davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
|
Verfasst am: 10.01.2007 00:04 Titel: Hitzeempfindlichkeit von Degus |
|
|
Degus sind hitzeempfindlich und versuchen in der Wildnis die direkte Mittagssonne im Sommer zu vermeiden.
Die direkte Sonneneinstrahlung scheint also ein wichtiger Faktor auszumachen, welchen die Degus meiden.
Der Degubau dürfte daher genau für diesen Zweck, den Degus eine Möglichkeit zu geben, sich in den kühleren Schatten des Erdreiches zurückzuziehen. Es gibt Aussagen, welche besagen, dass in den Gängen der Degus konstante Temperaturen zwischen 20 und 24 Grad herrschen sollen, doch wenn ich mich nicht täusche, wurde zumindest in einer Studie festgehalten, dass die Temperaturen auch in den Bauen grösseren Temperaturschwankungen unterliegen. Wie dem auch sei, einerseits sollte man sich im Klaren sein, dass in der Nähe der Küste das Meer einen starken Einfluss als Wärmespeicher das Klima beeinflusst, so dass dort die Temperaturunterschiede sowohl saisonal als auch je nach Tageszeit weniger extrem sind als im Landesinnern.
Bei der Umgebungstemperatur sollte man differenzieren. Ich habe keine Probleme festgestellt bei meiner Deguhaltung in den heissen Sommertagen in einer Dachwohnung, in welcher die Raumtemperatur in heissen Sommer für Menschen nahezu unerträglich wurde und Temperaturen teils über 30 Grad gemessen werden konnten. Das Zimmer war ein Nordzimmer und hatte ausser dem frühen Morgen und späten Abend keine direkte Sonneneinstrahlung und bot insofern sehr gute Bedingungen.
In dem Degu-Ratgeber von Tremblay (2005) fand ich dann auch vor einiger Zeit eine interessante Aussage zum Thema Temperatur: neben der Temperatur selber spielt auch die Luftfeuchtigkeit eine wichtige Rolle. Das Buch nennt in diesem Zusammenhang die "règle du 150" (150er Regel). Und so funktioniert sie: die Temperatur in Farenheit wird mit der Luftfeuchtigkeit addiert. Liegt der Wert unter 150 ist das Klima gut, wenn er über 150 liegt, ist das Klima nicht gut, d.h. gefährlich für die Tiere.
Kleines Beispiel:
78 °F + 80 % Luftfeuchtigkeit = 158 = gefährlich
78 °F + 40 % Luftfeuchtigkeit = 118 = in Ordnung
Umrechnen lässt sich die Temperatur in Celsius (Tc) in Fahreinheit (Tf) übrigens wie folgt:
Tf = Tc * 1,8 + 32
Letztlich denke ich, dass auch diese Regel eher als Faustformel betrachtet werden soll. Wer seine Tiere gut beobachtet sollte schnell merken, ob sie in Ordnung sind oder ihnen die Hitze zu schaffen macht. Sollte letzteres der Fall sein, ist es auf jeden Fall wichtig, dass sie Abkühlung bekommen um einen Hitzestau zu vermeiden. Meist besteht diese Gefahr in Zusammenhang mit direkter Sonneneinstrahlung. In diesem Fall müssen die Tiere auf jeden Fall in den Schatten und dann z.B. mit nassen, kühlen Tüchern kühlen.
Quellen:
Tremblay, M. (2005): L'Octodon. Le jour, éditeur. 168pp. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE
Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter. |
|
|