Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
|
|
Nach oben |
|
|
Evi Süchtig
Anmeldungsdatum: 05.10.2007 Beiträge: 55
|
Verfasst am: 03.03.2008 16:31 Titel: Re: Die Intelligenz der Ratte |
|
|
Hi,
hab den kompletten Film im TV gesehen. Ist schon interessant was die Ratten drauf haben, kleine Überlebenskünstler, danke für die Links. _________________ http://www.perser-forum.de |
|
Nach oben |
|
|
Aida Lästermaul
Anmeldungsdatum: 23.08.2007 Beiträge: 118
|
Verfasst am: 29.05.2008 12:09 Titel: |
|
|
Ein Klasse-Film über diese schlauen Nager. Danke für den Link!
Ratten können als einzige Nager eine ähnliche Schmusigkeit entwickeln wie Hunde und Katzen. Man kann deshalb zu ihnen eine tiefe Beziehung aufbauen.
Einen Fehler habe ich im Film entdeckt. Die Zähne der Ratte nutzen sich nicht, wie im Film dargestellt, durch das Nagen ab. Im Gegenteil, durch das Nagen werden die Zähne nur geringfügig abgebaut, was einem speziellen mehrschichtigem Aufbau von Dentin und Zahnschmelz zu verdanken ist. Bei jedem Nagen ein Stück Zahn zu verlieren, wäre sehr unpraktisch.
Die Zähne nutzen sich durch das Gegeneinanderreiben ab. So werden sie auch geschärft. Laut der TiHo Hannover, reiben die Zähne am stärksten beim Futtern von Apfelbrei aneinander.
http://www.vdrd.de/verein/rg/leseproben/rg40/40zahn.html
http://wga.dmz.uni-wh.de/alumni/html/default/kgak-6cxbta.de.html;jsessionid=5FFB74CD79F3470545907051DDC07860
Ich liebe Ratten!!! |
|
Nach oben |
|
|
davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
|
Verfasst am: 29.05.2008 23:15 Titel: Re: Die Intelligenz der Ratte |
|
|
Zitat: | Einen Fehler habe ich im Film entdeckt. Die Zähne der Ratte nutzen sich nicht, wie im Film dargestellt, durch das Nagen ab. Im Gegenteil, durch das Nagen werden die Zähne nur geringfügig abgebaut, was einem speziellen mehrschichtigem Aufbau von Dentin und Zahnschmelz zu verdanken ist. Bei jedem Nagen ein Stück Zahn zu verlieren, wäre sehr unpraktisch.
Die Zähne nutzen sich durch das Gegeneinanderreiben ab. So werden sie auch geschärft. Laut der TiHo Hannover, reiben die Zähne am stärksten beim Futtern von Apfelbrei aneinander. |
Ja das wäre auch logisch. Allerdings denke ich, dürfte auch bei Ratten gelten, was bei anderen Tieren und Nagern gilt, dass Kieselsäure die Zähne stark abnutzt und Kieselsäure kommt ja unter anderem in Gräsern in grösseren Mengen vor. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE
Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter. |
|
Nach oben |
|
|
Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
|
Verfasst am: 30.05.2008 13:17 Titel: Re: Die Intelligenz der Ratte |
|
|
Gut ... nur muß auch unterschieden werden, ob es sich um die Nagezähne oder um die Backenzähne handelt ...
Die Nagezähne aller Hasen- und Nagerartigen nutzen sich nicht durch Futter ab, egal was gefressen wird. Auch kieselsäurehaltige Nahrung führt nicht zu einem Mehrabschliff der Nagezähne, zumal die Nagezähne der Nager und Kaninchen nur zum Meißeln und Nahrungstransport benutzt werden und nicht zum Zermahlen der Nahrung. Sie werden bestenfalls durch das Futter beschädigt, ähnlich einem Meißel, was durch Aneinanderreiben (Schleifen) der Nagezähne wieder ausgeglichen wird. Aufgrund des besonderen Schmelzaufbaues sind sie selbstschärfend. Da durch den Abschliff durch Aneinanderreiben der Zähne zum Schärfen die Zähne sich ein Leben lang verkürzen, ist klar, daß sie entweder deshäufigeren ausgewechselt werden müssen oder ein Leben lang nachwachsen müssen. Sowohl die Hasenartigen als auch die Nager haben sich für ewiges Wachstum entschieden, es fällt sogar der 1. Zahnwechsel vom Milchzahngebiß zum bleibenden Gebiß weg, die Schneidezähne sind Milchzähne, immer wurzeloffen, selbstschleifend und ewig nachwachsend.
Merke:
Die Nagezähne werden bei der Ratte (und allen anderen Nagern und Hasenartigen) NIE durch Kieselsäure abgenutzt!
Die Abnutzung erfolgt durch Schleifen der Zähne ohne Nahrungsbestandteile.
Wenn sich die Backenzähne der Ratten durch ihr Futter stark abnützen würden, wäre das fatal - sie sind Wurzelzähne, so wie unsere Backenzähne auch! Sowohl bei Hasenartigen als auch bei Nagern machen die Backenzähne genau einen Zahnwechsel durch, den Wechsel vom Milchzahngebiß zum bleibenden Gebiß. Genau wie bei unseren Backenzähnen haben die Molaren keinen Milchzahnvorgänger. Molaren sind immer bleibendes Gebiß. Ratten besitzen jedoch nur drei Molaren in der oberen und in der unteren Kieferhälfte, ihre Prämolaren sind reduziert - die Folge, sie machen gar keinen Zahnwechsel durch ...
Wenn hier durch die Nahrung die Backenzähne übermäßig abgenutzt werden würde, wären die Ratten bald backenzahnlos, sie könnten also keine Nahrung mehr zerreiben - ein Problem, was sie mit den Pferden gemeinsam haben. Man kann bei Ratten tatsächlich das ungefähre Alter abschätzen, wenn man das Backenzahngebiß hat und weiß, was die Ratte in etwa in ihrem Leben gefressen hat, genau wie bei Pferden auch. Dies ist bei Nagern mit wurzeloffenen Zähnen und Hasenartigen, also den Stopfdarmtieren, nicht möglich, da die Zähne ein Leben lang bei angepaßter Nahrung immer die gleiche Länge und den gleichen Querschnitt der Zahnbeißfläche haben.
Dadurch, daß Ratten mit 2 - 3 Jahren nicht sehr alt werden, können sie im Gegensatz zu altwerdenden Nagern mit Wurzelzähnen auch Gräser nutzen. Drei Jahre viel Gras fressen reichen nicht aus, ihre Zähne bis auf das Zahnfleisch abzufeilen ... trotzdem werden Ratten gepuhlte Sämereien und kieselsäurearme Früchte, Blüten, geschälte Nüsse, Insekten, Aas und Wurzeln bevorzugen. Sämereien und Nüsse werden mit den Nagezähnen aufgemeiselt und die Schale vom weichen Inneren getrennt. Kräuter und Blätter (und teilweise auch Gräser) werden zwar gefressen, sind aber niemals ihre Hauptmahlzeit. Für die meisten Ratten machen Kräuter, Blätter und Gräser nur einen winzigen Anteil ihrer Nahrung aus, einige Rattenpopulationen verschmähen diese gänzlich.
Merke:
Ratten haben als Backenzähne Wurzelzähne wie Menschen und Pferde auch.
Solche Zähne brauchen nicht durch das Zerreiben der Nahrung abgenutzt werden, es ist sogar ein unerwünschter Nebeneffekt der Nahrungsaufnahme.
Ratten bevorzugen deutlich weniger schleifende Nahrung wie Stopfdarmtiere mit ihren ewig wachsenden, wurzeloffenen Backenzähnen.
Fazit:
Ratten brauchen wenig schleifende Nahrung. Eine stark schleifende Nahrung, wie es für Stopfdarmtiere förderlich ist, ist für Ratten schädlich.
_________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland" |
|
Nach oben |
|
|
davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
|
Verfasst am: 30.05.2008 16:45 Titel: Re: Die Intelligenz der Ratte |
|
|
Gut ich meinte eigentlich Backenzähne mit Zähne... war da etwas unpräzise. Dass ein Abrieb der Schneidezähne durch Kieselsäure unsinnig ist, das ist mir auch klar.
Dann was den Abriebeffekt angeht, dass der bei Tieren mit verwurzelten Zähnen unerwünscht ist, das ist mir auch klar... und ehrlich gesagt passt es doch irgendwie auch: Ratten sind ebenso wie Menschen omnivore... das hat offenbar auch gewissen Einfluss aus Ausprägungen von Gebiss und Magen-Darmtrakt. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE
Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter. |
|
Nach oben |
|
|
|