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Gedanken zur Haltung von Sandratten
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   Degupedia-Forum » Tierhaltung artgerecht » Gedanken zur Haltung von Sandratten Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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kichwa
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Anmeldungsdatum: 22.03.2007
Beiträge: 221
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BeitragVerfasst am: 22.05.2007 13:37    Titel: Gedanken zur Haltung von Sandratten Antworten mit Zitat

Edit by davX: Ich habe den Beitrag von folgendem Thread abgetrennt: Sandratten

Ich bin mir mit der Haltung irgendwie so gar nicht grün.

Mittlerweile informiere ich mich seit etwa einem Jahr über das Thema Sandratten sowie Steppenwühlmäuse bzw. Bergwühlmäuse und andere. Die oben genannten Arten sind nach einem Jahr noch "übrig geblieben"

Ich habe hier einen Eigenbau in der Größe L=100 B=50 H= 150 frei und suche nach einem geeigneten Tier. Auf die etwas exotischeren Arten bin ich gekommen, weil ich neben meinen Aquarientieren gerne einmal eine Tierart halten möchte deren Verhalten noch eher ursprünglich zu dem der Wildtiere dieser Arten ist. und weil ich gerne einmal ein Gehege naturnah gestalten möchte, was ja dann auch optisch etwas hermacht.

Ich schwanke nun zwischen den oben genannten Arten.

Steppenwühlmäuse:
Wären von der Größe meines Eigenbaues wohl eher geeignet, allerdings klettern diese wohl eher ungern insofern wäre es auch "schade" ein eher hohes Gehege für eine Wühlmausart zu Verfügung zu stellen zumal ich Ihnen schon gerne auch einen Bereich mit 50cm Einstreuhöhe zum Graben bieten möchte. Mit Etagen kommen diese Tiere vermutich weniger klar. Die Frage wäre für mich auch, ob ich diese Tiere dann überhaupt zu Gesicht bekomme, oder ob diese sich dann nur noch in Ihrem Gangsystem aufhalten. Reizvoll fände ich allerdings die Einrichtung mit Moosen und auch die Ernährung mit Gräsern und Wildkräutern würde sich sehr gut zu der meiner Kaninchen ergänzen (insofern, dass ich für diese sowieso täglich 15 verschiedene Wildkräuterarten sammeln gehe). Dafür sprechen würde dann wohl auch noch, dass die Tiere keinen Freilauf benötigen. Ich hätte gerne noch gewusst inwieweit diese Tiere sich händeln lassen. Also ob sie eher scheu sind oder futterzahm.

Bergwühlmaus:
Hier trifft dann wohl das Selbe wie auch die Steppenwühlmaus zu. Hier wäre meine Frage, ob diese Tiere vielleicht etwas mehr "klettern" bzw. außerhalb Ihrer Gangsysteme zu sehen sind.

Sandratte:
Die Grundfläche meines Eigenbaus scheint mir etwas klein, allerdings hätte dieser dann auch 3 Etagen und ich hatte auch vor so eine kleine "Gangystemetage" wir auch turtle... zu gestalten. Interessant finde ich auch, die offenbar mangelnde Scheu vorm Menschen. Ein mehrstündiger Freilauf in der Wohnung (darüber liest man auch nichts) wäre denkbar. Weiterhin könnte ich mir folgendes Wo/Wie haltet Ihr Eure Frettchen? (Post von IndianAngel) Gangsystem auch noch gut vorstellen. Die Ernährung wäre denke ich kein Problem. Mich würde noch interessieren wie viele Wärmelampen ich anbringen müsste. Wieviel Watt diese haben sollten. Ob diese in jeder Etage angebracht werden sollten. Ich las auch von Haltern, deren Tiere im Sommer gänzlich ohne diese Lampfen gehalten werden. Wie lange sind diese im Durchschnitt tagsüber an.

Ihr kennt nich zufällig Züchter bei mir in der Umgebung (Dresden) mit denen man unter Umständen einmal zwecks einer "Besichtigung" der Tiere Kontakt aufnehmen könnte?

Naja, gut Ding will Weile haben.
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Viele Grüße,

Christina
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Murx Pickwick
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BeitragVerfasst am: 22.05.2007 14:43    Titel: Re: Sandratten Antworten mit Zitat

Wir sind ja hier unter uns, also sag ich mal meine ganz persönliche Murx-Meinung zu dem Thema ...

Der Wunsch ist da, möglichst unverbrauchte, wilde Tiere ins Heim zu holen, die noch nicht vom Verhalten verändert sind - sie werden aber in engste Behausungen gepfercht, wo ein natürliches Verhalten gar nicht möglich ist! Wäre da nicht eine Art, die schon seit Generationen in Menschenobhut an wenig Platz angepaßt wurde, wie es nunmal beispielsweise Meerschweinchen oder Wanderratten sind, geeigneter?

Um wirklich das ursprüngliche Verhalten von den Tieren beobachten zu können, müßten sie die Mindesttiefe an Bodengrund für ihre Gangsysteme bekommen und mind. 10% der Lauffläche, die sie als Revier in freier Natur haben.

Steppenwühlmäuse bewohnen im weiblichen Geschlecht Reviere mit 1 - 2qkm, im männlichen Geschlecht bis zu 3qkm. Das wären also schon mal alleine an Bodenfläche 100 - 200qm für eine Weibchengruppe! Die Buddeltiefe der Steppenwühlmäuse beträgt allerdings nur 50cm.

Bergwühlmäuse brauchen ein wenig weniger Platz, aber die Buddeltiefe sollte mind. 60cm tief sein. Auch die sind also mitnichten in der Wohnung zu halten!

Sandratten bauen komplexe Gangsysteme, also muß hier die Buddeltiefe mind. ein Meter betragen - der Platz, den Sandratten brauchen, wird auch nicht unter 50qm sein, eher mehr ... es sind halt Wildtiere aus Gebieten, wo sie so viel Platz beanspruchen können wie sie wollen!

Es ist ein Widerspruch in sich, ein Wildtier, welches nicht an beengte Platzverhältnisse angepaßt ist, in eine 1m x 0,5m kleines Behältnis zu stopfen und zu glauben, daß man hier natßürliches Verhalten beobachten kann! Ganz im Gegenteil, was man beobachtet, ist ein Verhalten, um auf diesen viel zu wenigen Platz irgendwie miteinander auszukommen!
Wühler auf so wenig Platz, wie überall empfohlen, zu halten, ist etwa so, wie Kaninchen in Buchten zu halten! Das Verhalten, was sie dann zeigen, ist genauso natürlich wie das Verhalten von Kaninchen in Buchten!

Ich habe selbst lange Zeit den Quatsch gemacht, mir immer exotischere Nager ins Haus zu holen ... nun, bei Brandmaus, Schermaus und Co mußte ich recht schnell einsehen, daß ich ihren Platzansprüchen kaum gerecht werden kann - ich hab sie wieder dorthin gebracht, wo ich sie eingefangen hatte. Dies geht allerdings mit den meisten der exotischen Nagern nicht ...
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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kichwa
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Anmeldungsdatum: 22.03.2007
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BeitragVerfasst am: 22.05.2007 15:04    Titel: Re: Sandratten Antworten mit Zitat

Wo Du Recht hast, hast Du Recht. Es geht ja schon bei Hamstern los. Ebenso wie die Wühlmausarten haben auch diese ja quadratkilometergroße Reviere. Auch eine Katze, wie sie gerne in Wohnungen gehalten wird scheint mir nicht als artentsprechend in Wohnungen haltbar zu sein. Hunde sollte man meiner Meinung nach auch mindestens zu Zweit halten, was auch wiederrum die wenigstens tun. Ein Höhlenbewohner wie das Kaninchen in der Wohung ist dann schon gleich wieder das nächste. Chinchillas, Meerschweinchen die gleich aus ganz anderen Ländern kommen und denen wir nie eine natürliche Ernährung bieten können. Frettchen, Mangusten die eigentlich Jäger sind, aber nie ein lebendes Tier zu Gesicht bekommen werden. Von den Terratieren/Fischen mal abgesehen. Vogelhaltung ist dann gleich wieder der nächste Punkt. Selbst eine Voliere erachte ich als zu klein. Wenn überhaupt dann ist nur Freilauf in der gesamten Wohnung artgerecht. Von den damit verbunden Gefahren wollen wir mal gar nicht reden. Pferde und andere Nutztiere die immernoch in Einzelboxen gehalten werden.

Die gesamte Heimtierhaltung ist eigentlich eine einzige große Selbstlüge, wenn wir mal ehrlich sind. Ein Tier wird man ni artgerecht in Gefangenschaft halten können. MAXIMAL, wenn man diese im natürlichen Habitat auf einem begrenzten Raum hältert, aber ansonsten.

Das Thema ist wirklich schwierig und ich stimme Dir da im Grunde auch 1:1 zu.

Bei den Sandratten schwebt mir wie gesagt oben genanntes vor. Das eigentliche Gehege + ein AQuarium zum graben + ein Gangsystem wie hier: http://www.dasheimtierforum.de/thread.php?threadid=508 (Beitrag von IndianAngel) unter Umständen auch mit Grabmaterial befüllt. Obs halbwegs artgerecht ist.....
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Christina
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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BeitragVerfasst am: 22.05.2007 17:19    Titel: Re: Sandratten Antworten mit Zitat

Warum sollten wir einem Haustier, wie es das Meerschweinchen ist, keine natürliche Ernährung zukommen lassen können?
Sie werden in ihrer Heimat mit Gras und Kulturgewächsen gefüttert, die Grasarten differieren sogar im natürlichen Habitat der Wildmeerschweinchen von der Artenzusammensetzung enorm, sie sind also an Gras an sich und nicht an spezielle Grassorten angepaßt, die südamerikanischen Kulturgewächse haben wir auch alle importiert, wäre also sogar möglich, sie mit Kartoffelkraut, Topinamburkraut und Maispflanzen zu füttern und der Platz, den eine Hausmeerschweinchengruppe von selbst beansprucht, beläuft sich zwischen 25 und 500qm ... also wäre nach der 10%-Klausel eine Haltung auf 2,5 - 50qm noch artgerecht, je nach Temperamten und Gruppengröße - und genau das wird von vielen Haltern heute schon eingehalten.
Dazu kommt, daß seit mind. 400 Hausmeerschweinchengenerationen auch europäisches Gemüse verfüttert wird, es ist also schon genauso natürlich für Meerschweinchen, wie südamerikanische Gemüseabfälle ... unabhängig davon daß europäische Grünabfälle sich vom Nährwert und von den enthaltenen Inhaltsstoffen auch nicht so stark von den südamerikanischen Gemüseabfällen unterscheidet.

Auch bei den Aquarienfischen gibt es etliche Arten, die durchaus artgerecht untergebracht werden können - man denke nur mal an Schneckenbuntbarsche, Killifische oder Kampffische, die auch in ihrer Heimat in winzigsten Gewässern noch ablaichen oder überdauern. Dazu kommt, daß Kampffische sogar eine Haustierform enthalten, welcher seit vermutlich 1000nden Generationen schon in winzigsten Gefäßen gezüchtet wird. Wenn man dann auch noch weiß, daß diese Haustierform in ihrer Heimat schon seit Jahrhunderten immer wieder in Wildbestände eingekreuzt wird und es daher vermutlich von Betta splendens nicht mal mehr die Wildform in dem Sinne gibt, sieht man schon, daß hier eine regelrechte Anpassung an menschliche Haltung stattgefunden hat, die nix mit der behaupteten Anpassung an Käfighaltung bei Hühnern oder der ach so artgerechten Tierhaltung von Hamstern nach Mindestmaßen vom "Tierschutz" zu tun hat.
Also auch diese Tiere können artgerecht in einer Wohnung untergebracht werden.

Oder, was ist mit Hühnern?
Auch die werden oftmals artgerecht in großen Ausläufen von Privathaltern gehalten. Auch sie sind seit Generationen so gehalten worden und haben einen viel geringeren Aktionsradius wie ihre wilden Verwandten. Auch heute noch werden etliche Hühnerrassen so gehalten, daß sie ihren 100% Aktionsradius nutzen können (Krüper zum Beispiel, sie nutzen nicht mehr an Platz wie einen durchschnittlichen Garten). Dazu kommt, daß auch hier sich der Verdauungstrakt einer menschlichen Abfall- und Weideernährung angepaßt hat.

Warum müssen es also ausgerechnet Wühler oder Hamster sein mit einem kilometergroßen Aktionsradius, die man dann in winzige Aquarien stopft?
Verstehst du, wo ich den Unterschied sehe?
Leider ist es so, daß trotzdem beim Goldhamster inzwischen nachgewiesen ist, daß er noch bei einem Quadratmeter Lauffläche Stereotypien zeigt, er selbst vom Tierschutzbund nicht mal nen halben Quadratmeter Lauffläche zugesprochen bekommt! Nicht nur das, Hamster gehören genauso zu den Wühlern und bräuchten eigentlich mind. 80cm Buddeltiefe! Bekommen sie ja auch nirgendwo nicht ... kurzum, Goldhamster sind, trotz Haustierstand, nicht geeignet für die Haltung.

Mit Sandratten kenn ich mich nicht sonderlich gut aus, ich hab sie halt auf Bildern gesehen, aber hab keine Erfahrungen mit ähnlichen Arten. Sie sind einfach vom Verhalten her schon was Spezielles. Die von dir aufgeführten Wühler dagegen sind durchaus mit Brandmaus, Schermaus und Co zu vergleichen ... vom Wildverhalten sieht man in Gefangenschaft bei ihnen herzlich wenig, weil sie einfach viel mehr Platz brauchen, wie so eine Wohnung hergibt.

Irgendwie kann ich den Link mom nicht laden ...
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
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BeitragVerfasst am: 22.05.2007 17:47    Titel: Re: Sandratten Antworten mit Zitat

Naja, manchmal frage ich mich eben schon, ob wir teilweise auch die Natur glorifizieren. M.E. gibt es keine optimale und artgerechte Haltung, weder in der Wildnis noch in Gefangenschaft. In der Wildnis gibt es viele Einschränkungen, Tiere können aufgrund von Futtermangel dahinvegetieren, wenn sie Glück haben, werden sie gefressen, sonst leiden sie bis zum Lebensende. Katastrophen wie Überschwemmung, Hitzeperioden, Kälteeinbruch, Pflanzensterben, Krankheiten/Epidemien, Parasiten u.v.m. können die Lebensqualität der Tiere stark beeinträchtigen.

Oder anderes extremes Beispiel, bei Sandratten hab ich gelesen, dass es sein kann, dass Sandratten ihre Baue über Tage oder gar Wochen nicht verlassen, wenn sie unter einem grossen Busch ihren Bau graben, welcher genügend Nahrung bietet.
So gesehen kann man sich fragen ob die grossen Teritorien vor allem wegen dem Nahrungsbedarf nötig sind, ok, auf der anderen Seite kann die Beschränkung auf eine kleine Fläche (den Bau) ebenfalls wiederum von aussen gesteuert ist, da der grosse Feinddruck dazu führt, dass die Tiere die Baue kaum verlassen, um das Risiko gefressen zu werden, zu verringern.
Und auch wieder ein Punkt, der bisher nicht angesprochen wurde, die Territorien bei Rennmäuse beispielsweise werden nicht von allen Familienmitgliedern voll genutzt. Einzig das ranghöchste Männchen oder wenn dieses fehlt, das ranghöchste Weibchen, bzw. wenn die Gründereltern fehlen der männliche Nachwuchs, verwenden das ganze Territorium. Die anderen Familienmitglieder beschränken ihren Aufenthalt nur auf Teile des Territoriums, d.h. ihr wirklich nutzbares Territorium ist um einiges kleiner, als das, was bei Rennmäusen angegeben wird.
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kichwa
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BeitragVerfasst am: 22.05.2007 18:15    Titel: Re: Sandratten Antworten mit Zitat

Hallo,

ich denke momentan auch, dass Meerschweinchen noch am artgerechtesten Haltbare Haustierrasse ist, gestehe in dem Zusammenhang auch, dass ich mich noch nicht mit der Pflanzenwelt im Habitat befassst habe.

Die Aquaristik ist in der Tat auch noch recht gut umsetzbares Gebiet. Ich halte momentan 3 Killifischarten, eine Garnelenart und diverse Schneckenarten und hab auch das Gefühl, dass ich den Tiere platztechnisch gerecht werde. Bei der Futtervielfalt hört es dann allerdings schon wieder auf.

Hühner sind aber auch eine dermaßen durchgezüchtete Rasse. Wenn ich einmal als Negativbeispiel Masthühner nennen darf. Die sind teilweise so auf Gewicht gezüchtet, dass sie dieses schon nicht mehr tragen können und teilweise nicht einmal laufen können. Bei Schweinen und anderen Masttieren vermute ich Ähnliches.

Bezüglich der Größenangaben beim Tierschutzbund. Leider ist es ja auch dort so, dass Angaben gemacht werden, die für den Halter umsetzbar sind. Sei es erst einmal dahingestellt, ob es artgerecht ist, nur um die Halter nicht von grundauf zu verschrecken.

Ich verstehe auch vollkommen was Du sagen willst und stimme da im Grunde auch irgendwo zu.

Wenn ich übrigens an die Zootierarten denke.... Mir fällt kaum eine Zootierart ein, die artgerecht gehalten wird. Die Löwen, Tiger und wohl auch Elefanten, Giraffen, werden meist so gehalten, dass ich es mit einem Daueraufenthalt meiner Kaninchen in einer Transportbox vergleichen wöllte. Und wenn ich mir dann die gerade besprochenen Kleintierarten anschaue.
Kaninchen:
Werden meist in Buchten gehalten
Meerschweinen:
Sind meist im Kinderstreichelzoo
Brandtsche Steppenwühlmäuse haben im Leipzig ein 90er Terrarium. Eurasische Zwergmäuse 40cm Breit und 50cm Höhe.
Wenn ich mir überlege, dass gerade diese Lokalitäten als Vorbildhaltung fungieren sollten und diese auch den potentiellen Platz hätten um wenigstens diese Kleintiere artgerecht zu halten.

Womit wir dann schon im extremen Tierschutz drin wären. Ich weiß gleich nicht welche Vereine Zoobesuche und Zirkus mit Tieren boykotieren.

Es ist in der Tat ein schwieriges Thema...

(Der von mir gepostete Link ist wirklich empfehlenswert bzw. die ersten Bilder darin geben zumindest mir viele Anregungen für eine potentielle Haltung von Höhlenbewohnern. Ich habe so eine Gestaltung einmal von einem Ameisenbau gesehen.....)

Thema Platz in der Natur noch einmal.
Man muss auch bedenken, dass die meisten sozialen Höhlenbewohner auch mitunter den Großteil Ihres Tages auf engstem Raum in Ihren Gangsystemen verbringen.
In der Natur leidet ein Tier dann mitunter an Hunger, hat ein struppiges Fell, weil der Sand nicht ideal ist. Wenn es optimal kommt, wird es schnell erbeutet und erlegt. Auch das ist alles nicht artgerecht...
Aber wie ich gerade sehe, hat David dazu noch einmal etwas geschrieben.
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Viele Grüße,

Christina
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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BeitragVerfasst am: 22.05.2007 18:36    Titel: Re: Sandratten Antworten mit Zitat

Zitat:

Oder anderes extremes Beispiel, bei Sandratten hab ich gelesen, dass es sein kann, dass Sandratten ihre Baue über Tage oder gar Wochen nicht verlassen, wenn sie unter einem grossen Busch ihren Bau graben, welcher genügend Nahrung bietet.
So gesehen kann man sich fragen ob die grossen Teritorien vor allem wegen dem Nahrungsbedarf nötig sind, ok, auf der anderen Seite kann die Beschränkung auf eine kleine Fläche (den Bau) ebenfalls wiederum von aussen gesteuert ist, da der grosse Feinddruck dazu führt, dass die Tiere die Baue kaum verlassen, um das Risiko gefressen zu werden, zu verringern.

Wenn es tatsächlich der Fall ist, daß sie praktisch nur ihren Bau haben und vorn dort aus zwangsweise sich Nahrung holen und der Bau noch halbwegs in ein Zimmer paßt, dann würde ja nix gegen Sandratten in der Wohnung sprechen, zumindest nicht, wenn man ihnen einen Riesenbottich mit Sand hinstellt, damit sie selbst ihre Gänge graben können, denn das gehört ja offenbar zu ihrem Lebensinhalt dazu. Mit einem Kunstbau ist es doch dann gar nicht mehr möglich, das ursprüngliche Verhalten zu sehen, weil weder die soziale Komponente des gemeinsamen Baugrabens noch die Bauplanungsphase beobachtet werden kann ...

Mongolen, Hamster und Wühler lassen sich durch Feinddruck keineswegs auf ihren Bau einschränken, selbst wenn sie direkt an ihren Ausgängen Futter haben und gleichzeitig der Adler ein wenig weiter lauert - sie benutzen ihre Territorien! Mit mehreren Ausgängen erhöhen sie ihre Chance, am Adler vorbeizukommen - das ist einfach ihr Lebensinn und -zweck neben der Fortpflanzung. In einem kleinen Aquarium ist ihnen dieses Verhalten nicht möglich - dann werden sie auch noch kastriert und sterilisiert, in eingeschlechtlichen Gruppen gehalten und damit ist auch noch der Hauptzweck ihres Lebens weg - ihr Leben ist sinnlos geworden. Wie will man denn da noch natürliches Verhalten beobachten können?

In den 10% ist übrigens schon mit berücksichtigt, daß in der Natur meistens die Reviergrößen sehr groß sein müssen, damit genügend Nahrung innerhalb des Reviers gefunden werden kann - die Tiere laufen ja nicht täglich die Grenzen ihres Revieres ab, wie es Wölfe z. B. tun, sondern die Reviergröße und auch der Aktionsradius richtet sich sehr stark nach den Sachzwängen in der Natur. Das hat nix mit Glorifizierung zu tun.
Genausowenig die Annahme, daß wenn man Tiere mit hohem Aktionsradius hat, daß diese sich auch dementsprechend angepaßt haben und drunter leiden, wenn sie bedeutend weniger rumlaufen können. Dies läßt sich direkt anhand etlicher Parameter, wie Testosteronspiegel, Pheromonspiegel, Stereotypien und abgewandeltes Verhalten etc im Vergleich zu den Wilden nachweisen ... es ist also eine sehr objektive Annahme, die erstmal rein gar nix mit irgendwelchen ethischen oder moralischen Vorstellungen des Menschen zu tun hat.
Hausmäuse und deren domestizierte Abart Farbmäuse z. B. kannst du ohne Probleme in solch kleinen Aquarien halten, ihr Aktionsradius ist in der Natur, wenn sie ideales Gelände (Getreidesilo) gefunden haben, nicht sehr viel größer. Aber Hamster und Wühler geht eben nicht!

Daß die Haltung immer auch idealisiert ist, weil eben Störeinflüsse wie Krankheiten und Feinddruck vermieden wird, ist auch klar - und auch das ist nicht immer gut für das Tier selbst, so können zum Beispiel eine Reihe von Buntbarschen ohne Feinddruck gar nicht vernünftig ihre Brut aufziehen! Man behilft sich hier damit, ungefährliche, große Fische mit zuzupacken, die dann von den Buntbarschen verjagt werden können, damit diese beruhigt, daß es Feinde gibt, ihre Jungen ordnungsgemäß aufziehen können ... andererseits sind viele Tierarten gar nicht an den Feinddruck angepaßt, die kommen viel besser ohne Feinde klar. Und das wiederum gilt für die meisten Nager - trotzdem sie artgerechter Snack Nr. eins für die meisten Beutegreifer sind!
Nager, die sich Gebiete ohne Feinde haben erobern können, vermehren sich schneller, sind häufiger draußen zu sehen, zeigen eher Verhalten, welches mit Glücklichsein und Wohlergehen assoziiert ist (Sonnenbaden zum Beispiel), wirken nicht so nervös usw usf ...
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BeitragVerfasst am: 22.05.2007 18:50    Titel: Re: Sandratten Antworten mit Zitat

Ich hatte mir überlegt vielleicht den gesamten untersten Bereich mit Sand oder Ähnlichem aufzufüllen. Dann wäre oben noch einmal 100x50x100 und zusätzlich würde ich gerne so ein im Link gepostetes Gangsystem durch den Raum legen. Freilauf wäre auch mehrstündig am Tag möglich. Ich habe mich ja auch noch NICHT entschieden sondern bin immernoch in der Findephase.

Das Thema Kastration und damit verbunde Sinnentleerung des Lebens wäre dann auch noch so ein zu diskutierendes Thema. Jungenaufzucht ist ja auch mit Stress für die Tiere verbunden und auch die Rangordnungskämpfe und das damit verbundene Verhalten. Aber es ist natürlich - dem ist natürlich nichts hinzuzufügen.
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BeitragVerfasst am: 22.05.2007 19:34    Titel: Re: Sandratten Antworten mit Zitat

Streß ist ja erstmal nix negatives ... ohne Streß wäre das Leben langweilig. Und ganz ehrlich, ich möchte nicht auf den Streß mit meinen Mann verzichten müssen ... Tiere dagegen werden von uns dazu gezwungen.

@Christina: Laß dich nicht immer von meiner Art so einschüchtern ... wenn du dir Sandratten halten willst, hältst du sie, da würd ich nicht mal was gegen unternehmen wollen, wenn ich es könnte und dürfte *g*
Wenn ich nach dem Leben würde, wie ich hier im Thread verteidige, würd ich schleunigst meine Vielzitzer an die Katz verfüttern ... aber da gibts auch irgendwo und wann wiederum eine menschliche Komponente. Ich denke, wenn du deine Sandratten hast, dann wirst du auch über Beobachtung herausfinden, was du verändern mußt, damit es ihnen besser geht ... und kannst dann gleich in der Wiki den Artikel Sandratten vervollständigen *g*
Ich finde nur, daß eben solche unangenehmen Aspekte in der Wildtierhaltung keineswegs unter den Tisch gekehrt werden dürfen - genau wie solch unangenehme Themen wie Kastration, Beschränkung der Würfe, Zoo- und Wildparkhaltung, Circus, Futtertiere, Einschläfern etc ...
Was dann jeder einzelne draus macht, ist dann sein eigenes Ding.
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BeitragVerfasst am: 22.05.2007 20:03    Titel: Re: Sandratten Antworten mit Zitat

Hallo,

ich lasse mich ja nicht einschüchtern in dem Sinne. Ich finde es gut, dazu gebracht zu werden noch einmal über gewisse Dinge nachzudenken. Wobei ich das ja jetzt schon seit einem Jahr mehr oder weniger tue. Bedingung meines Männleins: Es darf nicht mit nacktem (damit meint er wenig behaartem) Schwanz sein und es soll tagaktiv sein und möglichst keine oder nur wenige lebende andere Tiere verspeisen" Da fallen ja schon einmal 95% hinten runter. Ich kann die Liste bei rodent-info.de rauf und runter gehen und stelle immer wieder dabei fest, dass das Gehege wohl vorerst mal wieder leer bleiben wird *g
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Viele Grüße,

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BeitragVerfasst am: 22.05.2007 22:52    Titel: Re: Sandratten Antworten mit Zitat

Wieso nicht Sandratten? Ich finde die Tiere auch sehr spannend, aber bei mir werden die warscheinlich nicht einziehen. Ich hätte gerne etwas, das auch etwas Lebendfutter frisst. Mein Favorit wären Blattohrmäuse, aber die kann ich ohnehin vergessen, da es diese hier nicht gibt... vielleicht sollte ich mal in Chile wohnen, könnte ich mir darüber nochmals Gedanken machen. Was bei mir auch ganz hoch in der Gunst steht sind Rennmäuse (Meriones oder Gerbillus) oder Akazienratten.

Zitat:

hast, dann wirst du auch über Beobachtung herausfinden, was du verändern mußt, damit es ihnen besser geht ... und kannst dann gleich in der Wiki den Artikel Sandratten vervollständigen *g*

Der existiert noch nicht. Ich sollte mich wohl mal an die Arbeit machen Wink. Material hätte ich inzwischen ja schon einiges.

@Murx
Hast ja schon recht mit deinen Meinungen wegen dem Homerange der Tiere. Dass gewisse auch mit einem kleinen HR zurechtkommen, trifft eben nicht auf alle Tiere zu. Aber das Beispiel mit den kleinen HR bei rangniedrigen Tieren, das war ja bei den Mongolischen Rennmäusen beobachtet worden. Allerdings weiss ich nicht wie klein diese kleinen HR noch sind, sicher auch bedeutend grösser als das, was sie in Gefangenschaft bekommen.
Allerdings ist das mit den Homeranges so eine Sache, auch bei gewissen Kleinsäugern werden die HR von den Tieren regelmässig abgelaufen, allerdings längst nicht bei allen. Bei denen, die das nicht tun ist es folglich schwierig die HR festzustellen. Regelmässig laufen beispielsweise Arvicola terrestris (Water vole) ihren HR ab:

Zitat:

Water voles (Arvicola terrestris) vistit virtually all of a bounded HR daily, and shifts of range are easily discriminated from activity within the range (STODDART 1970). Other species do not patrol their ranges with any regularity, and the HR may be considered as a region within which the animal may be found with declining probability at increasing distances from a centre of activity (HAYNE 1949).

Quelle: Daly, M. Daly, S. (1975): Behavior of Psammomys obesus (Rodentia: Gerbillinae) in the Algerian Sahara. Zeitschrift für Tierpsychologie 37: 298-321.

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BeitragVerfasst am: 22.05.2007 23:05    Titel: Re: Sandratten Antworten mit Zitat

Da fällt mir wieder der Thread vom Chinchillaboard ein. Ich hab auch noch GANZ viel auf meiner Wunschliste abzuarbeiten.

Naja ich bin mal gespannt, ob mir die Sandrattenhalter und Züchter in Bälde antworten. Solche Tiere gibt es ja zum Glück noch kaum im Tierschutz. So wie ich das sehe, müsste ich dann wohl mindestens nach Berlin fahren. Erst einmal wäre sowieso die Einrichtungsfrage zu optimieren und das dauert bei mir, so wie ich mich kenne auch nochmal Monate, bis ich da wirklich zufrieden bin.
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BeitragVerfasst am: 22.05.2007 23:11    Titel: Re: Sandratten Antworten mit Zitat

Huhu,

mit wem hast du schon Kontakt aufgenommen, mit Hazel oder hopkese?
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BeitragVerfasst am: 22.05.2007 23:22    Titel: Re: Sandratten Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe Hazel ein paar Fragen gestellt. Dann noch jemanden von der Maushamsterseite und diese Evi aus Cottbus, was zumindest auch wieder näher wäre als Berlin. Hobkese hab ich noch nicht befragt. Der scheint ja aber auch recht robuste Tiere zu haben, wie es mir klingt. Gut Ding will ja sowieso Weile haben. Ich überstürze da nichts. Wenn ich mich denn endlich einmal entschieden habe, wird erst einmal langsam angefangen zu bauen.
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BeitragVerfasst am: 23.05.2007 08:53    Titel: Re: Sandratten Antworten mit Zitat

Zitat:

Hobkese hab ich noch nicht befragt. Der scheint ja aber auch recht robuste Tiere zu haben, wie es mir klingt.

Ist m.E. auch nicht nötig, wenn du dich schon an Hazel gewendet hast. Hopkese ist die Kollegin von Hazel und meines Wissens hält Hazel keine Sandratten nur Hopkese... also das sollte dann auf das selbe rauslaufen.
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