Efeu
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Bereits im Altertum und in der Antike galt der Efeu als heilige Pflanze. | Bereits im Altertum und in der Antike galt der Efeu als heilige Pflanze. | ||
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- | Efeu ist eine bekannte Giftpflanze. Daher ist sie für Degus ungeeignet. | + | Der Efeu wurde früher als Futterpflanze verwendet, worauf sein Name Efeu verweist. Früher wurde er unter anderem Eb-Heu, Ebheu oder Epheu genannt. In jüngerer Zeit kam er in Verruf, da er in größeren Mengen giftig ist. Machatschek (2007) dokumentiert die Verwendung des Efeus als Futterpflanze und erwähnt, dass sie bis ins 19. Jahrhundert eine wichtige Futterpflanze gewesen wäre, die insbesondere an Schafe und Ziegen verfüttert wurden, wenn gegen Ende des Winters der Futtervorrat zu Ende ging. Da das giftige Hederin ihnen in größeren Mengen nicht sehr bekömmlich ist, wurden die Blätter in Wasser abgebrüht. Auf Bauernhöfe wurde der Efeu gerne als Spalier an Bäumen gezogen und diente neben der Laubfutterwirtschaft auch als "grüne Hausapotheke". Er erleichtert bei Rindern etwa das Kalben, weshalb die Bauern ihn in unmittelbarer Hofnähe wachsen liessen. Ferner hat das Efeu im Frühjahr eine verdauungsfördernde Wirkung und steigert die Milchleistung. |
+ | '''Giftigkeit:''' | ||
- | ==Die Pflanze== | + | Die Pflanze enthält v.a. im Fruchtfleisch der Beeren [[Saponine]]. |
- | Der Efeu ist ein immergrünes, kriechendes oder kletterndes Gewächs. | + | Eine Vergiftung zeigt sich durch Übelkeit und Erbrechen, Reizungen von Magen und Darm sowie durch Kopfschmerzen. |
+ | Bei Aufnahme größerer Mengen an Beeren erfolgen Brechdurchfälle und Krämpfe. Der Saft von frischen Efeublättern kann schwere Hautauschläge hervorrufen (Quellen?). | ||
+ | ==Die Pflanze== | ||
- | ===Blätter=== | + | [[Bild:Eeublatt.jpg|thumb|240px|right|Efeu-Blatt]] |
+ | Der Efeu ist eine mehrjährige, kriechende oder kletternde Pflanze. Seine Sprossen verholzen und die dunkelgrünen, ledrigen Blätter sind immergrün und behalten daher auch im Winter ihr Laub. Die Blattform ist sehr variabel, oft drei- oder fünffach gelappt, aber teilweise auch pfeil- bis rautenförmig. | ||
- | Die dunkelgrünen Laubblätter der nichtblühenden Zweige sind meistens 3 - bis 5-eckig gelappt. | + | Die Blätter blühender Zweige zeigen eine längliche Form. Die gelblichgrünen Blüten stehen in kugel. Halbdolden und bilden als Fruchte eine kugelige Beere. Die Beeren sind während der Reife zuerst grün, dann rötlich-violett und werden bei Reife schwarz. |
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- | Der Saft von frischen Efeublättern kann schwere Hautauschläge hervorrufen. | + | |
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Die Blüten erscheinen zwischen August und Oktober und sind recht unscheinbar. | Die Blüten erscheinen zwischen August und Oktober und sind recht unscheinbar. | ||
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Die dunklen Beeren reifen über den Winter heran. | Die dunklen Beeren reifen über den Winter heran. | ||
- | ==Giftigkeit== | ||
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- | Die Pflanze enthält v.a. im Fruchtfleisch der Beeren giftige [[Saponine]]. | ||
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- | Eine Vergiftung zeigt sich durch Übelkeit und Erbrechen, Reizungen von Magen und Darm sowie durch Kopfschmerzen. | ||
- | Bei Aufnahme größerer Mengen an Beeren erfolgen Brechdurchfälle und Krämpfe. | ||
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- | ===Giftige Pflanzenteile=== | ||
- | Die Blätter und die reifen schwarzen Beeren (besonders deren Fruchtfleisch). | + | ==Literatur== |
- | ===Inhaltsstoffe=== | + | * Machatschek, M. (2007): Nahrhafte Landschaft. 3. Auflage. Böhlau Verlag, Wien, Köln, Weimar. (S. 147-150) |
+ | * [http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?p=14522&highlight=ebheu#14522 Kleinsäugerforum: Ebheu] | ||
+ | * [http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=3468&highlight=epheu Epheu (Efeu, Hedera helix), eine vergessene Futterpflanze] | ||
- | *Saponine | + | ==Bilder== |
+ | Efeu nach Blüte, November 2013, [[Botanischer Garten Zürich|alter botanischer Garten Zürich]]: | ||
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- | [[Kategorie:Nicht füttern]] | + | [[Kategorie:Leicht giftig]] |
- | [[Kategorie:Giftpflanzen]] | + | |
[[Kategorie:Balkon und Garten]] | [[Kategorie:Balkon und Garten]] | ||
+ | [[Kategorie:Kletterpflanzen]] | ||
[[Kategorie:Bäume und Sträucher]] | [[Kategorie:Bäume und Sträucher]] |
Aktuelle Version
Der Efeu (Hedera helix L.) ist eine Efeu-Art und gehört zur Familie der Efeugewächse (Araliaceae).
Inhaltsverzeichnis |
Allgemeines
Der Efeu ist ein Holzgewächs und kommt in vielen verschiedenen Formen vor. Bereits im Altertum und in der Antike galt der Efeu als heilige Pflanze.
Eignung als Futterpflanze
Der Efeu wurde früher als Futterpflanze verwendet, worauf sein Name Efeu verweist. Früher wurde er unter anderem Eb-Heu, Ebheu oder Epheu genannt. In jüngerer Zeit kam er in Verruf, da er in größeren Mengen giftig ist. Machatschek (2007) dokumentiert die Verwendung des Efeus als Futterpflanze und erwähnt, dass sie bis ins 19. Jahrhundert eine wichtige Futterpflanze gewesen wäre, die insbesondere an Schafe und Ziegen verfüttert wurden, wenn gegen Ende des Winters der Futtervorrat zu Ende ging. Da das giftige Hederin ihnen in größeren Mengen nicht sehr bekömmlich ist, wurden die Blätter in Wasser abgebrüht. Auf Bauernhöfe wurde der Efeu gerne als Spalier an Bäumen gezogen und diente neben der Laubfutterwirtschaft auch als "grüne Hausapotheke". Er erleichtert bei Rindern etwa das Kalben, weshalb die Bauern ihn in unmittelbarer Hofnähe wachsen liessen. Ferner hat das Efeu im Frühjahr eine verdauungsfördernde Wirkung und steigert die Milchleistung.
Giftigkeit:
Die Pflanze enthält v.a. im Fruchtfleisch der Beeren Saponine.
Eine Vergiftung zeigt sich durch Übelkeit und Erbrechen, Reizungen von Magen und Darm sowie durch Kopfschmerzen. Bei Aufnahme größerer Mengen an Beeren erfolgen Brechdurchfälle und Krämpfe. Der Saft von frischen Efeublättern kann schwere Hautauschläge hervorrufen (Quellen?).
Die Pflanze
Der Efeu ist eine mehrjährige, kriechende oder kletternde Pflanze. Seine Sprossen verholzen und die dunkelgrünen, ledrigen Blätter sind immergrün und behalten daher auch im Winter ihr Laub. Die Blattform ist sehr variabel, oft drei- oder fünffach gelappt, aber teilweise auch pfeil- bis rautenförmig.
Die Blätter blühender Zweige zeigen eine längliche Form. Die gelblichgrünen Blüten stehen in kugel. Halbdolden und bilden als Fruchte eine kugelige Beere. Die Beeren sind während der Reife zuerst grün, dann rötlich-violett und werden bei Reife schwarz.
Die Blüten erscheinen zwischen August und Oktober und sind recht unscheinbar.
Die dunklen Beeren reifen über den Winter heran.
Literatur
- Machatschek, M. (2007): Nahrhafte Landschaft. 3. Auflage. Böhlau Verlag, Wien, Köln, Weimar. (S. 147-150)
- Kleinsäugerforum: Ebheu (http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?p=14522&highlight=ebheu#14522)
- Epheu (Efeu, Hedera helix), eine vergessene Futterpflanze (http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=3468&highlight=epheu)
Bilder
Efeu nach Blüte, November 2013, alter botanischer Garten Zürich: