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100g Trofu pro kg Körpergewicht?

 
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 09.05.2014 00:55    Titel: 100g Trofu pro kg Körpergewicht? Antworten mit Zitat

Huhu,

ein Gedanke, der mir kam, als ich las, dass ein Meerschweinchen 1kg Frifu bekommen müsse, sprich bei einem Körpergewicht von ebenfalls 1kg (das ist in etwa der Schnitt bei Meerschweine) wäre es also gerade ihr Eigengewicht.

Nun wissen wir im Grünfutter ist viel Wasser drin. Ich habe das mal wie folgt überschlagen, sagen wir es ist zu 90% Wasser bzw. 10% Trockensubstanz. Beim Trocknen hätten wir dagegen am Schluss etwa das umgekehrte Verhältnis, sprich 90% Trockensubstanz und 10% Wasser/Feuchtigkeit. Ich lasse jedoch der Einfachheit halber die 10% Feuchtigkeit weg, auch weil es nur relativ grob gerechnet ist. (Wer es aber genauer durchrechnen will, der muss 1/9 zur Trockensubstanz multiplizieren)

So kommen wir auf die 100g. Doch da fragt sich, kommt das hin, kann man für Tiere 100g pro kg Körpergewicht als tägliche Futterration pro Tier empfehlen? Oder gibt es Ungenauigkeiten bei meinen Überlegungen?
Das Ganze ging mir natürlich recht spontan durch den Kopf, um das mal zu überschlagen, daher stelle ich es auch zur Diskussion.

Um sich etwas ein besseres Bild zu machen, würde das heissen:
für 4 kg Kaninchen 400 g Futter, 2 kg Zwergkaninchen wären entsprechend 200 g Futter, 500 g Chinchilla 50 g Futter, 250 g Degu wären es dann noch 25 g usw.
_________________
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Schlappohr
Freak


Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 09.05.2014 16:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe gerade den Inhalt der Grünfuttertasche gewogen, die für einen Tag reicht (wobei ich auch immer noch etwas wegschmeiße). Es sind 874g.
(Normalerweise fressen sie noch Grünfutter im Garten und dann reicht das Futter aus der Tasche länger. Hier regnet es nur schon seid ein paar Tagen und die Kaninchen wollen deswegen nicht rausgehen.)

Das Grünfutter besteht aus ca. 10% Gras, 50% Blätter, 40% Kräuter. Wobei die Kräuter und Blätter alle sehr jung und zart sind und somit vermutlich sehr Energiereich.

Mein Männchen wiegt 2,5kg und mein Weibchen wiegt 5,5kg.

Zusätzlich zu dem Grünfutter aus der Tasche pflücke ich immer noch etwas aus dem Garten. Das entspricht ungefähr der Menge, die ich von dem Grünfutter aus der Tasche wegschmeiße, weil sie das eine oder andere Kraut gerade nicht mögen.

Außerdem haben sie noch Heu/Heupellets zur Verfügung. Pro Tag fressen sie maximal 25g Heupellets (oft fressen sie davon auch fast nichts). Heu wird ca. eine kleine Hand voll pro Tag gefressen. Wobei das Heu nur von meinem Weibchen gefressen werden kann. Das Männchen kann aufgrund seiner Zahnprobleme kein Heu fressen.

Mir scheint es, als wenn man den Badarf von Meerschweinchen mit Kaninchen nicht gleichsetzten kann. Meine Kaninchen müssten dann 8kg Shocked Frischfutter bekommen.
Mit dem jetzigen Futter hat mein Zahnkaninchen Idealgewicht und meine Große hat ein bisschen zu viel auf den Rippen. Ihr Idealgewicht würde bei 5kg liegen.

Grünfutter und Heu/Heupellets haben sie immer zur Verfügung, wenn sie wollten, könnten sie auch mehr fressen.


Ich hoffe, dass dir meine Mengenangeben weiterhelfen.

Edit: Ich denke, dass man Frischfutter nicht einfach so in Trockenfutter (was für Trockenfutter?) umrechnen kann. Trockenfutter (z.B. Heu) enthält meist weniger Energie, Vitamine usw. als Frischfutter weswegen die Kaninchen dann mehr davon fressen müssen, um ihren Bedarf zu decken. Im Winter fressen meine Kaninchen auch deutlich mehr Frischfutter. Ich muss im Winter immer mit weniger gehaltvollem Gemüse ergänzen und dann fressen meine Kaninchen ca. 1,5kg Frischfutter pro Tag und zusätzlich noch deutlich mehr Heu/Trockenkräuter/Heupellets. Die gefressene Futtermenge ist bei meinen Kaninchen davon abhängig, wie gehaltvoll das Futter ist.
Auf dieser Seite ( http://wildrabbits.npage.de/naturnahe-fuetterung.html ) wird als "Nachteil" der Grünfutterernährung ein vermehrter Kot-und Harnabsatz genannt. Ich beobachte das Gegenteil. Bei der Winterfütterung mit vermehrt Gemüse/Heu ist der Kot- und Urinabsatz deutlich höher als bei Wiesenfütterung im Sommer, weil sie im Sommer weniger fressen müssen als im Winter.
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Miyavi
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 14.04.2013
Beiträge: 139
Wohnort: Nähe Oldenburg (NDS)

BeitragVerfasst am: 09.05.2014 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

100g "Trockenmasse" pro kg Meerschweinchen sind bei meinen Schweinchen nicht möglich, so verfressen sind sie dann doch nicht Laughing
Ein Glücl Very Happy

Im Sommer komme ich auf maximal 500g Frischfutter, pro kg Schweinchen, wenn mal wirklich alles hinzuzählt wie zb. Blätter, die obligatorische Möhre, Wiese, Gemüseabfälle ect.
Dazu noch ein bisschen getrocknete Wildkräuter vom Winter.


Im Winter hingegen habe ich eine größere Menge "Trockenmasse" oder wie man das nennt, weil sie zusätzlich zum Frischfutter noch bergeweise Heu, Laub ect. verschlingen, aber an die 100g reicht das noch immer nicht heran.
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lg Denise

& die Gurkenfresser Miyavi+Jasura, die Wackelnasen Angie+Snow und Hamsterchen Diamond
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 09.05.2014 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo David,

ich weiß jetzt nicht, was Du mit den 100g Trockenfutter/kg Körpermasse meinst bzw. auf welche Empfehlung Du Dich beziehst. Im folgenden deshalb einfach mal Empfehlungen und Beispiele... Wink

Empfehlung für Kaninchen von Kamphus, 2004
Energie (Erhaltung) ca. 440kJ/kg KM/Tag
Tägl. Aufnahme von TS (in % der Körpermasse) für die Erhaltung [nach Kamphues et al. (2004): Supplemente zu Vorlesungen und Übungen in der Tierernährung. Stuttgart: Schaper. ISBN: 978-3794402052]
1,0kg = 3,5%
2,3kg = 4,0%
4,5kg = 3,3%
6,8kg = 3,0%

Das heißt z. B.: ein Kaninchen mit einem Gewicht von 2300g frisst 92g Trockensubstanz/Tag (=2300*0,04)

a. frische Wiese enthält ca. 15% Trockenmasse (oder 15g/100g Futter), dann frisst ein Kaninchen, welches 92g Trockenmasse mit frischer Wiese aufnimmt, insgesamt 613g von dem Futter (=100*92/15)
b. Heu/Trockenfutter enthält ca. 90% Trockenmasse (oder 90gTS/100g Futter), dann frisst ein Kaninchen, welches 92g Trockenmasse mit Heu/Trockenfutter aufnimmt, insgesamt 102g von dem Futter (100*92/90)

Beispiel 1
Empfehlung von C. Wilde (diebrain) "80 g Frischfutter pro 1 kg Kaninchengewicht"
(Quelle: http://www.diebrain.de/k-futter.html#gras)
- das bedeutet 184g Frischfutter für ein Tier mit 2300g KM (=80*2,3)
- für frische Wiese mit 15% TS heißt das, ein Tier bekommt ca. 28g Trockensubstanz = 1,2% TS/2,3kg KM
- das heißt, das Tier wäre, bezogen auf die Futtermenge, zu 70% unterernährt
- das Fehlende muss mit Heu aufgenommen werden, wobei Heu = Schrott
- das heißt, die Empfehlung ist Schrott, auch wenn sie nur "grob" sein soll - dann ist es halt grober Schrott...

Beispiel 2
Empfehlung von Ewringmann, A (2010): Leitsymptome beim Kaninchen. Stuttgart: Enke. ISBN 978-3-8304-1090-4

Empfohlene Rationszusammensetzung
- Frischfutter 100g/kg KM
- pelletiertes Alleinfutter max. 1 EL/kg KM/d
- Heu ad lib.

- das bedeutet 230g Frischfutter für ein 2,3kg Tier + 25g Pellets (2,3 EL á 10g)
- das bedeutet 34,5g TS (Frischfutter) + 22,5g TS (Pellets) = 57g TS
- 92g - 57g = 35g zu wenig, die mit Heu zusätzlich aufgenommen werden müssen
- die Empfehlung ist Schrott, weil auch hier das Fehlende mit etwas Minderwertigem ergänzt werden muss, was insgesamt einen Mangel bedeutet.

Die zwei Beispiele beziehen sich nur auf die Futtermenge, es fehlen Betrachtungen der Energie, der Nährstoffe, sekundären Pflanzenstoffe, Nutzen für Zähne (Kauzeit- und Frequenz), Volumen (Magen- und Darmfüllung sowie Frequenz der Erneuerung des Darminhaltes), Zusammensetzung der Rohfaser etc.. Wenn man das alles mit in Betracht zieht, ist keine der zwei Empfehlungen in sich schlüssig. Die der Futtermittelindustrie für Pellets oder Briketts übrigens auch nicht... Smile

Meerschweinchen
Empfehlung von Kamphues et al. (2004): Supplemente zu Vorlesungen und Übungen in der Tierernährung. Stuttgart: Schaper. ISBN: 978-3794402052
Energiebedarf für Erhaltung ca. 500kJ/kg KM/Tag
Futteraufnahme: 40 - 60g TS/kg KM/Tag (adulte Tiere) | 50 - 75g TS/kg KM/Tag (wachsende Tiere)

Anhand der obigen Beispiele kann man sich für Meerschweinchen ausrechnen, was die jeweiligen, empfohlenen Mengen tatsächlich für das Tier bedeuten. Im Vergleich zu Kaninchen, die ca. 35 - 40g TS/kg KM brauchen, haben Meerschweinchen, weil sie kleiner sind, einen etwas höheren Bedarf (Kleibers Gesetz).

freundliche Grüße,
Andreas
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 12.05.2014 14:12    Titel: Re: 100g Trofu pro kg Körpergewicht? Antworten mit Zitat

Hallo Andreas,

Kurzform: meine Überlegungen leitete ich ab von der Forderung, dass ein Meerschwein (das eben im Schnitt ca. 1 kg ist) ein kg Frischfutter brauche. Ich überlegte mir dann, wieviel Trockensubstanz wäre das und rechnete das ganz grob runter, wobei ich einen Wassergehalt von 90% annahm und eben die Restfeuchte vernachlässigte.

Deine Quellen sind auf jeden Fall super, ich muss die bei Gelegenheit genauer noch durch gehen. Dass kleinere Tiere einen höheren Energieumsatz/Bedarf haben, ist mir bekannt.

Den Kamphues habe ich übrigens auch, aber seit dem Umzug ist der irgendwo. Ich bin immer noch nicht gut eingerichtet mit meiner Literatur... *seufz*
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Lilith-Louhi
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 15.01.2014
Beiträge: 225

BeitragVerfasst am: 13.05.2014 20:18    Titel: Re: 100g Trofu pro kg Körpergewicht? Antworten mit Zitat

Also Forderungen habe ich da noch keine gelesen, ich selbst habe das Futter für meine Tiere noch nicht ausgewogen. Von jungen Pflanzen fressen sie nicht so viel aber mittlerweile (also Gräser in der Blüte) schaffen sie annähernd 1 kg pro Tier, dazu muss ich aber sagen das ich kein adultes Tier unter 1000g habe.

Ich empfehle durchaus bei Wiesenfütterung 1kg pro Tier und Tag anzubieten, das bedeutet aber nicht das ich davon ausgehe das alle Tiere tatsächlich soviel fressen. Mir geht es schlicht darum den Tieren Selektion zu ermöglichen....wenn ich mal mehr Zeit habe kann ich gern mal genau wiegen wieviel schlussendlich im Mist landet wenn ca. 5kg ins Bodengehege zu 5 Tieren + Jungtiere werfe.
Was da noch mit einspielt ist das ich das Futter am Boden anbiete weil ich Raufen unnatürlich finden, das bedeutet die Tiere hocken auch drin und urinieren ins Futter, das ist dann auch Ausschuss.

Die Empfehlung von 1kg Wiese pro Tag bezieht sich meiner Ansicht nach nicht auf die eigentliche Futtermenge sondern die Menge an anzubietendem Futter bei naturnaher Ernährung.
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 14.05.2014 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

als Ergänzung:

meine Rechnungen sind rein theoretischer Natur und sollen nur zeigen, was möglich wäre. Die Empfehlungen von Kamphues, Lebas, Cheeke, Fekete oder wem auch immer sind ebenso theoretisch. Diese beziehen sich in der Regel auf Trockenfutter mit einem TS-Gehalt von 90% und einer, daraus folgenden, hohen Nährstoffdichte. Überträgt man das auf frisches Futter, ergeben sich einige Differenzen, weil ja z. B. schon der Wasser- und Rohfasergehalt wesentlich höher ist. Bei der Bereitstellung frischer Wiese gilt es außerdem zu beachten, dass - abhängig vom Wissen des Halters - vieles dabei ist, was die Tiere nicht fressen, also für sie "Abfall" bedeutet. Deswegen sollte die angebotene Menge immer größer sein, als das Tier verzehren kann. Mit immer größerer Menge wird auch die Auwahl- und Ausweichmöglichkeit immer größer. Das wäre der Idealfall.

Wenn überhaupt, empfehle ich soviel Grünfutter/Tier, wie ein Tier wiegt. Im Fall des oben erwähnten 2,3kg-Kaninchens bedeutet das, rund zwei Kilo Wiese. Damit läge man mit ca. 1,4kg über dem theoretischen Wert.

Aber: wenn ein Halter sich auskennt, frisst das Kaninchen nicht einmal die 613g. Ist das Angebot überwiegend blättrig, enthält Pflanzen, die gern gefressen werden sowie die nötigen Nährstoffe und Energie, reduziert sich die aufgenommene Menge. Das hängt damit zusammen, dass die verschiedenen Futterwerttabellen in der Regel Analysewerte der ganzen Pflanzen erfassen, also mit den Stängeln. Die werden aber von Kaninchen nur selten und wenig gefressen (wenn genügend Blattmasse vorhanden ist). Somit sind die Werte bei Betrachtung für den energetischen und nährstofflichen Nutzen eher zu niedrig. Dieser Fakt wird natürlich in deutschen veröffentlichen nie erwähnt, weil die meistens von der Lobby oder der Futtermittelindustrie selbst kommen.

Für den Halter, der richtig gutes und sinnvolles Futter besorgt, heißt das schlicht, dass er sich keine Sorgen machen muss, wenn sein Tier nur 300-400g statt der theoretischen 613g frisst. Das richtige Grünfutter ist unter Umständen wesentlich gehaltvoller als Pellets.

Ein Beispiel für die Energie:

Ein Tier von 2,3 kg benötigt ca. 822 kJ/Tag verdauliche Energie. In der folg. Aufstellung sind Werte verschiedener Futtermittel, deren verdauliche Energie und die Menge aufgeführt, die ein kaninchen fressen muss, um den Bedarf von 822kJ zu befriedigen.

Futter (Quelle) | Trockensubstanz g/kg | Verdauliche Energie DE/kg TS in MJ | Frischfuttermenge, um den Bedarf zu befriedigen

Gras (Kamphues) | 150 | 8,2 | 668g
Löwenzahn (Kamphues) | 178 | 12,5 | 369g
Gras, Wiese (Schlolaut) | 250 11,7 | 280g
Pellets (Kamphues) | 880 | 11,4 | 82g

Allein schon in den Werten für Gras/Wiese finden sich Abweichungen um mehr als das Doppelte. Wenn man berücksichtigt, dass da immer ganze Pflanzen analysiert werden, darf man davon ausgehen, dass die gefressenen Mengen, die für die Befriedigung des Bedarfes nötig sind, deutlich weniger sind, weil nur die energiereichen Bestandteile - Blätter bzw. Blattspitzen - gefressen werden. Das heißt, das durchaus nur 250 - 400g gefressen werden, wenn gutes Futter vorgelegt wird. Kaninchen fressen u. a. auf Energie. Große Mengen werden vertilgt, wenn die Qualität schlecht ist und der fehlende Nährstoff- und Energiegehalt durch die Aufnahme einer höheren Menge ausgeglichen werden muss.

freundliche Grüße,
Andreas
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Maravilla
Süchtig


Anmeldungsdatum: 01.08.2011
Beiträge: 91

BeitragVerfasst am: 15.05.2014 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

Aus reinem Interesse:
Hier wird von bis zu 1000g FriFu (Wiese) pro Schwein geschrieben (auch, damit sie selektieren können), an anderer Stelle werden rund 100g (wohl hauptsächlich Gemüse, wenn ich es richtig rauslese) oder 10% vom Körpergewicht als Regel genannt. Nun unterscheiden sich die verschiedenen Gemüsesorten ja schon gewaltig im Wasser- und Faseranteil und sind schon nicht mehr wirklich miteinander vergleichbar. Kann man dann überhaupt noch Vergleiche mit Wiesenpflanzen anstellen?
_________________
An guten Tagen sammele ich 2000-2200 g (hab's mal abgewogen; das füllt eine 45l Kiste) Grünzeug von draußen. Davon sind bei 16 Degus (die nebenbei ja noch Saaten bekommen und Heu mampfen könnten) nach 2-3 Tagen nur noch vernachlässigbare Reste übrig. Das macht pro Tag und Tier (es fressen nicht alle Gruppen gleich viel) rund 45-65 g Wiesenfutter (Frischgewicht). Irgendwie klingt das wahnsinnig wenig, wenn ich das mit den Mengen eines ungefähr 4x so schweren Meerschweinchens vergleiche. Meine Tiere sind aber nicht mager oder so Very Happy .
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 15.05.2014 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Maravilla hat Folgendes geschrieben:
Kann man dann überhaupt noch Vergleiche mit Wiesenpflanzen anstellen?

Das Gemüse als Ersatz für die arttypische Nahrung von Heimtieren, gleich welcher Art, dienen soll, wurde und wird nie in einer wissenschaftlichen Arbeit behauptet. Ich kenne jedenfalls keine. Dieser Ersatz hat sich über viele Jahrzehnte etabliert - genauso, wie die damit verbundenen Krankheiten. Sicher kann man theoretisch Gemüse mit Wiese vergleichen, aber dann kommt man eben zu dem Punkt, das Gemüse kein adäquater Ersatz sein kann. Um den Nährstoffgehalt gegenüber Wiese zu kompensieren, wäre die Menge viel zu groß, die ein Tier an Gemüse fressen muss.

Beispiel Zusammensetzung von Protein: es gibt Empfehlungen für den Gehalt an Aminosäuren in einem Futter für Meerschweinchen. Unter diesen Aminosäuren gibt es die erstlimitierenden, also jene, die die Verwertung aller Aminosäuren beeinflussen.

Eine dieser Aminosäuren ist Lysin, für die ein Gehalt von 9,3g/kg TS im Futter empfohlen wird. Weide (also Wiese) hat z. B. einen Gehalt von 9,7g/kg TS, ein Kräutermix 18,3g/kg TS und Gemüse (Kohlrabi+Karotte+Pastinake+Sellerie) einen Gehalt von 5,1. Das heißt, das ein Meerschweinchen mindestens doppelt soviel von dem Gemüsemix fressen müsste wie Weide (Wiese). Methionin ist in Gemüse zu 1,12g/kg TS enthalten und in Weide (Wiese) zu 4,3g/kg TS - die empfohlene Menge beträgt 6,7g/kg TS (für das Wachstum). Um diese Menge zu erreichen, müsste also ein Meerschweinchen die vier- bis sechsfache Menge Gemüse fressen. Das funktioniert nicht. Es funktioniert auch dann nicht, wenn ich als Ergänzung ein kommerzielles Futter mit empfohlenen Menge an Lysin oder Methionin geben würde, weil das den Mangel des Gemüses nicht ausgleichen kann - er besteht ja bereits und das kommerzielle Futter bringt nur die erforderliche Menge, die ohne einen Mangel reichen würde.

Das ist nur ein kleiner, winziger Ausschnitt aus dem Gesamtbild von Nährstoffen und in so gut wie jedem Belang hat Gemüse Nachteile/Defizite. Das sieht man aber nicht an der Angabe der Rohnährstoffe, sondern erst dann, wenn man sich die Zusammensetzung dieser genauer ansieht. Und dann versteht man auch die resultierenden Krankheiten.

Die Zusammensetzung der Rohfaser (Lignin/Zellulose/Hemizellulose/Pektin) in Gemüse z. B. ist hauptsächlich verantwortlich für Darm- und Zahnprobleme, weil sie nicht den physiologischen Anforderungen entspricht und so weiter und so fort...

freundliche Grüße,
Andreas
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Andreas
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Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 16.05.2014 16:34    Titel: Re: 100g Trofu pro kg Körpergewicht? Antworten mit Zitat

@Maravilla

noch zur Ergänzung: wenn man also Mengen von irgend etwas miteinander vergleichen möchte, muss man wissen, was da drin ist. So simpel ist das. Bei Gemüse weiß man von vornherein, dass der Nährstoffgehalt zu Wiese wesentlich niedriger ist, also macht es auch keinen Sinn, da irgendwelche Vergleiche anzustellen. Es sei denn, man möchte das Defizit deutlich zeigen ... Wink
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