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Fütterungs-Erfahrungen mit Rhabarbersamen

 
   Degupedia-Forum » Tierernährung und Pflanzen » Fütterungs-Erfahrungen mit Rhabarbersamen Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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atropa belladonna
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Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 25.06.2010 15:09    Titel: Fütterungs-Erfahrungen mit Rhabarbersamen Antworten mit Zitat

Hab heute Rhabarbersamen geerntet. Eigentlich als Ingredienz für die Vogelfütterung im Winter gedacht (speziell für die süße Gimpelfamilie, die in unserem Garten wohnt... ich bin ganz verliebt in diese hübschen Tiere). Aber ich wurde von Degus überfallen, die Interesse an den Samen zeigten. Zumindest wurde alles kontrolliert und angenagt. Und dann doch liegen gelassen. Bin trotzdem am Überlegen, ob ich die Samen doch mal geringfügig dem Futter beimischen sollte. Im Netz habe ich keine Infos gefunden. Weiß jemand zufällig was über den Nährwert von den Samen?
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 26.06.2010 01:02    Titel: Re: Fütterungs-Erfahrungen mit Rhabarbersamen Antworten mit Zitat

Das dürfte schwierig werden... die herkömmliche Literatur sieht den Rhabarber eigentlich als Gemüse und macht dementsprechend nur für die Stängel Angaben zum Inhalt. Dort sind die bekannten Oxalate enthalten, welche offenbar in der gesamten Pflanzen (und insbesondere in der Wurzel) vorkommen sollen, so meint es zumindest die Giftpflanzenliteratur. Diese - sofern sie im Samen auch enthalten sind - dürften natürlich die Verdaulichkeit der Samen herabsetzen was sich indirekt auf den Nährwert auswirkt, nämlich die verwertbare Energie.

Über den Energiegehalt selber, die Anteile von Stickstoff/Protein, Kohlenhydrate und Fette ist es schwierig etwas zu finden.
Ich habe allerdings doch etwas gefunden:
http:/ /www.pakbs.org/pjbot/PDFs/40(6)/PJB40(6)2493.pdf

Leider ist es nicht der gewöhnliche Rhabarber sondern Himalaya-Rhabarber (Rheum australe), aber ich nehme mal an, dass der von der Zusammensetzung her ähnlich sein dürfte:

Samen: 10% Feuchtigkeit, 6% Protein, 33% Fette, 25% Kohlenhydrate, 17% Rohfaser, 9% Rohasche

Was mich bei den Werten etwas stutzig macht, ist der geringe Wassergehalt in den Stängeln, den Blättern und den Wurzeln. Der Gemüse-Rhabarber hat nach Franke (Nutzpflanzenkunde) 92,68% Wasser, 0,6% Protein, 0,14% Fett, 1,36% Kohlenhydrate, 3,20% Ballaststoffe [vgl. Rohfaser] und 0,64% Mineralstoffe [vgl. Rohasche]. Beim Himalaya-Rhabarber liegen die Werte sehr ähnlich wie bei den Samen. Dazu könnte es zwei Gründe geben, wenn ich mal davon ausgehe, dass die Daten denn auch stimmen:
1. Wächst der Rhabarber in sehr hohen lagen im Tibet 4000 m und höher, wodurch es möglich wäre, dass der allgemeine Wassergehalt wegen der Höhenlage geringer und der Anteil an Wirkstoffe höher ist - Pflanzen in solch grossen Höhen wachsen ja auch langsamer und haben ein intensiveres Aroma
2. Handelt es sich bei dieser Pflanze wohl um eine Wildpflanze. Der Gemüse-Rhabarber dagegen ist eine Züchtung, die wohl mehr Wassergehalt haben dürfte als in der Natur vorkommende Wildpflanzen.

Trotz der spärlichen Datenlage bin ich geneigt davon auszugehen, dass die Zusammensetzung der Nährstoffe der Samen bei unseren kultivierten Rhabarber dennoch nicht so verschieden sein dürfte, denn der Hauptunterschied ist der Wassergehalt, der bei den Samen nicht so extrem sein dürfte und ich denke auch, dass dieser weniger anfällig für Änderungen ist, da bei der Kultivierung auf die Stängel gezüchtet wurde und nicht auf die Samen. Aber das alles sind natürlich nur Vermutungen.

edit:
Ach ja was das Füttern angeht... wenn die obigen Zahlen zu den Samen stimmen oder zumindest in die richtige Richtung weisen, dann handelt es sich dabei wirklich um energiereiche Samen... Kommt noch dazu, dass Knöterichgewächse allgemein nicht so schlecht in der Gunst der Degus stehen, möglicherweise auch weil sie vom Stickstoffgehalt und Nährwert nicht so schlecht abschneiden.
Die Oxalsäuren würde ich insofern als bedeutsam betrachten (sofern sie denn in den Samen in nennenswerten Mengen vorkommen), dass sie in grösseren Mengen limitierend auf die Futteraufnahme wirken, sofern sie nicht durch andere Pflanzenstoffe "neutralisiert" werden können. Weitere Tests in diese Richtung wären aus meiner Sicht sicher interessant. Hätte ich die Möglichkeit diese Samen zu testen, würde ich mich vorsichtig heranwagen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass bei längerfristiger Aktzeptanz diese eine Speiseplanbereicherung darstellen könnten.
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BeitragVerfasst am: 26.06.2010 05:43    Titel: Re: Fütterungs-Erfahrungen mit Rhabarbersamen Antworten mit Zitat

Wenn ich das mit anderen Ölsamen vergleiche, ist das die normale Verteilung für Ölsaaten ... also nix mit energiereicher oder energieärmer.
Die meisten Samen sind kompakt und auf Haltbarkeit getrimmt. Sie enthalten also wenig Wasser und viele Energiespeichermoleküle bei wenig Pflanzenfaser.
Es sind also natürliche Nahrungskonzentrate, wenn man so will - dementsprechend wenig von der Frischemasse aus betrachtet wird auch gefressen.
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 27.06.2010 00:17    Titel: Re: Fütterungs-Erfahrungen mit Rhabarbersamen Antworten mit Zitat

Und jetzt, was ist ein Ölsamen anders als ein sehr nährstoffreicher Samen?
Das passt doch...

...oder willst du mir widersprechen können? Very Happy
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atropa belladonna
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BeitragVerfasst am: 01.07.2010 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

Also da ich nur eine knappe 0,7er Dose mit Samen habe, habe ich beschlossen, diese ihrem ursprünglichen Nutzen zuzuführen und damit erstmal die Vögel im Winter zu beglücken. Nur wenn was übrig bleibt, kriegen es die Degus. Nächstes Jahr hab ich vermutlich noch mehr Samen, dann kann ich auch mehr experimentieren. Aber hier war es bislang halt so, dass der Rharbarber nie blühen durfte, deshalb haben wir auch nur eine große und zwei kleinere Pflanzen. Die müssen sich erst vermehren. Very Happy
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atropa belladonna
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BeitragVerfasst am: 03.08.2010 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

menno, die Samen sind verschimmelt, ich konnte sie somit wegschmeißen. Irgendwie sind die verdammt schlecht bzw. schwer zu trocknen. Naja, ich probiers nächstes Jahr aufs Neue.
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BeitragVerfasst am: 03.08.2010 15:54    Titel: Re: Fütterungs-Erfahrungen mit Rhabarbersamen Antworten mit Zitat

Hast du sie an der Luft getrocknet oder in einem Dörrautomaten (bzw. andere Wärmequelle)?

Ich hatte vor zwei Jahren Probleme mit der Trocknung von Sonnenblumen, die ganzen Blüten samt Samen und letztes Jahr mit Malvenblüten.
Beides Mal hatte ich jedoch etwas ungünstige Bedingungen, vor zwei Jahren was es ziemlich kalt und feucht, was den Schimmel begünstigte (wir waren gerade umgezogen und ich wollte noch in der alten Wohnung sie trocknen, ohne Heizung versteht sich) und letztes Jahr war es wohl etwas regnerisch als ich die Malvenblüten erntete. Bei einigen, die nicht ganz geöffnet waren, da war der Luftaustausch schelcht und infolge kam es dann zu Schimmel.
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atropa belladonna
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BeitragVerfasst am: 03.08.2010 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

Die sind luftgetrocknet und wurden knistertrocken ins Gefäß gefüllt. Scheinbar ist das aber nicht richtig dicht gewesen, oder es waren einige Samen dabei, die noch nicht ganz durchgetrocknet waren. Das reicht ja schon. Ja, die Probleme mit den Malvenblüten hatte ich auch schon mal. Ich verfütter die deshalb nur noch frisch.
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atropa belladonna
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BeitragVerfasst am: 03.08.2010 19:43    Titel: Antworten mit Zitat

.-. (hab mich vertippt)
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