davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 26.02.2017 19:16 Titel: Gräser und Strassen-Schadstoffbelastung |
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Huhu,
ich werfe das mal hier ein.
Frage: wir hatten doch in der Vergangenheit schon Diskussionen über Schadstoffbelastung entlang von Strassen, kann sich jemand von euch noch erinnern? Für Hinweise und Links hier im Forum, anderen Foren oder auch sonst im Web wäre ich dankbar.
Gefunden hab ich es auf der Wikipediaseite:
https://de.wikipedia.org/wiki/Italienisches_Raygras
Hier der Link zur Publikation, es geht um das italienische Weidelgras und dessen Schwermetallbelastung... gemessen wurde in der Nähe von München:
Nobel et al. (2008): Erfassung Kfz-bedingter Metallimmissionen mit Bioindikatoren an einer Autobahn. Gefahrstoffe – Reinhaltung der Luft 68(6): 245–250. (PDF)
Resultate
Ich muss zugeben, ich war überrascht:
1. Die Studie gibt Aufschluss über die Herkunft der Schwermetalle. Ich dachte bisher, die stammten hauptsächlich aus den Abgasen, aber das stimmt nicht ganz. Zwar waren z.B. die Bleigehalte früher sicher ein wichtiger Bertandteil der Abgase, sicherlich konnte man das auch zuverschiedenen organischen Verbindungen, z.B. Stickoxide etc. sagen, doch etwas differenzierter sieht es bei anderen Schwermetallen aus. Zwar dürften die hohen Platinwerte sicher auf die Katalysatoren zurückzuführen sein und somit indirekt auch auf die Abgase, aber andere Metalle kommen von Abrieb von Reifen, Lacke, Bremsen etc. Bei einigen diesen Schwermetallen, wie zum Beispiel Kupfer handelt es sich um Stoffe, die allgemein in städtischen Gebieten erhöht sind, sprich wenig zu tun haben mit der Nähe einer vielbefahrenen Strasse.
2. Die Höhe der Schadstoffe ging bei einigen Gruppen deutlich zurück, insbesondere beim Blei. Zudem ist die Einlagerung von Schadstoffen bei der Grasart deutlich geringer als bei den ebenfalls verwendeten Flechten. Anders ausgedrückt, die Abgase wurden weniger schädlich und bei den Pflanzen ist längst nicht jede Art gleich problematisch und lagert automatisch grosse Mengen an Schadstoffen ein. Manche tun es mehr, andere weniger.
Fazit: Auch wenn die Studie es nicht so deutlich sagt, so ist sie für mich doch ein weiteres Indiz, dass der Rat, nicht nahe an viel befahrenen Strassen zu pflücken je länger desto mehr an Relevanz verliert. Zwar könnte man jetzt noch die Bedeutung der hohen Platinwerte anfügen, die den Katalysatoren geschuldert sind. Es scheint aber, dass deren Nutzen wohl deutlich grösser ist als der Schaden, wenn diese fehlen. Ein anderer Aspekt scheint bei dieser Untersuchung jedoch durch, der bisher kaum diskutiert wurde: die Gesamtbelastung in urbanen Gebieten ist erhöht und diese ist nicht direkt an eine Nähe einer Strasse gebunden. Anders ausgedrückt, in den Bergen, abseits von Verkehr und Zivilisation bei frischer Bergluft ist die Qualität der Luft deutlich besser... klingt einleuchtend. Aber die Überlegung, dass die Warnungen von dem Strassenrand zu pflücken vielleicht doch in vielen Fällen etwas übereifrig sein dürften, bestätigt letztlich nochmals die Haltung von Murx, dass man an das Thema weniger dogmatisch herangehen sollte, denn selbst belastetes Grünzeug ist besser als gar keines. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE
Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter. |
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