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Film: Murmeltiere: Zwerge mit Pfiff

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
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BeitragVerfasst am: 24.07.2014 22:34    Titel: Film: Murmeltiere: Zwerge mit Pfiff Antworten mit Zitat

Huhu,

ein sehr empfehlenswerter Film über das Leben der Murmeltiere. Vorallem Deguhalter ist er sehr ans Herz zu legen, aber auch alle Tierhalter, die sich für die Lebensweise und das Verhalten in der Wildnis interessieren, ist der Film sehr aufschlussreich.

Es gibt ihn in zwei Versionen, die deutsche Fassung wurde gestern bei 3sat ausgestrahlt und kann hier in der Mediathek angesehen werden:
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=playset&obj=45080
Dazu gibt es noch eine CH-Version, für alle aus dem süddeutschen/alemanischen Sprachraum sicher auch interessant, den Film findet ihr hier, übrigens auch in einer Version, die man als Podcast herunterladen kann:
http://www.srf.ch/sendungen/netz-natur/murmeltiere-zwerge-mit-pfiff

Offizieller Infotext von SRF:
Zitat:

Gerade geht die Sonne in der idyllischen Bergwelt auf der Potersalp auf. Kühe erheben sich, beginnen zu weiden. Frisch und munter verlassen auch die jungen Murmeltiere ihren Bau, schnuppern die kühle Bergluft und treffen sich zum grandiosen Spiel. Ihre Mutter «Dünnschwanz» ist wachsam - sie ist ein Tier mit einem besonderen Schicksal. Hier sind Murmeltiere an Wanderer und Biker gewöhnt.

Der Sankt Galler Tierfilmer Jost Schneider ging noch einen Schritt weiter und gewöhnte die Tiere durch seine monatelangen, geduldigen Dreharbeiten so gut an seine Nähe, dass er mit der Kamera intime Szenen aus dem Familienleben der pelzigen Kobolde dokumentieren konnte: etwa wie die Heiterkeit in der Morgensonne nicht lange anhält - schrille Pfiffserien des Vaters durchbrechen die friedliche Stimmung. Blitzschnell verschwindet die ganze Bande in ihrem Bau - diesmal ist noch alles gut gegangen. Der Fuchs zieht sich zurück.

Auch auf bis zu 3000 Meter über Meer leben Alpenmurmeltiere - auf einem Felssporn, umgeben von Gletscher. Jost Schneider ist es gelungen, sich auch mit ihnen anzufreunden. In dieser hochalpinen Lage wird klar, dass die Murmeltiere als Pflanzenfresser den Winter im kargen und eisigen Gletschergebiet ohne den sechs- bis achtmonatigen Winterschlaf nicht überstehen würden. Im kurzen Bergsommer bleibt ihnen nur sehr wenig Zeit für Fortpflanzung, Jungenaufzucht, Fettpolster anfressen und für die Bauarbeiten an ihren unterirdischen Behausungen. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Mutter «Dünnschwanz» war erfolgreich und hat sechs Jungtiere zu Welt gebracht. Sie ist das dominante Weibchen dieser Familie. Nur sie erzeugt Nachkommen, gäbe es da nicht noch ein anderes Familienmitglied, das ihre Position ergattern möchte. Ein dramatischer Streit ist programmiert.

Murmeltiere stammen ursprünglich aus Nordamerika und breiteten sich vor Jahrmillionen während der Eiszeit nach Asien und weiter nach Europa aus. Sie sind ursprünglich Bewohner arktischer Steppen und wurden mit der Klimaerwärmung nach der Eiszeit in Europa in die hohen, kühlen Lagen der Alpen abgedrängt. «NETZ NATUR» lädt zu einer spannenden Reise ins Reich der Murmeltiere und führt durch eine heitere Naturgeschichte, die auch ihre dramatischen Seiten hat: Seit je werden Murmeltiere in der Schweiz gejagt, wobei heute jährlich mehr als 10 000 Tiere erlegt werden. Nach wie vor wird das Murmeltierfleisch als Ragout zubereitet und das Murmeltieröl oder -fett als Heilmittel genutzt. Trotz vieler Verluste durch die Jagd und durch natürliche Feinde wie Steinadler, Fuchs oder Luchs gedeihen die Murmeltiere in den Alpen prächtig und bereiten vielen Wanderlustigen in den Bergen immer wieder Freude.


Sendedaten:
Donnerstag, 22. Mai 2014, 20:05 Uhr -> SRF 1, CH Version
Mittwoch, 23. Juli 2014, 20:15 Uhr -> 3sat, DE Version

Eigene kurze Notizen zum Film (etwas unsortiert):

Murmeltiere: Zwerge mit Pfiff
Netz Natur Film, 50 min, 2014 SRF und 3sat

1. Kolonie auf Alp (Säntis, Appenzell), Landschaft: Kuhweide (Braunvieh), naturnahe Alpweiden, sind wichtig für die Murmeltiere, weil artenreich und durch zunehmende Düngung nimmt diese ab und für die Murmeltiere wichtige Pflanzen verschwinden.
30 g Geburtsgewicht

2. Kolonie auf Monte Rosa (Wallis) im Hochgebirge, sind dunkler als die Tiere aus den tieferen Gebieten, Gebiet steinig, Schnee...

3. Touristenort Saas Fee (Wallis): Oberhalb des Ferienorts kann man zahme Murmeltiere füttern (auf dem Spielboden, ca. 2500 m Höhe), diese sind an die Menschen gewöhnt, lassen sich füttern, sind aufgrund des Futters der Touristen von struppigem Fell und teils kahle Stellen. (der Spielboden ist unter anderem über einen Wanderweg von Saas-Fee oder der Längfluh aus erreichbar)

4. Murmeltiere und der Mensch: im Kanton Graubünden ist die Jagd am stärksten verwurzelt. Auch Murmeltiere werden gejagt wegen ihres Fleisches und weil man ihr Fett als Heilmittel nutzt (Murmeltiersalbe).

Murmeltiere fressen sich auf den Winter Speck an, sie fressen auch gezielt Kräuter, z.B. im Film Augentrost. Das Männchen schliesst auf den Winter zu alle Seiteneingänge. Später sollen die Jungtiere diese Arbeit am Bau übernehmen. Die Murmeltiere schliessen zum Schluss alle Löcher und verschwinden im Bau. Das schützt vor Wasser und der Schnee bietet zusätzlichen Schutz und isoliert.
Winterschlaf Körpertemperatur auf 3 °C...
In der Gruppe gibt es mehr Männchen als Weibchen, sie wärmen die Gruppe und sorgten für das Überleben der Jungtiere und der Gruppe. Für den Winterschlaf brauchen sie spezielle Pflanzen mit Vitamin F, z.B. verschiedene Kleearten, Mutterwurz oder Alpenliebstöckel, die Kräuter sind gar nicht so häufig, die Murmeltiere sind Nahrungsspezialisten.
Inzucht ist stark ausgeprägt bei den Murmeltiere, dadurch werden Anpassungen an einen Lebensraum in der Gruppe vererbt.
Nach dem Winterschlaf hat es noch überall Schnee, ausser ein paar Felseninseln. Die Nebengänge werden nun wieder in Betrieb genommen. Anfänglich sind die Tiere miteinander noch friedlich, später, wenn der Schnee schmilzt, gibt es Rangeleien und Kämpfe. Das starke Weibchen sorgt mit ihrer Dominanz dafür, dass nur ihre Embryonen sich ausbilden und diejenige der anderen Weibchen wieder absterben. So überlebt nur der Nachwuchs des stärksten Weibchens.

Landwirtschaft und Beweidung sind existenziell für die Artenvielfalt auf den Weiden. Die Murmeltiere sind auch in den Alpen ein wichtiger Bestandteil in der Nahrungskette der Raubtiere.

Eine Murmeltierfamilie hat in der Regel nicht jedes Jahr Nachwuchs. Bei einem Wechsel des Muttertiers kann es zu Nachwuchs in zwei Folgejahren kommen.

15 Jahre alt wurde die alte Murmeltierdame mit dem kahlen Schwanz. Am Schluss wurde sie von einem vierjährigen Weibchen vertrieben an den Rand der Kolonie in einen Einzelbau und im Winter fiel sie letztlich dem Fuchs zum Opfer.

Feinde: Füchse, Adler, Wölfe, Bären.

Murmeltiere: Vorfahren aus Nordamerika. Landbrücke (Beringstrasse) zwischen Asien und Nordamerika/Alaska: Austausch von Tierarten, bis vor 10000 Jahre (letzte Eiszeit), ist für die Artbildung keine lange Zeit, Grizzlybär und Braunbär sind immer noch die selbe Art.

Mongolisches Murmeltier, ist heute selten. Nationalpark mit Przewalski-Pferde/Takipferde und den Murmeltieren. Murmeltiere sind wichtige Nahrung für viele Raubtiere. Steppenlandschaft.
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BeitragVerfasst am: 09.08.2014 21:34    Titel: Re: Film: Murmeltiere: Zwerge mit Pfiff Antworten mit Zitat

Heute war ich in Saas-Fee, Spielboden. Ich hielt mich grob an folgende Wanderung:
http://zufussunterwegs.blogspot.ch/2014/07/erste-hohenwanderung-des-jahres.html

Der Aufstieg war leider nicht so klar signalisiert, die Wanderwege leicht verdreht und daher nicht ganz eindeutig und die weitere Signalisierung bis ich dann mal aus dem Tal raus war, recht spärlich und mühsam. Einmal auf dem Bergwanderweg angekommen, war es dann einfach sich zu orientieren, doch die Höhenmeter merkte man umso mehr, es galt ca. 600 Höhenmeter zurückzulegen.

Entgegen meinen Erwartunen hatte es recht wenig Leute. Sicher hatte wahrscheinlich das Wetter seinen Einfluss, denn es machte die ganze Zeit den Eindruck, als ob es bald regnen würde. Und ich war eher spät unterwegs und etwa um 16 Uhr dort und die Seilbahn fährt nicht so lange in den Abend hinein. Ich gönnte mir eine kurze Erfrischung im Restaurant, auch das war recht leer, aber es war gemütlich. Danach folgte eine ausführliche Fotosession bei den Murmeltieren. Ich filmte auch ein bisschen und beobachtete ihr Verhalten. Etwa fast eine Stunde lang. Am Schluss war ich praktisch alleine, auch später dann auf dem Abstieg. Weiter unten hatte es dann wieder Familien mit Kindern.
Zum Abschluss machte ich wie in der Wanderbeschreibung im Link oben den Weg entlang der Suone... Auf diese stiess ich beim Suchen des Wegs auf dem Hinweg, dabei kam ich dann an einem Kneipp-Freibad vorbei und etwas später wieder im Wald (Nadelwald) an einem Hochseilklettergarten und einer Sommer-Rodelbahn.

Fazit: Ich war positiv überrascht, denn ich hätte mehr Leute erwartet und weniger Einblicke in das Leben und das Verhalten der Murmeltiere. Auch wenn sie wirklich zahm waren, fast schon ein bisschen wie Haustiere und man recht nahe an sie heran kam, zeigten sie dennoch gute Stücke von ihrem Verhalten, gerade auch im Spiel und wenn man Tiere etwas aus Distanz beobachtete. Etwas erstaunt war ich, als ich fast im Tal (etwa auf 1900 m schätzungsweise) noch ein vereinzeltes Murmeltier sah, das sich nicht sonderlich stören liess (ich verhielt mich allerdings auch recht ruhig und versuchte ruckhafte und schnelle Bewegungen zu vermeiden). Es ist zwar reine Spekulation, aber ich vermute, es könnte ein altes Tier sein, das aus der Gruppe verjagt wurde und hier nun Platz fand.
Was mich ebenfalls überraschte, dass es so ein grosses, interessantes Angebot nebenbei noch gibt wie z.b. das Kneipp-Bad. Ich will zwar vorerst lieber andere Wanderungen in anderen Gebieten im Wallis machen, aber gut möglich, dass ich dahin nochmals zurückkommen will. Nur schon wegen den Murmeltieren lohnt es sich.
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BeitragVerfasst am: 12.08.2014 01:49    Titel: Re: Film: Murmeltiere: Zwerge mit Pfiff Antworten mit Zitat

Habe ich Murmeltiere versprochen? Hier wären sie:

Ein Jungtier...


...und nochmals, man beachte die Artenvielfalt und vielfältig blühenden Blumen.


Rauferei


Ein erwachsenes Tier...



Vermutlich die Mutter der Tiere, auffällig die Löcher im Fell (eventuell von Parasiten oder Streitereien)


Auch Vögel hatte es jede Menge, ich glaube das hier sind Amseln


Etwas weiter unten im Tal (ich vermute etwa 1900 m Höhe) sah ich dieses einzelne Tier vor seinem Bau sitzen und nach einer Weile beobachten entfernte es sich vom Bau und fing an zu grasen. Obwohl einige Hundert Höhenmeter und noch mehrer Meter Luftdistanz von der oberen Kolonie entfernt, schien auch dieses Tier an Menschen gewöhnt und sich nicht allzu sehr stören zu lassen... Ich vermute, dass es ein altes, aus der Gruppe vertriebenes Tier sein könnte, das hier nun lebt.


Und hier noch ein Blick wie es aussah mit den Touristen:

Also überlaufen war es nicht, ein bisschen Leute hatte es, aber es hielt sich arg in Grenzen...

...es wurden auch Tiere gefüttert mit Karotte hier auf dem Bild:


Später hatte ich die Murmeltiere für mich alleine. Die Wegnetze im Bild rechts unten und die zugehörige kleine Talsenke beherbergten die Murmeltiere, welche bis hoch zur Wiese im Vordergrund kamen. Weiter unten sieht man die Luftseilbahn, Nadelwälder und ein Gletschersee und die Ortschaft im Tal ist Saas-Fee...


Hier noch ein Blick den Hang hoch, der grosse Steinbrocken markierte für mich irgendwie der Einstieg ins Murmeltierland. Hier hielten die Tiere Ausschau und sonnten sich teils auch. Viel weiter als bis zu diesem Stein sah ich sie in der kurzen Beobachtungszeit nicht den Berg hinunterkommen...


Szenenwechsel: Unten im Tal wieder angekommen fand ich dann noch diesen schönen Wanderweg entlang einer Suone (künstlich angelegter Bewässerungskanal, welche für den Kanton Wallis sehr typisch sind und dort eine weite Verbreitung gefunden haben).


Noch ein paar weitere Fotos habe ich hier in der Wiki... nicht ganz logisch habe ich sie unter Murmeltiere mal temporär abgelegt:
http://www.degupedia.de/wiki/index.php/Murmeltiere
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