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Torpor bei Rennmäusen

 
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 10.07.2007 15:32    Titel: Torpor bei Rennmäusen Antworten mit Zitat

Nun, ausnahmsweise ists mal keine eigene Erfahrung sondern etwas interessantes, das ich gelesen habe: Torpor (Kältestarre) bei Rennmäusen.

Zitat:

Bei meinen Baluchistan Rennmäusen ist es so, dass wenn ich sie am Tag aus ihrem Nest ausbuddel (weil ich mir Sorgen gemacht hab oder zum Saubermachen), dass die Tiere teilweise eiskalt sind und kaum reagieren. Es dauert eine ganze Weile bis sie wieder richtig wach sind. Die ersten Male dachte ich, die Tiere sterben mir weg. Inzwischen glaube ich einfach, dass sie ab und zu in Torpor gehen.

Quelle: http://www.rodent-info.net/forum/viewtopic.php?f=24&t=3036


Torpor scheint überhaupt so ein Phänomen zu sein, über das nur die wenigsten Tierhalter bescheid wissen (ok, es kommt meines Wissens längst nicht bei allen Nagern vor. Bei Stachelschweinverwandten ist mir zumindest nichts bekannt, dass sie so ein Verhalten besitzen).
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Octodon
Gast





BeitragVerfasst am: 10.07.2007 18:14    Titel: Antworten mit Zitat

Öhm... ohne die Haltungsbedingungen (subjektiv (also auf den Halter, den Du zitierst, bezogen) und objektiv (also in der freien Natur) zu kennen oder Vergleichsfälle zu haben, weiß ich nicht, ob man von Topor reden kann.

Ich hab mal gehört (Quelle unbekannt), dass man Mongolen nicht längere Zeit einer Temperatur von unter 16 Grad Celsius aussetzen soll. Was dann passieren soll, wenn doch, weiß ich nicht. Vielleicht morphen sie oder zerfallen zu Staub? Twisted Evil

edit: hab jetzt gerade mal den Thread angeschaut. Man trifft irgendwie überall die üblichen Vedächtigen *g*
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 10.07.2007 18:42    Titel: Re: Torpor bei Rennmäusen Antworten mit Zitat

Die Balutschistan-Rennmaus (Gerbillus nanus) gehört mit ihren 8cm Länge zu den kleinsten Rennmäusen überhaupt, da wäre es kein Wunder, wenn sie in Torpor fallen. Kleine Säugetiere und kleine Vögel haben das Problem, daß das Verhältnis Körpermasse zu Körperoberfläche sehr ungünstig wird, sie verlieren selbst bei 30°C im Schatten enorm viel Energie. Dazu kommt, daß Energie in Steppen nicht so einfach zu beschaffen ist, es muß also irgendwie Energie gespart werden, zumal diese Rennmäuse auch noch sehr weite Strecken laufen müssen, um genügend Energie in Form von Körnern, Insekten und Pflanzenmaterial aufzunehmen.
Auch das agile durch die Gegend wuseln ist extrem kleinen Säugern und Vögeln eigen, offenbar sind schnelle Bewegungen für solch kleine warmblütige Organismen weit weniger Energieaufwendig wie der Wärmeverlust über die Körperoberfläche. Noch eine Anpassung dieser Winzlinge ist die zumeist nächtliche Lebensweise. Nachts ist es sehr viel kälter wie tagsüber, wenn da diese Winzlinge besonders aktiv sind, halten sie nur ihre Körpertemperatur. Müssen sie tagsüber wach werden, verlieren sie durch den geringeren Unterschied zwischen Solltemperatur des Körpers und Umgebungstemperatur = Torporkörpertemperatur weniger Energie wie nachts, wo ein größerer Temperaturunterschied überwunden werden muß.

Ein weiterer Aspekt dürfte das Sparen von Wasser sein, denn ein kleines warmblütiges Tier verbraucht im Verhältnis zur Masse mehr Wasser wie große Tiere, deren Körper hier kostensparender arbeiten können. Ohne Sonneneinstrahlung braucht das Tier weniger Verdungstungskühle, um seine Körpertemperatur auf Normalwert halten zu können wie tagsüber, wo es durch Bewegung und starker Sonneneinstrahlung schnell zur Überhitzung kommen kann. Für solch Winzlinge ist eine solche Überhitzung schneller tödlich, wie für große Tiere.

Nun ja ... was passiert, wenn man Mongolen (Meriones ungulatus) unter 16°C hält?
Ganz einfach, sie tun das Gleiche, wie in ihrer Heimat, wenn da die Temperatur unter 16°C fällt - sie leben weiter, als wenn nix passiert wär ... *g*
Daß ich Blindfisch nie nach draußen verfrachtet hatte, lag einzig daran, daß die Temperatur in dem Raum, wo er rein sollte, auf um die 0°C im Winter gesunken wär und ich nach wie vor nicht weiß, ob eine einzeln lebende Mongolische Rennmaus damit klar kommen kann - vor allem, wenn sie nicht, wie in ihrer Heimat, metertiefe Baue buddeln kann.
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 17.07.2007 00:55    Titel: Re: Torpor bei Rennmäusen Antworten mit Zitat

Huhu,

bevor ich den Thread ganz vergesse, antworte ich doch mal noch kurz Wink.

@Nicole
Du weisst ja dass ich mich in verschiedenen Forenkreisen rumtreibe Wink

Ich habe schon mal von einem Fall gehört, da wurde ein Hamster als tot befunden, welcher bei kühlen Temperaturen gehalten wurde und laut Bericht in einen "Winterschlaf" gefallen sei (möglicherweise doch eher Torpor?). Jedenfalls als sie ihn begraben wollten, so ist er von den Toten auferstanden. So die Geschichte.

@Murx
Wusst ichs doch, dass es dazu noch interessante Dinge zu berichten gibt Smile. Die Geschichte mit dem Stoffwechsel und Energiehaushalt von kleinen Nagern ist ja auch so eine Sache, die man gerne ausser Acht lässt, aber doch wichtig ist.
Ich war mir dessen gar nicht so bewusst...
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