Diskussion:Europäisches Wildkaninchen

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 +==Themen, die behandelt werden sollten==
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 +* Systematik
 +* Verbreitung (ursprünglich, heute)
 +* Lebensweise (Lebensraum, Bau, Ernährung, Sozialsystem/Sozialverhalten, Fortpflanzung, Feinde, Krankheit und Parasiten, Lebenserwartung)
 +* Physiologie (biologische Daten, Gebiss, sensorische Leistungen, Verdauung und Kotfressen)
 +* Ökologie (Bedeutung als Herbivore, als Samenverbreiter; Bedeutung der Grabetätigkeit; Bedeutung als Beutetier, als Neozoon; RHD und Myxomatose)
 +* Geschichte, Jagd, Domestikation, Nutz- und Heimtier
 +
 +--[[Benutzer:DavX|davX]] <sup>[[Benutzer:DavX/Literatur|Literatur]]</sup> 10:52, 16. Mär 2014 (CET)
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 +== Virale und parasitäre Erkrankungen ==
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 +Eine kurze Abhandlung aus dem Degupedia-Forum basierend auf Beirägen des Lagomorph Symposiums 2004:
 +* [http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=1307 Virale und andere parasitische Erkrankungen bei Hasentieren]
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 +--[[Benutzer:DavX|davX]] <sup>[[Benutzer:DavX/Literatur|Literatur]]</sup> 21:49, 12. Apr 2015 (CEST)
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 +== Salschek 2009: ==
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 +'''Hinweis: Der folgende Beitrag dient der Quellenübersicht und besseren Literatur-Recherche zur Domestikation und Entwicklung der Kaninchenhaltung.'''
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 +===Domestikation (in Zitaten)===
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 +'''Domestikation und Wandel in Kürze:'''
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 +"Das Kaninchen wurde als Haustier vor etwa 2000 Jahren domestiziert. Wurden Kaninchen im Mittelalter noch in Freigehegen, den so genannten Leporarien gehalten, sind erste Rassezuchtberichte in Deutschland bereits aus dem 18. Jh. von Johann Georg Krünitz überliefert." Salschek 2009, S. 9
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 +"Den stärksten Wertewandel in der Gesellschaft hat das Kaninchen in Deutschland ohne Zweifel in den letzten 150 Jahren erfahren. Vom "Notstandtier" der beiden Weltkriege wurde es zum "Wohlstandstier" der heutigen Zeit (Brandsch 1968, S. 139). Ursprünglich ausschließlich als Fleisch- und Fellproduzent gehalten entwickelte es sich anfang der 1970er zum beliebten Heimtier." Salschek 2009, S. 9
 +
 +'''Entdeckung und frühe Domestikation'''
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 +Zur Domestikation und Entdeckungsgeschichte:
 +"Um 1100 v.Chr. wurden die Kaninchen von Phöniziern entdeckt, die bei ihren Fahrten entlang der afrikanischen Nordküste an der iberischen Halbinsel vorbeikamen. Sie verglichen die ihnen bislang unbekannten Kaninchen mit einem ihnen vertrauten kleinen Huftier, dem Klippschliefer oder Klippdachs, hebräisch "shaphan". Nach diesem Tier benannten sie das Land als "i-shepan-im" also Insel oder Küste der Klippschliefer. Dieser Name wurde dann von den Römern zu "Hispania" lateinisiert. "Spanien" bedeutet also eigentlich Küste der Klippschliefer, womit die Kaninchenküste gemeint war (Benecke 1994, S. 357). Auch wenn diese Namensableitung schwierig ist, so sind doch andere Erklärungen wie die Anknüpfung an das baskische Wort espan "Lippe, Saum, erhöhter Rand" nicht haltbar (Kramer, Kramer 2000, S. 315/316)." Ebenda, S. 10
 +
 +Erste Erwähnung in der Literatur:
 +"In der antiken Literatur wird das Kaninchen erstmals im 2. Jh. vor unserer Zeitrechnung von dem in Rom lebenden Griechen Polybius (201-120 v.Chr.) erwähnt. Er zählte es zu den auf Korsika lebenden Tieren (Rudolph, Kalinowski 1982, S. 8). Polybius schrieb, dass man erst bei näherer Nachprüfung in der Hand sehe, ob der vermeintliche Hase Angehöriger einer anderen Spezies sei (Möbes 1946, S. III). Wahrscheinlich hatten die Menschen Kaninchen wegen ihres Fleisches nach Korsika verbracht." Ebenda, S. 11
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 +'''Kaninchenhaltung im römischen Reich'''
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 +Verbreitung im röm. Reich:
 +"Weitreichende Verbreitung der Kaninchen erfolgte, als Marcus Terentius Varro (116-27 v. Chr.) im 1. Jh. v. Chr. in "De Agri Cultura" ("Über die Landwirtschaft") die Haltung von Kaninchen in "Leporarien" (Hasengehegen) empfahl (Buch 3, XII-7, Übersetzung Flach 2002), welche bis dato ausschließlich der Haltung von wild gefangenen Hasen dienten. Leporarien waren große Freigehege, die von zwei Meter hohen Mauern umgeben waren. Zum Schutz der Tiere vor Flugräubern waren diese mit Büschen bepflanzt (Benecke 1994, S. 357)." Ebenda, S. 11
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 +"Diese Haltung der Kaninchen brachte jedoch auch Probleme mit sich: Die Tiere gruben sich unter den Mauern durch und entkamen (Benecke 1994, S. 358). Außerdem vertrugen sie sich nicht mit den Hasen und verletzten diese meist schwer oder töteten sie. (...) Diejenigen Tiere aber, die beim Transport oder aus den Leporarien entkamen, bildeten den Grundstock aller sogenannten Wildkaninchen in Europa." Ebenda S. 12
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 +"Die wilden Kaninchen erfreuten sich keineswegs großer Beliebtheit. So schrieb Plinius Secundus der Ältere (23 - 79 n. Chr.) in Buch VIII seiner "Naturalis Historia", dass die Kaninchen auf den Balearen ganze Ernten vernichteten, was zu Hungersnöten führte. Daher fing man an, sie mit Frettchen zu bejagen (Übersetzung König 1973, S. 159)." Ebenda S. 12
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 +Begriff Kaninchen und Unterscheidung zu Hasen:
 +"Die Fähigkeit zu graben und damit die verbundene Tatsache, dass Kaninchen im Gegensatz zu Hasen in gegrabenen Bauten leben, ermöglichte in der antiken Literatur oftmals erst eine Unterscheidung [...] Als den Römer dieser Unterschied [...] klar wurde, bezeichneten sie das Kaninchen nicht mehr als "lepus", sondern als dessen Unterart "cuniculus" nach den gleichnamigen unterirdischen Gängen (Weisner 1965, S. 1482). Von dem Begriff "cuniculus" stammt das deutsche Wort "Kaninchen" ebenso ab wie das eim englischen Sprachraum bis ins 18. Jh. gebräuchliche "connin", das italienische "coniglio" oder das holländische "konijn" (Howe, Wolfe 2002, S. 58)."
 +Ebenda, S. 13
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 +'''Haltung und Fluchtverhinderung'''
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 +Möglichkeiten die Kaninchen an der Flucht aus den Leporarien zu hindern:
 +"Eine Möglichkeit stellten künstliche Nesthilfen dar, die aus aufgeschütteten Erdhügeln mit darin vorbereiteten Gängen bestanden (Benecke 1994, S. 358)." Ebenda, S. 14
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 +Abbildung/Zeichnung von Kaninchenhügel (in einem Leporarium) in: Salaschek 2009, S. 14
 +["Die Dame im Kaninchengehege" aus einer französischen Handrschrift 1393 (aus Nachtsheim 1949, S. 64]
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 +Eine weitere Möglichkeit bestand in der Haltung der Kaninchen auf Inseln (vgl. Benecke 1994, S. 358; Nachtsheim 1949, S. 63).
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 +[Offtopic Kommentar: In Nachtsheim 1949: 63 wird eine Insel im Schweriner See als "Kaninchenwerder" bezeichnet, wobei Werder und Werd offenbar auf den gleichen Ursprungsbegriff zurückgehen und womöglich etwas mit Insel zu tun haben -> Begriffsklärung "Werd"?]
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 +"Trotz der Gehegehaltung wurde jedoch nie eine Zähmung oder Zuchtauslese bestimmter Tiere vorgenommen, so dass es zwar im laufe der Jahrhunderte zu einer vom Menschen herbeigeführten Besiedelung Europas mit Wildkaninchen kam, nicht aber zu deren Haltung als Haustiere im engeren Sinne." Ebenda, S. 14
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 +'''Eigentliche Domestikation'''
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 +"Die eigentliche Domestikation erfolgte in französischen Klöstern im 6.-10. Jh. Die Mönche hatten ein besonderes Interesse an diesen Tieren, weil die Föten und die Neugeborenen der Kaninchen nicht als Fleisch galten und daher auch in der Fastenzeit gegessen werden durften. Abgeschlossene Mauern und feste Böden der Klöster ermöglichten eine kontrollierte Haltung und Vermehrung der Kaninchen. Da die Tiere sich nicht mehr in Höhlen verstecken konnten, waren erste Zähmungsversuche möglich. Außerdem kam es zu ersten, damals noch unbewussten Zuchtauswahlen (Nachtsheim 1949, S. 65)." Ebenda, S. 14
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 +''Verbreitung in Deutschland:''
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 +"Anfang des 14. Jh. war das Kaninchen in Deutschland noch sehr selten und wurde damit als so wertvoll angesehen, dass es ähnlich viel kostete wie ein Ferkel (Nachtsheim 1949, S. 66). Anders war das in Frankreich, wo aus Dokumenten über den Päpstlichen Hof in Avignon bekannt ist, dass Kaninchen Mitte des 14. Jh. für 0,13 fl (Floren) angekauft wurden (Weiß 2002, S. 580), wohingegen ein Schwein 3,36 fl kostete (Weiß 2002, S. 391). Außerdem wurden Kaninchen dort in Ermangelung von Hasen als Geschenke an Kardinäle verteilt, wobei zwei Kaninchen den Geschenkwert eines Hasen hatten (Weiß 2002, S. 627).
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 +In Deutschland werden Nachrichten über Kaninchenhaltung erst im 15. Jh. häufiger. Dabei werden die Hochmeister des "Deutschen Ordens" als Förderer der Kaninchenzucht hervogehoben. Kaninchen sind daher um diese Zeit häufiger in biblischen Szenen dargestellt, ebenso wie in illustrierten christlichen Texten:" Ebenda, S. 16
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 +Abbildung 2.1-6: Handschrift: "Gebetbuch des Hans VI. Imhoff", 1522-1545 (aus Eser, Grebe 2008, S. 141)
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 +"Aus dem 16. Jh. ist bekannt, dass es gelang, Kaninchen in andern Farbtönen als albino und wildfarben zu züchten. Man geht davon aus, dass auch diese ersten Züchtungen ursprünglich auf der iberischen Halbinsel in Klöstern stattfanden (Kiple, Omelas 2000, S. 565). Zwischen 1551 und 1558 erschien Konrad Gessners "Historia animalium", in der sich ein ausführlicher Bericht über das Kaninchen findet. In der ersten deutschen Übersetzung, dem "Thierbuch" von 1645 wird berichtet, dass das Kaninchen, zu dieser Zeit "Küniglein" genannt, in "allerlei Farben" vorkam. Explizit aufgezählt werden weiß, schwarz, rot, gelblich und braun und außerdem gefleckte Kaninchen (Gessner 1645, S. 72)." Ebenda, S. 17
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 +Abbildung 2.1-8: Holzschnitt aus dem "Thierbuch" von Konrad Gessner, 1645 (aus Gessner 1645, S. 72) [Salaschek 2009, S. 18]
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 +"Dieser zeitlichen Entwicklung ist die erstaunliche Tatsache zu entnehmen, dass zahme Hauskaninchen in Deutschland eher angesiedelt und verbreitet wurden als Wildkaninchen, welche ausschließlich von den in Gehegen gehaltenen Kaninchen abstammen. Eine natürliche Wiederbesiedelung Europas durch die eigentlichen Wildkaninchen von der Iberischen Halbinsel aus hat nie stattgefunden (Nachtsheim 1949, S. 66)." Ebenda, S. 18
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 +"Der erste Nachweis für wilde Kaninchen in Deutschland ist ein farbiger Holzschnitt "Der heilige Christophorus von Buxheim bei Memmingen" von 1423 (Nachtsheim 1949, S. 66). Der Buxheimer Christophorus ist der erste datierte Holzschnitt überhaupt. Er stammt aus einer Handschrift des Klosters Buxheim bei Memmingen." Ebenda, S. 18
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 +Abbildung 2.1-9: "Der heilige Christophorus von Buxheim bei Memmingen", Holzschnitt anonym, 1423 (aus Janzin, Günther 2007, S. 104) [Salaschek 2009, S. 19]
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 +''Rassebildung:''
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 +"Die meisten Informationen über die Rassebildung beim Kaninchen gehen auf Hans Nachtsheim zurück. Professor Dr. Hans Friedrich Joseph Nachtsheim (1890-1979) war Leiter der Abteilung für experimentelle Erbpathologie am Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, später Direktor des Instituts für Genetik der Humboldt Universität bzw. der Freien Universität in Berlin (1946-160). Von 1951 bis 1956 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Säugetierkunde (DSG); von 1953 bis 1960 Leiter des Max-Planck-Institutes für vergleichende Erbbiologie und Erbpathologie in Berlin Dahlem (siehe auch Kap. 3)." Ebenda, S. 20
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 +'''Kaninchenhaltung bis zum 1. Weltkrieg'''
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 +''Anfänge der Stallhaltung:''
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 +"Bei Johann Georg Krünitz finden sich auch Hinweise darauf, dass zu dieser Zeit in Deutschland praktisch noch keine Kaninchen in Ställen gehalten wurden, sondern nur in großen und teils nicht einmal umzäunten Freibereichen (Krünitz 1785, S. 139). Er empfahl aber potenziellen Kaninchenhaltern, immer ein paar Kaninchen im Stall zu behalten und sich dort vermehren zu lassen, damit immer Tiere zur Verfügung stünden, um die Freireviere aufs Neue besetzen zu können (Krünitz 1785, S. 140). Auch in anderen Ländern wurde die Gehegegehaltung von Kaninchen zu dieser Zeit und noch lange darüber hinaus praktiziert. So soll in England das im 12. Jh. errichtete Kaninchengehege Lakenheath, Suffolk, bis zum Zweiten Weltkrieg in Betrieb gewesen sein (Grove, Rackham 2003, S. 128)." Ebenda, S. 25
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 +''Entwicklung der Rassenbildung''
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 +Entwicklung von 1700 bis 1850:
 +1) Rusenfärbung (Teilalbino)
 +2) Englische Scheckung
 +3) Angorahaar (Nachtsheim 1949, S. 88)
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 +"Auch Friedrich Mayer geht davon aus, dass die Angorakaninchen 1777 von einem Herrn von Meyersbach erstmals von England aus nach Deutschland eingeführt wurden (1789, S. 1). Mayer selbst war dann an ihrer weiteren Verbreitung nach Ansbach, Sachsen, Prag, Holland und andere Orte bzw. Länder beteiligt (Mayer 1789, S. 3)." Ebenda, S. 25
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 +Abb. 2.2-7: "Anweisung zur Angorischen oder Englischen Kaninchenzucht." von Friedrich Mayer, 1789. [S. 26]
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 +"Eine Abbildung in der deutschen Übersetzung von der "Naturgeschichte der vierfüßigen Thiere" von Georges-Louis LeClerc de Buffon (1775, S208.3) weist indessen darauf hin, dass die Angorakaninchen auch in Deutschland bereits vor 1777 bekannt waren." [S. 26]
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 +Abb. 2.2-8: "Angorakaninchen" (LeClerc de Buffon 1775, Bd. 3, S. 208.3) [S. 27]
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 +Wider-Kaninchen (Kaninchen mit Hängeohren), Züchtung gelang gemäss Werner Möbes erst in den ersten zwei Jahrzehnten des 19. Jh. in England: "Die Kaninchen sollen zunächst immer größer gezüchtet worden sein, was mit der Ohrlänge korrelierte. Dadurch büßten die Ohren ihre straffe Haltung ein (Möbes 1946, S. VIII/IX)."
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 +===Kaninchenhaltung in Deutschland (in Zitaten)===
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 +'''Deutsches Reich: Deutsch-Französischer Krieg bis 1. Weltkrieg'''
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 +Mitte 19. Jh -> Hauskaninchen in Kuhställen -> "Kuhhasen" im Erzgebirge, Meinhardt 1969a, S. 5; "Stallhasen", Dorn 1973, S. 18; "Hase" oder "Greinhase" in Oberhessen (Riegler 1931/1932, S. 960): "In den Ställen liefen sie frei herum und fraßen, was den Kühen an Futter herunter fiel. Damit sie nicht von den Kühen zertreten wurden, stellte man ihnen in manchen Fällen Nistkästen zur Verfügung (Meinhardt 1969a, S. 5). Weil die Kaninchen sich als geduldige Tiere erwiesen, dienten sie oft als Spielzeug für die Kinder (Dorn 1973, S. 18), die sich auch an deren zahlreicher und unkontrollierter Vermehrung erfreuten (Poppe, Starke 1917, S. 11/12)." Salaschek 2009, S. 28
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 +''Qualität des Fleisches und Haltungsbedingungen:''
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 +"Fehlende Pflege, minderwertige Fütterung und mangelnde Kenntnisse über Kaninchenkrankheiten führten jedoch zu verdreckten und oft kranken Tieren, eren Verwertungsprodukte unappetitlich waren. Diesem Umstand verdankte das Kaninchenfleisch seinen damaligen schlechten Ruf (Meinhardt 1969a, S. 5)." Ebenda, S. 28
 +Vgl. Schiffmann 1873, S. 8
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 +''Boom und Einbruch der Kaninchenzucht nach dem Krieg:''
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 +"Erst 1870/71 kam es zu einer Aufwertung der Kaninchenzucht in Deutschland, als Soldaten im Deutsch-Französischen Krieg das in Frankreich gegessene Fleisch der Kaninchen schätzen lernten und deren haltungsweise studierten. sie brachten hängeohrige Kaninchen (französische Widder), genannt "schwere Lapins" (Poppe 1917, S. 11) aus Frankreich mit [Schwarztrauber 1940, S. 10] Anders als in Frankreich, wo Kaninchen in eigenen, gemauerten Boxen gehalten wurden, steckte man sie in Deutschland immer noch in die Ställe des anderen Viehs, vorwiegend in Kuh- und Ziegenställe. [...] Da sie jedoch frei in den Ställen herumliefen [...], ließ es sich nicht vermeiden, dass auch tragende Tiere geschlachtet wurden. Daher habe man Anfang des 20. Jh. auch in Deutschland begonnen, Ställe für die Kaninchen zu bauen, jedoch aus Holz und nicht aus Stein wie in Frankreich. Diese Holzunterkünfte waren zunächst nur für die Weibchen vorgesehen. So kam es, dass allmählich die Kaninchen aus den hintersten Ecken der Viehställe genommen und in Einzelkäfige verbracht wurden (Bodewell 1964, S. 6)." [S. 29]
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 +Eine etwas andere Sicht beschreibt Paul Starke, der den "Deutsch-Französischen Feldzug" als elfjähriger Junge erlebte (Starke 1917, S. 10):
 +"Nun kamen die 'edlen Franzosen' ins Land. Die Zucht wurde jedoch im alten Schlendrian betrieben. Und die Folge? soweit man überhaupt taugliches Zuchtmaterial aus Frankreich bekommen hatte - vielfach erhielt man für teures Geld nur Schundtiere - brachten wir es bald dahin, dass es mit der Zucht schlimmer aussah als zuvor. Die Tiere, die sich in ihrem Heimatlande einer sachgemäßen Pflege erfreut hatten, ertrugen eine Behandlung nach deutscher 'Methode' nicht lange. die alten Zuchttiere gingen ein und der Nachwuchs verkümmerte mehr und mehr. Auch ich gehörte zu denen, die in dieser Weise lustig weiter züchteten. Die Nachzucht wurde zwar größer infolge der Einkreuzung [...]. Die Sterblichkeit nahm aber rasch zu und bald kam man zu der Überzeugung, dass die ganze Kaninchenzucht nichts weiter als ein großartiger Schwindel sei. Das Strohfeuer war verpufft, und die Kaninchenzucht sank tiefer bei uns denn zuvor." (Starke 1917, S. 12) [S. 29]
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 +Auch in anderen zeitgenössischen Werken fand man ähnliche Einschätzungen, die von einem kurzen Trend berichteten, zum Beispiel Wilhelm Schwarztrauber (1940, S. 10).
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 +''Pioniere und Anfänge der modernen Kaninchenzucht:''
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 +Entgegen dieser Widrigkeiten leistete der Württemberger Wilhelm Hochstetter, der in den 1870er Jahren in tübingen französische Widderkaninchen züchtete und in Deutschland verkaufte, unermüdliche Pionierarbeit, die bei Zeitgenossen wie Scharztrauber oder Starke Anerkennung fand [vgl. S. 30-31; siehe auch Möbes 1946, S. 59; Schwarztrauber 1940, S. 10/11; Poppe 1917, S. 12/13]
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 +"Im Rahmen der Industrialisierung der 1870er Jahre entwickelte sich das Kaninchen zum beliebten Haustier der Handwerker und Arbeiter. die Anspruchslosigkeit des Tieres sowie der geringe Aufwand an Platz und Geld, der für die Zucht dieser Tiere benötigt wurde, machte sie zu idealen Stadtbewohnern. Die Kaninchen ermöglichten ihren Besitzern, den Bezug zur Natur nicht zu verlieren, und trugen dazu bei, das niedrige Einkommen der Arbeiterklasse aufzufrischen." [S. 32]
 +
 +Meinhardt über die Bedeutung der Zugehörigkeit der Region Elsaß-Lothringen von 1871-1918 zu Deutschland auf die Entwicklung der Kaninchenzucht:
 +"Es ist heute in Vergessenheit geraten, dass gerade dieser Landesteil den am höchsten entwickelten Kaninchenzuchtgebieten gehörte und bis 1914 das einzige deutsche Gebiet mit einer ziemlich gut durchorganisierten Angorakaninchenzucht war. Die Ausstrahlungskraft Elsass-Lothringens auf die deutsche Kaninchenzucht kann nicht hoch genugt veranschlagt werden" (Meinhardt 1966a, S. 4) [vgl. S. 32]
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 +4. Mai 1876 Gründung "Verein Deutscher Kaninchenzüchter" in Berlin mit anfangs 16 Mitgliedern (Rasch 1876a, S. 37). Der Verein erreichte keine allgemeine Anerkennung. Deshalb wird heute allgemein ein am 12. April in Chemnitz gegründeter Verein als erster Kaninchenzuchtverein bezeichnet. Dieser organisierte 1885 die erste Schau, auf der die damals fünf bis dahin existierenden Rassen bewertet wurden: Belgische Riesen, Französische Widder, Angorakaninchen, Silberkaninchen und Russenkaninchen. Die Bewertungsrichtlinien wurden vom Vereinsvorsitzenden von 1880-1890, Julius Lohr, aufgestellt. Er gilt seit da als erster deutscher Zuchtrichter (Bernhardt 1980a, S. 4) [S. 33]
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 +"Am 27. Dezember 1892 schlossen sich der Chemnitzer Züchterverein und weitere inzwischen gegründete Vereine aus Leipzig, Dresden und Eisleben zum "Bund deutscher Kaninchenzüchter, Sitz Leipzig" unter dem Vorsitz von Werner Meyer, Gera zusammen. Dieser Bund vertrat eher "sportliche" als nutzungsorientierte Interessen in der Kaninchenzucht." [S. 33-34]
 +
 +"Eine erste Fachzeitschrift zum Thema Kaninchen erschien bereits 1874, also noch vor der Gründung der ersten Rassekaninchenvereine. Die "Blätter der Kaninchenzucht", herausgegeben von C. Rasch, informierten zweimal monatlich über die Neuigkeiten in der Kaninchenzucht (s.o.). Mit Ablauf des Jahres 1876 war Rasch jedoch gezwungen, die Herausgabe der "Blätter für Kaninchenzucht" einzustellen, da durch die wenigen angemeldeten Vorbestellungen für das Jahr 1877 nicht einmal die Druckkosten gedeckt werden konnten (Rasch 1876b, S. 93)." [S. 35]
 +
 +"1891 kam eine zweite Fachzeitung heraus: "Neue Blätter der Kaninchenzucht". Anders als beim "Bund deutscher Kaninchenzüchter" wurde in dieser Zeitschrift die Bestimmung der Kaninchenzucht eher in der "Nutz-" als in der "Sportzucht" gesehen... (Waser 1891, S. 1)" [S. 35]
 +
 +"Ab 1895 gab Karl Wahl die Fachzeitung "Der Kaninchenzüchter" heraus. Werner Möbes (1946, S. 173) vermutet, die oben erwähnten "Neuen Blätter der Kaninchenzucht" seien darin aufgegangen. "Der Kaninchenzüchter" wird unter anderem deshalb zu einem wichtigen Instrument der Kaninchenzucht in Deutschland, weil eine enge Verbindung zwischen Karl wahl und Paul Starke besteht." [S. 35; Vgl. Poppe 1917, S. 13]
 +
 +"1895 folgte die Gründung des "Bundes westdeutscher Kaninchenzüchter", dessen Ausrichtung mehr auf der wirtschaftlichen Seite der Zucht lag. Er setzte sich für die Verbreitung des Kaninchenfleischkonsums ein und bemühte sich um feste Fellpreise. Damit begann die Zersplitterung der deutschen Kaninchenzüchterorganisationen (Dorn 1973, S. 20)." [S. 36]
 +
 +"Trotz [scheinbaren] Erfolge wurde der Nutzen der Kaninchenzucht nach wie vor nicht offiziell anerkannt. So geht beispielsweise aus den Akten des Rates Chemnitz über Kaninchenzüchtervereine (Bernhardt 1980a, S. 15) hervor, dass 1895 ein Antrag auf 100 Mark Preisgeld anlässlich einer Kaninchenschau vom Dresdener Stadtverordnetenkollegium mit dem bemerken abgelehnt wurde, man sei "nicht überzeugt, dass die Kaninchenzucht volkswirtschaftlich von großer Bedeutung wäre oder werden könnte" (Bernhardt 1980a, S. 6) Die Ablehnung der Kaninchenzucht hatte nach Otto Nestler verschiedene: Gründe: Die Tiere stänken, zögen Ratten an, verpaarten sich mit diesen, und außerdem schmecke Kaninchenfleisch süßlich, weichlich und lätschig (Nestler um 1915, S. 2)." [S. 37]
 +
 +"Auch bei anderen Autoren von Kaninchenbüchern bestand das Bewusstsein, dass man weit von dem Ziel entfernt war, Kaninchenfleisch zum Volksnahrungsmittel werden zu lassen. Da Einzelpersonen alleine wenig bewirken konnten, wurden die Kaninchenzüchter aufgefordert, sich einem Kaninchenzüchterverein anzuschließen (Martin, Dammeyer 1903, S. 5/6)." [S. 37]
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 +"Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Kaninchenzucht - wenn auch in kleinem Rahmen - fest etabliert. 1908 soll es in Deutschland etwa 10.000 im Verband organisierte und mindestens dieselbe Anzahl nicht organisierter Kaninchenzüchter in Deutschland gegeben haben (Mahlich 1908, S. 5)." [S. 38]
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 +"Auch die Sportzucht entwickelte sich bis zum Ersten Weltkrieg deutlich weiter (...) Kaninchenzüchtervereine sprossen allerorts wie Pilze aus dem Boden (...) [vgl. Dorn 1973, S. 21]" [S. 38]
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 +"In "Wahls Taschenkalender für Kaninchenzüchter auf die Jahre 1913/14" sind bei der Auflistung der in Deutschland gezüchteten Kaninchen bereits 23 Rassen vertreten, darunter auch einige, die ausschließlich aus den Bemühungen deutscher Züchter hervorgegangen waren (Schwarztrauber 1940, S. 12)." [S. 39]
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 +===Literatur===
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 +Zitate und Quellen aus:
 +
 +* Salaschek, Irene (2009): Vom Notstandstier zum Wohlstandstier: Kaninchenhaltung in Deutschland. Geschichte und Bedeutung für die Veterinärmedizin. Inaugural-Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover. Tenea Verlag, Bristol, Berlin. 265 S. ([http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/salascheki_ss09.pdf PDF])
 +
 +'''Wichtige Quellen'''
 +* Benecke, Norbert (1994): Der Mensch und seine Haustiere: die Geschichte einer jahrtausendealten Beziehung. Stuttgart: Konrad Theiss Verlag.
 +* Krünitz, Johann Georg (1785): Stichwort: Kaninchen. In: Oeconomisch-technologische Enzyklopädie, oder allgemeines System der Staats-, Stadt-, Haus- und Land-Wirtschaft, und der Kunst-Geschichte, in alphabetischer Ordnung, Bd. 34, 124-159. Berlin: Joachim Pauli Verlag.
 +* Nachtsheim, Hans (1949): Vom Wildtier zum Haustier. 2. Aufl., Berlin, Hamburg: Paul Parey Verlag.
 +* Möbes, Werner (1946): Bibliografie des Kaninchens. Halle/Saale, Frankfurt/Main: Akademischer Verlag Halle.
 +* Schwarztrauber, Wilhelm (1940): Die volkswirtschaftliche Bedeutung der deutschen Kaninchenzucht. Nürnberg, Hindenburg-Hochschule, Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Diss.
 +* Starke, Paul (1917): Kap.: Warum betreibt man Kaninchenzucht? In: Poppe, Fritz: Starke, Praktische Kaninchenzucht. 10. Aufl., Leipzig: Fritz Poppe Verlag.
 +* Poppe, Fritz & Starke, Paul (1917): Starke, Praktische Kaninchenzucht. Handbuch für Anfänger und erfahrene Züchter. 10. Aufl., Leipzig: Fritz Poppe Verlag.
 +* ((Poppe, Joachim; Wischer, Max & Starke, Paul (1949): Praktische Kaninchenzucht: ausführliches Lehrbuch der Haltung, Zucht und Nutzung des Hauskaninchens für Studierende und Züchter. 13. Aufl. Radebeul: Neumann Verlag.))
 +* Dorn, Karl Friedrich (1973): Rassekaninchenzucht, 3. Aufl., Melsungen: Neumann-Neudamm Verlag.
 +
 +''Übersetzungen''
 +* Varro, Marcus Terentius (116-27 v. Chr.): De agri cultura. Übersetzung: Flach, Dieter (2002): Gespräche über die Landwirtschaft. Buch 3, XII,5-7. In: Texte zur Forschung, Bd. 67. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
 +* Plinius Secundus der Ältere (23-79 n. Chr.): Naturalis historia. Liber VIII. Übersetzung: König, Roderich (1973): Naturkunde. Lateinisch - deutsch. buch VIII. Zoologie: Landtiere. München: Heimeran Verlag.
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 +
 +'''Zitierte Quellen'''
 +* Bernhardt (1980a): Vom kapitalistischen Rußchemnitz, der wiege der deutschen Rassekaninchenzucht, zur sozialistischen Großstadt Karl-Marx-Stadt, als bedeutendes Zentrum der Rassekaninchenzucht in der Deutschen Demokratischen Republik. In: Zentralvorstand des Verbandes der Kleingärtner, Siedler u. Kleintierzüchter in der DDR (Hrsg. & Verlag), 1880-1890. 100 Jahre Rassekaninchenzucht. Berlin.
 +* Bodewell, Michael-Günther (1964): Kurzchronik des Regionalverbandes der Gartenfreunde Parchim e.V. (ehemals Kreisverband), http://www.gartenfreunde-parchim.de/chronik.htm
 +* Eser, Thomas & Grebe, Anja (2008): Heilige und Hasen. Bücherschätze der Dürerzeit. Nürnberg: Verlag des Germanischen Nationalmuseums.
 +* Gessner, Konrad (1645): Thierbuch. Originaltitel: Historia animalium (1551-1558). Heidelberg: Andreas Camler (Verleger).
 +* Grove, Alfred & Rackham, Oliver (2003): The nature of Mediterranean Europe: an ecological history. 2. Aufl., New Haven/Conn., London: Yale University Press.
 +* ((Hochstetter, Willhelm (1872): Das Kaninchen, dessen Beschreibung, rationelle Behandlung und Züchtung.))
 +* ((Hochstetter, Willhelm (1875): Das Kaninchen, dessen Beschreibung, rationelle Behandlung und Züchtung. 5. Aufl., Berlin: Verlag von Wiegandt, Hempel & Parey.))
 +* Howe, John & Wolfe, Michael (2002): Inventing Medical Landscapes: Senses of Place in Western Europe. Gainsville, Tallahassee, Tampa, boca Raton, Pensecola, Orlando, Miami, Jacksonville, Ft. Meyers: University Press of Florida.
 +* Janzin, Marion & Günther, Joachim (2007): Das Buch vom Buch: 5000 Jahre Buchgeschichte. 3. Aufl., Hannover: Schlütersche.
 +* Kiple, Kenneth & Ornelas, Kriemhild Conneè (2000): The Cambridge world history of food, Bd. 2. Cambridge: Cambridge University Press.
 +* Kramer, Bärbel & Kramer, Johannes (2000): Iberia, Hispania und das neue Artemidor-Fragment. In: Andreas Haltenhoff, Fritz-Heiner Mutschler (Hrsg.): Hortus Litterarum antiquarum. Festschrift für Hans Armin Gärtner zum 70. Geburtstag, 309-322. Heidelberg: Winter Verlag.
 +* LeClerc de Buffon, Georges-Louis (1775): Stichwort: Kaninchen. In: Naturgeschichte der vierfüßigen Thiere, Bd. 3: Allgemeine Historie der Natur, 184-221. Berlin: Joachim Pauli, Buchhändler.
 +* Mahlich, Paul (1908): Kaninchenzucht und Kaninchenhaltung. In Karl Steinbrück (Hrsg.): Bibliothek der gesamten Landwirtschaft, Bd. 49. Hannover: Max Jänecke Verlagsbuchhandlung.
 +* Martin, Heinrich & Dammeyer, C. (Hrsg. 1903): Sport- und Nutzkaninchenzucht nebst Beschreibung der einzelnen Kaninchenrassen und dem Standard des Reich-Verbandes deutscher Kaninchenzüchter. Stade: A. Pockwitz Verlag.
 +* Mayer, Friedrich (1789): Anweisung zur Angorischen oder Englischen Kaninchenzucht. Dresden: Waltherische Hofbuchhandlung.
 +* Meinhardt, Günter (1966a): Ursprung der deutschen Kaninchenzucht; Der Einfluß Elsaß-Lothringens auf die Entwicklung der deutschen Kaninchenzucht. In: Deutscher Kleintier-Züchter, ausg. Kaninchen, Jg. 1966, Heft 24, 4. Reutlingen: Oertel und Spörer Verlag.
 +* ''((Meinhardt, Günter (1967a): Frühgeschichte der deutschen Kaninchenmast. In: Deutscher Kleintier-Züchter, Ausg. Kaninchen, Jg. 1967, Heft 2, 2. Reutlingen: Oertel und Spörer Verlag.))''
 +* Meinhardt, Günther (1969a): Die Kuhhasen des vorherigen Jahrhunderts. In: Deutscher Kleintier-Züchter, Ausg. Kaninchen, Jg. 1967, Heft 18, 5. Reutlingen: Oertel und Spörer Verlag.
 +* Nestler, Otto (um 1915): Die Kaninchenzucht. Leipzig: Albert Otto Paul Verlag für Kunst und Wissenschaft.
 +* Rasch, C. (1876a): Ein Verein Deutscher Kaninchenzüchter. In: Rasch (Hrsg.): Blätter für Kaninchenzucht; Zeitschrift für Züchter, Händler und Liebhaber, Jg. 1876, Heft 10, 37-38. Hildesheim, Selbstverlag.
 +* Rasch, C. (1876b): An unsere Leser. In Rasch (Hrsg.):, Jg. 1876, Heft 24, 93. Hildesheim: Selbstverlag.
 +* Rudolph, Wolfgang & Kalinowski, Tassilo (1982): Das Hauskaninchen. Wittenberg: A. Ziemsen Verlag.
 +* Schiffmann, C. (1873): Das französische Kaninchen (Lapin) und dessen rationelle Zucht in Deutschland. 3. Aufl., Nürnberg: Selbstverlag.
 +* Waser, Paul (1891): Die Wichtigkeit der Kaninchenzucht. In: Waser, P. (Hrsg.): Neue Blätter für Kaninchenzucht, Jg. 1891, Heft 1,1. Wildpark, Bez. Potsdam: Lehmann Verlag.
 +* Weiß, Stephan (2002): Die Versorgung des päpstlichen Hofes in Avignon mit Lebensmitteln (1316-1378). Berlin: Akademie Verlag.
 +* Wiesner, J. (1965): Stichwort: Kaninchen. In: Carl Andresen, Hartmut Erbse (Hrsg.): Lexikon der Alten Welt, Bd. 1: A commentariis - Gynaikonomen, 1481-1482. Zürich, Stuttgart: Artemis Verlag.
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 +--[[Benutzer:DavX|davX]] <sup>[[Benutzer:DavX/Literatur|Literatur]]</sup> 19:35, 25. Jul 2015 (CEST)

Aktuelle Version

Inhaltsverzeichnis

Literatur Wildkaninchen in Europa

Verbreitung in Südspanien:

  • Delibes-Mateos, M. Redpath, S.M. Angulo, E. Ferreras, P. Villafuerte, R. (2007): Rabbits as a keystone species in southern Europe. Biological Conservation 137(1): 149–156. doi: 10.1016/j.biocon.2007.01.024 (http://dx.doi.org/10.1016/j.biocon.2007.01.024) (PDF (http://www.researchgate.net/publication/223917128_Rabbits_as_a_keystone_species_in_southern_Europe/file/d912f5073dd5e6f8b2.pdf))

Shrub cover tagsüber sicher, in der Nacht gefährlich:

  • Moreno, S. Delibes, M. Villafuerte, R. (1996): Cover is safe during the day but dangerous at night: the use of vegetation by European wild rabbits. Canadian Journal of Zoology 74(9): 1656-1660. doi:10.1139/z96-183 (http://dx.doi.org/10.1139/z96-183) (PDF (http://www.catsg.org/iberianlynx/04_library/4_3_publications/M/Moreno_et_al_1996_The_use_of_vegetation_by_European_wild_rabbits.pdf))

--davX Literatur 11:51, 8. Feb 2014 (CET)

Themen, die behandelt werden sollten

  • Systematik
  • Verbreitung (ursprünglich, heute)
  • Lebensweise (Lebensraum, Bau, Ernährung, Sozialsystem/Sozialverhalten, Fortpflanzung, Feinde, Krankheit und Parasiten, Lebenserwartung)
  • Physiologie (biologische Daten, Gebiss, sensorische Leistungen, Verdauung und Kotfressen)
  • Ökologie (Bedeutung als Herbivore, als Samenverbreiter; Bedeutung der Grabetätigkeit; Bedeutung als Beutetier, als Neozoon; RHD und Myxomatose)
  • Geschichte, Jagd, Domestikation, Nutz- und Heimtier

--davX Literatur 10:52, 16. Mär 2014 (CET)

Virale und parasitäre Erkrankungen

Eine kurze Abhandlung aus dem Degupedia-Forum basierend auf Beirägen des Lagomorph Symposiums 2004:

--davX Literatur 21:49, 12. Apr 2015 (CEST)

Salschek 2009:

Hinweis: Der folgende Beitrag dient der Quellenübersicht und besseren Literatur-Recherche zur Domestikation und Entwicklung der Kaninchenhaltung.

Domestikation (in Zitaten)

Domestikation und Wandel in Kürze:

"Das Kaninchen wurde als Haustier vor etwa 2000 Jahren domestiziert. Wurden Kaninchen im Mittelalter noch in Freigehegen, den so genannten Leporarien gehalten, sind erste Rassezuchtberichte in Deutschland bereits aus dem 18. Jh. von Johann Georg Krünitz überliefert." Salschek 2009, S. 9

"Den stärksten Wertewandel in der Gesellschaft hat das Kaninchen in Deutschland ohne Zweifel in den letzten 150 Jahren erfahren. Vom "Notstandtier" der beiden Weltkriege wurde es zum "Wohlstandstier" der heutigen Zeit (Brandsch 1968, S. 139). Ursprünglich ausschließlich als Fleisch- und Fellproduzent gehalten entwickelte es sich anfang der 1970er zum beliebten Heimtier." Salschek 2009, S. 9

Entdeckung und frühe Domestikation

Zur Domestikation und Entdeckungsgeschichte: "Um 1100 v.Chr. wurden die Kaninchen von Phöniziern entdeckt, die bei ihren Fahrten entlang der afrikanischen Nordküste an der iberischen Halbinsel vorbeikamen. Sie verglichen die ihnen bislang unbekannten Kaninchen mit einem ihnen vertrauten kleinen Huftier, dem Klippschliefer oder Klippdachs, hebräisch "shaphan". Nach diesem Tier benannten sie das Land als "i-shepan-im" also Insel oder Küste der Klippschliefer. Dieser Name wurde dann von den Römern zu "Hispania" lateinisiert. "Spanien" bedeutet also eigentlich Küste der Klippschliefer, womit die Kaninchenküste gemeint war (Benecke 1994, S. 357). Auch wenn diese Namensableitung schwierig ist, so sind doch andere Erklärungen wie die Anknüpfung an das baskische Wort espan "Lippe, Saum, erhöhter Rand" nicht haltbar (Kramer, Kramer 2000, S. 315/316)." Ebenda, S. 10

Erste Erwähnung in der Literatur: "In der antiken Literatur wird das Kaninchen erstmals im 2. Jh. vor unserer Zeitrechnung von dem in Rom lebenden Griechen Polybius (201-120 v.Chr.) erwähnt. Er zählte es zu den auf Korsika lebenden Tieren (Rudolph, Kalinowski 1982, S. 8). Polybius schrieb, dass man erst bei näherer Nachprüfung in der Hand sehe, ob der vermeintliche Hase Angehöriger einer anderen Spezies sei (Möbes 1946, S. III). Wahrscheinlich hatten die Menschen Kaninchen wegen ihres Fleisches nach Korsika verbracht." Ebenda, S. 11

Kaninchenhaltung im römischen Reich

Verbreitung im röm. Reich: "Weitreichende Verbreitung der Kaninchen erfolgte, als Marcus Terentius Varro (116-27 v. Chr.) im 1. Jh. v. Chr. in "De Agri Cultura" ("Über die Landwirtschaft") die Haltung von Kaninchen in "Leporarien" (Hasengehegen) empfahl (Buch 3, XII-7, Übersetzung Flach 2002), welche bis dato ausschließlich der Haltung von wild gefangenen Hasen dienten. Leporarien waren große Freigehege, die von zwei Meter hohen Mauern umgeben waren. Zum Schutz der Tiere vor Flugräubern waren diese mit Büschen bepflanzt (Benecke 1994, S. 357)." Ebenda, S. 11

"Diese Haltung der Kaninchen brachte jedoch auch Probleme mit sich: Die Tiere gruben sich unter den Mauern durch und entkamen (Benecke 1994, S. 358). Außerdem vertrugen sie sich nicht mit den Hasen und verletzten diese meist schwer oder töteten sie. (...) Diejenigen Tiere aber, die beim Transport oder aus den Leporarien entkamen, bildeten den Grundstock aller sogenannten Wildkaninchen in Europa." Ebenda S. 12

"Die wilden Kaninchen erfreuten sich keineswegs großer Beliebtheit. So schrieb Plinius Secundus der Ältere (23 - 79 n. Chr.) in Buch VIII seiner "Naturalis Historia", dass die Kaninchen auf den Balearen ganze Ernten vernichteten, was zu Hungersnöten führte. Daher fing man an, sie mit Frettchen zu bejagen (Übersetzung König 1973, S. 159)." Ebenda S. 12

Begriff Kaninchen und Unterscheidung zu Hasen: "Die Fähigkeit zu graben und damit die verbundene Tatsache, dass Kaninchen im Gegensatz zu Hasen in gegrabenen Bauten leben, ermöglichte in der antiken Literatur oftmals erst eine Unterscheidung [...] Als den Römer dieser Unterschied [...] klar wurde, bezeichneten sie das Kaninchen nicht mehr als "lepus", sondern als dessen Unterart "cuniculus" nach den gleichnamigen unterirdischen Gängen (Weisner 1965, S. 1482). Von dem Begriff "cuniculus" stammt das deutsche Wort "Kaninchen" ebenso ab wie das eim englischen Sprachraum bis ins 18. Jh. gebräuchliche "connin", das italienische "coniglio" oder das holländische "konijn" (Howe, Wolfe 2002, S. 58)." Ebenda, S. 13

Haltung und Fluchtverhinderung

Möglichkeiten die Kaninchen an der Flucht aus den Leporarien zu hindern: "Eine Möglichkeit stellten künstliche Nesthilfen dar, die aus aufgeschütteten Erdhügeln mit darin vorbereiteten Gängen bestanden (Benecke 1994, S. 358)." Ebenda, S. 14

Abbildung/Zeichnung von Kaninchenhügel (in einem Leporarium) in: Salaschek 2009, S. 14 ["Die Dame im Kaninchengehege" aus einer französischen Handrschrift 1393 (aus Nachtsheim 1949, S. 64]

Eine weitere Möglichkeit bestand in der Haltung der Kaninchen auf Inseln (vgl. Benecke 1994, S. 358; Nachtsheim 1949, S. 63).

[Offtopic Kommentar: In Nachtsheim 1949: 63 wird eine Insel im Schweriner See als "Kaninchenwerder" bezeichnet, wobei Werder und Werd offenbar auf den gleichen Ursprungsbegriff zurückgehen und womöglich etwas mit Insel zu tun haben -> Begriffsklärung "Werd"?]

"Trotz der Gehegehaltung wurde jedoch nie eine Zähmung oder Zuchtauslese bestimmter Tiere vorgenommen, so dass es zwar im laufe der Jahrhunderte zu einer vom Menschen herbeigeführten Besiedelung Europas mit Wildkaninchen kam, nicht aber zu deren Haltung als Haustiere im engeren Sinne." Ebenda, S. 14

Eigentliche Domestikation

"Die eigentliche Domestikation erfolgte in französischen Klöstern im 6.-10. Jh. Die Mönche hatten ein besonderes Interesse an diesen Tieren, weil die Föten und die Neugeborenen der Kaninchen nicht als Fleisch galten und daher auch in der Fastenzeit gegessen werden durften. Abgeschlossene Mauern und feste Böden der Klöster ermöglichten eine kontrollierte Haltung und Vermehrung der Kaninchen. Da die Tiere sich nicht mehr in Höhlen verstecken konnten, waren erste Zähmungsversuche möglich. Außerdem kam es zu ersten, damals noch unbewussten Zuchtauswahlen (Nachtsheim 1949, S. 65)." Ebenda, S. 14

Verbreitung in Deutschland:

"Anfang des 14. Jh. war das Kaninchen in Deutschland noch sehr selten und wurde damit als so wertvoll angesehen, dass es ähnlich viel kostete wie ein Ferkel (Nachtsheim 1949, S. 66). Anders war das in Frankreich, wo aus Dokumenten über den Päpstlichen Hof in Avignon bekannt ist, dass Kaninchen Mitte des 14. Jh. für 0,13 fl (Floren) angekauft wurden (Weiß 2002, S. 580), wohingegen ein Schwein 3,36 fl kostete (Weiß 2002, S. 391). Außerdem wurden Kaninchen dort in Ermangelung von Hasen als Geschenke an Kardinäle verteilt, wobei zwei Kaninchen den Geschenkwert eines Hasen hatten (Weiß 2002, S. 627).

In Deutschland werden Nachrichten über Kaninchenhaltung erst im 15. Jh. häufiger. Dabei werden die Hochmeister des "Deutschen Ordens" als Förderer der Kaninchenzucht hervogehoben. Kaninchen sind daher um diese Zeit häufiger in biblischen Szenen dargestellt, ebenso wie in illustrierten christlichen Texten:" Ebenda, S. 16

Abbildung 2.1-6: Handschrift: "Gebetbuch des Hans VI. Imhoff", 1522-1545 (aus Eser, Grebe 2008, S. 141)

"Aus dem 16. Jh. ist bekannt, dass es gelang, Kaninchen in andern Farbtönen als albino und wildfarben zu züchten. Man geht davon aus, dass auch diese ersten Züchtungen ursprünglich auf der iberischen Halbinsel in Klöstern stattfanden (Kiple, Omelas 2000, S. 565). Zwischen 1551 und 1558 erschien Konrad Gessners "Historia animalium", in der sich ein ausführlicher Bericht über das Kaninchen findet. In der ersten deutschen Übersetzung, dem "Thierbuch" von 1645 wird berichtet, dass das Kaninchen, zu dieser Zeit "Küniglein" genannt, in "allerlei Farben" vorkam. Explizit aufgezählt werden weiß, schwarz, rot, gelblich und braun und außerdem gefleckte Kaninchen (Gessner 1645, S. 72)." Ebenda, S. 17

Abbildung 2.1-8: Holzschnitt aus dem "Thierbuch" von Konrad Gessner, 1645 (aus Gessner 1645, S. 72) [Salaschek 2009, S. 18]

"Dieser zeitlichen Entwicklung ist die erstaunliche Tatsache zu entnehmen, dass zahme Hauskaninchen in Deutschland eher angesiedelt und verbreitet wurden als Wildkaninchen, welche ausschließlich von den in Gehegen gehaltenen Kaninchen abstammen. Eine natürliche Wiederbesiedelung Europas durch die eigentlichen Wildkaninchen von der Iberischen Halbinsel aus hat nie stattgefunden (Nachtsheim 1949, S. 66)." Ebenda, S. 18

"Der erste Nachweis für wilde Kaninchen in Deutschland ist ein farbiger Holzschnitt "Der heilige Christophorus von Buxheim bei Memmingen" von 1423 (Nachtsheim 1949, S. 66). Der Buxheimer Christophorus ist der erste datierte Holzschnitt überhaupt. Er stammt aus einer Handschrift des Klosters Buxheim bei Memmingen." Ebenda, S. 18

Abbildung 2.1-9: "Der heilige Christophorus von Buxheim bei Memmingen", Holzschnitt anonym, 1423 (aus Janzin, Günther 2007, S. 104) [Salaschek 2009, S. 19]

Rassebildung:

"Die meisten Informationen über die Rassebildung beim Kaninchen gehen auf Hans Nachtsheim zurück. Professor Dr. Hans Friedrich Joseph Nachtsheim (1890-1979) war Leiter der Abteilung für experimentelle Erbpathologie am Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, später Direktor des Instituts für Genetik der Humboldt Universität bzw. der Freien Universität in Berlin (1946-160). Von 1951 bis 1956 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Säugetierkunde (DSG); von 1953 bis 1960 Leiter des Max-Planck-Institutes für vergleichende Erbbiologie und Erbpathologie in Berlin Dahlem (siehe auch Kap. 3)." Ebenda, S. 20

Kaninchenhaltung bis zum 1. Weltkrieg

Anfänge der Stallhaltung:

"Bei Johann Georg Krünitz finden sich auch Hinweise darauf, dass zu dieser Zeit in Deutschland praktisch noch keine Kaninchen in Ställen gehalten wurden, sondern nur in großen und teils nicht einmal umzäunten Freibereichen (Krünitz 1785, S. 139). Er empfahl aber potenziellen Kaninchenhaltern, immer ein paar Kaninchen im Stall zu behalten und sich dort vermehren zu lassen, damit immer Tiere zur Verfügung stünden, um die Freireviere aufs Neue besetzen zu können (Krünitz 1785, S. 140). Auch in anderen Ländern wurde die Gehegegehaltung von Kaninchen zu dieser Zeit und noch lange darüber hinaus praktiziert. So soll in England das im 12. Jh. errichtete Kaninchengehege Lakenheath, Suffolk, bis zum Zweiten Weltkrieg in Betrieb gewesen sein (Grove, Rackham 2003, S. 128)." Ebenda, S. 25

Entwicklung der Rassenbildung

Entwicklung von 1700 bis 1850: 1) Rusenfärbung (Teilalbino) 2) Englische Scheckung 3) Angorahaar (Nachtsheim 1949, S. 88)

"Auch Friedrich Mayer geht davon aus, dass die Angorakaninchen 1777 von einem Herrn von Meyersbach erstmals von England aus nach Deutschland eingeführt wurden (1789, S. 1). Mayer selbst war dann an ihrer weiteren Verbreitung nach Ansbach, Sachsen, Prag, Holland und andere Orte bzw. Länder beteiligt (Mayer 1789, S. 3)." Ebenda, S. 25

Abb. 2.2-7: "Anweisung zur Angorischen oder Englischen Kaninchenzucht." von Friedrich Mayer, 1789. [S. 26]

"Eine Abbildung in der deutschen Übersetzung von der "Naturgeschichte der vierfüßigen Thiere" von Georges-Louis LeClerc de Buffon (1775, S208.3) weist indessen darauf hin, dass die Angorakaninchen auch in Deutschland bereits vor 1777 bekannt waren." [S. 26]

Abb. 2.2-8: "Angorakaninchen" (LeClerc de Buffon 1775, Bd. 3, S. 208.3) [S. 27]

Wider-Kaninchen (Kaninchen mit Hängeohren), Züchtung gelang gemäss Werner Möbes erst in den ersten zwei Jahrzehnten des 19. Jh. in England: "Die Kaninchen sollen zunächst immer größer gezüchtet worden sein, was mit der Ohrlänge korrelierte. Dadurch büßten die Ohren ihre straffe Haltung ein (Möbes 1946, S. VIII/IX)."

Kaninchenhaltung in Deutschland (in Zitaten)

Deutsches Reich: Deutsch-Französischer Krieg bis 1. Weltkrieg

Mitte 19. Jh -> Hauskaninchen in Kuhställen -> "Kuhhasen" im Erzgebirge, Meinhardt 1969a, S. 5; "Stallhasen", Dorn 1973, S. 18; "Hase" oder "Greinhase" in Oberhessen (Riegler 1931/1932, S. 960): "In den Ställen liefen sie frei herum und fraßen, was den Kühen an Futter herunter fiel. Damit sie nicht von den Kühen zertreten wurden, stellte man ihnen in manchen Fällen Nistkästen zur Verfügung (Meinhardt 1969a, S. 5). Weil die Kaninchen sich als geduldige Tiere erwiesen, dienten sie oft als Spielzeug für die Kinder (Dorn 1973, S. 18), die sich auch an deren zahlreicher und unkontrollierter Vermehrung erfreuten (Poppe, Starke 1917, S. 11/12)." Salaschek 2009, S. 28

Qualität des Fleisches und Haltungsbedingungen:

"Fehlende Pflege, minderwertige Fütterung und mangelnde Kenntnisse über Kaninchenkrankheiten führten jedoch zu verdreckten und oft kranken Tieren, eren Verwertungsprodukte unappetitlich waren. Diesem Umstand verdankte das Kaninchenfleisch seinen damaligen schlechten Ruf (Meinhardt 1969a, S. 5)." Ebenda, S. 28 Vgl. Schiffmann 1873, S. 8

Boom und Einbruch der Kaninchenzucht nach dem Krieg:

"Erst 1870/71 kam es zu einer Aufwertung der Kaninchenzucht in Deutschland, als Soldaten im Deutsch-Französischen Krieg das in Frankreich gegessene Fleisch der Kaninchen schätzen lernten und deren haltungsweise studierten. sie brachten hängeohrige Kaninchen (französische Widder), genannt "schwere Lapins" (Poppe 1917, S. 11) aus Frankreich mit [Schwarztrauber 1940, S. 10] Anders als in Frankreich, wo Kaninchen in eigenen, gemauerten Boxen gehalten wurden, steckte man sie in Deutschland immer noch in die Ställe des anderen Viehs, vorwiegend in Kuh- und Ziegenställe. [...] Da sie jedoch frei in den Ställen herumliefen [...], ließ es sich nicht vermeiden, dass auch tragende Tiere geschlachtet wurden. Daher habe man Anfang des 20. Jh. auch in Deutschland begonnen, Ställe für die Kaninchen zu bauen, jedoch aus Holz und nicht aus Stein wie in Frankreich. Diese Holzunterkünfte waren zunächst nur für die Weibchen vorgesehen. So kam es, dass allmählich die Kaninchen aus den hintersten Ecken der Viehställe genommen und in Einzelkäfige verbracht wurden (Bodewell 1964, S. 6)." [S. 29]

Eine etwas andere Sicht beschreibt Paul Starke, der den "Deutsch-Französischen Feldzug" als elfjähriger Junge erlebte (Starke 1917, S. 10): "Nun kamen die 'edlen Franzosen' ins Land. Die Zucht wurde jedoch im alten Schlendrian betrieben. Und die Folge? soweit man überhaupt taugliches Zuchtmaterial aus Frankreich bekommen hatte - vielfach erhielt man für teures Geld nur Schundtiere - brachten wir es bald dahin, dass es mit der Zucht schlimmer aussah als zuvor. Die Tiere, die sich in ihrem Heimatlande einer sachgemäßen Pflege erfreut hatten, ertrugen eine Behandlung nach deutscher 'Methode' nicht lange. die alten Zuchttiere gingen ein und der Nachwuchs verkümmerte mehr und mehr. Auch ich gehörte zu denen, die in dieser Weise lustig weiter züchteten. Die Nachzucht wurde zwar größer infolge der Einkreuzung [...]. Die Sterblichkeit nahm aber rasch zu und bald kam man zu der Überzeugung, dass die ganze Kaninchenzucht nichts weiter als ein großartiger Schwindel sei. Das Strohfeuer war verpufft, und die Kaninchenzucht sank tiefer bei uns denn zuvor." (Starke 1917, S. 12) [S. 29]

Auch in anderen zeitgenössischen Werken fand man ähnliche Einschätzungen, die von einem kurzen Trend berichteten, zum Beispiel Wilhelm Schwarztrauber (1940, S. 10).

Pioniere und Anfänge der modernen Kaninchenzucht:

Entgegen dieser Widrigkeiten leistete der Württemberger Wilhelm Hochstetter, der in den 1870er Jahren in tübingen französische Widderkaninchen züchtete und in Deutschland verkaufte, unermüdliche Pionierarbeit, die bei Zeitgenossen wie Scharztrauber oder Starke Anerkennung fand [vgl. S. 30-31; siehe auch Möbes 1946, S. 59; Schwarztrauber 1940, S. 10/11; Poppe 1917, S. 12/13]

"Im Rahmen der Industrialisierung der 1870er Jahre entwickelte sich das Kaninchen zum beliebten Haustier der Handwerker und Arbeiter. die Anspruchslosigkeit des Tieres sowie der geringe Aufwand an Platz und Geld, der für die Zucht dieser Tiere benötigt wurde, machte sie zu idealen Stadtbewohnern. Die Kaninchen ermöglichten ihren Besitzern, den Bezug zur Natur nicht zu verlieren, und trugen dazu bei, das niedrige Einkommen der Arbeiterklasse aufzufrischen." [S. 32]

Meinhardt über die Bedeutung der Zugehörigkeit der Region Elsaß-Lothringen von 1871-1918 zu Deutschland auf die Entwicklung der Kaninchenzucht: "Es ist heute in Vergessenheit geraten, dass gerade dieser Landesteil den am höchsten entwickelten Kaninchenzuchtgebieten gehörte und bis 1914 das einzige deutsche Gebiet mit einer ziemlich gut durchorganisierten Angorakaninchenzucht war. Die Ausstrahlungskraft Elsass-Lothringens auf die deutsche Kaninchenzucht kann nicht hoch genugt veranschlagt werden" (Meinhardt 1966a, S. 4) [vgl. S. 32]

4. Mai 1876 Gründung "Verein Deutscher Kaninchenzüchter" in Berlin mit anfangs 16 Mitgliedern (Rasch 1876a, S. 37). Der Verein erreichte keine allgemeine Anerkennung. Deshalb wird heute allgemein ein am 12. April in Chemnitz gegründeter Verein als erster Kaninchenzuchtverein bezeichnet. Dieser organisierte 1885 die erste Schau, auf der die damals fünf bis dahin existierenden Rassen bewertet wurden: Belgische Riesen, Französische Widder, Angorakaninchen, Silberkaninchen und Russenkaninchen. Die Bewertungsrichtlinien wurden vom Vereinsvorsitzenden von 1880-1890, Julius Lohr, aufgestellt. Er gilt seit da als erster deutscher Zuchtrichter (Bernhardt 1980a, S. 4) [S. 33]

"Am 27. Dezember 1892 schlossen sich der Chemnitzer Züchterverein und weitere inzwischen gegründete Vereine aus Leipzig, Dresden und Eisleben zum "Bund deutscher Kaninchenzüchter, Sitz Leipzig" unter dem Vorsitz von Werner Meyer, Gera zusammen. Dieser Bund vertrat eher "sportliche" als nutzungsorientierte Interessen in der Kaninchenzucht." [S. 33-34]

"Eine erste Fachzeitschrift zum Thema Kaninchen erschien bereits 1874, also noch vor der Gründung der ersten Rassekaninchenvereine. Die "Blätter der Kaninchenzucht", herausgegeben von C. Rasch, informierten zweimal monatlich über die Neuigkeiten in der Kaninchenzucht (s.o.). Mit Ablauf des Jahres 1876 war Rasch jedoch gezwungen, die Herausgabe der "Blätter für Kaninchenzucht" einzustellen, da durch die wenigen angemeldeten Vorbestellungen für das Jahr 1877 nicht einmal die Druckkosten gedeckt werden konnten (Rasch 1876b, S. 93)." [S. 35]

"1891 kam eine zweite Fachzeitung heraus: "Neue Blätter der Kaninchenzucht". Anders als beim "Bund deutscher Kaninchenzüchter" wurde in dieser Zeitschrift die Bestimmung der Kaninchenzucht eher in der "Nutz-" als in der "Sportzucht" gesehen... (Waser 1891, S. 1)" [S. 35]

"Ab 1895 gab Karl Wahl die Fachzeitung "Der Kaninchenzüchter" heraus. Werner Möbes (1946, S. 173) vermutet, die oben erwähnten "Neuen Blätter der Kaninchenzucht" seien darin aufgegangen. "Der Kaninchenzüchter" wird unter anderem deshalb zu einem wichtigen Instrument der Kaninchenzucht in Deutschland, weil eine enge Verbindung zwischen Karl wahl und Paul Starke besteht." [S. 35; Vgl. Poppe 1917, S. 13]

"1895 folgte die Gründung des "Bundes westdeutscher Kaninchenzüchter", dessen Ausrichtung mehr auf der wirtschaftlichen Seite der Zucht lag. Er setzte sich für die Verbreitung des Kaninchenfleischkonsums ein und bemühte sich um feste Fellpreise. Damit begann die Zersplitterung der deutschen Kaninchenzüchterorganisationen (Dorn 1973, S. 20)." [S. 36]

"Trotz [scheinbaren] Erfolge wurde der Nutzen der Kaninchenzucht nach wie vor nicht offiziell anerkannt. So geht beispielsweise aus den Akten des Rates Chemnitz über Kaninchenzüchtervereine (Bernhardt 1980a, S. 15) hervor, dass 1895 ein Antrag auf 100 Mark Preisgeld anlässlich einer Kaninchenschau vom Dresdener Stadtverordnetenkollegium mit dem bemerken abgelehnt wurde, man sei "nicht überzeugt, dass die Kaninchenzucht volkswirtschaftlich von großer Bedeutung wäre oder werden könnte" (Bernhardt 1980a, S. 6) Die Ablehnung der Kaninchenzucht hatte nach Otto Nestler verschiedene: Gründe: Die Tiere stänken, zögen Ratten an, verpaarten sich mit diesen, und außerdem schmecke Kaninchenfleisch süßlich, weichlich und lätschig (Nestler um 1915, S. 2)." [S. 37]

"Auch bei anderen Autoren von Kaninchenbüchern bestand das Bewusstsein, dass man weit von dem Ziel entfernt war, Kaninchenfleisch zum Volksnahrungsmittel werden zu lassen. Da Einzelpersonen alleine wenig bewirken konnten, wurden die Kaninchenzüchter aufgefordert, sich einem Kaninchenzüchterverein anzuschließen (Martin, Dammeyer 1903, S. 5/6)." [S. 37]

"Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Kaninchenzucht - wenn auch in kleinem Rahmen - fest etabliert. 1908 soll es in Deutschland etwa 10.000 im Verband organisierte und mindestens dieselbe Anzahl nicht organisierter Kaninchenzüchter in Deutschland gegeben haben (Mahlich 1908, S. 5)." [S. 38]

"Auch die Sportzucht entwickelte sich bis zum Ersten Weltkrieg deutlich weiter (...) Kaninchenzüchtervereine sprossen allerorts wie Pilze aus dem Boden (...) [vgl. Dorn 1973, S. 21]" [S. 38]

"In "Wahls Taschenkalender für Kaninchenzüchter auf die Jahre 1913/14" sind bei der Auflistung der in Deutschland gezüchteten Kaninchen bereits 23 Rassen vertreten, darunter auch einige, die ausschließlich aus den Bemühungen deutscher Züchter hervorgegangen waren (Schwarztrauber 1940, S. 12)." [S. 39]

Literatur

Zitate und Quellen aus:

  • Salaschek, Irene (2009): Vom Notstandstier zum Wohlstandstier: Kaninchenhaltung in Deutschland. Geschichte und Bedeutung für die Veterinärmedizin. Inaugural-Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover. Tenea Verlag, Bristol, Berlin. 265 S. (PDF (http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/salascheki_ss09.pdf))

Wichtige Quellen

  • Benecke, Norbert (1994): Der Mensch und seine Haustiere: die Geschichte einer jahrtausendealten Beziehung. Stuttgart: Konrad Theiss Verlag.
  • Krünitz, Johann Georg (1785): Stichwort: Kaninchen. In: Oeconomisch-technologische Enzyklopädie, oder allgemeines System der Staats-, Stadt-, Haus- und Land-Wirtschaft, und der Kunst-Geschichte, in alphabetischer Ordnung, Bd. 34, 124-159. Berlin: Joachim Pauli Verlag.
  • Nachtsheim, Hans (1949): Vom Wildtier zum Haustier. 2. Aufl., Berlin, Hamburg: Paul Parey Verlag.
  • Möbes, Werner (1946): Bibliografie des Kaninchens. Halle/Saale, Frankfurt/Main: Akademischer Verlag Halle.
  • Schwarztrauber, Wilhelm (1940): Die volkswirtschaftliche Bedeutung der deutschen Kaninchenzucht. Nürnberg, Hindenburg-Hochschule, Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Diss.
  • Starke, Paul (1917): Kap.: Warum betreibt man Kaninchenzucht? In: Poppe, Fritz: Starke, Praktische Kaninchenzucht. 10. Aufl., Leipzig: Fritz Poppe Verlag.
  • Poppe, Fritz & Starke, Paul (1917): Starke, Praktische Kaninchenzucht. Handbuch für Anfänger und erfahrene Züchter. 10. Aufl., Leipzig: Fritz Poppe Verlag.
  • ((Poppe, Joachim; Wischer, Max & Starke, Paul (1949): Praktische Kaninchenzucht: ausführliches Lehrbuch der Haltung, Zucht und Nutzung des Hauskaninchens für Studierende und Züchter. 13. Aufl. Radebeul: Neumann Verlag.))
  • Dorn, Karl Friedrich (1973): Rassekaninchenzucht, 3. Aufl., Melsungen: Neumann-Neudamm Verlag.

Übersetzungen

  • Varro, Marcus Terentius (116-27 v. Chr.): De agri cultura. Übersetzung: Flach, Dieter (2002): Gespräche über die Landwirtschaft. Buch 3, XII,5-7. In: Texte zur Forschung, Bd. 67. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
  • Plinius Secundus der Ältere (23-79 n. Chr.): Naturalis historia. Liber VIII. Übersetzung: König, Roderich (1973): Naturkunde. Lateinisch - deutsch. buch VIII. Zoologie: Landtiere. München: Heimeran Verlag.


Zitierte Quellen

  • Bernhardt (1980a): Vom kapitalistischen Rußchemnitz, der wiege der deutschen Rassekaninchenzucht, zur sozialistischen Großstadt Karl-Marx-Stadt, als bedeutendes Zentrum der Rassekaninchenzucht in der Deutschen Demokratischen Republik. In: Zentralvorstand des Verbandes der Kleingärtner, Siedler u. Kleintierzüchter in der DDR (Hrsg. & Verlag), 1880-1890. 100 Jahre Rassekaninchenzucht. Berlin.
  • Bodewell, Michael-Günther (1964): Kurzchronik des Regionalverbandes der Gartenfreunde Parchim e.V. (ehemals Kreisverband), http://www.gartenfreunde-parchim.de/chronik.htm
  • Eser, Thomas & Grebe, Anja (2008): Heilige und Hasen. Bücherschätze der Dürerzeit. Nürnberg: Verlag des Germanischen Nationalmuseums.
  • Gessner, Konrad (1645): Thierbuch. Originaltitel: Historia animalium (1551-1558). Heidelberg: Andreas Camler (Verleger).
  • Grove, Alfred & Rackham, Oliver (2003): The nature of Mediterranean Europe: an ecological history. 2. Aufl., New Haven/Conn., London: Yale University Press.
  • ((Hochstetter, Willhelm (1872): Das Kaninchen, dessen Beschreibung, rationelle Behandlung und Züchtung.))
  • ((Hochstetter, Willhelm (1875): Das Kaninchen, dessen Beschreibung, rationelle Behandlung und Züchtung. 5. Aufl., Berlin: Verlag von Wiegandt, Hempel & Parey.))
  • Howe, John & Wolfe, Michael (2002): Inventing Medical Landscapes: Senses of Place in Western Europe. Gainsville, Tallahassee, Tampa, boca Raton, Pensecola, Orlando, Miami, Jacksonville, Ft. Meyers: University Press of Florida.
  • Janzin, Marion & Günther, Joachim (2007): Das Buch vom Buch: 5000 Jahre Buchgeschichte. 3. Aufl., Hannover: Schlütersche.
  • Kiple, Kenneth & Ornelas, Kriemhild Conneè (2000): The Cambridge world history of food, Bd. 2. Cambridge: Cambridge University Press.
  • Kramer, Bärbel & Kramer, Johannes (2000): Iberia, Hispania und das neue Artemidor-Fragment. In: Andreas Haltenhoff, Fritz-Heiner Mutschler (Hrsg.): Hortus Litterarum antiquarum. Festschrift für Hans Armin Gärtner zum 70. Geburtstag, 309-322. Heidelberg: Winter Verlag.
  • LeClerc de Buffon, Georges-Louis (1775): Stichwort: Kaninchen. In: Naturgeschichte der vierfüßigen Thiere, Bd. 3: Allgemeine Historie der Natur, 184-221. Berlin: Joachim Pauli, Buchhändler.
  • Mahlich, Paul (1908): Kaninchenzucht und Kaninchenhaltung. In Karl Steinbrück (Hrsg.): Bibliothek der gesamten Landwirtschaft, Bd. 49. Hannover: Max Jänecke Verlagsbuchhandlung.
  • Martin, Heinrich & Dammeyer, C. (Hrsg. 1903): Sport- und Nutzkaninchenzucht nebst Beschreibung der einzelnen Kaninchenrassen und dem Standard des Reich-Verbandes deutscher Kaninchenzüchter. Stade: A. Pockwitz Verlag.
  • Mayer, Friedrich (1789): Anweisung zur Angorischen oder Englischen Kaninchenzucht. Dresden: Waltherische Hofbuchhandlung.
  • Meinhardt, Günter (1966a): Ursprung der deutschen Kaninchenzucht; Der Einfluß Elsaß-Lothringens auf die Entwicklung der deutschen Kaninchenzucht. In: Deutscher Kleintier-Züchter, ausg. Kaninchen, Jg. 1966, Heft 24, 4. Reutlingen: Oertel und Spörer Verlag.
  • ((Meinhardt, Günter (1967a): Frühgeschichte der deutschen Kaninchenmast. In: Deutscher Kleintier-Züchter, Ausg. Kaninchen, Jg. 1967, Heft 2, 2. Reutlingen: Oertel und Spörer Verlag.))
  • Meinhardt, Günther (1969a): Die Kuhhasen des vorherigen Jahrhunderts. In: Deutscher Kleintier-Züchter, Ausg. Kaninchen, Jg. 1967, Heft 18, 5. Reutlingen: Oertel und Spörer Verlag.
  • Nestler, Otto (um 1915): Die Kaninchenzucht. Leipzig: Albert Otto Paul Verlag für Kunst und Wissenschaft.
  • Rasch, C. (1876a): Ein Verein Deutscher Kaninchenzüchter. In: Rasch (Hrsg.): Blätter für Kaninchenzucht; Zeitschrift für Züchter, Händler und Liebhaber, Jg. 1876, Heft 10, 37-38. Hildesheim, Selbstverlag.
  • Rasch, C. (1876b): An unsere Leser. In Rasch (Hrsg.):, Jg. 1876, Heft 24, 93. Hildesheim: Selbstverlag.
  • Rudolph, Wolfgang & Kalinowski, Tassilo (1982): Das Hauskaninchen. Wittenberg: A. Ziemsen Verlag.
  • Schiffmann, C. (1873): Das französische Kaninchen (Lapin) und dessen rationelle Zucht in Deutschland. 3. Aufl., Nürnberg: Selbstverlag.
  • Waser, Paul (1891): Die Wichtigkeit der Kaninchenzucht. In: Waser, P. (Hrsg.): Neue Blätter für Kaninchenzucht, Jg. 1891, Heft 1,1. Wildpark, Bez. Potsdam: Lehmann Verlag.
  • Weiß, Stephan (2002): Die Versorgung des päpstlichen Hofes in Avignon mit Lebensmitteln (1316-1378). Berlin: Akademie Verlag.
  • Wiesner, J. (1965): Stichwort: Kaninchen. In: Carl Andresen, Hartmut Erbse (Hrsg.): Lexikon der Alten Welt, Bd. 1: A commentariis - Gynaikonomen, 1481-1482. Zürich, Stuttgart: Artemis Verlag.


--davX Literatur 19:35, 25. Jul 2015 (CEST)

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