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Kalte Tage und ein Meerli weniger

 
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lia
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 18.05.2007
Beiträge: 108

BeitragVerfasst am: 29.01.2008 21:49    Titel: Kalte Tage und ein Meerli weniger Antworten mit Zitat

Das Phänomen ist leider nicht zum ersten mal aufgetreten. Im März vor einem Jahr hat es Syra getroffen, sie war 6 Jahre und schon etwas geschwächt. Es war eigentlich recht warm, dann hat es nochmals eine kalte Nacht gegeben und Syras Zustand wurde so schlecht, dass wir sie einschläfern liessen.

Nun ist es nicht gerade warm draussen, aber am Montag hatte es das erste mal seit längerem wieder Reif bei uns. Am Morgen fand ich Mannix in der Einstreu eingegraben, mit Streu im Mund und ziemlich lasch. Zum TA hat es nicht gereicht, die gesammten Symptome deuteten, nach Ferndiagnose TA auf eine akkute Lungenendzündung, sein Zustand verschlechterte sich extrem schnell, er konnte in Minuten nicht mehr auf dem Bauch liegen, kippte ab und starb recht schnell...

Was mich nicht erstaunt ist der Zeitpunkt, irgendwie scheinen solche erneut kalte Tage etwas tückisches zu haben.
Umso rätselhafter das Alter. Mannix war 3 1/2, Chefkastrat neben Tariq (Kastrat) und 6 Weibchen, hatte ein gutes Kampfgewicht. Das älteste Weibchen seiner Gruppe ist 5 1/2 und hüpft noch topfit rum, wieso also gerade er?
Andererseits hatte ich eine Ahnung, dass er jung stirbt, weil seine "entstehung" schon recht kurrios ist. Sein Vater hat etwa 5 Weibchen gedeckt, einige nahmen nicht auf, andere hatten Fehl-/Todgeburten. Zwei Halbgeschwister überlebten mit verkrüppelten Füsschen...
Wenn man von einem Gendefekt ausgeht, wäre der dominant gewesen, wahrscheinlich eine Neumutation beim Vater. Wahrscheinlich wirkte es nicht bei allen Nachkommen gleich stark, oder Mannix war nicht betroffen, was aber wiederum nicht seinen recht frühen Tod erklärt. Ich würde behaupten, dass Mannix; ähnlich wie sein Vater, eine stummes Glied von einem multigenen Defekt war, es gibt gute Hinweise, dass auch der Grossvater diese Defekte vererbte, auch unter seinen Nachkommen gab es plötzlich Fehlgeburten.
Oder suche ich zu einseitig und es war doch das Wetter, der Stress mit dem Zweitbock oder äussere Faktoren. Woher könnten die Bakterien eingeschleppt sein, bzw. gibt es noch weitere Pathogene.
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Wir sollten die Menschen nicht allzu sehr vermenschlichen- Altruismus existiert nicht.


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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 30.01.2008 16:07    Titel: Re: Kalte Tage und ein Meerli weniger Antworten mit Zitat

Bei dir scheint eine beginnende Rangänderung zwischen Mannix und Tariq stattgefunden zu haben - das ist enormer Streß, selbst wenn Mannix nur seinen Rang verteidigen muß. Dann kommen die Witterungsverhältnisse hinzu:
Kalte Jahreszeit, ein paar warme Tage, dann wieder feuchte Kälte => mörderisch.
Eventueller Fitnessverlust durch die Herkunft ist hier eher unwahrscheinlich, denn Chefkastrat werden selten Meerschweinchenböcke, die von der Fitness her angeschlagen sind (ausschließen will ich das allerdings nicht, lange Zeit hatte sich Hau ab an die Spitze einer recht dominanten 12-Meerschweinchenbockgruppe gesetzt und er hatte eine leicht herabgesetzte Fitness. Ebenso war der herzkranke Anton, solange er bei mir war, Chef der Bockgruppe - auch hier wieder eine eineschränkte Fitness. Allerdings waren beide Tiere Ausnahmetiere, Hau ab war ein Diplomat, der sich so gut wie nie auf Kämpfe einließ, Anton war aussergewöhnlich groß und schwer, beide waren mit über fünf Jahren sehr erfahren.)

Bei mir ähnliche Phänomene, ähnliche Ursache ...

Ein paar Tage war hier über 10°C tagsüber ... ich hatte nun zusätzlich in dieser Zeit einen Einbruch eines Jungfuchses. Bis auf, daß sich der Jungfuchs am Meerihäuschen verklemmt hatte und nicht mehr rauskam und die Kaninchen sich ihrerseits ins Meerihaus gequetscht hatten und damit zwei Meeris die Rippen brachen, war zum Glück nix weiter passiert, es hätte schlimmer ausgehen können.

Nun hab ich das Phänomeen, daß auch im anderen Stall, der in Rufnähe ist, mehrere stark abnehmende Schweinchen hab. Inzwischen sind schon vier Meerschweinchen unterschiedlichen Alters und Herkunft betroffen, trotzdem der Fuchs hier ja nicht eingedrungen ist. Die Angstschreie und Warnrufe der anderen Gruppe reichten aus.
Momentan wieg ich täglich und hole alles rein, was abnimmt ... sie schaffen es draußen einfach nicht. Auffällig ist die schnelle Erholungszeit in der Wohnung. Die Gewichtszunahmen sind phänomenal (die Abnahmen draußen allerdings auch ... )

Seit acht Jahren Meerschweinchendraußenhaltung sind das nun die ersten Fälle, wo durch die Kombination Streß - Witterung ein Teil der Meerschweinchen sich einfach aufgeben ... anders kann ich es nicht beschreiben, denn drei der vier Tiere waren vorher gesund und robust und hatten eigentlich schon mehr überstanden, wie nur ein bischen wechselndes Wetter und Streß. In einem Fall kommt allerdings ein Herzfehler hinzu, den die TÄ heut festgestellt hat.
Daß Streß eine fatale Wirkung auf das Immunsystem hat, insbesondere bei Meerschweinchen, mußte ich auch in Verbindung mit der großen Bockgruppe feststellen, jegliche Rangänderung führte zu Milbenbefall und Pilzbefall bei den im Rang absteigenden Böcken.

Also auch hier:
Streß - warme Tage in kalter Jahreszeit - folgende kalte Tage - extreme, schnelle Gewichtsabnahmen mit verbundener Apathie und einer nachgewiesenen Lungenentzündung (Silberling, 1 Jahr, w), bei den anderen ist die Ursache der plötzlichen Gewichtsabnahme nicht klar. Blesse (2 Jahre, weiblich) hat das erste Mal in ihrem Leben Zahnspitzen, sie hatte also das Fressen eingestellt, sonst hätten die Zahnspitzen nicht entstehen können! Sonst ist bei ihr absolut nix zu finden, auch die Kotproben sind negativ (wurde allerdings nicht auf Bakterien untersucht, sondern nur alles, was übers Mikroskop nachweisbar ist).
Ob nun noch mehr Tiere folgen, muß ich nun abwarten ... ich hoffe, das wars nun.

Verrückt ist, daß die beiden tatsächlich verletzten Meerschweinchen absolut keine Abnahmen zeigen, sie sind munter wie eh und je, trotzdem sie immer noch draußen sind!
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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lia
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Anmeldungsdatum: 18.05.2007
Beiträge: 108

BeitragVerfasst am: 31.01.2008 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

ehrlich gesagt war ich zuerst recht baff... Rangordnung? Die war zwischen mannix und Tariq recht klar. Mannix wog 1200g und war schon gewichtsmässig überlegen, wobei er Isaiah (Kastrat nebenan) immer unterlag, wenn sie sich im Freilauf begegneten. Allerdings hatte die Gruppe nach der Ankunft von Mathilda ziemlich stress (Weibchen), aber auch Tariq wurde im Dezember von Mannix teilweise wieder arg gejagt, was eigentlich vorhin nicht mehr war. Also war sicher etwas mit der Rangordnung los. Vielleicht war es für Mannix so leichter, als wenn er einfach abgelösst worden wäre. Ich sehe 2 Kastraten Gruppen inzwischen sehr kritisch, es bedeutet viel Stress. Oft höre ich von anderen Haltern, das sich Böcke fast täglich verscheuchen, aber sonst friedlich sind. Das wird dann als Harmonisch bezeichnet. Aber solche Gruppen mögen natürlich sein, doch nicht auf dem Raum (den die meisten bieten können). Und wir haben die Möglichkeit es anders zu machen, Natur ist nicht immer das beste, in der Natur leben sie auch nur ein Jahr.

Auch aufgefallen ist, dass Mannix schüchterner wurde. Er gehörte auch so nicht zu den zutraulichsten, aber seit einiger Zeit traute er sich kaum noch aus der Hand zu fressen. Tariq hingegen frisst inzwischen recht gut aus der Hand. Bei der Grossen Gruppe ist aufgefallen, dass die dominantesten Weibchen am Besten aus der Hand fressen, also am mutigsten sind. Zoë, die Rangniedrigste, nähert sich uns auf etwa 10 cm und rennt dann davon, auch Pixie, die zweitniedrigste, ist eher scheu. Klar hat das sehr viel mit Charakter zu tun, aber dennoch scheinen Rangniedrige gestresster zu sein und daher sich schneller zurück zu ziehen, während Ranghohe stabiler sind und sich daher mehr trauen.

Mathilda konnte man bei ihrer Ankunft kaum anfassen, sie war aus der Notstation und reagierte total panisch (Zoë ist das nach über einem Jahr noch), inzwischen ist sie eine der Ranghöchsten und frisst nach nur 3 Monaten problemlos aus der Hand und lässt sich auch recht ungestresst anfassen. Kürzlich hatten wir Fototermin im Haus. Jane, mein zamstes und ältestes Meerli, war noch dabei. Mathilda bewegte sich in der ungewohnten Umgebung absolut sicher, versuchte sich nicht einmal zu verkriechen und beobachtete alles neugierig, das war bei meinen Rangniedrigen auch nach Jahren nie der Fall, aber sie ist vom Charakter auch eine absolute Ausnahme denke ich...

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lia
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Anmeldungsdatum: 18.05.2007
Beiträge: 108

BeitragVerfasst am: 08.03.2008 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

am Freitag ist Mathilda nun auch gestorben. Sie hatte nach dem Tod von Mannix etwas mehr Mühe den Rang zu halten und konnte sich gegen Jane nicht durchsetzen.

Ich hatte an diesen recht kalten Tagen vorallem Angst um Jane, da sie stark gestresst war und sie ist mit 5 1/2 nicht die Jüngste . Weibchen aus der Familie beginnen bei stress geräuschvoll die Zähne zu reiben, was sich wie röcheln anhört. Ich war sogar mal desshalb mit Luna (Mutter von Jane) beim TA. Das Geräusch machen die Weibchen immer dann, wenn sich Dinge arg verändern und es machen auch nur die Ranghöchsten.

Dass es jetzt Mathilda getroffen hat, war überraschend, sie war etwas über jährig. Andererseits nicht erstaunlich, bei einem langandauernden Rangstreit, der nun wieder aufgebrochen ist...
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 08.03.2008 23:38    Titel: Re: Kalte Tage und ein Meerli weniger Antworten mit Zitat

Ich hab bald das Gefühl, daß das leben in engen Käfigen unter Langeweile das Leben faktisch konserviert ... man hat zwar nicht soviel Spaß am Leben, aber man hat auch viel weniger Streß ...
Mit Rekordaltern kann ich nur bei den weggegebenen Meerschweinchen aufwarten, die ich damals nachdem sie in meinen Buchten entsorgt wurden, paarweise zusammensetzte und so abgab. Diese Meerschweieinchen waren damals schon zum Teil uralt, aber alle ausnahmslos allein gehalten worden. Als Pärchen vertrugen sie sich ausnehmend gut ... so alte Kerle und Weiber prügeln sich vermutlich nur nicht mehr und sind froh, mal einen Artgenossen zu sehen, wenn sie aufwachen ...
Die Meerschweinchen, die bei mir blieben, haben eigentlich alle keine Rekordalter ... (nagut, sind ja auch die Böcke alle gestohlen worden, wer weiß, wie alt die geworden wären)
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