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Ernährung Wildkaninchen

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 23.07.2007 20:59    Titel: Ernährung Wildkaninchen Antworten mit Zitat

Huhu,

ich hab was für Murx gefunden... *g*
Beim Durchlesen alter Ernährungthreads des Kaninchenzuchtforums bin ich auf folgenden Beitrag gestossen:

Zitat:

Ach ja, ich habe grade mal im Buch „Das Wildkaninchen“ (von Alfred Boback) nachgeschaut.
Dort werden in Beobachtungen von Wildkaninchen bei der Nahrungsaufnahme beschrieben:

„Entgegen der allgemeinen Ansicht ist das Wildkaninchen bei der Nahrungsaufnahme sehr wählerisch, wenn ihm einen genügende Auswahl zur Verfügung steht.
Turcek (1959) gibt an, dass die Gräser – mit Ausnahme der Kulturgräser- besonders spärlich in der Nahrung des Wildkaninchens vertreten sind. Er stellte ferner heraus, dass die Mehrzahl der angenommenen Pflanzen zu den „schädlichen Unkräutern“ gehören und dass vor allem die Distelarten (Cirsium) besonders beliebt sind, wohl wegen ihres hohen Eiweißgehaltes. In England [ es wurde zuvor auch schon auf örtliche Unterschiede in der Nahrungsaufnahme hingewiesen] dagegen gehören die Disteln zu den vom Kaninchen verschonten Pflanzen.“

Des weiteren wird unter anderem auf die beim Wildkaninchen beliebten Holzarten eingegangen und im Anschluss erwähnt
„ Gelegentlich wird auch vom Kaninchen Eibe angenommen, die nach Krumbiegel (1959) manchmal zum Tod führt.“

Quote: http://kaninchen-zucht.de/forum/read.php?2,36428,page=7


Schädliche Unkräuter bei hier, Giftpflanzen und oxalatreiche Unkräuter bei den Degus... Wie war das schon wieder? Degus und Kaninchen sind Kräuterfresser? Dieser Beitrag scheint das auf jeden Fall zu stützen... was die Deguliteratur angeht, so spricht die auch dafür, dass Gräser nur sekundär gefressen und selten Hauptbestandteil der Nahrung ausmachen.
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 23.07.2007 21:37    Titel: Re: Ernährung Wildkaninchen Antworten mit Zitat

Nach meinen Beobachtungen an Wildkaninchen scheinen Gräser im Sommer nur 10 - 30% der Nahrung auszumachen ... das deckt sich auch mit Studien über die Ernährung von Wildkaninchen. Hier nicht von Kräuterfressern zu sprechen, ist Blasphemie oder wie das Ding heißt!
Meine Kaninchen sind in der Lage, etwas unter 200 verschiedene Kräuter zu erlernen, mehr, wie sie kennen, werden dann nicht mal mehr probiert, bis die zur Verfügung stehenden bekannten Kräuter deutlich unter 100 Arten sinken oder aber von der Quantität nicht mehr in genügender Menge vorliegen. Kräuter werden jedes Frühjahr aufs neue gelernt, so sind Kaninchen in der Lage, sich sehr schnell auch außergewöhnlichen Umweltänderungen anzupassen.

Kaninchen sind in der Lage, sich selbst zu medikamentieren - bei Viruserkrankungen, soweit (nach Tod durch Obduktion) nachweisbar, wurden eindeutig thujonhaltige Pflanzen bevorzugt, bei Kokzidien wird Oregano bevorzugt. Bisher konnte immer in den Kotproben Kokzidien nachgewiesen werden, wenn die Kaninchen viel Oregano fraßen.
Würmer wurden von Goldfleck und einem Jungkaninchen offenbar versucht, mit Solaninhaltigen Pflanzen zu bekämpfen, inwieweit die Aufnahme von Pilzen in dieser Zeit auch damit zu tun hat, weiß ich jedoch nicht, da noch mehr Kaninchen Pilze probiert hatten, bei denen keine Bandwurmfinnen zu finden waren - leider war es ausgerechnet eine Cortinarius-Art, die dann auch nach über zwei Wochen zum Tode führte, trotzdem die Kaninchen keine Chance hatten, noch mehr von diesem Pilz aufzunehmen.

In diesem Zusammenhang steht dann auch die Eibe - sie wird einmal probiert, dann aber normalerweise nicht wieder ... nun ist allerdings die Probenmenge von Kaninche offenbar so groß, daß ein Teil der Kaninchen diese Probe nicht überlebt.

Übrigens war ich ganz baff, als ich bei meinen Kaninchen etwas beobachtet hatte, was ich noch nie zuvor an Wildkaninchen sah: Jungkaninchen fressen bevorzugt Gras, auch wenn die Weide voll Kräuter steht! Erst mit 10 - 14 Wochen fangen die Jungkaninchen an, sich auf Kräuter umzustellen. Ich vermute, daß sie Gras als das unproblematischste Kraut bevorzugen - in dieser Zeit der Umstellung von Milch auf Pflanzenkost brauchen sie auch nicht so viel Energie wie vorher oder später, die Eiweißverdauung und die Kohlenhydratverdauung ist noch nicht voll ausgeprägt und die Kaninchenjungen nehmen in dieser Zeit den Blinddarmkot ausgewachsener Kaninchen (und, wenn möglich, von ausgewachsenen Meerschweinchen) auf.
So haben sie noch ein wenig Zeit, die bevorzugten Kräuter von den ausgewachsenen Kaninchen ihrer Gruppe abzuschauen und riskieren nicht, sich zu vergiften.
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kichwa
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Anmeldungsdatum: 22.03.2007
Beiträge: 221
Wohnort: Dresden - Freiberg

BeitragVerfasst am: 24.07.2007 10:53    Titel: Re: Ernährung Wildkaninchen Antworten mit Zitat

Huhu,

ich hatte das bisher eigentlich auch beobachten können. Kuri (unser Schnupfenkaninchen) suchte sich bevorzugt den Spitzwegerich aus. Jetzt wo es unsere Kaninchen mal besonders nötig hätten - besonders die Dame um ihre Lungenentzündung etwas positiv zu unterstützen wird der NICHT angerührt. Stattdessen fressen die Gras und Löwenzahn und Wicke und riechen GANZ lange bevor sich beginnen zu futtern. Ich habe das Gefühl, dass die Medikamente den Geschmackssinn offenbar auch beeinflussen.
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Viele Grüße,

Christina
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 24.07.2007 12:23    Titel: Re: Ernährung Wildkaninchen Antworten mit Zitat

Das Interessante ist, jeder Halter, der seine Tiere natürlich ernährt mit einem breiten Angebot an Frischfutter wird dir bestätigen können, dass die Tiere nach Bedarf selektieren.
Und eigentlich ist es auch nichts Neues, denn erfahrene Kaninchenzüchter wissen das schon seit langem und geben dieses Wissen auch an nachkommende Generationen weiter. Nur in der Heimtierhalterszene, da sind solche Dinge natürlich etwas völlig Neues. Klar doch, das sind alles Quereinsteiger und nicht wenige sind auch noch Bücherscheu. Die tauschen sich dann am liebsten unter sich aus, da aber alle mit Null-Erfahrung anfangen und die erfahreneren Halter dann meist sich nicht mehr blicken lassen (ja nicht selten auch vergrault werden), so bleiben die Unwissenden unter sich.
Daher finde ich es gut, dass sich diese Kenntnisse doch langsam auch in den Hobbyhalterkreisen verbreiten und dort irgendwann auch zum Standardwissen zählen.
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 24.07.2007 16:32    Titel: Re: Ernährung Wildkaninchen Antworten mit Zitat

Was meinst du mit erfahrene Kaninchenhalter?

Die meisten im ZDRK organisierten langjährigen und erfolgreichen Züchter füttern Pellets und Heu, ab und an Gemüse, aus der Hobbyhalterfraktion kommen dann die Heuverfütterer und die Fraktion der TroFu-Verfütterer ... keiner von beiden Fraktionen bietet Kaninchen ein solches Angebot an, daß sie tatsächlich selektieren könnten ...

Ich selbst bin im Grunde genommen in der Kaninchenhaltung und -zucht ein Neuling ... jedenfalls halte ich noch keine 20 Jahre lang Langohren.
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 24.07.2007 17:47    Titel: Re: Ernährung Wildkaninchen Antworten mit Zitat

Na, dann sind es vielleicht Ausnahmen und die FM-Industrie war erfolgreich mit ihrem Brainwashing hin zu Pellets und industriellem Junkfood, aber es gibt sie doch, wie z.B. dieser Beitrag hier beweist:
*click*

Und ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass sich alle dem Pelletdiktat gebeugt haben.
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Beiträge: 4622
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BeitragVerfasst am: 25.07.2007 00:32    Titel: Re: Ernährung Wildkaninchen Antworten mit Zitat

Alle sicherlich nicht - aber im Kaninchenzuchtforum gab es noch vor ca einem Jahr genau zwei Leute, die eben hauptsächlich Kräuter gefüttert hatten ... für die Masse an Kaninchenhaltern, die dort registriert sind, sind das wirklich nur Ausnahmen!

Es ist doch genau so, wie überall in der Tierhaltung ... Michael Lüttwitz ist ja schließlich auch nur über seine Pelleterfahrungen nach und nach wieder zu einer natürlichen Fütterung zurückgekehrt. Es gab und gibt nur wenige Geflügelzüchter, die immer noch traditionell oder natürlich füttern, meist sehr alte, nicht organisierte Geflügelhalter - die natürliche Fütterung kommt doch erst langsam wieder.

Selbst beim Menschen kann man einen vorsichtigen Trend Richtung natürlicher Ernährung beobachten - noch vor zwei Jahren gab es kaum Leute, die sich an rohem Fleisch versucht haben, inzwischen ist die Rohkosternährung a la Burger, also die Instinkto-Rohkost, offenbar in der Ausbreitung begriffen und rekrutiert Anhänger aus der Gruppe der Koch-Veganer, der veganischen Rohkost und der traditionellen Kochkunst ... bei der DGE gibt es die erste (negative) Stellungnahme zum Thema Paleofood. Für mich ein sicheres Zeichen, daß langsam und sicher erkannt wird, daß solche Ernährungsformen weitaus gesünder sind wie Hamburger und Co ... zumal sich auch noch die Hinweise unübersehbar und nicht mehr wegdiskutierbar stapeln, daß zwar eine Low-Carb-Diät nicht unbedingt zuverlässiger schlank macht wie eine Low-fett-Diät, aber sich die Leute mit einer Low-Carb-Diät eindeutig wohler fühlen und weniger schnell rückfällig werden. Also auch hier zwar noch die Ausnahme, aber eindeutig zunehmender Trend zur natürlichen Ernährung.

Hunde- und Katzenbesitzer sind da schon weiter, hier gibt es schon einen nennenswerten Teil der Bevölkerung, die wieder natürlich oder zumindest weitaus natürlicher ernähren (siehe auch Barf = Rohkost für Fleischfresser)
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BeitragVerfasst am: 26.07.2007 00:55    Titel: Re: Ernährung Wildkaninchen Antworten mit Zitat

Zitat:

Alle sicherlich nicht - aber im Kaninchenzuchtforum gab es noch vor ca einem Jahr genau zwei Leute, die eben hauptsächlich Kräuter gefüttert hatten ... für die Masse an Kaninchenhaltern, die dort registriert sind, sind das wirklich nur Ausnahmen!

Der verlinkte Thread ist aber schon zwei Jahre alt... also zähl mal die Leutchen Wink.

Was das Thema Low-Carb angeht, so bin ich mittlerweile auch der Überzeugung, dass das wohl besser wäre. Ich muss aber zugeben, dass ich in dem Bereich noch praktisch gar nix weiss, im Vergleich zur Tierernährung... ok, ein paar Grundlagen wie z.B. Beschaffenheit und Verdauung von Nährstoffen, da gibt es die gleichen Grundlagen, egal ob Tier- oder Menschenernährung. Und bei Pflanzenfressern kommt dann eben noch eine Fermentierungskammer dazu, entweder einen Pansenmagen oder einen grossen Colon oder Caecum, was beim Menschen nicht der Fall ist und eben andere kleinere Unterschiede.
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