Vergesellschaftung (Degu)
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Eine '''Vergesellschaftung''' (''kurz: VG'') ist nötig, um eine Degugruppe zu bilden oder sie zu vergrößern. | Eine '''Vergesellschaftung''' (''kurz: VG'') ist nötig, um eine Degugruppe zu bilden oder sie zu vergrößern. | ||
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- | Eine VG kann verschiedene Anlässe haben: | + | Eine Vergesellschaftung kann verschiedene Anlässe haben: |
* Einzeltieren Gesellschaft bieten und damit eine Degugruppe bilden | * Einzeltieren Gesellschaft bieten und damit eine Degugruppe bilden | ||
* zerstrittene Gruppen wieder zusammenführen | * zerstrittene Gruppen wieder zusammenführen | ||
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==Gefahren== | ==Gefahren== | ||
- | Bei jeder Vergesellschaftung besteht die Gefahr, dass die Zusammenführung nicht funktioniert und die Degus sich schwer, wenn nicht sogar tödlich verletzten. Bei einer VG von mehr als zwei Degus kann es sogar passieren, dass die bestehende Degugruppe auseinander bricht. Vor allem bei Degus, die sich noch in der Pubertät befinden (< 1,5 Jahre) ist die Gefahr höher, dass eine Vergesellschaftung nicht funktioniert oder die Gruppe trotz des VG-Erfolges sich später zerstreitet. Einen Plan B sollte man deshalb immer haben, um alle Parteien auch nach einer gescheiterten VG artgerecht unterbringen zu können. | + | Bei jeder Vergesellschaftung besteht die Gefahr, dass die Zusammenführung nicht funktioniert und die Degus sich schwer, wenn nicht sogar tödlich verletzten. Bei einer Vergesellschaftung von mehr als zwei Degus kann es sogar passieren, dass die bestehende Degugruppe auseinander bricht. Vor allem bei Degus, die sich noch in der Pubertät befinden (< 1,5 Jahre) ist die Gefahr höher, dass eine Vergesellschaftung nicht funktioniert oder die Gruppe trotz des Vergesellschaftungserfolges sich später zerstreitet. Einen Plan B sollte man deshalb immer haben, um alle Parteien auch nach einer gescheiterten Vergesellschaftung artgerecht unterbringen zu können. |
- | Bei Verletzungen liegt es dann im Ermessen des Halters, ob der die VG abbricht oder weiterlaufen lässt. Kleine blutige Kratzer (z.B. am Maul oder Ohr) kommen häufiger durch heftige Boxkämpfe vor, dagegen sollte bei einem "Deguknäuel" (ineinander verbissene Degus) sofort getrennt und ein Tierarzt konsultiert werden. Wenn die Degus wegen einer Verletzung getrennt werden, sollte eine VG wieder von vorne begonnen werden, da sie mit der Trennung gescheitert ist. | + | Bei Verletzungen liegt es dann im Ermessen des Halters, ob der die Vergesellschaftung abbricht oder weiterlaufen lässt. Kleine blutige Kratzer (z.B. am Maul oder Ohr) kommen häufiger durch heftige Boxkämpfe vor, dagegen sollte bei einem "Deguknäuel" (ineinander verbissene Degus) sofort getrennt und ein Tierarzt konsultiert werden. Wenn die Degus wegen einer Verletzung getrennt werden, sollte eine Vergesellschaftung wieder von vorne begonnen werden, da sie mit der Trennung gescheitert ist. |
- | ==Methoden== | + | ==Literatur== |
+ | ''Internet'' | ||
+ | * [http://www.deguhilfe-sued.de/files/Merkblatt_Vergesellschaftung_10-2013.pdf Merkblatt zur Vergesellschaftung der Deguhilfe Süd e.V.] | ||
- | ===Trenngittermethode=== | ||
- | Die Trenngittermethode ist zwar eine sehr langsame Methode, die viel Geduld benötigt, allerdings ist es die sicherste, da sich die Tiere langsam annähern können, ohne Angriffsmöglichkeiten zu bieten. | ||
- | ====Voraussetzung==== | + | [[Kategorie:Deguhaltung]] |
- | * ein genügend großer Käfig mit mehreren Volletagen, um den Parteien auch getrennt genug Fläche zu bieten | + | |
- | * ein stabiles Trenngitter mit doppeltem Gitter (damit die Degus sich nicht erreichen können), das senkrecht und fest im Käfig installiert ist und den Käfig in zwei Hälften teilt | + | |
- | * Geduld | + | |
- | + | ||
- | Wenn der Käfig nicht groß genug ist für zwei Gruppen, ist es auch möglich, einen zweiten Käfig übergangsweise an den Hauptkäfig zu stellen. Wichtig ist, dass die Käfige so aneinander gestellt sind (z.B. durch Belüftungsgitter), dass sie wie bei einem normalen Trenngitter miteinander Kontakt aufnehmen können. | + | |
- | + | ||
- | Falls die Degus vorher Freilauf bekommen haben, sollte der für die Zeit der VG entweder ganz gestrichen oder nicht gleichzeitig angeboten werden bzw. sollte der gleiche Freilaufbereich nicht von beiden Gruppen (egal ob gleichzeitig oder nacheinander) genutzt werden. | + | |
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- | ====Durchführung==== | + | |
- | Die Trenngittermethode ist in mehrere Schritte unterteilt. Jeder Schritt ist wichtig, um die Degus sanft aneinander zu gewöhnen und kann mehrere Wochen bis Monate dauern. Der jeweils nächste Schritt sollte also erst in Angriff genommen werden, wenn der Vorige nicht zu Aggressionen, sondern zu friedlichem und freundlichem Verhalten am Trenngitter geführt hat. Das kann u.U. Wochen dauern. Wenn es bei Aggressionen oder Ignoranz bleibt, sollte man den aktuellen Schritt beibehalten und freundliche Reaktionen abwarten. Bei Ignoranz kann z.B. die Futterstelle in die Nähe des Trenngitters gelegt werden. | + | |
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- | '''1. Schritt''' (Kennenlernen): Das Trenngitter wird installiert und der Käfig so geteilt. Die Gruppen werden in ihre jeweilige Hälfte gesetzt und können nun freiwillig am Trenngitter miteinander kommunizieren, werden aber ansonsten in Ruhe gelassen. | + | |
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- | '''2. Schritt''' (Tausch von Gegenständen): Gegenstände wie z.B. Sandbad, Steine oder Häuschen beider Parteien können miteinander getauscht werden, sodass die eine Partei den Geruch der jeweils anderen kennenlernt. Das kann in einem Rhythmus von mehreren Tagen geschehen, wobei der Rhythmus je nach Reaktion auch verkürzt werden kann. | + | |
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- | '''3. Schritt''' (Seitentausch): Hierbei werden Seiten der Gruppen getauscht. Hatte eine Gruppe vorher den unteren Gehegeteil, kommt sie nun nach oben und umgekehrt. Für einen reibungslosen Ablauf wird mindestens eine Transportbox gebraucht. Bei ganz scheuen Degus wird die andere Gruppe aus dem Käfig und das Trenngitter herausgenommen. Der scheue Degu kann nun selbst in die andere Käfighälfte laufen, ohne zu sehr gestresst zu werden. Danach muss das Trenngitter natürlich wieder angebracht werden. | + | |
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- | '''3. Schritt''' (Zusammenführung): Wenn die vorigen Schritte keinen Aggressionen, sondern nur noch positive Reaktionen hervorgerufen hat, und die Degus mit den Gehegeveränderungen gut umgegangen sind, kann eine Zusammenführung gewagt werden. Dabei wird das Trenngitter komplett entfernt und die Degus treffen nun direkt aufeinander. Nun wird die Rangfolge der neuen Gruppe festgelegt und es kann zu Boxkämpfen zwischen den Degus kommen. Auch innerhalb einer alten Gruppe können diese Kämpfe während einer VG auftreten. Diese Kämpfe können Stunden dauern, ebben danach aber wieder ab und die Gruppe stabilisiert sich. Währenddessen sollte der Halter immer in der Nähe sein, um eingreifen zu können, falls es starke Verletzungen gibt oder ein Degu stundenlang ununterbrochen gejagt wird und deshalb unter starkem Stress steht. Bei einem Eingreifen und einer darauffolgenden Trennung gilt die VG als gescheitert und kann später wieder versucht werden, da die Degus ihre Rangfolge nicht klären konnten. <br> | + | |
- | Manche Halter bieten zu einem Zusammentreffen nur eine Volletage an, damit sie die Degus gut im Blick haben und schneller eingreifen können. Bei Erfolgsaussichten werden dann nach und nach die anderen Etagen für die Degus wieder zugänglich gemacht. | + | |
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- | Der Erfolg der Methode kann zwar nicht garantiert werden, sie ist aber die sicherste Möglichkeit die Tiere langsam aneinander zu gewöhnen. Häufig läuft solch eine VG ohne große Zwischenfälle ab, wenn man die Reaktion der Tiere gut einschätzen kann und nichts überstürzt. | + | |
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- | ===neutraler Raum=== | + | |
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- | Das Zusammensetzung der zukünftigen Gruppe auf neutralem Gebiet ist eine weitere Methode, von der aber eher abgeraten wird. | + | |
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- | Der neutrale Raum kann ein neuer Käfig, ein fester Freilaufbereich etc. sein. Solch ein neues/fremdes Gebiet kann die Rangkämpfe verstärken. Auch wenn die Degus sich am Ende im neutralen Raum vertragen, ist es wahrscheinlich, dass die Kämpfe im Degukäfig wieder auftreten, da der Käfig als neues Revier angesehen wird und die Rangfolge somit neu geklärt werden muss. | + | |
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- | ===Kleinstraummethode=== | + | |
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- | Die zu vergesellschaftenden Gruppen/Einzeltiere werden bei der Kleinstraummethode in einem kleineren Behältnis (Transportbox, Kiste etc.) ohne Flucht- oder Versteckmöglichkeiten zusammengesetzt. Der enge Raum soll die Degus zu einer schnellen Konfrontation und Klärung der Rangfolge dienen. | + | |
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- | Diese Methode setzt den Degus einen hohen Stress aus und führt häufig zu extremen Kämpfen und Verletzungen! Auch danach können die Rangkämpfe im Käfig fortgeführt oder neu begonnen werden, wodurch die Erfolgschancen der Methode sehr niedrig sind. | + | |
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- | '''Die Kleinstraummethode ist daher eine Methode, von der dringend abgeraten wird!''' | + | |
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- | ==Literatur== | + | |
- | ''Internet'' | + | |
- | * [http://www.deguhilfe-sued.de/files/Merkblatt_Vergesellschaftung_10-2013.pdf Merkblatt zur VG der Deguhilfe Süd e.V.] | + |
Aktuelle Version
Dieser Artikel befindet sich noch im Aufbau. Siehe auch Baustellen.
Eine Vergesellschaftung (kurz: VG) ist nötig, um eine Degugruppe zu bilden oder sie zu vergrößern.
Anlass
Eine Vergesellschaftung kann verschiedene Anlässe haben:
- Einzeltieren Gesellschaft bieten und damit eine Degugruppe bilden
- zerstrittene Gruppen wieder zusammenführen
- Vergrößerung der bestehenden Gruppe
Gefahren
Bei jeder Vergesellschaftung besteht die Gefahr, dass die Zusammenführung nicht funktioniert und die Degus sich schwer, wenn nicht sogar tödlich verletzten. Bei einer Vergesellschaftung von mehr als zwei Degus kann es sogar passieren, dass die bestehende Degugruppe auseinander bricht. Vor allem bei Degus, die sich noch in der Pubertät befinden (< 1,5 Jahre) ist die Gefahr höher, dass eine Vergesellschaftung nicht funktioniert oder die Gruppe trotz des Vergesellschaftungserfolges sich später zerstreitet. Einen Plan B sollte man deshalb immer haben, um alle Parteien auch nach einer gescheiterten Vergesellschaftung artgerecht unterbringen zu können.
Bei Verletzungen liegt es dann im Ermessen des Halters, ob der die Vergesellschaftung abbricht oder weiterlaufen lässt. Kleine blutige Kratzer (z.B. am Maul oder Ohr) kommen häufiger durch heftige Boxkämpfe vor, dagegen sollte bei einem "Deguknäuel" (ineinander verbissene Degus) sofort getrennt und ein Tierarzt konsultiert werden. Wenn die Degus wegen einer Verletzung getrennt werden, sollte eine Vergesellschaftung wieder von vorne begonnen werden, da sie mit der Trennung gescheitert ist.
Literatur
Internet
- Merkblatt zur Vergesellschaftung der Deguhilfe Süd e.V. (http://www.deguhilfe-sued.de/files/Merkblatt_Vergesellschaftung_10-2013.pdf)