wochen abgelagert sein, bis sämtliche Gärprozesse abgeschlossen sind. Schimmelbildung hat man in solchen Ballen häufig, daß Heu ist oft stark mit Aflatoxin belastet.

Es gibt nur solches Heu zu kaufen, wer ein qualitativ höherwertiges Heu haben will, muß sich selbst die Arbeit mit dem Reuter machen.

Heusorten

Viele Firmen bieten unterschiedliches Heu an, wie Kräuterheu, Bergwiesenheu etc. Da keiner der Begriffe geschützt ist, sagen diese Namen nix über die Qualität, Herkunft oder den Kräuteranteil aus. Bergwiesenheu darf deshalb durchaus auch im Flachland von Norddeutschland hergestellt werden, Kräuterheu kann einen Anteil von unter 10% Kräutern haben.

Stehen dagegen Adressen von Bauern, Deklaration der enthaltenen Pflanzen, Herkunftsbezeichnungen oder Ähnliches auf der Packung, muß das Heu tatsächlich von dort stammen und muß die in der Deklaration enthaltenen Pflanzen haben. Wenn also draufsteht "Herkunft: Schweizer Almwiesen", dann muß das Heu von Schweizer Almwiesen kommen.

Qualität

Gutes Heu ist kräuterreich, hat einen möglichst geringen Anteil an Weidelgräsern und enthält möglichst viele Grasarten außer Weidelgräsern. Leider ist ein solches Heu nur schwer zu bekommen, nahezu alle Heue, welche es im Zooladen zu kaufen gibt, enthalten bis zu 60% Weidelgräser. Einige Heue, die für Pferde hergestellt werden, enthalten deutlich weniger Weidelgräser, jedoch muß man hier den Angaben der Hersteller vertrauen, wobei die Hersteller oftmals noch nicht auf die Graszusammensetzung achten, sondern sich auf die erweiterte Weenderanalyse verlassen.

Gutes Heu riecht aromatisch; muffig oder nach Keller riechendes Heu dagegen ist mit Schimmel durchsetzt und für die Heimtierhaltung nicht brauchbar. Weiterhin sollten die einzelnen Pflanzen im Heu noch erkennbar sein, wenn es nur noch aus Stielen und Krümeln besteht, ist es entweder durch mechanische Belastung während Herstellung und Transport ruiniert worden, oder es ist ein sicheres Zeichen für Überlagerung des Heues. Ein solches Heu wird von den wenigsten Tieren angenommen. Schwarze, graue oder dunkelbraune Stellen im Heu deuten auf Nässe während der Lagerung an diesen Stellen hin, das Heu ist voll von Schimmelsporen, durch die Gährung an den dunklen Stellen sind kaum mehr Nährstoffe enthalten.

Die Farbe des Heues dagegen gibt kaum Auskunft über die Qualität, ein gutes Heu muß nicht unbedingt grün sein. Die Farbe grün sagt nur aus, daß das Heu entweder noch einen hohen Anteil an Chlorophyllen hat oder gefärbt wurde.

Gelbes Heu mit dicken Stielen ist ein Hinweis auf einen hohen Ligningehalt, die Gräser wurden kurz vor der Blüte oder vor Samenreife geerntet. Heu mit eher breitblättrigen Gräsern oder gar gut sichtbaren und bestimmbaren Kräutern, meist noch hellgrün oder grün, enthalten mehr Cellulose. Es stammt von Wiesen, bei denen die Gräser noch nicht Blütenstände schieben konnten.

Bei abgepackten Heu im Zoofachgeschäft sollte auf eine luftdurchlässige Verpackung geachtet werden, in den luftdicht abgepackten Heusorten kommt es oftmals zur Erwärmung, Schwitzwasserbildung und damit zur Schimmelbildung. Man darf nicht vergessen, daß ein Heu einen Restwassergehalt von 2 - 10% hat. Bei Wärme wird dieses im Heu enthaltene Wasser freigesetzt, kann sich auf den Heuhalmen oder auf der Innenseite der Verpackung sammeln und so zu einem idealen Klima für Schimmelpilze führen.

Ein weiterer Hinweis für die Qualität ist die erweiterte Weenderanalyse und die Untersuchung auf Schimmelpilzen. Schimmelpilzsporen sollten in einem Heu gar nicht nachweisbar sein, je nach Tierart kann ein eiweißreiches Heu oder ein ligninhaltiges Heu das Richtige sein. Gerade in der heutigen Zeit gibt eine Untersuchung auf Fructane Aufschluß über die Verträglichkeit eines Heues, der Fructangehalt sollte unter 12% liegen, besser noch geringer sein. Je höher der Fructangehalt eines Heues ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, daß ein hoher Weidelgrasanteil im Heu enthalten ist.

Eigentlich sollte das Heu auch auf Lolitrem B und Ergovalin hin untersucht werden. Beides sind durch in Gräsern lebenden Symbionten hergestellte starke Gifte. Ist der Anteil dieser Gifte zu hoch, kann es zu Krämpfen, Unverträglichkeiten, Übertragen der Jungen, Geburtsschwierigkeiten, Milchrückgang säugender Tiere und ähnlichen Symptomen kommen, bei hohen Gehalten dieser Gifte über 2000 µg/kg Heu bei Lolitrem B oder 1000 µg/kg bei Ergovalin kann es sogar bei vielen Tierarten zu Todesfällen führen. Wie empfindlich unsere Heimtiere wirklich auf diese beiden Gifte reagieren, weiß bisher noch niemand, es ist möglich, daß die offenbar häufig bei Chinchilla und mongolischen Rennmäusen auftretenden Krämpfe durch hohe Werte dieser Gifte im Heu zustandekommen. Trotzdem wird man bisher nirgendwo in Deutschland sein Heu auf diese beiden Giftstoffe untersuchen können, es wird trotz neuerer Untersuchungen in Deutschland von ausgegangen, daß krankmachende Werte dieser Gifte in Deutschland in Gräsern nicht erreicht werden ... in USA dagegen ist eine solche Untersuchung inzwischen ohne Probleme möglich.

Da die tatsächliche Qualität eines Heues nur in den seltensten Fällen zweifelsfrei festgestellt werden kann, muß Augenprobe (holzig - nicht holzig) und Riechprobe (aromatisch - künstlich riechend - muffig) ausreichen. Man kann sich hier nur auf seine Heimtiere verlassen, daß sie erkennen, ob ein Heu eine ausreichende Qualität hat oder nicht. Allerdings ist dazu Vorraussetzung, daß die Tiere auch auf andere Heusorten und andere Futtermittel ausweichen können, wenn das Heu nicht die Qualität aufweist, die für das Tier notwendig sind.

Lagerung

Heu sollte dunkel, trocken und luftig gelagert werden.

Fütterungshinweise

Nager und Kaninchen unterscheiden sehr stark zwischen gutem Heu und schlechtem Heu. Hier sollte man sich von seinen Tieren leiten lassen. Fressen die Tiere das Heu nicht, sollte man mehrere Heusorten durchprobieren, bis man ein Heu gefunden hat, welches die Tiere mögen oder besser noch, mehrere Heusorten zur gleichen Zeit anbieten. Es ist besser, seine Tiere nicht dazu zu zwingen, Heu zu fressen, indem nix anderes mehr angeboten wird. Nur allzuleicht übersieht man die schlechte Qualität des Heues, im Falle von Pilzgiften ist es sogar gänzlich unmöglich, die Qualität eines Heues zu beurteilen. Unsere Heimtiere dagegen riechen die Qualität und nehmen bei genügender Futterauswahl nur relativ hochwertiges Heu an.

Gewarnt werden muß vor luftdicht abgepacktem Heu. Dieses ist oft hoch mit Schimmelpilzsporen und damit mit Aflatoxin belastet. Ein solches Heu ist ungesund. Besser ist es, Heu in luftdurchlässigen Packungen zu kaufen.

Wer seine Heimtiere zum Heufressen zwingt, handelt leichtsinnig, weil er unter Umständen unbemerkt mit Pilzgiften belastetes Heu verfüttert. Aflatoxin ist stark krebserregend und schädigt die Niere und die Leber, Lolitrem B und Ergovalin schädigen den Verdauungstrakt und stören den Hormonhaushalt. Bei genügend Ausweichmöglichkeiten durch das Anbieten mehrerer Heusorten und genügend abwechslungsreiches Futter meiden Nager und Kaninchen ein solches Heu.

Es gibt viele Nager und auch Kaninchen, die gar kein Heu mögen. Für etliche Nagerarten ist das normal, bei den typischen Grasfressern wie Meerschweinchen dagegen ist eine solche Futtervermeidung problematisch. Hat man einen solchen Heumuffel erwischt, sollte man versuchen, das Heu durch täglich frisch gepflücktes Gras und Kräuter zu ersetzen. Das Gras ist hierbei besonders wichtig aufgrund seines sehr hohen Kieselsäuregehaltes. Die Kieselsäure sorgt für einen gleichmäßigen und starken Backenzahnabrieb, was insbesondere für die Grasfresser unter den Heimtieren aufgrund ihrer ewig nachwachsenden Backenzähne vonnöten ist.

Literatur

Internet

Rühle-Reuter (http://www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de/Texte/Heutrocknung.pdf)

Bücher

Vanselow, U. (2008): Giftige Gräser auf Pferdeweiden; Westarp Wissenschaften * Hohenwarsleben

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