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Basdorfer Hutewald, Vöhl-Basdorf, Nordhessen

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 28.12.2015 17:12    Titel: Basdorfer Hutewald, Vöhl-Basdorf, Nordhessen Antworten mit Zitat

Huhu,

noch ein Hutewaldprojekt.

Dieses ist aber offenbar sehr auf die (extensive) Produktion und den touristischen Wert ausgerichtet:
http://www.hutewald-basdorf.de/

Siehe auch deren Flyer:
http://www.hessen-forst.de/uploads/forstaemter/voehl/hutewald_flyer.pdf

Die Zeit hat dazu einen interessanten Beitrag:
Grün, Gianna-Carina (2011): Schweinezucht im Wald: Die besten Schinken wachsen unter Eichen. Die Zeit online, vom 26. November 2011, 12:08 Uhr, http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2011-11/tradition-schweinezucht-hutewald

Zitat:

Zwar sind sie wie ihre rosa Artgenossen Hausschweine, aber die Exemplare im Hutewald gehören zu sehr alten Rassen.

Die wurden früher regelmäßig in den Wald getrieben, um sich dort ihr Futter selbst zu suchen – Eicheln etwa waren über Jahrhunderte lang sehr beliebt für die Schweinemast. Um auf holprigen Wegen zurechtzukommen, sind "Outdoor-Schweine" besonders ausgerüstet: Sie haben längere Beine, sind konditionierter. Sie haben ein stärkeres Immunsystem und dichteres, dunkleres Fell – die rosa Variante wäre viel zu anfällig für Sonnenbrand.

So ausgerüstet verbrachten Schweine zwischen Rindern, Schafen und Ziegen Jahrtausende auf Waldweiden . Das war nicht nur eine geschmackliche Abwechslung für die Tiere, sondern durchaus auch positiv für den Wald: Das rüsselige Durchwühlen lockert den Boden auf und erleichtert jungen Baumsamen das Auskeimen und Wachsen. Doch je mehr Schweine im Wald leben, desto stärker überwiegen die Nachteile: Eicheln landen im Schweinebauch und nicht in der Erde, wo aus ihnen ein Baum werden könnte, die Tiere nehmen Nährstoffe und Jungtriebe aus dem Wald und fügen durch Urin und Kot vermehrt Nitrat hinzu. "Deswegen entwickelte sich seit dem 19. Jahrhundert eine strikte Trennung zwischen Landwirtschaft und Forstwirtschaft, wie wir sie heute haben", sagt Leicht.

[...]

Diese Trennung hebt der Verein Basdorfer Hutewald auf: Mit ihrem Projekt, Hausschweine im Wald leben zu lassen, vermischen sich diese beiden Formen wieder. "Als wir 2003 mit der Planung des Projekts begonnen haben, wusste man gar nicht: wie viele Hausschweine verträgt ein Wald überhaupt?", erinnert er sich. Heute leben auf den sieben Hektar Wald 25 Tiere, weit weniger als es selbst der Ökostandard der EU erfordern würde. Laut der Verordnung könnten bis zu 98 Tiere auf derselben Fläche prima leben.

Für die Landwirte rentiert sich die Freilandhaltung nicht, vor allem in der kalten Jahreszeit. [...] "Da füttere ich nur die Heizung, aber kriege keinen Speck", sagt Leicht. "Das sind echte Liebhaber, die mit solchen Tieren arbeiten."

[...]

Liebhaber finden die Schweine aber auch unter Gourmets: Ihr Fleisch gilt als besonders kernig, würzig, nussig und saftig. Nicht umsonst heißt es in dem Sprichwort "Die besten Schinken wachsen unter Eichen". Solch hohe Qualität hat ihren Preis: das Fleisch ist doppelt so teuer. "Schließlich muss der ganze Betrieb kostendeckend arbeiten." Um Gewinn geht es dem Verein Basdorfer Hutewald nicht. "Uns ist wichtig, dieses alte Kulturgut zu bewahren und diese alte Tradition nicht in Vergessenheit geraten zu lassen", sagt Leicht, der gleichzeitig zweiter Vorsitzender des Vereins ist.

[...]

Eichelmast war ertragreicher als Holzwirtschaft

Der Gewinn, den ein Waldbesitzer durch die Eichelmast erzielen konnte war im 17. Jahrhundert größer als der aus der Holzwirtschaft. Schwere Strafen standen damals auf unerlaubtes Eintreiben von Schweinen oder gar die Beschädigung von Bäumen: "In einer Verordnung heißt es, man möge dem Übeltäter den Darm aus dem Leib ziehen, ihn an der beschädigten Eiche festbinden und ihn so lange um den Baum laufen lassen, bis der Darm vollständig um den Stamm gewickelt ist", übersetzt Leicht aus einem Weistum von 1401.

Auf weniger brutale Weise verändert auch das aktuelle Projekt den Hutewald. "Aus der forstwirtschaftlichen Perspektive müsste man das Wachstum von astreinen Bäumen fördern, die möglichst gutes Holz liefern", sagt der Forstdirektor. "Aber wir durchforsten den Hutewald vor allem nach großen Eichen, die möglichst viel blühen und entsprechend Eicheln produzieren sollen."

Quelle: Grün 2011

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