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Thema Zucht, Inzucht

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 23.11.2007 23:54    Titel: Thema Zucht, Inzucht Antworten mit Zitat

Huhu,

da wir es andernorts schon angesprochen hatten, greife ich es hier nochmals auf.

Meine Vision ist es, die Zucht nicht zu verteufeln, sondern irgendwie eine sinnvolle Beziehung dazu zu finden. Hier möchte ich mal ein paar Standpunkte und inspirierende Quellen einbringen.

Da ich die Meerschweinchenszene nicht so gut kenne, lasse ich die mal aus... da könnt ihr vermutlich mehr dazu schreiben.

Nur mal zu den unterschiedlichen Auffassungen zur Zucht, und wie sich diese auswirken:

Im Deguforum haben wir eine starke Front gegen Deguzucht (bei anderen Tierarten zersplittern sich allerdings dann die Meinungen schon wieder sehr). Das führt dazu, dass es im Internet nur wenige Deguzüchter gibt (in der Realität dürfte es wohl anders aussehen). Der grosse Vorteil und das finde ich wirklich angenehm, wir haben die ganzen Probleme um Mutationen, seltene Farben, Preiszerfall, da alle Züchter ihre überflüssigen Tiere los werden wollen um neue Mutationen zu züchten und so, nicht. Es gibt handkehrum auch keine professionelle Farbenzucht oder so, mit Rassestandards, Ausstellungen in denen Tiere gerichtet werden u.s.w.
...wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich das gar nicht mal so schlecht finden. Durch die Tatsache, dass das damals einflussreiche Deguforum sich so konsequent gegen Zucht aussprach und andere Foren ihm dann folgten, würde ich sagen, sind grosse Kinderzimmer-hobbyzuchten-Szenen, wie wir sie z.B. bei Rennmäusehalter kennen (man werfe mal einen Blick in den Zuchtbereich von www.rennmaus.de dann wisst ihr wovon ich spreche Wink ), erspart.

In der Exotenhaltung haben wir ein ganz anderes Bild. Dort wird verantwortungsvoll schon an das Thema herangegangen. Es sind nicht die sensationslüsternen Mutationszuchten (damit will ich nicht sagen, dass jede Art von Mutationszucht schlecht sein muss), sondern es geht hier mehr um Erhaltungszucht von eher selten gehaltenen Arten, um natürliche Familiengruppen, in denen die Reproduktion eben zur artgerechten Haltung dazu gehört und es wird bewusst nicht speziell selektiert, zufällig vermehrt, damit nicht durch gezielte Selektion auf gewisse Merkmale schon die Tiere durch diese Selektion geändert werden. Die Tiere sollen ganz im Gegenteil möglichst natürlich bleiben, wildfarben sollen sie sein, Wildzuchtennachfahren sind beliebt und sie sollen ihr Sozialverhalten und Verhaltensspektrum möglichst auch bewahren können.

Das sind jetzt zwei total verschiedene Szenen, in beiden finde ich, so wie sie sich entschieden haben, wie sie zum Thema Zucht stehen, ist es richtig (zumindest für meine Auffassung).

Und noch eine Szene hat mich beeindruckt mit ihrer Haltung zur Zucht und zwar der erste Rattenzuchtverein Deutschlands e.V. (RZV). Die Züchter, welche für diesen Verein züchten haben strenge Auflagen, nach denen sie züchten. So stehen gesundheitliche Merkmale der Tiere vor irgendwelchen Mutationen, welche zu den Rassestandards gehören, wodurch auch klar gemacht wird, dass gesunde Tiere wichtiger sind, als solche, die einem Standard entsprechen (dafür aber krank gezüchtet wurden). Diese Nachhaltigkeit setzt sich durch deren ganzes Konzept durch. Eine der Ideen die mich wirklich begeisterte, dass die Tiere bestellt werden und Nachwuchs auf Bestellung gezüchtet wird. Die Leute, die die Ratten bestellen müssen dabei von dem Deckakt bis zur Geburt auf ihre Tiere warten (!). Diese Zeit gibt ihnen die Möglichkeit, dass sie sich auf ihre Ratten vorbereiten können, aber auch gibt das eine gewisse Relation, dass man merkt, dass es nicht einfach bloss eine Ware ist, die man aus Laune mal kauft, sondern gerade durch diesen Bestellvorgang (und die Leute haben auch die Möglchkeit den Züchter zu besuchen und ihre Jungen aufwachsen sehen) wird ihnen auch in gewisser Weise vermittelt, was diese Tiere wert sind. Dass es Zeit braucht, bis sie geboren sind, dass sie sich entwickeln können etc.
Sowas habe ich zuvor von keinem Züchter gehört, dass so konsequent umgegangen wird mit der Abgabe von Tieren.

Und ganz unabhängig von diesen unterschiedlich geprägten Szenen und ihrer Haltung gegenüber der Zucht gäbe es auch noch die Grundlagen, die oft selbst sogenannten erfahrenen (Hobby)Züchtern fehlen (wenn z.B. jemand fragt, was eine F2 sei oder wenn weisse Schimmel gezüchtet werden müssen... man denke an Letalfaktor...) und all die Mythen und Legenden, die um gewisse Zuchtthemen ranken (man denke da insbesondere an Inzucht und was ihr alles nachgesagt wird).

Edit: sehr schöne Beiträge zum RZV gibts in der Rodentia 6 "Ratte mit Rasse"
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Zuletzt bearbeitet von davX am 21.02.2008 10:20, insgesamt einmal bearbeitet
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Camie
Süchtig


Anmeldungsdatum: 22.11.2007
Beiträge: 67
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BeitragVerfasst am: 25.11.2007 15:15    Titel: Re: Thema Zucht Antworten mit Zitat

Hi,

davX hat Folgendes geschrieben:
Meine Vision ist es, die Zucht nicht zu verteufeln, sondern irgendwie eine sinnvolle Beziehung dazu zu finden.

Das ist auch genau meine Meinung Smile

Im Caviologie-Forum hatten wir einen meiner Meinung nach sehr verantwortungsvollen Züchter, Dirk (Eldorado), und meine Carmen und Leonie sind von Bibis Meerschweinchenranch, wie auch Don der bei ihr abgegeben wurde (sie hat auch immer Nottiere vermittelt),

Jedenfalls finde ich verantwortungsvolle Zucht durchaus okay. Das muß auch nicht immer der selbe Weg sein... die drei Züchter die ich persönlich kenne haben unterschiedliche Ansichten die aber alle ein möglicher Weg sind.

Beim RZV fand ich auch bemerkenswert dass sie für alle Mitglieder einen Zuchtstopp verhängt hatten als zu viele Ratten in den Tierheimen waren.


Auch Hintergrundwissen aus der Zucht finde ich für alle wichtig, gerade weil bei Meerschweinchen oft auf Farbe und Aussehen gezüchtet wird... wenn ich nicht wüßte dass Dalmatiner einen Semiletalfaktor tragen fände ich die Rasse auch super schön. Seit die Magpies dazugekommen sind wirds noch komplizierter...

Die Meerschweinchenszene hat natürlich durch die hohe Menge an Struktur- und Farbmutationen andere Probleme als die von dir genannten... und einen hohen Anteil an Hobbyzuchten die es nur wenige Jahre gibt, durch das "Ideales-Tier-für Kinder-Image". Gut die Hälfte der Züchterseiten, die ich in meinen Bookmarks habe, gibt es schon nicht mehr, und von einigen Farben gibt es kaum eine Handvoll Züchter, was natürlich der Zucht auch nicht guttut...

Meiner Meinung nach ist ein sachlicher Dialog zwischen Tierschützern, Hobbyhaltern und Züchtern wünschenswert da alle Parteien voneinander lernen können...

LG Camie
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 25.11.2007 17:22    Titel: Re: Thema Zucht Antworten mit Zitat

Hallo,

ja von Dirk hab ich auch schon gehört (nur gutes *g*).

Was das Thema verantwortungsvolle/seriöse Zucht angeht, da hatte ich lange das Problem mit der Definition. Was macht eine gute Zucht aus? Was ist wichtig? Ich bin für mich auf verschiedene Dinge gekommen, die m.E. wichtig sind, wobei ein abschliessendes Urteil ich nicht gebildet habe. Mir fehlt vor allem auch der Blick zu Züchtern und deren Zuchtpraxis, was sich bewährt hat in einer seriösen und verantwortungsvollen Zucht. Wohl aber scheinen ein paar Qualitätsmerkmale zu sein, langfristige Planung und Zielsetzung, die Gesundheit der Tiere als oberste Priorität, artgerechte Haltungskonzepte, Sinnvolles Konzept für die Zuchtkontrolle (entweder ein Zuchtbuch führen, insbesondere bei Mutationszucht oder dann zufällige Vermehrung, wenn es zum Erhalt der Tiere und nicht der gezielten Zucht nach Merkmalen geht), gesunde Tiere als Basis für die Zucht, lieber sich auf eine Mutation beschränken und diese richtig zu züchten, als sehr viele verschiedene und alle nur halbherzig, etc.
Und da ich es nun auch schon angesprochen habe, die Vermehrung an sich mus gar nicht so schlecht sein, wie sie oft gerne schlecht gemacht wird. Aber das ist halt jetzt auch wiederum vor allem die Sichtweise aus der Exotenszene, die da reinspielt. Dort wird oft auch vermehrt und ich finde das dort sinnvoller, wie es getan wird, als so manche Mutationszucht. Wichtig ist halt wirklich, dass darauf geachtet wird, dass die Tiere gesund sind und der Gentausch irgendwie sinnvoll geregelt wird, damit der Genpool möglichst auch in seiner ursprünglichen Vielfalt gewahrt werden kann.

Zitat:

Auch Hintergrundwissen aus der Zucht finde ich für alle wichtig, gerade weil bei Meerschweinchen oft auf Farbe und Aussehen gezüchtet wird... wenn ich nicht wüßte dass Dalmatiner einen Semiletalfaktor tragen fände ich die Rasse auch super schön. Seit die Magpies dazugekommen sind wirds noch komplizierter...

Gibt es überhaupt gute, frei zugängliche Infos zur Meerschweinchenzucht? Ich meinte, da gab es mal sowas wie The Golden Nugget, welche dazumals eine der besten Zuchtseiten gewesen sein soll, aber die Züchterin sei gestorben und seit da wurde das nicht mehr weitergeführt. Weisst du darüber vielleicht mehr?
Falls es nämlich gute Literatur gäbe, würde ich die gerne mal zusammentragen, andernfalls frage ich mich, ob das vielleicht ein Thema wäre, dem man sich annehmen könnte? Du und Lia, so zumindest mein Eindruck, seid in dem Gebiet doch ziemlich fit. Da das Gebiet sehr umfangreich ist, müsste man das wohl aber in kleine Häppchen unterteilen, damit es überhaupt einigermassen bewältigbar wird.

Was die Flutationsrate bei Züchtern angeht, das hast du nicht nur bei Meerschweinchenzüchtern, sondern auch bei den Rennmäusen, bei den Chinchillas und wohl auch bei den anderen Szenen, bloss kenne ich die halt nicht so gut.

Zitat:
Meiner Meinung nach ist ein sachlicher Dialog zwischen Tierschützern, Hobbyhaltern und Züchtern wünschenswert da alle Parteien voneinander lernen können...

Das ist ganz meine Meinung und das klappt auch gut, wie z.B. die Bemühungen des Schweizerischen Tierschutzes zeigen. Diese zertifizieren bei uns beispielsweise einige Zoohandlungen. Da findet wirklich eine Zusammenarbeit und ein Dialog statt und nicht bloss einseitige Promokampagnen, wie sie von gewissen militanten Tierschutzorganisationen geführt werden. Zudem, was ich auch sehr interessant finde, ich hatte vor eineer Weile ein Buch gelesen über artgerechtere Nutztierhaltung (erschienen im Tierschutz Verlag des Zürcher Tierschutzvereins). Jedenfalls konnte ich das Buch kaum mehr weglegen, es war so gut geschrieben und vor allem auch war es nicht ein extremes Bild das da gezeichnet und vertreten wurde, viel mehr aber arbeitete der Autor mit seiner Überzeugung und sachlichen Argumente. Diese lassen sich durchaus sehen, denn artgerechter gehaltene Nutztiere kommen nachweislich uns allen zugute, oft ist sogar deren Haltung geringer, Arbeitsaufwand lässt sich nicht selten verringern, wenn man es geschickt anstellt und in der Schweiz gibts dafür erst noch Unterstützung in Form von Direktzahlungen (eine Subventionsform vom Staat). In Deutschland dagegen läuft es meines Wissens etwas anders, da wird leider mehr noch eine industrialisierte Landwirtschaft bevorzugt.
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Camie
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Anmeldungsdatum: 22.11.2007
Beiträge: 67
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BeitragVerfasst am: 26.11.2007 11:51    Titel: Re: Thema Zucht Antworten mit Zitat

Hi,

davX hat Folgendes geschrieben:
Was das Thema verantwortungsvolle/seriöse Zucht angeht, da hatte ich lange das Problem mit der Definition. Was macht eine gute Zucht aus? Was ist wichtig? Ich bin für mich auf verschiedene Dinge gekommen, die m.E. wichtig sind, wobei ein abschliessendes Urteil ich nicht gebildet habe.


Geht mir ähnlich... bei Bibi ist es z.B. so dass sie In- und Linienzucht komplett ablehnt (und trotzdem super gezeichnete Tiere hat...). Dirk dagegen nutzt Linienzucht (soweit ich weiß), aber auf der anderen Seite bemüht er sich sehr Tiere aus anderen Ländern - und zwar nicht nur Nachbarländern - zu bekommen. Da so ein Austausch ansonsten kaum stattfindet ist der Verwandtschaftsgrad der deutschen Stämme wohl recht hoch... und das Risiko quasi nicht kalkulierbar. Ich find beide Ansätze haben ihre Berechtigung.

Meiner Meinung nach könnten die deutschen Zuchtvereine mehr für den Tierschutz in der Zucht tun... z.B. Dalmatiner nicht in den Rassestandard aufzunehmen. Allerdings züchtete die Richterin die ich mal in Aktion gesehen habe selbst Dalmis...
In Amerika haben die Kaninchenzüchter beispielsweise keine Probleme mehr mit Zahnfehlstellungen. Die komplette Linie *jedes* "Zahnkaninchens" wurde aus der Zucht geschmissen. Viele schön gezeichnete/gebaute Tiere fielen raus, das dauert bis man wieder in die Nähe des Rassestandards kommt... aber das Problem gibts dort einfach so gut wie nicht mehr. So konsequent muss man erstmal sein...

davX hat Folgendes geschrieben:

Gibt es überhaupt gute, frei zugängliche Infos zur Meerschweinchenzucht? Ich meinte, da gab es mal sowas wie The Golden Nugget, welche dazumals eine der besten Zuchtseiten gewesen sein soll, aber die Züchterin sei gestorben und seit da wurde das nicht mehr weitergeführt. Weisst du darüber vielleicht mehr?


Die Seite gibt es noch: klick.
Sie wird aber, wie du schon sagtest, nicht weitergeführt. Trotzdem kenne ich bisher keine bessere Seite zum Thema.

Zum Thema Zucht könnte ich Dirk fragen, ob er ggf. Texte beisteuern möchte, ich habe ab und zu noch Kontakt zu ihm... ich kenne mich einigermaßen mit der Genetik aus, aber wie man das nun praktisch umsetzt - keine Ahnung Very Happy .
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 26.11.2007 22:17    Titel: Re: Thema Zucht Antworten mit Zitat

Huhu,

was Inzucht angeht, ist ja ein heisses Eisen. Die Sache mit Inzuchtkrankheiten ist bekanntlich Unsinn und die massive Stimmung, die teils in Foren gegen Inzucht gemacht wurde veranlasste uns hier auch zu einigen Beiträgen, z.B.
Murx zu Inzucht in einem Beitrag über einen gelungen Fachartikel über Inzucht von Rodent-Info
Unser Mythenthread behandelt schon in seinem ersten Beitrag die böse Inzucht
Man kann bei solchen Beitragen schon etwas von einer Glorifizierung der Inzucht sprechen, was uns damals eben wichtig war.
Wenn man es differenzierter betrachtet, dann muss man zum einen feststellen, dass Inzucht oft fester Bestandteil ist in der Vermehrung im Tierreich und es eben eine Frage des Masses ist... übertreibt man es, kann sich das negativ auf die Population auswirken (muss aber nicht). Handkehrum gibt es aber auch einige Tierarten, die in der Natur Schutzmechanismen gegen Inzucht haben.
Wohl aber stammen viele Heimtiere von nur wenigen Vorfahren ab, z.B. Hamster sind ein richtiger Inzuchterfolg, da sie von einer Familie abstammen. Dann gäbe es auch noch Inzucht-Laborstämme von Mäusen zu erwähnen, die sich über Hunderte von Generationen erfolgreich über Inzucht vermehren.
Es wäre zu kurz gegriffen, wollte man vorschnell die Inzucht verteufeln.

Zitat:
Dirk dagegen nutzt Linienzucht (soweit ich weiß), aber auf der anderen Seite bemüht er sich sehr Tiere aus anderen Ländern - und zwar nicht nur Nachbarländern - zu bekommen. Da so ein Austausch ansonsten kaum stattfindet ist der Verwandtschaftsgrad der deutschen Stämme wohl recht hoch... und das Risiko quasi nicht kalkulierbar. Ich find beide Ansätze haben ihre Berechtigung.

Falls es dich interessiert, im Fachartikel von Rodent-Info wird genauer auf Inzucht/Linienzucht und eine möglichst geeignete Erhaltungszucht eingegangen. Die Idee mit der Erhaltungszucht funktioniert, soweit ich das verstanden habe, darauf, dass man anfangs versucht möglichst viele Nachkommen mit den Elterntieren zu zeugen, welche möglichst viele eigenständige Linien begründen sollen um so einen möglichst grossen Teil des ursprünglichen Genpools zu bewahren. Wie das spätere Zuchtmanagement genau funktioniert, weiss ich leider nicht, da darauf nicht eingegangen wird, aber es scheint, dass die anfängliche Vielfalt durch Bildung von möglichst vielen Linien ein wichtiger Punkt zu sein scheint. Möglicherweise läuft es aber auf Vermehrung aus, bei der nicht spezielle Punkte gezielt gefördert werden, um so möglichst die komplette genetische Vielfalt der Tiere zu bewahren.
Link: http://www.rodent-info.net/inzucht.htm

Was das Thema Tierschutz in Zuchtvereinen angeht, sehe ich halt ein grosses Problem darin, dass Tierschutz oft leider nicht wirklich dem Tier zugute kommt, sondern es mehr ein "gut gemeint" ist, denn etwas, das wirklich "gut" ist. Den Leuten fehlt wichtiges Hintergrundwissen z.B. zur natürlichen Lebensweise, sie verfolgen extreme Ansichten (alle Tiere müssen kastriert werden, jede Art von (natürlicher) Familien-Gruppenhaltung ist abzulehnen, etc.) und nicht selten verfällt der Tierschutz in enge Muster und "Normen", bei dem die tatsächlichen Bedürfnisse der Tiere zu kurz kommen, da diese zu individuell sind, als dass man sie mit einem Din-genormten Anforderungskatalog der "artgerechten" Tierhaltung angemessen erfassen könnte. Was von mir aus gesehen wünschenswert wäre von Seiten der Züchtervereine, wäre Toleranz und Verständnis zu einer tiergerechteren Haltung (Haltungskonzepte, naturnahe Ernährung etc.) und eine verantwortungsbewusstere Zucht. Der RZV ist sicher ein positives Beispiel, dass es möglich ist, dass man Zucht und Tierschutz miteinander verbinden kann. Bei vielen grossen Züchtervereinigung müsste meines Erachtens erst mal das Bewusstsein geweckt werden, dass überhaupt etwas getan werden soll in Richtung verantwortungsbewusstere Zucht. Das letztlich dann umzusetzen in kleinen Schritten bis letztlich hin zu Verbote von gewissen Qualzuchten oder fragwürdigen Zuchten ist m.E. sicher ein weiter Weg, was aber nicht heissen soll, dass er deswegen nicht begangen werden sollte. Bloss würde ich da meine Erwartungshaltung tief schrauben und lieber dann erwarten, diese nach und nach zu steigern. Sowas braucht seine Zeit, das ist zumindest meine Ansicht.

Zitat:
Zum Thema Zucht könnte ich Dirk fragen, ob er ggf. Texte beisteuern möchte, ich habe ab und zu noch Kontakt zu ihm...

Dann bring ihn hierher, sag ihm, dass "ES" hier weiterlebt Very Happy.
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Anmeldungsdatum: 22.11.2007
Beiträge: 67
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BeitragVerfasst am: 27.11.2007 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

gut, ich schreibe Dirk mal an.

was die Inzucht angeht - das Beispiel Goldhamster war mir bekannt - aber wie das genau in der Heimtierzucht funktioniert wußte ich nicht - danke für den sehr informativen Link!
Dadurch dass in der Biochemie hier im Bochum viel im Bereich der Neurobiochemie geforscht wird kenne ich auch die Labormausstämme... wir hatten auch ein Semester Versuchstierkunde. Im Tierversuchsbereich ist es unerläßlich, Inzuchtstämme zu nutzen, da ansonsten die natürliche Streuung der Tiere wesentlich größere Meßunterschiede hervorbringt als man durch seine Experimente hervorruft (wobei man sich dann überhaupt Gedanken über den Sinn dieser Versuche machen sollte... aber das steht auf einem anderen Blatt).

Auf der anderen Seite fällt mir negativ das Osteodystrophie-Problem bei Satinmeerschweinchen in Deutschland ein (wobei ich da nicht genau weiß, wie der aktuelle Stand ist)... in anderen Ländern gelten Satins als genau so gesund wie andere auch. Sprich, das Problem muß doch von den wenigen Satins kommen, mit denen die Zucht in Deutschland begonnen wurde. Und da die Krankheit erst in einem Alter auftritt, wo die meisten Sauen schon aus der Zucht raus sind, kann hier auch keine Selektion erfolgen...

Edit: Mein momentanes Fazit zum Thema ist, dass Inzucht nicht per se schädlich ist und von Züchtern die mit Sachverstand darangehen auch Vorteile bringt... aber wer sich nicht gut genug auskennt handelt doch verantwortungsvoller wenn er die Finger davon läßt.

LG Camie
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 27.11.2007 23:04    Titel: Re: Thema Zucht Antworten mit Zitat

Zitat:
Auf der anderen Seite fällt mir negativ das Osteodystrophie-Problem bei Satinmeerschweinchen in Deutschland ein (wobei ich da nicht genau weiß, wie der aktuelle Stand ist)... in anderen Ländern gelten Satins als genau so gesund wie andere auch.

Das ist aber genau genommen kein Problem der Inzucht, sondern der Erbveranlagung. Wenn du mit unverwandten Tieren ähnliche Erbveranlagungen zusammenbringen kannst, bekommst du die selben Probleme... bloss liegt es halt in der Natur der Sache, dass dies mit Inzucht/Linienzucht schneller erreicht werden kann, ebenso wie das mit der Festigung positiver Merkmale der Fall ist. Die Inzucht ansich ist weder gut noch schlecht, dadurch, dass man aber durch sie schneller Merkmale "herauszüchten" kann als mit normaler Zucht ist sie ein zweischneidiges Schwert.

Für mich wäre direkte Inzucht in zwei Fällen denkbar, bei der Vermehrung von gesunden, nicht verzüchteten Nagern (Exoten oder so), wobei es auch hier nicht unbedingt die Regel sein sollte oder aber ggf. für Testverpaarungen... Inzuchtstämme, ein weiterer aus meiner Sicht sinnvoller Grund wäre wohl eher unwahrscheinlich, da nicht realistisch. Ansonsten Linienzucht ja, bei guten Tieren, wobei gelegentliche Blutauffrischung unumgänglich wäre. Da ich aber keine Ahung von der Praxis wäre, sind diese Dinge mit Vorsicht zu geniessen. Wer weiss, in der Praxis würde ich meine Meinung total ändern, aber eines ist sicher, solange mir der Platz und die Zeit fehlt für so ein zeitintensives Hobby, wird es wohl bei solchen Gedankenexperimenten bleiben, wobei mich das ganze schon sehr reizen würde...
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Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 01.12.2007 21:35    Titel: Re: Thema Zucht Antworten mit Zitat

Wie der Zufall so will stösst man teils auf interessante Diskussionen. Gerade letzthin war die Zucht wieder aktuell im Deguforum (was ich aber erst im Hinterher nun bemerkt habe) und dabei wurden verschiedene Ansichten über die Zucht aufgewärmt und diskutiert und kritisiert. U.a. wurde sogar ein alter Beitrag von Murx extra zitiert.
http://www.degus-online.de/phpbb/viewtopic.php?p=200385#200385

Und auch bei Rodent-Info macht man sich wieder Gedanken und zwar zu selten gezüchteten Tierarten:
http://www.rodent-info.net/forum/viewtopic.php?f=35&t=3229

Besonders interessant daraus fand ich folgendes Statement:

Zitat:
Reine Inzuchtlinien führen dazu, dass alle Tiere dieser Linie irgendwann sozusagen Klone voneinander sind, da sie sich im Genom fast völlig gleichen. Es hat also eine genetische Verarmung stattgefunden. Da durch den hohen Homozygotiegrad beinahe vollständig der Phänotyp dem Genotyp entspricht, hat man sozusagen die gläserne Maus. Versteckte Erbkrankheiten gibt es nicht. Dies ist aber ein völlig unnatürlicher Zustand und sollte für den Privathalter auch nicht erstrebenswert sein. Eine wichtige Komponente wird dabei nämlich schnell außer acht gelassen. Eine möglichst hohe Genvariabilität spielt eine sehr wichtige Rolle für die Immunabwehr. Es ist erwiesen, dass je höher der Diversitätsgrad der MHC-Gene, desto besser können vom Körper Antigene erkannt und dem Immunsystem "präsentiert" werden. MHC steht für Major Histocompatibility Complex und dabei handelt es sich um Rezeptoren auf der Oberfläche verschiedener Zellen. Eine hohe Genvariabilität ist in diesem Fall entscheident für die Fitness.
Das die Labor-Inzuchtstämme keinerlei Beeinträchtigungen des Immunsystems zeigen ist sehr interessant. Das bedeutet aber nicht, dass jede Art auf eine Verarmung in diesen Genbereichen so tolerant reagiert. Für mein Verständnis sollten deswegen auch Linien mit wenigen Ursprungstieren möglichst zufällig miteinander verpaart werden, damit wenigstens ein bisschen der zwangsläufigen genetischen Verarmung entgegen gewirkt werden kann. Dabei ist es auch kein Problem, wenn auch mal Inzuchtverpaarungen stattfinden. Kompliziert wird es dann wieder, wenn eine Fokussierung auf bestimmte äußerliche Merkmale stattfindet, die nichts mit der Fitness der Tiere zu tun hat, denn das zieht natürlich wieder eine starke Selektion mit sich, die wiederum zu Allelverlust führt. Aber das hab ich ja schon lang und breit im Rennmausforum geschrieben.

Quelle: http://www.rodent-info.net/forum/viewtopic.php?p=22834#p22834
(Hervorhebungen von mir)

Allerdings habe ich mich gerade auch bei folgendem Satz gefragt...
Zitat:
Das die Labor-Inzuchtstämme keinerlei Beeinträchtigungen des Immunsystems zeigen ist sehr interessant. Das bedeutet aber nicht, dass jede Art auf eine Verarmung in diesen Genbereichen so tolerant reagiert.

Könnte die fehlende Beeinträchtigung des Immunssystems davon kommen, dass die Laborbedingungen hygienischer sind und daher allfällige Anfälligkeiten, wie sie in der Natur auftreten, wenn das Immunsystem stark gefordert wird, kaum auffallen, da das Immunsystem viel weniger gefordert wird, da die Umgebung quasi zu clean ist?
Es könnte doch sein, oder? Sonst hab ich auch schon gehört, dass z.B. Kühe durch Inzucht sich prima an Klima und Umgebung eines Stalls anpassen und das Immunsystem auch problemlos funktioniert. Aber es reicht schon, wenn man sie in einen anderen Stall bringt, dass das Immunsystem da schon überfordert ist und die Tiere krank werden, nur weil durch die starke Verringerung des Genpools sich auch das Immunsystem sehr spezialisierte und dann mit einer neuen Bedingung unter anderem nur sehr schlecht auskommt.
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 09.12.2007 11:48    Titel: Re: Thema Zucht Antworten mit Zitat

Den MHC gibt es nur bei Säugetieren und ist eine besondere Ausprägung des Immunsystems bei Säugern. Er muß natürlich in der Säugerzucht beachtet werden.

Das genetisch gläserne Clontier ist der Normalzustand, ein Zwang zur Heterogentität gibt es nur bei Vögeln, Krokodilen und Säugern. Viele Taxa bestehen förmlich nur aus Tierarten, die überhaupt gar keinen Sex kennen! Andere wiederum benutzen Sex als willkommenen Notnagel, der ab und an mal benutzt wird, um neue Genkombinationen zustande zu bringen. Selbst bei Fischen gibt es eine ganze Reihe von Arten, die den Weg weg vom Sex hin zum Klonfisch genommen haben.

Mäuseinzuchtstämme zeigen erhebliche Defizite im Immunsystem. Sie sind bestens angepaßt an das Zuchtlabor, wo sie gezüchtet werden - aber wehe, sie werden in die rauhe Realität entlassen! Während eigentlich aus so ziemlich jeder Farbmauspopulation verwilderte Stämme entstehen können, geht das mit solchen Inzuchtstämmen ohne Einkreuzung nicht - sie können sich nicht an die veränderte Infektionskrankheitslage in freier Natur anpassen, erkranken und gehen restlos ein. Selbst für einige Versuche wird das zu einem Problem - wer nicht die Bedingungen des Zuchtlabors herstellen kann, riskiert, daß die Mäuse noch vor Versuchsende wegen ordinären Infektionskrankheiten zugrundegehen. Man behilft sich damit, daß man für längere Versuche zwei Inzuchtlinien verkreuzt und die F1 zur Zucht verwendet - diese Mäuse besitzen wieder eine hohe Variabilität, was das MHC angeht, gleichzeitig gleichen sie sich genetisch wie ein Ei dem anderen, da die F1 jeweils ein Allel des Mutterinzuchtstammes und eines des Vaterinzuchtstammes hat. Sie sind also aufgrund ihrer exakten Gleichheit für jegliche Versuche geeignet.

Die fehlende Beeinträchtigung des Immunsystems bei Inzuchtstämmen und Inzuchtzuchten liegt nicht an den Laborbedingungen, sondern einzig an der Reinerbigkeit der gentischen Grundlage zur MHC. Inzuchstämme lassen sich auch unter unhygienischen Bedingungen aufbauen, das geht auch bis in die Puppen gut - solange sich der Infektionskrankheitsdruck nicht ändert ... also weder neue Krankheitserreger mit zukommen, noch welche wegfallen. Der Status Quo muß also für die Inzuchtstämme aufrechterhalten werden. Mit den Kühen ist ein guter Ansatzpunkt, noch besser ist es bei den Kaninchen zu beobachten, da alle wirklich alten Kaninchenzuchtlinien meist auch nah an einen Inzuchtstamm herankommen - sie existieren über Paarung engster Verwandschaft teilweise schon seit 1920. Einer geht wohl sogar im weiblichen und männlichen Geschlecht auf eine Zucht bei Altmeister Joppich zurück. Übrigens sind Kaninchen auch ein sehr schönes Beispiel dafür, daß es auch möglich ist, Inzuchstämme über gerichtete Selektion aufzubauen. Bei einigen dieser Linien fehlt nicht mehr viel, man bräuchte nun nur noch über Geschwisterpaarung die nächsten 20 Jahre lang züchten und schon hat man auch hier echte Inzuchtstämme.

Das mit der amerikanischen Zahngesundheit bei den ARPA organisieren Züchtern ist ein Gerücht - die haben auch heute noch mehr Zahnprobleme wie im ZDRK zu verzeichnen sind. Die Importtiere, die etliche Hobbyzüchter in den letzten Jahren aus USA hier angeschleppt haben, sprechen eine deutliche Sprache ... bei den Neuseeländern aus Wirtschaftszucht wurden die Zahnanomalien von über 30% auf 20% gedrückt - dabei genau diese Wirtschafts-Neuseeländer dürfen bei der ARPA auch zur Neuseeländerzucht eingesetzt werden ...
Es ist auch nicht möglich, erbliche Zahnanomalien bei Kaninchen wegzuzüchten - man hat sie in jedem großen Wurf. Das liegt einfach daran, daß Kaninchen in großen Würfen eben auch einen gewissen Anteil an Murkeln produzieren. Der Anteil ist weltweit überall gleich, egal ob es sich um Wildkaninchen oder Hauskaninchen handelt. Man kann ihn durch eine entsprechend hochqualitative Fütterung drücken, gleichzeitig jedoch erhöht man die Wahrscheinlichkeit, daß diese Murkel hochkommen. Bei Zwergkaninchen sind diese Murkel nicht mehr von den anderen Kaninchen zu unterscheiden, außer, daß sie oft die typischeren Köpfe wie ihre normalen Geschwister haben - und schon haben wir wieder Kaninchen mit Zahnanomalie in der Zucht.
Was die ARPA gemacht hat, waren bestimmte Erbkrankheiten, die sich auf die Zähne auswirkten, häufig geworden - die wurden nun tatsächlich unter 0% gedrückt. Komisch ist bei der Geschichte nur, daß diese Art der Zahnanomalien nur in USA häufig werden konnten ... in deutschland sind sie nach wie vor so gut wie nicht existent.

Satinmeerschweinchen - auch wieder so ein Ding für sich ...
Satinmeerschweinchen können mit einiger Sicherheit auch ohne OD gezüchtet werden, es gab oder gibt solche Linien, wo nie OD nachgewiesen werden konnte. Sie waren jedoch selten und noch schwerer war es, diese Linien rein zu erhalten - man hätte mit Inzucht weiterzüchten müssen. Aber Inzucht ist ja baba ...
Ein weiteres Problem ist, Satin ist ja eine Qualzucht - wer als Züchter zugibt, Satins zu züchten, ist baba ... ein Informationsaustausch ist nicht mehr vorhanden. Im Ausland sieht es wenigstens hierzu besser aus, aber da ein konsequentes Untersuchen auf OD auch bei Nicht-Satintieren teuer und damit nicht durchsetzbar ist, kommt es auch hier zur Stagnation. Es ist ruhig geworden um die Satins.
Noch ein Problem ist, daß wohl offenbar OD auch in Meerilinien, die nix mit dem Satingen zu tun haben, auftritt, jedoch nie nach untersucht wird. Es gibt Zufallsergebnisse - aber die sind nicht aussagekräftig. Meerschweinchen, die aus solchen Linien sterben, werden fast immer falsch diagnostiziert, man denkt hier eher an Vitamin C Mangel und Meerschweinchenlähme ... wenn ich dann aber lese, daß nur drei Tiere von 30 an Meerilähme gestorben sind, aber im Grunde genommen die 30 Meerschweinchen in vier Gruppen gehalten wurden, kann irgendetwas nicht stimmen - Meerschweinchenlähme ist hoch ansteckend! Insgesamt will niemand, der betroffen ist, genannt werden - der Informationsfluß ist in diesem wichtigen Punkt weltweit zum Erliegen gekommen! Ich warte hier im Grunde genommen nur noch auf den Big Bang, zumal nicht mal bekannt ist, wie OD vererbt wird!

Meerschweinchen sind neben Papageien die am häufigsten geschmuggelten Lebendtiere, die nach Deutschland gelangen. Diese Meerschweinchen vegetieren nun in irgendwelchen Kinderzimmern rum und vermehren sich, kommen in die Zoohandlungen, wo sie von Meerschweinchenzüchtern aufgekauft werden und in deren Zucht eingesetzt werden - ich wette mit euch, ein screeningmäßiges Erfassen der Meerschweinchen mit genetischem Fingerprint und genetischem Familienvergleich würde hier erstaunliches zutage bringen!
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lia
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Anmeldungsdatum: 18.05.2007
Beiträge: 108

BeitragVerfasst am: 09.12.2007 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

bei Satinlinien halte ich es auch für ein Problem, dass hier offensichtlich zwei Schwächen miteinander verknüpft werden, die aber absolut nuabhängig sind und wahrscheinlich auch einen kleinen Einfluss aufeinander haben.

Satins scheinen bei einer Reinzucht schwächere Knochen zu haben (ein Argument von langjährigen Züchtern, welche auch auf OD getestet wurden, ohne Befund.), es werden selten zwei ST verpaart, man zieht grösstenteils über Trägertiere. Der ganze Effekt hängt anscheinend mit den Haaren zusammen, die anscheinend hohl sind, und wahrscheinlich wird es etwas mit Kalkeinlagerung zu tun haben, wobei mir der Zusammenhang etwas schleierhaft ist, sind Haare hauptsätzlich aus alpha-Kreatin (Proteinen) aufgebaut, während Knochen hauptsächlich aus Kalkstrukturen bestehen.
Nun kann man sich durch solche Zucht, unter verwendung der reinerbigen ST und der spalterbigen STT sehr gute Linien aufbauen. Verpaart man aber über einige Generationen rein ST, können Knochen geschwächt werden, was jedoch nicht mit OD zusammenhängt. Natürlich wird eine solche, durch unsorgfältige Zuch entstandene, schwäche dann auch OD zugeschrieben, während andere Meerscheinchen alle an MS lähme sterben... aber anders ist es nicht zu erklären, OD und ST sind untrennbar.

Was Schimmel angeht, ich finde es verantwortungslos, aber das ist wohl nicht mehr zu vermeiden, wo schon in jedem Kinderzimmer Schimmelchen rumhüpfen; ich finde die Tiere unteragbar und würde sie, wie Skinnys, nur unter zwingenden Umständen aufnehmen, wobei ein Skinny meinen Winter kaum überleben würde, aber das wäre dann natürliche selektion, nicht?... Twisted Evil

Mir fällt immer wieder auf, dass es bei Meerschweinchen kaum ein Wissen zu Erbkrankheiten existiert, natürlich wir auch kaum je eine Linie ausgeschlossen, wobei Linien hat man ja auch keine, weil bööse... geschweige denn dass es Selektion auf ringgebärende Tiere gibt. Da liest man immer mal wieder "Lieblingsweibchen", die nach einem Kaiserschnitt gestorben sind, die einzige überlebende Tochter, natürlich eine kostbare Handaufzucht, zu der man eine enge Beziehung hat, wird dann wieder in die Zucht eingesetzt, da so hübsch und vom Charakter her sehr gut (zahm). Man will ja nicht diese guten Gene aussterben lassen, was bei mir nur Kopfschütteln auslöst, vorallem wenn man untröstlich ist, wenn man von diesem Lieblingschweinchen keine Jungen mehr nach dem Kaiserschnitt retten kann... Mad

da wäre es fast sinnvoller, wenn man zu einer Erhaltungszucht übergehen würde, und möglichst breit verpaart, und wer sagt, dass Inzucht-Auskreuzungstiere nicht gesunder sind. Zumindest glaube ich, dass eine saubere Linienzucht in Kinderzimmern fast häufiger stattfindet, als bei den "echten" Zuchten... da werden Stämme (Mutter-Sohn, schwestern) über einige Generationen recht konsequent rein gezogen, Mutationen würden zum vorschein kommen und führen drastisch (traurige Kinder, wegen verkrüppelten Babys) zu konsequentem Ausschluss dieser Linie, andere Tiere landen im nächsten Kinderzimmer und werden hier mit einem Tier einer anderen Kinderzimmerlinie ausgekreuzt, anschliessend wird die neue Linie wieder stabilisiert... wenn man von den Haltungsumständen absieht, sicher eine gute Sache. Andererseits wird Haltung in vielen Zuchten auch nicht grossgeschrieben, 0.5qm pro Tier ist ja Luxus. MS als Lauftiere, bräuchten mindestens m.E. 1-2qm pro Tier, wobei ich das bei meiner grössten Gruppe leider auch nicht ganz bieten kann...
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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BeitragVerfasst am: 09.12.2007 15:46    Titel: Re: Thema Zucht Antworten mit Zitat

Die leichteren Knochen hängen tatsächlich mit dem Satingen zusammen - das Allel Satin beeinflußt ein Steuerprotein, welches wiederum den Einbau von Keratin und von Knochenstrukturen regelt (sobald ich das wieder habe, gibts auch Studien dazu - aber bitte, erinnert mich in Januar/Februar daran, denn es braucht einige Zeit, die Studie, die ich noch haben müßte, wiederzufinden bzw die anderen Studien dazu rauszufinden.)
Verändert wird an den Knochen auch nicht das Verhältnis von Calciumstrukturen zu den anderen Strukturen, sondern einzig die Dicke der Knochen an sich. Es ist also von OD auf dem Röntgenbild oder Ultraschall gut unterscheidbar, denn OD bewirkt im Knorpelbereich, aber auch in anderen Bereichen im Röntgenbild ein "Verschwinden" der Knochen, bei den Satinknochen sieht man dagegen im Verhältnis zur durchschnittlichen Ausprägung der Knochen eben dünnere Knochen. Gut sichtbar wird das bei Vergleichen zwischen Silky-Terrier und Chihuahua.
Der Chihuahua hat im Verhältnis zu seiner Größe sehr dicke Beinknochen, der Röhrenschaft der Beinknochen ist nur wenig ausgeprägt, der Silky dagegen hat aufgrund seiner Seidenhaarstruktur (Satin + Langhaar) stark ausgeprägte Röhren und dünnere Beinknochen. Es passiert also mit den Knochen das Gleiche, wie mit den Haaren, den Haaren fehlt das Mark (in den Röhrenknochen fehlt das Mark zwar nicht, hat aber eindeutig mehr Platz, wie es bräuchte), sie sind also röhrenförmig, die Haare sind insgesamt dünner wie Normalhaar.

Satin taucht bei sehr vielen Säugerarten auf: Hund, Wanderratte, Hausmaus, Kaninchen, Meerschweinchen ... es ist also eine sehr grundlegende Mutation. An Kaninchen sieht man, wie man zu gesunden, vitalen Satintieren kommt, allerdings kann man genau hier auch die verantwortungslose Zucht auf Ausstellungstiere hin bewundern. Zeitweise tauchten auf den Ausstellungen sehr viele Satinkaninchen mit "Streichholzbeinchen" auf. Hier hat eine falsche Selektion stattgefunden, nur um besonders glänzende Tiere zu bekommen. Es ist bei den Kaninchen gerade bei den Satintieren notwendig, auf starke und dicke Beine hin zu selektieren, um brüchigen Beinen entgegenzuzüchten. Einige vorbildliche Linien bringen jetzt schon Kaninchen hervor, deren Beinknochen nicht von denen anderer Rassen unterschieden werden können.
Kreuzt man nun allerdings diese Tiere wiederum mit Normalhaarigen Tieren, bekommt man in der F2 Kaninchen mit Knubbelbeinen - das Mark hat keinen Platz mehr in besonders starkwandigen Röhrenknochen, die Beine erscheinen durch ihre Dicke verkürzt. Es ist also eine Reinzucht notwendig, wenn man Satintiere mit normalen Knochenbau haben will, weil sämtliche Gene reinerbig werden müssen, die auch die Knochenwanddicke beeinflussen.
Bei Meerschweinchen ist, soweit ich weiß, an eine Reinzucht von OD-freien Satinlinien noch gar nicht zu denken, da muß man vorläufig also mit den dünnwandigeren Knochen leben.

Zitat:

Da liest man immer mal wieder "Lieblingsweibchen", die nach einem Kaiserschnitt gestorben sind, die einzige überlebende Tochter, natürlich eine kostbare Handaufzucht, zu der man eine enge Beziehung hat, wird dann wieder in die Zucht eingesetzt, da so hübsch und vom Charakter her sehr gut (zahm). Man will ja nicht diese guten Gene aussterben lassen, was bei mir nur Kopfschütteln auslöst, vorallem wenn man untröstlich ist, wenn man von diesem Lieblingschweinchen keine Jungen mehr nach dem Kaiserschnitt retten kann...

Ein Problem sämtlicher Liebhaberzucht. Bei Hunden gibt es die english Bulldogs - in einigen Linien ist der Kaiserschnitt die normale Geburt, weil eben immer die "guten" Hunde aus den Kaiserschnitten weiter zur Zucht verwendet wurden. Bei den ganzen Zwergkaninchenliebhaberzuchten scheint der Kaiserschnitt immer mehr zuzunehmen, ohne daß Bestrebungen sichtbar sind, dem entgegen zu wirken. Bei Katzen wurden etliche Rassen auf die Art und Weise versaubeutelt: Perser, Siam, norwegische Waldkatzen ... es ist zum Teil schwer, hier wirklich gute Linien ausfindig zu machen, wo der Kaiserschnitt die Ausnahme und nicht die Regel ist.
Es sind jedoch nicht nur Kaiserschnitt, sondern viele vitalitätsmindernde Merkmale, die in solchen Hobbyzuchten mit ungeeigneter Selektion sich anhäufen. Kinderzimmerzuchten ohne Selektion sind da meist sehr viel robuster.

Was die Baldwins und die Skinnies angeht - da würd ich keine Wette mehr machen, daß die in Außenhaltung nicht überleben! Ich hab vor einem Jahr eine vollkommen aufgelöste junge Dame beraten, deren eine Meerschweinchendame mitten im Winter fast ihr gesamtes Fell verloren hatte - gefroren hat dieses "Nacktschweinchen" in Außenhaltung nicht, trotz naßkalter Witterung!
In dem Fall handelte es sich um besonders stark hormonaktive Zysten. Nach der Hormonbehandlung wuchs dann auch pünktlich zum Frühjahr hin das Fell wieder ... Augenrollen
Die drei chinesischen Nackthunde, die ich bisher kennengelernt hatte, waren bis auf die mit dem Nacktgen zusammenhängenden Porzellanzähnchen absolut robust und gesund, der eine hatte seinen Nackthund zusammen mit seinem andern Hund im Zwinger gehalten! Nackthunde können genauso Knochen fressen wie andere Hunde auch, sie können genauso gearbeitet werden wie andere Hunde auch, einzig die Verletzungsgefahr der Haut ist durch das fehlende schützende Haar weitaus größer. Aber das ist sie auch bei Zwerg- und Kleinhunden aufgrund der Knochenstruktur, bei seidenhaarigen Hunden aufgrund der Knochenstruktur und bei langhaarigen Hunden ohne Unterwolle durch die fehlende Unterwolle so. Wenn also Nackthunde aufgrund ihrer erhöhten Verletzungsgefahr als Qualzucht verboten werden sollten, müßten konsequenterweise auch folgende Rassen verboten werden:
Alle Setter, alle Klein- und Zwerghunde mit einem Gewicht unter 5kg, Silkyterrier, Yorkshireterrier, Skyeterrier und viele mehr ...
Solange ich Skinnies und Baldwins nicht gehalten habe, werde ich mir deshalb da kein Urteil bilden.

Was ich dagegen als echte Qualzucht empfinde, ist die Zucht langhaariger Meerschweinchen:
- Man muß sie schneiden, ansonsten verfilzen sie. Nun lassen sich Meerschweinchen nicht gerne anfassen und das Geschnitten werden ist für den überwiegenden Teil der Meerschweinchen eine echte Tortur.
- In Dornen bleiben langhaarige Meerschweinchen ab und an hängen. Sie sind deshalb für Außenhaltung unter Weidebedingungen nur bedingt geeignet. Ich kenne keine Fellqualität, bei der das auch so wäre, außer die langhaarigen Meerschweinchen.
- Das Schneiden im Gesicht ist notwendig, allerdings führt das unverhältnismäßig oft dazu, daß die Augen durch ungeübtes Halten und Abwehrbewegungen des Meerschweinchens beschädigt werden. Läßt man die Haare im Gesicht lang, so führt das schnell speziell bei Tieren mit Wirbeln, die zum Wachstum der Haare nach vorne führen, zu extremen Sichtbehinderungen.
Hier erlaube ich mir ein Urteil, dieweil ich jetzt seit einigen Jahren langhaarige Tiere bei meinen Meerschweinchen bei habe ...

Weiterhin halte ich die Farbmäuse mit dem rezessiven Lockenlanghaargen für ausgesprochene Qualzuchten, da ich nun schon mehrere solcher Mäuse aus verschiedenen Linien in der Hand hatte - sie waren weniger agil wie andere Farbmäuse, sie waren krankheitsanfälliger, sie waren weniger fruchtbar, flohen nicht und wirkten sehr passiv. Augenentzündungen sind häufig. Die lockiglanghaarige Nachzucht dieser Mäuse hatte die gleichen vitalitätsmindernden Merkmale, die normalhaarigen Wurfgeschwister dagegen nicht. Andere Haarvarianten außer Kurzhaar kenne ich bei Mäusen nicht und wage mir da kein Urteil.
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lia
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Anmeldungsdatum: 18.05.2007
Beiträge: 108

BeitragVerfasst am: 09.12.2007 16:41    Titel: Re: Thema Zucht Antworten mit Zitat

naja, die langhaarigen Schweinchen sind so eine Geschichte für sich. Das mit dem Haarschneiden ist ganz klar eine Tortour und meine machen das auch ungerne mit, daher fällt der Schnitt dann recht kurz aus. Für eine Aussenhaltung sind sie sicher unpraktisch... da lob ich mir meine Haarfresser, wenn auch Mutation, die man ausschliessen sollte, aber zumindest muss ich die Langhaare in der Gruppe nicht schneiden. Andererseits aber kommen die Tiere bei mir recht gut zurecht. Ich hab teilweise auch Probleme mit langhaar-kurzhaar Mixen, sie sind zwar kurzhaarig bis mittelhaarig, haben aber auch eine Haarstruktur, die sich von den anderen unterscheidet, meist ist auch bei ihnen das Fell eher verfilzt.

In demfalle findet bei OD aus Unwissenheit eine Zucht nach falschen Kriterien statt. Das hätte ich jetzt auch nicht gewusst, danke für den Imput. Es ist doch auffällig, wie unwissend Meerscheinchenhalter sind, von Geneitik haben die wenigsten eine Ahnung. Wenn aus Vollfarbe Aufhellungen fallen, fragt man sich tatsächlich, woher diese wundersame Farbe kommt. Oft wird hier zuerst das Haus angestrichen, bevor es solide gebaut ist. Wohl auch, weil Linien fast komplett fehlen und man erst in etwa 10 Jahren mit Zucht beginnen könnte, wenn man nun eine Zucht aufbauen wollte.

Waldkatzen scheinen in der Schweiz nicht mit demselben Probelm behaftet zu sein, meine Tante hatte selber mal Nachwuchs, Rassenrein, und die Jungen kamen normal und problemlos zur Welt, auch die Tiere von den mir bekannten Züchtern brauchen keinen Kaiserschnitt. Bei Katzen muss eine Mutter mindestens auf 3 Ausstellungen bewertet worden sein, damit sie in der Zucht darf. Wenn man bedenkt, dass es für eine Katze sicher eine Menge Stress bedeutet, und zudem kaum nach Gesundheit (ausser dem Offensichtlichen) bewertet wird, muss man sehen, dass immerhin eine gewisse selektion stattfindet, während bei MS alles in die Zucht darf, was ein einzelner Züchter für gut befindet. Die Strukturen finde ich absolut undurchsichtig...
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Camie
Süchtig


Anmeldungsdatum: 22.11.2007
Beiträge: 67
Wohnort: Hattingen

BeitragVerfasst am: 10.12.2007 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

uff, viele Infos Very Happy

Dirk hat sich leider bisher nicht gemeldet.

Das mit den "Zahnkaninchen" wußte ich so auch nicht, hatte die Story wie ich sie erzählte mal in nem Kaninchenzuchtforum gelesen. Naja, jedenfalls läuft meine Absicht auf etwas ähnliches hinaus, wie Lia sagte... es wird mit Meeris weitergezüchtet die ganz klar Probleme haben, z.B. aus nem Kaiserschnitt stammen... weil sie "so süß" oder "so gut gezeichnet" sind, stattdessen sollte man sich andere Kriterien überlegen, die müssen auf der anderen Seite gut gewählt sein wie es das Beispiel der Satins zeigt.

Zum Thema Langhaarmeerschweinchen - meine Strubbel ist Langhaarig mit Rosetten, sie hat so viele Wirbel dass sich quasi an der Körperseite "Scheitel" bilden und die Haare unterhalb waagerecht ab- und oberhalb senkrecht hochstehen. Sie ist dazu noch besonders scheu, also schere ich sie regelmäßig mit einem Haarschneider auf ca. 2-3cm. Mit kurzen Haaren ist sie deutlich bewegungsfreudiger und weniger ängstlich.
Bei Shelties hätte ich da weniger Bedenken, da die Haare ja weiterhin am Körper anliegen, allerdings keine Praxiserfahrung.
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