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Kerodon Fellnase
Anmeldungsdatum: 02.06.2016 Beiträge: 13
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Verfasst am: 25.09.2016 22:43 Titel: Springmäuse |
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Während von den Echten Mäusen recht viele Arten gehalten werden, sind Springmäuse echt rar. Leider werden sie auch relativ selten nachgezüchtet.
Ich hielt bis jetzt insgesamt zwei Arten von Springmäusen. Die Kleine Wüstenspringmaus (Jaculus jaculus) und den Vierzehen-Pferdespringer (Allactaga tetradylacta). Beide Arten wurden übergangsmäßig in einem relativ kurzem Zeitpunkt gehalten und dann an andere Halter abgegeben.
Die Tiere sind meistens Importe und stammen aus Wildfängen oder Farmnachzuchten in den Ursprungsländern. Im Sommer 2014 erhielt ich einen Pferdespringer. Er bezog ein Gehege mit dem Maßen 240 x 80 (Länge mal Tiefe). Während die Wüstenspringmäuse, die ich selben Jahr erhielt, nachts hoch aktiv waren und sich kaum stören ließen, war der Pferdespringer sobald man das Terrarium erreichte verschwunden. Allgemein ließ sich feststellen dass der Pferdespringer tagsüber in eine Art starre (Lethargie) fiel - mit zusammengeklappten Ohren saß er so in seinem Häuschen und ließ sich recht gut händeln. Bei Gefahr stoßen die Tiere sehr höhe Töne aus. Die Wüstenspringmäuse hingegen sind recht still. Beide Arten können sehr gut Springen, deswegen sollte man ihnen viel Lauffläche bieten. Gerade die Wüstenspringmäuse tauchten hin und wieder auch mal tagsüber aus ihren Behausungen auf.
Das Fenster im Tierzimmer stand das ganze Jahr auch im Winter offen. Es gibt Emfpehlungen den Jahrsverlauf zu simulieren. Ähnlich hatte ich es auch gedacht. In diesem Zusammenhang kann es sein dass sich meine Tiere nicht fortpflanzten da ich sie hauptsächlich im Winter pflegte.
Als Einrichtung verwendete ich Steine, Wurzeln und Korkröhren. Als Untergrund einget sich Sand recht gut, wobei man ihn regelmäßig durchsieben sollte. Er sollte abgerundet sein. Scharfkantiger Bausand eignet sich nicht, da die Tiere gerne Staubbäder nutzen und dann stumpfes Fell bekommen. Gerade wenn das Fell verfettet kann es schneller zu Krankheiten kommen. Ein Nisthäuschen mit zwei Abteilen bat ich beiden Arten an. Dies ist besonders für die Zucht wichtig. Jungtiere geraten nämlich durch rasches Herauslaufen der Mutter oft noch an der Zitze hängend nach draußen und werden schließlich nicht mehr reingetragen.
Die Temperaturen betrugen immer zwischen 18 und 25°C, wobei ich tagsüber einen Spotstrahler anbot.
Als Nahrung bot ich den Tieren eine Waldvogelmischung als Grundnahrung an. Diese wurde mit einigen Sonnenblumenkernen, etwas Gemüse und geringfügig Obst (Karotte, Gurke und außerdem etwas Apfel), ergänzt. Außerdem gab es regelmäßig frisches Grün (Löwenzahn, Vogelmiere) und Kolbenhirse (am liebsten rote).
Zuletzt bearbeitet von Kerodon am 26.09.2016 17:04, insgesamt einmal bearbeitet |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 26.09.2016 09:59 Titel: Re: Springmäuse |
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Hattest du ihnen auch Wasser angeboten?
Wenn ja, wurde überhaupt getrunken?
Was wurde lieber gefressen, die Kräuter (Vogelmiere, Löwenzahn) oder Möhre, Apfel und Co?
Ich hab mich echt zuviel in Chinchillaforen herumgetrieben, ich finde es inzwischen erstaunlich, wieviel Frischfutter reinen Wüstentieren gegönnt wird, wo doch Frischfutter für Chinchillas so hochgefährlich sei, daß man es besser gar nicht anbieten sollte ... bzw nur unter höchsten Vorsichtsmaßnahmen und vor allem mit mind. 100jähriger Erfahrung in Chinchillahaltung.
Wenn man bedenkt, daß Wüstentiere, wie die Pferdespringer und die Springmäuse, tatsächlich ohne Frischfutter und Wasser monatelang aushalten können, ohne weniger zu futtern, Chinchillas jedoch unter gleichen Bedingungen schon nach einer Woche stark Gewicht verlieren, ein noch erstaunlicherer Umstand. Da sollte man meinen, daß Frischfutter nicht nur für Wüstentiere gesund ist ... _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland" |
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Kerodon Fellnase
Anmeldungsdatum: 02.06.2016 Beiträge: 13
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Verfasst am: 26.09.2016 13:14 Titel: Re: Springmäuse |
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Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben: | Hattest du ihnen auch Wasser angeboten?
Wenn ja, wurde überhaupt getrunken?
Was wurde lieber gefressen, die Kräuter (Vogelmiere, Löwenzahn) oder Möhre, Apfel und Co?
Ich hab mich echt zuviel in Chinchillaforen herumgetrieben, ich finde es inzwischen erstaunlich, wieviel Frischfutter reinen Wüstentieren gegönnt wird, wo doch Frischfutter für Chinchillas so hochgefährlich sei, daß man es besser gar nicht anbieten sollte ... bzw nur unter höchsten Vorsichtsmaßnahmen und vor allem mit mind. 100jähriger Erfahrung in Chinchillahaltung.
Wenn man bedenkt, daß Wüstentiere, wie die Pferdespringer und die Springmäuse, tatsächlich ohne Frischfutter und Wasser monatelang aushalten können, ohne weniger zu futtern, Chinchillas jedoch unter gleichen Bedingungen schon nach einer Woche stark Gewicht verlieren, ein noch erstaunlicherer Umstand. Da sollte man meinen, daß Frischfutter nicht nur für Wüstentiere gesund ist ... |
Also ich habe auch schon gehört dass sie kein, bzw. kaum frei verfügbares Wasser aufnehmen sondern es durch die Atemluft (Kängururatten) und extrem angepassten Nieren synthetisieren. Es sind aber eben nicht die Bedingungen wie im Freiland. Wenn es dann zu trocken ist (man denke an den morgendlichen Tau in der Wüste), ist keine Feuchtigkeit vorhanden die die Tiere aufnehmen können. Gerade bei schlechtem Wetter sollen Jaculus feuchte und kühle Bauten beziehen, um möglichst wenig Energieverlust zu erleiden. In meinem KINGDOM steht dass Jaculus jaculus durchaus, gerade nach Regen junge Triebe und Gras-Triebe fressen. Aber auch Knollen werden wohl aufgenommen. Die Hauptnahrung besteht jedoch aus Samen. Diese können je nach Reifegrad aber auch einen recht hohen Anteil an Feuchtigkeit besitzen, sollte mam bedenken.
Scheinbar sind Wüstenspringmäuse nicht so gut an das Fehlen von Wasser angepasst wie beispielsweise Gerbille oder andere Rennmäuse (Gerbillus, Meriones). In einem Versuch hat man über eine Woche kein Wasser angeboten und die Tiere nahmen insgesamt 30 % ihres Körpergewichtes ab. Also vermutlch wie Chinchillas....
Ich habe ihnen ehrlich gesagt nie Wasser angeboten, täglich aber Frischfutter! Apfel haben sie immer recht gut gefressen, wobei Möhre eher ungern. Salat und grünes war immer beliebter.
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 27.09.2016 10:03 Titel: Re: Springmäuse |
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Ist also ähnlich wie bei Chinchillas - bis auf daß Chinchillas nur relativ wenig Körner nehmen, sie leben fast nur von Blättrigem.
Wobei man mit Apfel fast jedes Chin locken kann.
Das Wüstenspringmäuse nicht so gut an das Fehlen von Wasser angepaßt sind, wußte ich nicht.
Man lernt halt immer mal was Neues dazu _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
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