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meine grosse gruppe

 
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lia
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 18.05.2007
Beiträge: 108

BeitragVerfasst am: 15.07.2007 00:39    Titel: meine grosse gruppe Antworten mit Zitat

hej, wenn ich mich hier niederlasse, dann werde ich auch mal meine tiere vorstellen, oder zumindest die wichtigsten. ich habe 13 meerschweine, wobei 2 davon eine besondere rolle spielen: Mannix und Tariq. dies in der hinsicht, dass die beiden kastrate zusammen eine weibchengruppe führen, wobei mannix der chef ist. das zusammenleben der beiden ist nicht einfach, was viele gründe hat. zum einen wurden beide nicht ganz jung kastriert, wodurch sie sich vollständig männlich verhalten. andererseits kann ich so auch viele verhaltensweisen beobachten, die bei frühkastrierten böcken so nicht auftreten würden.

zum anderen hab ich schon die verschiedensten konstelationen ausprobiert, wobei vieles leider nicht geklappt hat, so sind meine bockgruppen meist aus diversen gründen gescheitert. dennoch hab ich auch durch die böcke viel über die tiere gelernt. aktuell habe ich 2 pärchen (kastrat & weibchen), einmal kastrat und bock und mannix & tariq mit 5 mädels

noch eine kurze geschichte zu meiner gemischten gruppe:
wichtig dabei ist Mia, sie wurde in diesem frühling eingeschläfert. Als ich die gruppe grünndete war sie 3 1/2 und Mannix ein jährling. Mia hatte anfangs etwas mühe ihn zu akzeptieren, doch mannix gewann gewicht (stolze 1200g) und somit seinen rang. dennoch legte sich Mia auch später immer mal wieder als einzige mit ihm an, wobei sie meist schnell nachgab. Tariq wurde von Mia nie akzeptiert, sie brauchte keinen beta-bock.
Tariqs situation änderte sich überraschenderweise jedoch erst 5 tage nach Mias tod, als auch deren zwillingsschwester Luna eingeschläfert wurde, wobei ich nicht damit gerechnet hätte, dass Luna einen solch starke Rolle bei der Rangordnung hatte. der Einfluss von Geschwistern auf das sozialgefüge hat mich aufs neue überrascht. auch spannend finde ich, dass weibchen die männchen so eindeutig dominieren können...
ich hatte zufällig Tariq kurz zuvor gewogen.erhatte selten mehr als 800g. einige wochen nach Mias tod schien er doch gewachsen zu sein und tatsächlich hatte er die 900g locker überschritten.

spannend finde ich auch immer die frage "wer mit wem..."
dazu eine geschichte von der bockgruppe: 2 kastrate 4 unkastrierte, etwa 5qm platz und.... viel streit. die zusammen aufgewachsen böcke, verstanden sich nicht mehr, schliesslich war es sorley der alle dominierte, so dass die restlichen böcke flohen, wenn er sich näherte. alle ausser picasso, der damals ebenfalls einjährige kastrat liess sich nie von sorleys gehabe iritieren, im gegenteil er liebte sorleys nähe. inzwischen leben die beiden zusammen in frieden. interessanterweise ist picasso einiges grösser als sorley und lässt sich nicht von ihm dominieren, aber auch agressives verhalten kann ich nie beobachten. sie sind trotz der nähe zu weibchen eine "langweilige" bockgruppe... wobei sich doch die frage stellt, wer eigentlich wen dominiert. gewicht und verhalten sprechen eine andere sprache, wobei man das verhalten vielleicht nochmals genauer prüfen sollte?
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 15.07.2007 09:43    Titel: Re: meine grosse gruppe Antworten mit Zitat

Meerschweinchen sind in der Lage Freundschaften zu bilden. Ich hab bei meinen dabei keine Bevorzugung der Freundschaften bei Geschwistern feststellen können. Oft sind es gerade die Geschwister, die sich irgendwann nicht mehr grün sind ... bzw in einem lebenslangem Konkurrenzkampf leben. Wie du an deinen beobachten konntest, die Freundschaften unter Geschwistern gibts halt auch.
Befreundete Meerschweinchen wehren sich gemeinsam gegen andere Meerschweinchen, sie liegen auffällig häufig und auffällig dicht zusammen, in einigen wenigen Freundschaften kommt sogar gegenseitige Körperpflege vor.

Vorraussetzungen zu einer dauerhaften Freundschaft scheint ein von Anfang an klares Rangverhältnis zu sein, welches im Laufe der Freundschaft immer mehr in den Hintergrund tritt, wer die Freundschaftsbildung nicht direkt miterlebt hat, kann bei einer Freundschaft beim besten Willen nicht mehr sagen, wer den höheren Rang hat. Befreundete Meerschweinchen erkennen sich sogar nach längerer Trennung wieder.
Freundschaften unter Böcken führt dazu, daß sie selbst dann nicht das große Streiten bekommen, wenn sie zu Weibern gesetzt werden.

Für Bockgruppen brauchst du mind. einen Quadratmeter pro Bock, wenn du zwei dominante Tiere in der Gruppe hast, sogar viel mehr - die Böcke müssen sich aus dem Wege gehen können. Eine andere Variante ist, sie unter beengten Verhältnissen in gemischten Großgruppen zu halten mit mind. 10 Böcken pro Gruppe und mind. 25qm Platz - klappt auch, ist aber wohl so wie mit den Hühnern, wenn zuviele auf zuwenig Platz gehalten werden, die Hühner wagen sich einfach nicht auch nur einen Meter weiter, weil sie ihre Nachbarn halbwegs kennen und die vielen anderen Hühner nicht kennen - also Angst vor ihnen haben.

Ich selbst hab lange Zeit eine Bockgruppe mit 12 Tieren in einem versetzbaren Gehege von 40 - 100qm mit Kaninchen in Draußenhaltung zusammen gehalten. Es ging, trotzdem die Gruppe alles andere wie ideal zusammengesetzt war - über die Hälfte der Böcke beanspruchte den ersten Rang und kämpfte da auch drum, weitere drei Tiere gingen in dieser Großgruppe schlichtweg unter. Dazu kam, daß ich mehr Jungböcke in der Gruppe hatte wie Altböcke - umgekehrt ist meist harmonischer, weil die ganzen pubertierenden Halbstarken nicht permanent die bestehende Rangordnung in Frage stellen, wie sie es bei mir taten. Auffällig war, daß nicht der größte und stärkste Bock den ersten Rang tatsächlich einnahm, sondern er die ganze Zeit über von einem alten Knacker namens Maximilian gehalten wurde. Maximilian hatte in den zwei Jahren, wo er diese Bockgruppe anführte, abgenommen und gehörte somit zu den leichtesten Tieren - ich hab versucht, zurückzuverfolgen, woher er wirklich kam - er ging durch sagenhaft viele Hände und muß mind. vier Jahre alt gewesen sein, als er zu mir kam - als die Böcke geklaut wurden, hatte er immer noch den ersten Rang inne, war aber inzwischen zwei Jahr älter! Nur sein Bruder hatte es in der Anfangszeit geschafft, ihn in Schach zu halten - aber das auch nur, weil das ein 1500g-Riese mit erstaunlicher Wendigkeit für diese Größe war. Nach Tod des Bruders nach nur zwei Wochen bei mir hatten nur noch einmal die beiden Freunde Freddy Fratz und Haudrauf die Chance gehabt, Maximilian seinen Platz streitig zu machen ... tja, und Freddy Fratz mußte ja unbedingt in einem Anfall heroischem Gruppenverteidigungswahn auf die Idee kommen, ausgerechnet einen Jungbussard anzugreifen! Hau ab hat zwar nicht sichtlich getrauert, hatte aber nach Freddy Fratzes Tod jegliches Interesse an sämtlichen Intrigenspielchen und Machtübernahmeplänen verloren ...
Wieviel Streß in dieser Bockgruppe herrschte, war besonders eindrucksvoll zu sehen, wenn sich die Rangordnung änderte - alle Böcke, die im Rang fielen, bekamen grundsätzlich Grabmilben, teilweise auch Hautpilze.

Übrigens - in dieser Gruppe sah man dann auch, weshalb es mit sechs Meerschweinchenböcken auf 5 qm nicht klappen kann: Es kam immer wieder zu Jagereien, bei denen Fluchten über Strecken von über 20m üblich waren ... wenn die Böcke auf 5qm im Kreise laufen, kommen sie da zwar auch hin, aber sie treffen permanent auf andere, nicht am Streit beteiligte Böcke - und die wiederum wehren sich, was zu vermehrtem Streß und damit auch zu vermehrten Kämpfen bis hin zu Beschädigungskämpfen führt. Richtige Beschädigungskämpfe waren in meiner Gruppe fast unbekannt ... und selbst wenn speziell Maximilian soweit war, am liebsten die Halbstarken in Grund und Boden zu beißen, hatten diese langen Fluchten ausgereicht, Maximilians Gemüt auf Normalniveau abkühlen zu lassen, hatte sich dann ein Halbstarker gestellt, waren die Folge stets wieder nur Drohen, Imponieren und Kommentkämpfe (ohne Beschädigungsabsichten).
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

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lia
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 18.05.2007
Beiträge: 108

BeitragVerfasst am: 15.07.2007 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

finde deinen bericht zu bockgruppen recht spannend. mir ist inzwischen auch durch die beobachtungen einiges klar geworden. meine gruppe war alles andere als ideal. neben den engen platzverhältnissen, stimmte auch die zusammensetzung der gruppe nicht. die jungs waren wohl alle zu jung oder nicht geeignet für bockgruppen. nicht zuletzt ist es immer massgebend welche erfahrungen die tiere in der jugend gemacht haben. so hatter ich einen bock der immer verbissen wurde. er war zusammen mit einem weibchen als zuchtpaar gekauft worden und lebte anscheinend in einzelhaltung, wurde dann einer züchterin mit bockgruppen abgegeben. mir wurde gesagt, er wäre bockverträglich, aber käme immer unten durch. auf gut deutsch. er war zwar nicht dominant, hatte aber keine ahnung von dem sozialleben. und dies muss bei meerlis auch gelernt werden. er hat jetzt ein harem und 300g gewicht zugelegt (900g-1200g )

die jungs wurden, mit ausnahme von sorley, kastriert und in 3 gruppen aufgeteilt. sorley und picasso lebten mit einer trennwand neben einer 3-er gruppe. eines tages war die trennwand auf der höhe von 30cm offen. ich guckte nach, ob alle böcke im richtigen stall waren. es war schon abend, die jungs waren friedlich und scheinbar alle im richtigen stall... ich verschloss die öffnung und erlebte 3 tage später eine überraschung. Es waren nicht alle Böcke im richtigen stall. Aden, der farblich gleich aussah wie Sorley, hatte mit ihm den platz getauscht. aufgefallen ist es mir, weil die farbfelder von aden nicht so schön waren wie die von sorley... interessanterweise herschte burgfrieden, alle 3 böcke waren neugierig, kein gejage, kein ausschliessen aus der hütte und keine kratzer im fell. ich versuchte nochmals alle zusammen zu setzen, aber nach einigen wochen beendete ich den versuch, der terror begann wieder sobald picasso und sorley wieder vereint waren.

anschliessend traute sich die 3-er gruppe nicht mehr ins schlafhaus (das ebenfalls unterteilt ist.) obwohl keine kämpfe stattgefunden hatten

geschwisterfreundschaft gab es eine geschichte bei meinen jungböcken. ich hatte 2 brüder, die recht zusammenhielten, als ich den einen weggab, hat der eigentlich offensivere den rang verloren. man konnte aber auch beobachten, wie sie sich gegenseitig schutz gaben.
schliesslich spielt auch die wiedererkennung von geschwistern eine wichtige rolle in der natur. man konnte an ziseln beobachten, dass vollgeschwister, die nicht im selben nest aufgewachsen waren, sich weniger lange bekämpften, wie nichtverwandte, nestfremde tiere. nestgeschwister waren übrigens meist freundlich zu einander.
aber vielleicht sollte man das nicht 1:1 auf hausmeerlis beziehen. dennoch dürfte verwandtschaft eine wichtige rolle im sozialgefüge spielen.
auch interessant ist, dass meine meerschweinchenmütter ihre töchter nie akzeptieren. sobald diese erwachsen sind, kommt es zu stärkeren auseinandersetzungen. das auch wenn die weibchen schon einige jahre alt sind.

interessant waren auch beobachtungen, wenn es tieren schlecht ging. als Mia mit ihrem Tumor nur noch rumlag, wurde sie von ihren artgenossenbewacht und ständig am kopf angestubst. sie wirkten neugierig, 2-3 tiere lagen andauernd um sie herum. einzig Tariq nutzte sie chanche sie zu dominieren...
Santana hat ihren gesammten Wurf nach ihrer geburt verloren. ich habe bei ihr nie starke bindungen beobachtet, doch war zu der zeit mein ältestes weibchen andauernd neben ihr. sie war eine sehr erfahrene mutter.

auch kann ich eine leichte gruppenunterteilung beobachten. so ist tariq öfters mit den jungen weibchen zusammen, während die älteren mehr mit mannix zusammen sind. ich würde es darauf zurück führen, dass die jüngeren tiere beider gecshlechter wohl tiefer in der rangordnung stehen und eher weichen müssen. daher teilen sie sich auch ihre schlafecken, die von den älteren tieren weniger genutzt werden.
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Wir sollten die Menschen nicht allzu sehr vermenschlichen- Altruismus existiert nicht.


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