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Der Boulevard und sein Ringen um Aufmerksamkeit

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 07.03.2015 23:43    Titel: Der Boulevard und sein Ringen um Aufmerksamkeit Antworten mit Zitat

Huhu,

ein interessanter Beitrag, konkret geht es um das berühmteste Beispiel der hohen Boulevardkunst Deutschlands, ich meine die Bild:
https://lampiongarten.wordpress.com/2015/02/27/warum-ich-die-bild-zeitung-komplett-ignoriere-und-du-das-auch-tun-solltest/

TR;LD Mit provokativen Kampagnen setzt sich die Bild in Szene und es folgen zahlreiche Leute, die sich dann darüber aufregen. Bei Twitter beispielsweise ist die überwiegende Mehrheit der Verlinkungen der Boulevardzeitung negativ, und trotzdem führen sie dazu, dass die Ansichten und Provokationen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, dass darüber diskutiert wird und man letztlich darüber besser Bescheid weiss, als einem lieb ist. Man hat sich aufgeregt, Zeit verschwendet und das für etwas, das einem eigentlich gar nicht interessiert. Die geschaffene Aufregung führt dann auch letztlich zu einem gewissen Zugzwang der grossen Zeitungen, dass sie sich dem Thema auch annehmen müssen, schliesslich beschäftigt es ja die halbe Bevölkerung, sei es auch nur negativ.

Was kann man tun?
Das beste wie schon erwähnt: ignorieren
Und wenn es doch mal nötig ist etwas anzusprechen, eine kurze Suche im Internet oder bei Bildblog liefert meist kritische, ausführliche Beiträge, auf die man verweisen kann. Der Vorteil wäre da, die Leute landen bei vernünftigeren Seiten und nur wer wirklich den Originaltext sehen will, der klickt sich bis zur Bild durch.

Mein persönlicher Eindruck zur Aussage, man käme bei den sozialen Medien nicht um den Stuss der Bild herum, es hängt offenbar stark von den Interessen ab, die man selbst hat und wie man sich in den sozialen Medien bewegt. Ich persönlich merke gar nichts bei Google Plus, achte aber auch auf Datenpsychohygiene, das heisst, ich treibe mich nicht gross auf Seiten rum, die mich aufregen, damit werden mir solche Angebote auch nicht aufgedrängt, da ich mich ja viel damit beschäftige und gemäss Maschinenlogik offenbar mich sehr dafür interessiere. Meine Hauptinteressen sind Landschaftsfotografie, tolle bis atemberaubende Bilder und technische, sachliche Themen. Ausnahmen sind Beiträge gegen Rassismus und Pegida, das in der letzten Zeit häufiger in meinem Freundeskreis auftaucht.
_________________
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 10.03.2015 23:09    Titel: Re: Der Boulevard und sein Ringen um Aufmerksamkeit Antworten mit Zitat

Noch ein interessanter Kommentar, der bei mir einige Fragen aufgeworfen hat:
Zitat:

Die Auflage der Zeitung lag bei permanentem Sinken der Zahlen im Jahr 2013 bei 2.5 Millionen, bei konstant rückläufiger Entwicklung dürften es heute etwas über 2 Millionen sein.

Das sind 2.5% der Bevölkerung – nicht gerade die große Masse, die uns suggeriert wird, sondern ungefähr so viele Leute wie Piratenwähler oder sowas. Eine Randgruppe.

Quelle: https://lampiongarten.wordpress.com/2015/02/27/warum-ich-die-bild-zeitung-komplett-ignoriere-und-du-das-auch-tun-solltest/


Wenn die Bild eine der grössten Zeitungen ist und nur 2,5% der Bevölkerung , sind dann Zeitungsleser allgemein eine Randgruppe?

Apropos Randgruppe, würde das nicht bedeuten, dass man sie theoretisch als Sündenbock benutzen könnte um von eigenen Problemen abzulenken, wie man das mit Randgruppen gerne so tut? Augenrollen Und wenn man es konsequent weiterdenkt, würde das also heissen, dass die Bild zwar von einer recht breiten Menge gehört wird (dank ihrer unrühmlichen Technik), aber nur von einer Randgruppe Zuspruch bekommt?
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 10.03.2015 23:28    Titel: Re: Der Boulevard und sein Ringen um Aufmerksamkeit Antworten mit Zitat

Mit den Zeitungen ist es, wie mit den Wiesenpflanzen ... verteilst du 200 Zeitungen gleichmäßig auf eine Bevölkerungsgruppe unter der Bedingung, daß jeder nur eine Zeitung lesen darf, lesen nur 0,5% der Bevölkerung eine Zeitung ... da sind 2,5% der Bevölkerung ziemlich viel! Dazu kommen innerhalb einer Bevölkerung noch jede Menge Leute, die überhaupt nicht lesen können oder sich noch gar nicht für Zeitungen interessieren, beispielsweise Kinder.

Dazu kommt, daß die BILD schon dafür sorgt, daß sie kostenlos zu lesen ist ... damit wird sie von deutlich mehr Lesern gelesen, wie es die Auflagenzahlen suggerieren.
Wie stark die BILD meinungsmachend ist, hatte ich am eigenen Leib regelmäßig zu spüren bekommen, wenn ich mit Hunden in Berlin unterwegs war - stand in der BILD was über gefährliche Hunde, wurde ich von allen Seiten angefeindet, egal wie gut sich meine Hunde benahmen - stand was in der BILD über Hunde, die Menschenleben gerettet hatte, konnten meine Hunde machen, was sie wollten, wir waren beliebt ... gab unter den zweibeinigen Nacktaffen in Berlin nur wenige, die selbst das Denken übernahmen und keine BILD dafür brauchten, um zu wissen, ob sie Hunde gut oder schlecht finden ...
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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