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Meerschweinchenernährung - Empfehlungen und Mythen?
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suntrek
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 09.03.2013
Beiträge: 242
Wohnort: Bielefeld

BeitragVerfasst am: 08.11.2013 20:55    Titel: Re: Meerschweinchenernährung - Empfehlungen und Mythen? Antworten mit Zitat

Ich selber wollte Grünhopper auch erst nicht zu füttern. Nur wenn ich so Wildpflanzen getrocknet kaufe ist es mir zu teuer. Ich biete es ad libitum an bei Nins und Merris. Dieses Jahr konnte ich nicht genug für alle trocknen so suchte ich fand nur nix was mich perfekt angesprochen hat.
Wollte mich auch nun durch verschiedenste durch testen, hatte eien Probe vom adult dabei auch. Aber auch nicht Grünhopper sondern suche weiter. Es gibt von pferdegerecht eins nur dieses ist ziemlich klein ist also die einzelnen Bestandteile. Und das wird hier wiederum eher nicht angerührt.
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Mit freundlichen Grüßen Jasmin und ihr tierischer Anhang.
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Miyavi
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Anmeldungsdatum: 14.04.2013
Beiträge: 139
Wohnort: Nähe Oldenburg (NDS)

BeitragVerfasst am: 08.11.2013 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Dann kaufe ich mir wohl doch besser eine 2. Tonne und mische wieder selber Smile

Diesmal aber dann mit Mischungen, da es sich sonst bei nur noch 4 Meerschweinchen einfach nicht mehr lohnt wie damals bei 8 oder 10.

http://www.hansemanns-team.de/xtc/product_info.php?products_id=1126

http://www.hansemanns-team.de/xtc/product_info.php?products_id=1115

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lg Denise

& die Gurkenfresser Miyavi+Jasura, die Wackelnasen Angie+Snow und Hamsterchen Diamond
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suntrek
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 09.03.2013
Beiträge: 242
Wohnort: Bielefeld

BeitragVerfasst am: 10.11.2013 00:01    Titel: Re: Meerschweinchenernährung - Empfehlungen und Mythen? Antworten mit Zitat

Bei Hansemannsteam mit den Mischungen also Blütenzauber oder so und so war ich auch scho am überlgegen. Nur hier kriegen 5 Merris und 5 Nins (ein helle Großsilber und ein riesenmix) und die futtern viel.
Meine idee ist nun Grünhopper mit einen geringen Teil solcher Mischungen zu mischen. Eine Tonne muss ich sowieso noch besorgen.
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Mit freundlichen Grüßen Jasmin und ihr tierischer Anhang.
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Sasse
Süchtig


Anmeldungsdatum: 02.11.2013
Beiträge: 70

BeitragVerfasst am: 19.03.2014 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab hier gar nicht mehr weitergelesen :O

Ich hab damals einfach ne Viedeokamera reingehängt und beim Abspielen dann gespult. Da war dann mal ne Stunde lang absolut nix zu sehen, dann war was interessantes. da nicht so schnell gespult und so.
Ich hätte ja gern mal so eine Überwachungskamera. Auch im Garten dann. Mal sehen, was die Tierchen so treiben Very Happy
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 23.03.2014 20:05    Titel: Re: Meerschweinchenernährung - Empfehlungen und Mythen? Antworten mit Zitat

Was hast du gefilmt, deine Meerschweinchen? Und aus welchem Grund oder mit welcher Absicht?

Über eine Videokamera (so eine Webcam) hatten wir auch schon nachgedacht, als unsere Schweinchen noch draussen im Aussengehege wohnten. Damals waren die aber noch recht teuer, die direkt einen Internetanschluss (LAN/WLAN) hatten. Mittlerweile sind die Preise aber recht runtergekommen...
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Lilith-Louhi
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 15.01.2014
Beiträge: 225

BeitragVerfasst am: 25.03.2014 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Dann werd ich hier auch noch was beisteuern.

Zitat:
1. Welches sind die gängigen Irrmeinungen, welche immer noch verbreitet werden?


Recht aktuell wurde im meerschweinforum wieder über das totbringende Gras diskutiert welches man unter gar keinen Umständen leichtfertig als die natürlichste Meerschweinchennahrung nennen sollte. Laughing

Unter Tierärzten herscht eine Kalziumhysterie bzw. die Meinung das sowohl Kaninchen als auch Meerschweinchen nicht mehr als Heu und Wasser benötigen. Die Heu-Wasser-Diät kommt gern zum Einsatz wenn ohnehin schon ein verwahrlostes, adipöses Tier mit kaputten Darm vorgestellt wird.
Den größten Scherz der Kalziumhysterie empfand ich die Aussage meiner Ausbilderin. "Bei Blasensteinen sollte man dem Tier möglichst viel Heu füttern weil es dann mehr trinkt und amit die Blase gespült wird". Da muss man lachen um nict in tränen auszubrechen. Studierte Menschen, geben sowas von sich Mad . Und die sind für die Tiergesundheit verantwortlich...
Ansonsten wird man auf Fortbildungen zu Harnwegserkrankungen gern aufgeklärt das man alles mineralstoffreiche weglassen muss. Wässige Gemüse, Heu und Uroplex von Bunny (ein Pelletfutter!) versprechen Heilung.

Zitat:
2. Welche Themen führen immer wieder zu Kontroversen unter Meerschweinchenhalter? Pellets? Frischfutter? Gemüse? Getreide?


Die faszinierensten Diskussionen zu diesem Thema führe ich im Züchterforum. Leider geschlossener Bereich daher kann ich nur sinngemäß wiedergeben.

- Jeder weis das Pellets eigentlich nicht optimal sind aber ohne können sich viele die Haltung des Zuchtbestandes nicht leisten und so werden sie schön geredet.
- Wiese gibt es bei vielen schon aber eher als rationiertes Beifutter
- Beim Gemüse gibt es sogar Leute die selbiges mit aufgekochtem Wasser aus dem Wasserkocher überbrühen (aus Angst vor den bösen Konzillen oder wie die heißen Wink), das war mit der amüsanteste Beitrag zum Thema den ich in letzter zeit gelesen habe.
- Getreide "fütter ich schon immer, hat noch nie geschadet und ohne wachsen die zu langsam"

Zitat:

3. Welche Themen beschäftigen euch aktuell?


Aktuell beschäftigen mich Vitaminzusätze....ist Vitamin A im Pellet sinnvoll. Wie lange enthalten die Pellets überhaupt Vitamin C....sind 3000mg Vit C wirklich nötig?
Ist die ganze Vitaminisierung nicht eh nur Opium fürs Volk?
Die Diskussion dazu im Züchterforum war wiedermal fruchtlos....die Firmen werden sich schon was dabei denken...usw.

Zitat:
4. Welche wichtigen Erfahrungen in der Ernährung von Meerschweinchen habt ihr gewonnen oder was findet ihr hierbei besonders wichtig?


Meine wichtigste Erkenntnis:
Die Fütterung wie sie die Tiermedizin, viele Foren und viele Züchter propagieren macht krank!
Ich hatte in den Jahren immer wieder mit Erkrankungen zu kämpfen die rückblickend betrachtet auf suboptimale Fütterung zurückzuführen sind. Mein Kaninchenkastrat hat mir die Augen geöffnet, völlig hinüber wäre er wohl vorm vollen Napf (Heu, Pellets, Wurzelgemüse) verhungert oder am Durchfall vertrocknet. Ad lib Wiese und es geht im nach 3 Jahren ständiger Krankheit wieder blendend.
Außerdem ist es so schön anzusehen wie die Meerschweinchen wirklich selektieren. Das habe ich ihnen in meinem Giftpflanzenwahn von damals nicht zugetraut.
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suntrek
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 09.03.2013
Beiträge: 242
Wohnort: Bielefeld

BeitragVerfasst am: 27.03.2014 13:03    Titel: Re: Meerschweinchenernährung - Empfehlungen und Mythen? Antworten mit Zitat

Bin gespannt, ob bei deiner Aussage mit dem Gemüsewählerisch was kommt dort, schaue gleich mal. Ich kann das nur so unterstreichen.
Gerbsäure wurde da auch gerade erst als absolut böse dargestellt: wenn überhaupt nur selten und wenig. Ging um Walnusszweige+Blätter-
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Sasse
Süchtig


Anmeldungsdatum: 02.11.2013
Beiträge: 70

BeitragVerfasst am: 01.04.2014 21:17    Titel: Re: Meerschweinchenernährung - Empfehlungen und Mythen? Antworten mit Zitat

Ich hab meine Meerschweinchen gefilmt.
Zum einen wollte ich wissen, ob sich meine alten Tiere (die mittlerweile gestorben sind) genug bewegen. Außerdem war ich interessiert daran, wann wer was frisst, wann sie wohin gehen. Am liebsten würde ich ja ne webcam haben für Kaltstall, Gehege, Hütte und Weide Wink
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Lilith-Louhi
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 15.01.2014
Beiträge: 225

BeitragVerfasst am: 02.04.2014 14:30    Titel: Re: Meerschweinchenernährung - Empfehlungen und Mythen? Antworten mit Zitat

Das ist ja ne interessante Idee mit der Cam. Ich hab tatsächlich eine, benutze sie aber nur wenn ein Wurf ansteht, so kann ich auch mal von Arbeit reinschauen ob alles ok ist. Einfach aus Angst vor Geburtsschwierigkeiten. Aber sie mal laufen zu lassen um mir den Tagesablauf und das Fressverhalten anzuschauen...auf die Idee bin ich noch nicht gekommen.
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Sasse
Süchtig


Anmeldungsdatum: 02.11.2013
Beiträge: 70

BeitragVerfasst am: 03.04.2014 22:53    Titel: Re: Meerschweinchenernährung - Empfehlungen und Mythen? Antworten mit Zitat

Oh ich bin neidisch, dass du ne cam hast!
Ich fänd es total interessant mal über mehrere Tage den Tagesablauf immer wieder beobachten zu können
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Lilith-Louhi
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 15.01.2014
Beiträge: 225

BeitragVerfasst am: 04.04.2014 12:52    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte mir eine angeschafft weil vor drei Jahren in unserem alten Garten nachts immer was rumgekreischt hat und irgendwann kam meine Katze mit schweren Verletzungen aus so einem Konflikt (ihr musste ein Teil der Vorderpfote amputiert werden). Da glaubte ich einfach nicht mehr an Marder und Co.

Die Cam hat ne Nachtsichtfunktion und zeigte uns dann sehr schnell das wir ein Waschbärproblem haben. Davon hatten wir bei tag nichts mitbekommen.

Dank Umzug ist das Problem erledigt und die Cam ist nun Geburtsüberwachung aber ich werd sie wohl mal scharf machen und einige Tage filmen, was mich derzeit nämlich brennend interessiert st ob mein alter Kastrat mit den 4 Mädels noch gut klar kommt. Er macht in letzter Zeit einen müden Eindruck. Gesundheitlich war aber nichts zu finden, mal sehen Wink
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Püppi
Fellnase


Anmeldungsdatum: 19.06.2014
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 21.06.2014 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

Mein Eindruck ist, dass die Liebhaber in Meerschweinchen Foren mit Zähnen und Klauen die Meinung verteidigen, dass Heu und Gemüse alles enthielten, was ein Meerschweinchen braucht.
Trockenfutter, vor allem getreidehaltiges, wird verteufelt.
In Meerschweinchenforen wird weniger Wert auf Wiese gelegt als in Kaninchenforen. (Wobei auch die Art der Wiesenfütterung, die in Kaninchenforen propagiert wird, kaum geeignet ist, die Tiere gesund zu halten)

Die Züchter fahren da schon besser, wenn sie zu Heu und Gemüse noch vitaminisierte Pellets und/oder Strukturfutter füttern. Die sind wenigstens nicht so verblendet, die Tiere darben und leiden zu lassen, sondern ernähren sie logischerweise so, dass sie gut aussehen (zumindest, bis sie alt genug sind, um auf einer Ausstellung präsentiert zu werden)und sich erfolgreich vermehren.

So einige geben für die Ernährung eines Meerschweinchepaares (Biogemüse und Obst in möglichst vielen exotischen Sorten, und Heu in überteuerten kleinen Packungen)) Summen aus, für die man auch ein Pony ernähren könnte, und dann nochmal so viel an TA-Kosten.

Meiner Erfahrung nach sind Meerschweinchen an sich sehr robust, vertragen und verwerten vieles, z.B. auch größere Mengen an Fruchtgemüsen, Getreide ist auch kein Problem. Von Natur aus stehen sie (im Gegensatz zu Kaninchen) nicht auf süß, essen also lieber Gemüse als Obst.
Wer ihnen allerdings unbedingt Zitrusfrüchte und ähnlichen Quatsch unterjubelt, sie zwingt ohne Sonnenlicht oder Vitamin D-Zusatz zu leben, oder glaubt, sie nur mit Rohfaser (Heu) und Wasser (Supermarktgemüse mit Schwerpunkt Gurke und Salat) am Leben halten zu können, muss sich nicht wundern, wenn sie ständig krank sind, Verdauungsbeschwerden haben und früh sterben.
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 22.06.2014 12:25    Titel: Re: Meerschweinchenernährung - Empfehlungen und Mythen? Antworten mit Zitat

Gut, ich halte bei Meerschweinen auch nicht gerade viel von Trockenfutter, sei es nun getreidehaltig oder getreidefrei. Im Winter bei Aussenhaltung da sehe ich jedoch keinen Grund, wieso nicht zwischendurch etwas Getreidemischung zu füttern. Es könnten aber auch Kürbiskerne oder sonst etwas energiehaltiges sein, das die Meerschweine gerne mögen. Die Winterfütterung ist allerdings dann wieder ein Thema für sich, da sie so ihre Eigenheiten hat, Knappheit von Grünzeug und auch von dessen Vielfalt und Menge ist ja da eines der wesentlichen Probleme, das zweite Problem sitzt zwischen Stuhl und Tastatur, im Winter ist es kalt und für viele Halter daher nicht sehr angenehm pflücken zu gehen, erst recht nicht, wenn der Ertrag bei gleichem (oder grösserem) Aufwand wie im Sommer recht bescheiden ist. Für viele ist dann die bequemere Option auf Gemüse, Heu und getreidefreies Trofu umzustellen...

Unsere Schweinchen bekamen damals in der Aussenhaltung vor allem im Winter zwischendurch mal Getreidetrofu, sonst eigentlich nie Trofu. Seit sie wieder in Innenhaltung sind (nach Jahren ganzjähriger Aussenhaltung... leider haben wir keinen Garten mehr), gibt es auch kein Trofu mehr. Das einzige was es noch gibt sind getrocknete Kräuter als Ergänzung zum Frifu und Heu, selbst gesammelt und schonend getrocknet.

Zitat:

In Meerschweinchenforen wird weniger Wert auf Wiese gelegt als in Kaninchenforen. (Wobei auch die Art der Wiesenfütterung, die in Kaninchenforen propagiert wird, kaum geeignet ist, die Tiere gesund zu halten)

Das mit der Wiesenfütterung hat, so wie ich das mitbekommen habe, erst vor ein paar Jahren gekehrt. Früher war in den meisten Kaninforen Wiese eher etwas, das man nicht fütterte, vielleicht etwas Gras und Löwenzahn, aber die Hauptnahrung hiess in vielen Foren immer wieder Gemüse und Heu und vielleicht kam dann noch ein getreidefreies Futter (sprich eines wahrscheinlich mit Trockengemüse, Luzerne, irgendwelchen Cobs/Pressdinger, Erbsenflocken oder was auch immer... diese getreidefreien Futter sind auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei).

Zitat:

Von Natur aus stehen sie (im Gegensatz zu Kaninchen) nicht auf süß, essen also lieber Gemüse als Obst.

Ich habe hier jetzt andere Erfahrungen gemacht. Hier wird Obst sehr gerne gefressen, bei Gemüse sind sie eher mäkelig. Sie fressen aber als eine der wenigen Nager offenbar auch recht gerne Kartoffelschale (roh). Die Degus mochten die nie wirklich.
Was mir aber auffiel, dass sie wie auch beim Gemüse nur bis zu einer gewissen Menge fressen. Ich stellte das bei Apfel fest, da wird ab einer gewissen Menge dann das Zeug liegen gelassen, gleiches konnte ich damals bei den Degus beobachten, wobei die frassen Apfel dann vergleichsweise in homöopathischen Dosen und bekamen dann meist die Rüstabfälle des Kerngehäuses mit Samen.

Zitat:

Wer ihnen allerdings unbedingt Zitrusfrüchte und ähnlichen Quatsch unterjubelt, sie zwingt ohne Sonnenlicht oder Vitamin D-Zusatz zu leben, oder glaubt, sie nur mit Rohfaser (Heu) und Wasser (Supermarktgemüse mit Schwerpunkt Gurke und Salat) am Leben halten zu können, muss sich nicht wundern, wenn sie ständig krank sind, Verdauungsbeschwerden haben und früh sterben.

Ich frage mich, ob sie Zitrusfrüchte überhaupt fressen. Ich meinte, wir hatten es mal kurz ausprobiert, wurde aber verschmäht. Ich hatte das jedoch damals nicht dokumentiert, daher bin ich mir da nicht sicher.

Zitat:

Die Züchter fahren da schon besser, wenn sie zu Heu und Gemüse noch vitaminisierte Pellets und/oder Strukturfutter füttern. Die sind wenigstens nicht so verblendet, die Tiere darben und leiden zu lassen, sondern ernähren sie logischerweise so, dass sie gut aussehen (zumindest, bis sie alt genug sind, um auf einer Ausstellung präsentiert zu werden)und sich erfolgreich vermehren.

In Innenhaltung dürfte wohl ein Vitamin D haltiges Strukturfutter als Ergänzung sicher sinnvoll sein, aber in Aussenhaltung sehe ich ehrlich gesagt keinen Grund/Vorteil zumindest wenn sie Grünzeug bekommen und nicht nur Heu und Gemüse. Viel Aufwand ist das auch nicht, zumindest von Frühling bis Herbst. Winterfütterung ist dann wieder ein Thema für sich.
Es fehlt aber bei den Züchtern heute, so mein Eindruck, oft der Wille am Ausprobieren und eigene Erfahrungen zu machen. Die Zucht muss sich von Anfang an lohnen, daher wird möglichst an bisherigen Schemen und Normen festgehalten (und ich behaupte mal, das ist einer der Hauptgründe, wieso sich in Züchterkreisen Pellets so stark verbreiteten). Dabei müsste ein innovatives Unternehmen, was eine gute Zucht ja eigentlich sein müsste, am Anfang erst mal im kleinen Rahmen ausprobieren, was geeignet ist, verschiedene Möglichkeiten evaluieren und basierend auf den gewonnenen Erfahrungen versuchen etwas aufzubauen. Ich bin mir sicher, wer sein Futter selbst anbaut, ist unabhängiger, hat eine bessere Qualitätskontrolle und tut letztlich sich selbst und seinen Tieren was Gutes. Dazu kommen eine grössere Naturverbundenheit und besseres Verständnis von Zusammenhängen und Erfahrungen, die letztlich auch bei der Zucht wieder hilfreich sein können. Denn ein gesunder Futterpflanzengarten ist ähnlich komplex wie die Natur, der Lebensraum der Meerschweinchen und anderer Nager. Da gibt es Pflanzen in gegenseitiger Konkurrenz, da gibt es Pflanzen, die sich gegenseitig begünstigen, da gibt es Krankheiten, mit denen Pflanzen fertig werden müssen und da gibt es Faktoren, welche die Krankheiten begünstigen, die Pflanzen schwächen oder eben die Krankheiten eindämmen oder die Pflanzen stärken können usw. Dann gibt es Nützlinge, die helfen können und da geht halt auch nicht alles hophop sofort, sondern da braucht es Zeit und es braucht ein gutes Auge zum Beobachten, ein Auge und eine Beobachtungsgabe, die letztlich auch wieder in der Zucht hilfreich sein kann, das Gespür zu finden, das Wohlbefinden der Zucht besser zu beurteilen und Probleme frühzeitig zu erkennen und Massnahmen zu ergreifen oder durch Beobachten und Ausprobieren die Situation verbessern und optimieren, um die Probleme rechtzeitig einzudämmen oder gar zu verhindern.

Mit der industriellen Fütterung haben wir begonnen, dieses Zusammenwirken zwischen Pflanzen, Tieren und der unbelebten Natur zu kappen und damit ging auch viel Erfahrung und Wissen verloren, das hilfreich wäre im besseren Verständnis, im Umgang mit Tieren und Pflanzen.

Zitat:

So einige geben für die Ernährung eines Meerschweinchepaares (Biogemüse und Obst in möglichst vielen exotischen Sorten, und Heu in überteuerten kleinen Packungen)) Summen aus, für die man auch ein Pony ernähren könnte, und dann nochmal so viel an TA-Kosten.

Ja das passt dann auch sehr schön hierzu. Man hat a) keine Ahnung von den historischen Begebenheiten, unter denen das Meerschweinchen in der heutigen Form entstanden ist, nämlich ein Resteverwerter der Andenbevölkerung. Wobei da haben dann viele auch wieder falsche Vorstellungen. Gemüsereste, aber auch Pflanzen/Kräuter dürften da sicher die Hauptnahrung sein. Verfüttert wurde wohl das Zeug, was weggeschnitten wurde und vom Menschen nicht selbst verzehrt, beim frischen Gemüse, bei den frischen Pflanzen, also nicht faulige Stellen und dergleichen. Kartoffel und Kürbis gehörte da sicher zur Nahrung dazu, möglicherweise war auch Süsskartoffel dabei, wobei der wuchs ja eher im Tiefland. Vielleicht auch Maisblätter, auch das eher eine Tieflandpflanze, aber die Andendörfer standen mit den Fischer und Tieflandbauern in enger Handelsbeziehung und da wurde einiges getauscht. Auch denkbar wäre sicher Oca (knolliger Sauerklee). Der ist hier recht unbekannt, ich habe aber letzthin einen im botanischen Garten in Zürich gekauft... ist also durchaus auch hierzulande erhältlich. Dann wäre da Quinoa/Gänsefuss, dessen Blätter wahrscheinlich als eine Art Spinat genutzt werden dürfen und die Körner bekannterweise ein Pseudogetreide hergeben. Da wurden vermutlich auch Pflanzen davon den Meerschweinen verfüttert. Wenn man bedenkt, dass Gänsefuss (Quinoa) und Sauerklee hierzulande in den Gärten als Unkraut wachsen, dann darf man gewiss Unkraut als einen Teil der Nahrung der Meerschweine zählen. Wenn man dann bedenkt, dass rohe Kartoffel, bzw. deren Schalen noch heute von der Andenbevölkerung den Meerschweinen verfüttert wird und dass vermutlich auch Kürbisreste (Kerne, Schale) früher wie auch heute noch in den Andenregionen den Meerschweinen verfüttert wird und verschiedene ähnliche (hierzulande wahrscheinlich unbekannte) Gemüse ebenso, dann wäre es ja nichts als naheliegend, die Meerschweine auch bei uns als Verwerter der noch guten Rüstabfälle zu nutzen. Damit wird Geld gespart und trägt zu einer gesunden Ernährung von Mensch und Tier bei. Die Kosten sind so relativ gering, denn ein guter Teil an Gemüse wird nicht extra für die Tiere angeschafft, sondern sie bekommen Laub, Schale und Co. was grad anfällt. Auch bei den Kräutern ist die Suche nicht schwer, Unkräuter wachsen meist fast überall, ein bisschen Kenntnis der wichtigsten Futterunkräuter erleichtert dann die Suche nach Grünzeug erheblich und lässt die nutzbare Auswahl an Pflanzen stark steigern. In Kombination mit Wiese und Gräser bekommt man so eine gute Auswahl an krautigen Pflanzen. Werden dann noch Bäume und Sträucher geschnaitelt, dann lassen sich so noch weitere wertvolle Futterquellen erschliessen und das alles für praktisch kein Geld und moderaten Aufwand.

Was die Tierarztkosten angeht, kommen wir wieder zurück zum Punkt des Erkennens von Zusammenhängen. Früher stand mehr das Verständnis im Vordergrund und auch die Sparsamkeit zwang ungesunde Wege zu vermeiden. Die Vorsorge gegen Krankheiten war wichtig, da Krankheit in der Regel Ausfall bedeutete und die Güter waren eher knapp. Heute sehen wir die Auswüchse von Industrialisierung mit der ganzen Entkopplung von der Natur und dem Überfluss, den sie produziert. Sie schafft aber oft auch mehr Quantität statt Qualität und das schlägt sich auch in der Tierhaltung nieder. Böse ausgedrückt, viele Tierhalter kennen nichts anderes als Verschwendung, erst mal beim Einkauf und dann beim Tierarzt. Die Meerschweine bekommen Quantität beim Futter, das Zeug muss billig sein, man kauft viel und leistet sich das und dann wenn es Probleme gibt, gehts zum Tierarzt -> bitte reparieren. Solange aber nicht die Wurzeln des Problems erkannt werden wollen, wird ums Problem herum repariert und repariert. Und das kostet Zeit und Geld, aber das ist halt nun mal so und man scheut keinen Aufwand und die Tiere kämpfen tapfer und kämpfen und kämpfen bis zuletzt, sie sind willensstark, aber letztlich schaffen sie es dann doch nicht. Das Ganze wird dann gerne in die Foren gestellt und dokumentiert in Fotos, die ganzen Leidesgeschichten und jeder kann daran teilhaben. Nur, mit der Zeit waschen sich die Geschichten aus, man kennt den Lauf der Dinge und die Phrasen klingen hohl von all den kleinen zähen Kämpfernaturen. Aber das Ganze gehört bei gewissen Foren zur festen Forenkultur.
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Anmeldungsdatum: 15.01.2014
Beiträge: 225

BeitragVerfasst am: 22.06.2014 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Es fehlt aber bei den Züchtern heute, so mein Eindruck, oft der Wille am Ausprobieren und eigene Erfahrungen zu machen. Die Zucht muss sich von Anfang an lohnen, daher wird möglichst an bisherigen Schemen und Normen festgehalten (und ich behaupte mal, das ist einer der Hauptgründe, wieso sich in Züchterkreisen Pellets so stark verbreiteten). Dabei müsste ein innovatives Unternehmen, was eine gute Zucht ja eigentlich sein müsste, am Anfang erst mal im kleinen Rahmen ausprobieren, was geeignet ist, verschiedene Möglichkeiten evaluieren und basierend auf den gewonnenen Erfahrungen versuchen etwas aufzubauen. Ich bin mir sicher, wer sein Futter selbst anbaut, ist unabhängiger, hat eine bessere Qualitätskontrolle und tut letztlich sich selbst und seinen Tieren was Gutes.


Du sprichst mir aus der Seele David!

Es ist aber auch eine wahnsinns Ideologie die hinter der Fütterung der Züchter steht. Und wehe man hinterfragt oder kritisiert....oder wehe man geht seinen eigenen Weg.
Ich behaupte zur Zucht braucht es keine Pellets, kein Müsli, kein Industriefutter, keine Vitaminzusätze.

Aber wenn man ohne diese günstigen Hilfsmittel auskommen möchte dann muss man sich informieren, probieren und viel Zeit investieren. Ich bin auch noch in meiner Findungsphase, vor allem was den Futtergarten angeht. Ich würde gern so wenig wie möglich zukaufen und experimentiere mit Frostfesten Kohlarten und der Lagerung von Rüben/Karotten.
Was ich zukaufe ist auch Bio, hier vom Landhandel und auch teuer. Aber ich sage mal so, wenn ich während der ganzen Vegetationsphase kein Geld für die Fütterung meiner Tiere ausgebe (außer Spritgeld und die arbeitsfreien Tage zur Heuernte) dann ist es vollkommen ok und in meinen Augen auch richtig das ich dann wenn das Futter knapper ist nicht das billigste nehme. Das hat auch gesundheitliche Gründe, ich habe im Jahr 2010 viel Eisbergsalat und Paprika aus dem Supermarkt gefuttert....Folge waren drei Sauen unterschiedlichen Alters mit Leberschaden.

An der TiHo Hannover/Uni Göttingen gab es Untersuchungen an verstorbenen Tieren nach der Fütterung spanischer Paprika...bei allen wurde im Mageninhalt das Pflanzenschutzmittel Oxamyl in hohen Dosen nachgewiesen.
Der Kauf im teuren Landhandel oder bei örtlichen Biobauern macht also durchaus Sinn, ist gesünder für die Tiere und gut für die lokalen Unternehmen.
Ich kaufe auch nur Saisongemüse.

Bin ich also ein schlechter Züchter weil ich meine Tiere wirklich artgemäß füttern möchte? Weil ich nicht auf synthetische Zusätze vertraue?
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 22.06.2014 21:41    Titel: Re: Meerschweinchenernährung - Empfehlungen und Mythen? Antworten mit Zitat

Vorallem wozu spanische Paprika? WTF?
Ich würde keine Paprika füttern, wobei es gibt hier jeweils die Storzen, da die als Abfall anfallen und bei den Schweinchen beliebt sind. Mit Salate, Karotten, Apfel und etwas Kohl sind Meerschweine doch happy, wenn sie dann noch frisches Grün bekommen, je nach Jahreszeit, was man gerade findet.
Auch für die Degus gab es nie Paprika, da stimmte für mich einfach das Preis-Leistungsverhältnis nicht. Die Tiere sind soviel glücklicher mit etwas Gras, Kräuter, Wiese und Co. Paprika ist im besten Falle etwas farbiges Wasser, oder schlimmer es wird dann ignoriert. Andererseits könnte ich mir gut vorstellen, dass auch die Degus Gefallen an den Storzen gefunden hätten.

Zitat:

Aber wenn man ohne diese günstigen Hilfsmittel auskommen möchte dann muss man sich informieren, probieren und viel Zeit investieren. Ich bin auch noch in meiner Findungsphase, vor allem was den Futtergarten angeht. Ich würde gern so wenig wie möglich zukaufen und experimentiere mit Frostfesten Kohlarten und der Lagerung von Rüben/Karotten.

Ja, das ist eines der grossen Probleme, heute hat ja kaum jemand Zeit. Dass eine Zucht vielleicht 5-10 Jahre braucht, bis man sie seriös aufgebaut hat, das dauert vielen zu lange. Ein Crashkurs soll es lieber sein, der in wenigen Tagen alles wichtige vermittelt, fertige Konzepte und Rezepte versteht sich, die man dann während der Zucht nicht mehr hinterfragt und wenn man es doch tut, der Preis dafür wird hoch genug sein, dass schon erst Cholera und Pest hereinbrechen müssen, bevor ein bequemer Züchter diesen Weg einschlägt, sprich in der Regel heisst das, wenn grosse Teile des Zuchtbestands wegsterben oder andere einschneidende Ereignisse. Allerdings ein Blick in die Szene der Chinchillazüchter zeigt, man wählt dann oft auch hier pragmatische Wege. Wenn Pelletsorte A Probleme macht und dann Pelletsorte B, auf die man umgestiegen ist, dann geht man vielleicht wieder zurück zu A oder sucht nach einer neuen Sorte C, in der Hoffnung man habe nun mehr Glück.
Und wenn dann doch irgendwann Grünfutter in Erwägung gezogen würde, dann auch nur, wenn man ein Rezept liefern könnte à la ein Beet mit Topinambur, eines mit Löwenzahn, eines mit Gras. Jeden Tag so und so viel schneiden, Portion an soundsoviel Gramm pro Tier abwiegen und füttern. Im Winter, wenn das Grünzeug nicht vorhanden, dann Kaufe die Gemüse x, y und z und verfahre nach Plan sowieso. Nun das ist offensichtlich komplizierter wie Pellets füttern, aber es würde wohl zumindest für kleinere Zuchten machbar sein. Aber auch so eine Fütterung ist anfällig und man macht sich abhängig von aussen, von den Ideengeber. Was passiert bei Problemen? Man hat die Fütterung nicht selbst ausgetüftelt, keine Erfahrungen mit Abweichungen und Varianten gesammelt, man weiss daher auch nicht, wie man variieren kann, wie man auf Probleme reagieren kann, nicht mal ansatzweise, denn ausprobieren ist nicht erwünscht, denn es könnte am Erfolgsrezept kratzen und es könnte Probleme geben. Wer aber wirklich ausprobiert, der hat auch den Mut bei Problemen mit entsprechendem Handlungsspielraum zu reagieren und versuchen die Sache so in den Griff zu bekommen.
Alte Chinchillazüchtern probierten übrigens neue Ernährungsformen und Experimente jeweils zuerst an älteren Männchen aus, die für die Zucht nicht mehr (so) wichtig waren. Bei Pellets, deren Hersteller die Rohware ihrer Produkte vielleicht von wechselnden Produzenten haben (einkaufen zum günstigsten Tagespreis oder so), aber auch Einkauf über die Grossverteiler/Supermärkte (auch da Einkauf der Händler an Börsen jeweils nach den günstigsten Tagespreisen), der hat letztlich keine Kontrolle über die Qualität und Kontinuität wenn es Probleme gibt. Wer lokal einkauft bei regionalen Produzenten, der weiss einerseits, wo seine Ware herkommt und weiss zweitens auch, an wen er sich wenden kann, wenn es Probleme gibt. Ein lokaler Hersteller kann es sich auch weniger gut erlauben schlechte Ware zu produzieren, da er auf langfristig gute Handelsbeziehungen angewiesen ist. Ein globaler Hersteller dagegen kann sich deutlich mehr Pfusch erlauben, solange er mit dem Preis überzeugen kann, macht er einiges wett und da die Abnehmer bei unterschiedlichen Herstellern einkaufen, gibt es da genug Fluktuation, welche allfällige Boykotte einiger Abnehmer kompensieren können. Und bis so richtige Skandale auffliegen dauert es oft auch lange genug, dass sich das unter Umständen schon richtig lohnt. Am Schluss wird umstrukturiert, verkauft an die Konkurrenz oder über ein paar Briefkastenfirmen und Holdings das Konzernsgeflecht neu verschleiert und schon ist der Produzent wieder rein gewaschen. Ein lokaler Hersteller dagegen, der kann einpacken, denn die Bevölkerung vergisst so schnell nicht was gleich um die Ecke passiert. Aber sie vergisst schnell, was irgendwo da draussen geschieht, weit weg von dem Geschehen, das für sie unmittelbar ist.

Zitat:

Ich würde gern so wenig wie möglich zukaufen und experimentiere mit Frostfesten Kohlarten und der Lagerung von Rüben/Karotten.

Awww... das bringt mich auf neue Ideen. Die ganze Gemüselagerung früher und der Anbau und die Ernte von Wintergemüse da steckt viel Wissen dahinter, das heute nur noch wenige Leute wissen. Aber einiges davon ist in Büchern und eventuell auch im Internet aufgeschrieben worden. Es gibt da ja zwei Strategien, die eine ist, dass man das Gemüse reinholt und einen guten, kühlen Keller hat, der auch eine gewisse Luftfeuchtigkeit haben sollte (Erdkeller von Vorteil) und da lagert man die Wurzeln, Knollen und Co. Auch wie man sie genau lagert, z.B. in Sand oder was auch immer, da gibt es einiges Interessantes. Die zweite Strategie ist, man lässt das Gemüse draussen und schützt es gegen Frost, z.B. Salat mit Tuch abdecken. Auch Schnee schützt unter Umständen, oder man nimmt Reisigzweige oder anderes Pflanzenmaterial als Deckschicht... es kommt da halt auf die Pflanze an. Und wenn man dann was braucht, geht man es im Winter holen. Auch ein Kompostbeet kann gut sein, da es Wärme auch im Winter abgibt (lässt sich unter anderem auch mit einem Frühbeet kombinieren).

Apropos einen sehr beeindruckenden Film finde ich "A farm for the future" von BBC über den Wandel in der britischen (und globalen) Landwirtschaft:
https://www.youtube.com/watch?v=qVBYgg013KM
Er ist englisch, aber man versteht es eigentlich relativ gut, nur schon die Bilder finde ich sehr beeindruckend und angenehm auch der britische Akkzent Smile.

Zitat:

Bin ich also ein schlechter Züchter weil ich meine Tiere wirklich artgemäß füttern möchte? Weil ich nicht auf synthetische Zusätze vertraue?

Ausser Vitamin D sehe ich bei keinem Zusatz jetzt einen Nutzen und auch Vitamin D erübrigt sich eigentlich bei Aussenhaltung. Insofern würde ich sagen nein. Aber als verantwortungsvoller Züchter denke ich, muss man abwiegen können, wenn man sieht, dass die Tiere Probleme haben und wenn zum Beispiel Vitamin D helfen kann, weil zum Beispiel zu wenig natürliches, ungefiltertes Sonnenlicht vorhanden ist, dann denke ich ist das sicher die bessere Lösung, als gar nichts zu tun und die Tiere gesundheitliche Probleme leiden zu lassen. Wenn man es aber schafft die Tiere so zu halten, dass man gar nicht erst über synthetische Zusätze nachdenken muss, dann ist das sicher die bessere Option.
_________________
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