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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 20.02.2015 19:42 Titel: Biosphäre 2 und Eden Project |
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Huhu,
seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit Weltraumthemen, Filmen usw. Nicht dass mich das Thema an sich besonders interessieren würde, aber es gibt in diesem Bereich einige Serien und Filme, die Kultstatus erlangt haben und ich gedachte, diese Bildungslücke zu schliessen... ja, letztlich ist es durchaus unterhaltsam und auch lehrreich.
Gut dazu passt daher der Hinweis, den ich im Zusammenhang mit der Mars Mission Mars One gefunden habe. Das Projekt beabsichtigt in ein paar Jahren Leute auf den Mars fliegen zu lassen, One Way Ticket only... nunja, die Vision tönt nach Grossem, man will mit Raketen im Voraus Material hochschiessen auf den Mars und eine Siedlung aufbauen. Später sollen die freiwilligen nachrücken... klingt alles schön und lustig, hat aber einen Haken. Das Ganze tönt sehr unrealistisch, weil sehr viel Aufwand hinter einer erfolgreichen Allmission steckt und die Astronauten eigentlich auch ein aufwändiges Training durchlaufen müssten. In diesem Zusammenhang ist jetzt eben ein Projekt interessant, das auf der Erde durchgeführt wurde, um die Besiedlung im Weltraum auf der Erde durchzuspielen und zu erforschen, wie das möglich ist. Das Projekt hiess "Biosphäre 2", ein riesiges Treibhaus in den USA, das in der Luftzufuhr und auch sonst von der Erde abgeriegelt wurde, um das autarke Leben zu simmulieren. Im Gegensatz zu anderen Projekten lag der Schwerpunkt auf Artenvielfalt, auf viele unterschiedliche Lebensräume (Sumpf, Wüste, Urwald, Geröllwüste usw.)... das Ganze scheiterte letztlich, lieferte aber interessante Erkenntnisse:
https://de.wikipedia.org/wiki/Biosph%C3%A4re_2
Wieso ist das jetzt interessant? Es ist der Ökosystem-Gedanke, der das Projekt spannend macht. Im Prinzip sind wir alle mit solchen Problemen konfrontiert wie Biosphäre 2 zu kämpfen hatte, wenn wir uns nicht bloss für Tierhaltung alleine interessieren, sondern anfangen zu überlegen, wie wir Tiere in Lebensräumen halten können oder auch nur schon wenn wir Balkongärten und umfangreichere Pflanzenlandschaften drin oder auf dem Balkon oder Terrasse umsetzen wollen. Und das macht uns wiederum bewusst, wieso viele Leute gar nicht soweit denken wollen, sondern lieber die Systeme möglichst einfach halten wollen. Bei der Blume/Pflanze: kleiner Topf, keine Vergesellschaftung mit anderen Pflanzen, regelmässig düngen und gut is... ist aber langweilig. Bei den Tieren halt die übliche Geschichte, Innenhaltung auf irgendwelcher Streu oder so. Erde, Pflanzen, andere Tiere usw. sind da wiederum kontraproduktiv...
Ein weiteres interessantes Projekt ist wiederum deutlich irdischer, das Eden Project in Cornwall, England. Es ist eine 50 ha grosse Anlage und sie hat offenbar die grössten Gewächshäuser der Welt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Eden_Project _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE
Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter. |
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atropa belladonna Freak
Anmeldungsdatum: 02.12.2008 Beiträge: 1252
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Verfasst am: 21.02.2015 09:09 Titel: |
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Tja. Die Erde(R), DAS Original. Oft kopiert, nie erreicht
Witzig, mein Freund kam gestern auch mit dieser neuen Mars Mission um die Ecke. In 10 Jahren soll es wohl soweit sein und Endemol hat sich wohl auch schon die Filmrechte dran gesichert . Big Brother im Weltraum, yikes!
Abgesehen von dem Ökosystem-Gedanken finde ich das alles sehr schlimm - auch ohne Endemol - und hoffe, dass es der Menschheit nicht gelingt, den nächsten Planeten zu versauen. _________________ "Manche führen,
manche folgen"
(Rammstein) |
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 21.02.2015 14:25 Titel: Re: Biosphäre 2 und Eden Project |
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Zitat: |
Tja. Die Erde(R), DAS Original. Oft kopiert, nie erreicht
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Hehe, das trifft es sehr gut. Es ist ja auch eine Illusion die Erde kopieren zu wollen, indem man sie stark vereinfacht.
Apropos Marsmission, das war der Beitrag zum Thema Marsmission, der mich zum Thema brachte:
http://www.golem.de/news/imho-mars-one-wird-scheitern-1502-112465.html
Ich muss zugeben, ich hielt schon vorher nicht viel davon (d.h. ich konnte nicht nachvollziehen, dass man sich so ein One-Way-Ticket unbedingt antun will für einen solch wahnwitzigen Plan), auch wenn ich noch dachte, dass die Ganze Sache seriös geplant wurde. Der kritische Beitrag zu jener Marsmission gab dem Ganzen dann noch den Rest. Der Witz ist, dass wahrscheinlich die ganze Auswahl-Big-Brother-Show wahrscheinlich noch das Realistischste am ganzen Projekt sein dürfte. Ob je Flüge zum Mars je stattfinden werden im Rahmen dieses Projekts ist nämlich mehr als ungewiss, selbst bei den unbemannten Transprtflügen, welche den Personenflügen vorangehen sollten.
Zitat: |
In 10 Jahren soll es wohl soweit sein und Endemol hat sich wohl auch schon die Filmrechte dran gesichert . Big Brother im Weltraum, yikes!
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Das sagt doch eigentlich schon sehr viel über das Projekt aus...
Zitat: |
Abgesehen von dem Ökosystem-Gedanken finde ich das alles sehr schlimm - auch ohne Endemol - und hoffe, dass es der Menschheit nicht gelingt, den nächsten Planeten zu versauen.
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Naja, auch wenn man davon ausgehen würde, dass ein professionelleres Projekt es schaffen würde, dass die Menschheit es schafft den Weltraum zu besiedeln, ganz so schwarz malen würde ich nicht. Ich gäbe dem Unterfangen zwar immer noch recht wenig Chancen und bin der Meinung dass Serien und Filme (und dazugehörige Literatur) wie Star Trek, Star Wars und wie sie alle heissen, die ganze Raumfahrt sehr romantisieren, ähnlich wie das einst geschah mit der Tierwelt und der Natur mit der Idee der friedlichen, beinahe paradiesischen Koexistenz, dem süssen nichtstun fernab von jeglichem Kampf ums Überleben und all den Tieren, die ein so viel besseres Leben haben in der Natur, dort alt werden (der Legende nach sollen ja z.B. Degus in der Wildnis sage und schreibe 15 Jahre alt werden... ) und natürlich auch stressfrei und ohne Einschränkungen an Platz und Ressourcen sich erfreuen (über den Einfluss von Territorien, deren Bildung, über Tierwanderungen und das Prinzip der ökologischen Nischen wusste man ja lange Zeit gar nichts und bei vielen Ideologen ist dieses Wissen offenbar bis in die heutige Zeit spurlos vorbeigegangen).
Allerdings denke ich auch, dass der Mensch gar nicht fähig ist so viel kaputt zu machen... wir überschätzen uns da, was unsere Rolle im Universum angeht, gerne. Sicher für unseren Planeten, für die Tier- und Pflanzenwelt haben wir einen sehr grossen Einfluss, aber selbst die Erde wird uns überdauern, im dümmsten Falle rotten wir uns selbst aus und die Erde erholt sich wieder. Im besseren Falle, überlebt ein Teil und hat die Möglichkeit aus seinen Fehlern zu lernen und es besser zu machen. Der Mensch neigt hier jedoch zu einer gewissen Trägheit, nichts zu tun, solange ihm das Wasser nicht bis zum Hals steht, weil ja scheinbar alles noch tiptop ist... _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
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