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Tierärzte sind Ratlos
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Schlappohr
Freak


Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 15.02.2013 16:40    Titel: Tierärzte sind Ratlos Antworten mit Zitat

Hallo,

mein Kaninchen Alfred ist krank, aber wir finden einfach nicht heraus was er hat.

Sein Symptome:
- extreme Zahnprobleme durch falsche Fütterung in der Kindheit und falsche Zucht (habe ihn aus eine Not-Station im Alter von 2 Jahren geholt)
- matschiger, vermehrter Blinddarmkot bis hin zu extremen Durchfall, so dass ich ihn waschen muss
- Zittern (wenn man ihn Anfässt vibriert er am ganzen Körper)
- Bauchschmerzen (er geht immer ins Hohlkreuz und drückt den Bauch auf den Boden)
- schläft viel
- Desineresse bis hin zur Apathie

Untersuchungen:
- Blutuntersuchung: negativ (nur erhöhter Blutzucker, aber das kommt laut TA vom Stress)
- Untersuchung des normalen Kotes unterm Mikroskop und mit Flotation: negativ
- Untersuchung des matschigen Blinddarmkotes: immer unterschiedlich: mal Hefen, mal Flagellaten (Einzeller)
- Darmabstrich: E.Coli --> nach Behandlung mit Dystikum negativ
- Röntgenbild: alles normal
- Kopfröntgenbild: Granulome an den Backenzähnen

Medikamente (, die er bekommen hat, oder momentan bekommt):
- Panacur
- Dystikum (bekommt er momentan)
- Nystatin
- BeneBac (verschlimmert seinen Matschkot)
- Rodicare Bac (bekommt er momentan)
- Rodicare Akut
- Baycox
- Herbicare mit Heupellets, da er zu wenig frisst ( in den letzten Wochen hat er 150g abgenommen)


Die Diagnose der Tierärzte lautet immer: Gestörte Darmflora durch die Zahnprobleme.

Was spricht dagegen?
Der Tod von seiner Parnerin Susi

Ihre Symptome:
- matschiger, schleimiger, blutiger Blinddarmkot
- Verstopfung (der normalen Ködel)
- Bauchschmerzen (Bauchdurchdrücken)
- fressunlust
- Zittern
- nach zwei Monaten Krankheit: viel trinken, taumeln, 42°C Fieber, entzündete Ohren, dann plötzliche untertemperatur 34°C und dann haben wir sie erlösen lassen
- Todesursache: Blutvergiftung

Untersuchungen:
- Kontrastmittelröngen--> Verdacht auf Haarballenverstofung
- Blutuntersuchung: negativ (nur höherer Blutzucker)
- Kotproben: negativ (wenige Tage vor ihrem Tod Hefen)

Medikamente:
- Öl (gegen die Verstofung)
- SabSimplex
- Herbicolan


Diese Krankheit scheint ansteckend zu sein. Außerdem wirkt sich eine kohlenhydratarme Diät positiv aus.

Was kann Alfred haben? Wie kann ich ihn vor Susis Schicksal bewaren?

Ich würde mich über Antworten freuen.


PS: Fütterung: Sommer: Kräuter, Blätter, Gräser Winter: Wurzeln, Kohl, Wintersalte, Zweige, Heu


EDIT: Ich glaube ich habe das heir in den falschen Bereich geschrieben, kann gerne noch verschoben werden.

Was ich auch noch vergessen habe: Susi hat immer im Garten beim Freilauf Schachtelhalm gefressen. Erst als es keinen Schachtelhalm mehr gab, fingen bei ihr die Probleme an.
Ich habe gelesen, dass Ackerschachtelhalm bei Hefen gut ist und deswegen mische ich davon jetzt immer 2TL pro Tag in Alfreds Päppelbrei.
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 16.02.2013 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Schlappohr,

wäre es möglich, den Begriff "Blutvergiftung" etwas genauer zu definieren oder war das alles, was der Tierarzt gesagt hat?

Eine "Blutvergiftung" meint eigentlich eine Form von Entzündung. Bei Susi würde ich fast auf ME tippen (Mukoide Enteropathie), im Prinzip eine Darmentzündung. Die ist ansteckend. Aber eigentlich ist der Krankheitsverlauf sehr schnell und geht nicht über 2 Monate. Aber irgendeine Form von Darmentzündung muss es gewesen sein, dafür spricht auch die Diagnose Blutvergiftung. In diesem Fall wäre es eher als Enterotoxämie zu bezeichnen, also eine Vergiftung durch toxische Substanzen, die von Bakterien stammen.

Eine Untersuchung auf E. coli fand schon statt, vielleicht sollte man das aber noch mal in einem anderen Labor prüfen lasssen.

Solche Erkrankungen sind eigentlich nur mit der chemischen Keule erfolgreich zu bekämpfen. Trotzdem würde ich mal versuchen, ihn mit Banane zu füttern. Wenn möglich, würde ich so viel frisches Grün füttern wie geht, damit er nicht an Heu gehen muss. Möhrengrün, Petersilie, Basilikum, Feldsalat, Kohlrabiblätter, Grünes vom Sellerie und Fenchel. Alles, was geht und was er frisst. Dazu Hafer- und Leinflocken. Kein Obst und kein kommerzielles Trockenfutter, wenn er genug Grünes frisst.

Rede bitte noch mal mit dem Tierarzt und sage ihm, das Du Verdacht auf ME oder Enterocolitis hat. Frag ihn, ob er Dr. Rossi kennt und vielleicht mal mit ihr Kontakt aufnimmt. Die ist absolute Spezialistin für so etwas und überaus freundlich und hilfsbereit.

Wir sind keine Tierärzte und aus der Ferne ist das immer so eine Sache.

freundiche Grüße,
Andreas

Edit: bei einer neuerlichen Untersuchung auf Clostridien prüfen lassen!
http://www.dr-wilhelm-hippe.de/de/frei/vortrag-enterocolitis/
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Schlappohr
Freak


Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 16.02.2013 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Andreas,
vielen Dank für deine Antwort.
Die Tierärztin, die sie zuletzt behandelt hat und sie eingeschläfert hat, hat nur gesagt, dass Susi im Sterben liegt und dass wir die richtige Entscheidung treffen, sie erlösen zu lassen.Sad

Ich bin mit Alfred jetzt in einer anderen Praxis, weil die sich dort besser mit Zähnen auskennen. Der Tierärztin dort haben wir Susis Geschichte erzählt und sie sprach von einer Blutvergiftung, weil Susi vor ihrem Tod extrem viel getrunken hat, Fieber hatte und so kraftlos, dass sie nur noch liegen konnte.

Susi ist 2 Monate richtig Krank gewesen (zwischendurch war es immer mal wieder besser). Sie hatte sich aber schon seit ca. einem Jahr anders verhalten. Sie war ruhiger geworden und hatte seltsame Fressgewohnheiten. Ich schob das auf ihr Alter und ihre Magen-OP (sie hatte eine Haarballenverstofung und musste Not-operiert werden). Im Nachhinein bahnte sich da schon ihre Krankheit an.

ME haben die Tierärzte (ich war mit Susi bei 4) ausgeschlossen, weil man das im Kot und Blut nachweisen kann. Dieses Gift, was von ME - Erreger ausgeschieden wird, lähmt doch eigendlich den Darm? Ihr Darm war aber nicht gelähmt, man konnte beim Ultraschall die Bewegungen erkennen.
Ich habe auch immer eine Darmentzündung in irgendeiner Form vermutet. Am Ende hat sie auch einmal noch Cortison bekommen, aber da war es schon zu spät.

Bei Susi wurden normale Kortproben und bakterielle Kotproben in 3 verschiedene Labore geschickt und es wurden keine E.Coli gefunden.

Bei Alfred wurde nur einmal in ein Labor eine bakterielle Kotprobe geschickt. Da wurden dann E.Coli festgestellt. Dann habe ich mit Dystikum behandelt (nach 3 Tage Dystikum sollen 98% der E.Coli tot sein) und wieder eine Kotprobe eingeschickt und es wurde nichts gefunden.

Banane geht leider gar nicht. Die enthält zu viel Zucker. Gestern habe ich ihm nur ein daumennagelgroßes Stück Apfel gegeben und er hatte gleich wieder Blinddarmkotdurchfall, so dass ich ihn wieder waschen musste.

Heu hat Alfred noch nie gefressen. Das geht wegen seinen Zähnen nicht.
Möhrengrün ist ihm zu "stängelig", das kann er nicht kauen. Petersilie mag er nicht. Basilikum hat er letzte Woche fast jeden Tag einen ganzen Topf gefressen, jetzt mag er keinen mehr. Feldsalat frisst er momentan auch nicht. Sellerie mag er nicht.
Fenchel bekommt er gerieben als Brei per Päppelspritze. Das schlabbert er immer gierig weg. Wenn was runter tropft leckt er es auch immer auf, nur wenn ich ihm das auf einem Löffel oder Teller hinhalte nimmt er es nicht.
Kohlrabieblätter bekommt er ab und zu.
24h zur freien Verfügung hat er frische Brombeerblätter und Grünkohl und getrocknete Sonnenblumenblätter und getrocknete Apfelbaumblätter. Manchmal frisst er auch etwas Chicoree, Brokkolie, Gurke oder Tomate.

Hafer ist in seinem Päppelfutter enthalten, aber nur ganz wenig. Wenn er mehr davon bekommt, geht es gleich mit Durchfall und Bauchscherzen los. Da er nicht genügend selber frisst, päppel ich ihn ca. 5mal am Tag.
Alfred bekommt ca. 70ml Fenchelbrei und ca. 150-200ml Heu/Kräuter/HerbiCare - Päppelbrei pro Tag.
Komerzielles Trockenfutter gibt es bei mir nicht.

Meinte Tierärztin kennt sich gut mit Kanichen aus und hat auch schon an ME gedacht. Sogar E.C. hat sie in Betracht gezogen. Nur leider weiß sie jetzt auch nicht weiter.

Viele Grüße,
Schlappohr


Edit:
Nochmal zum Päppeln: Ich weiß, dass Pääpelfutter nicht so gut ist, weil es zu fein ist, aber mir fällt momentan nichts besseres ein.
Im Sommer wäre das alles kein Problem, da sieht sein Fütterung so aus:




Ich war gestern auch nochmal auf der Suche nach Grünzeug, aber außer Brombeerblätter habe ich nichts gefunden. Habe ich nur an den falschen Stellen gesucht, oder gibt es momentan wirklich nichts anderes?
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alexandra36
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Anmeldungsdatum: 12.02.2011
Beiträge: 171

BeitragVerfasst am: 17.02.2013 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

Alfred bekommt ca 70ml Fenchelbrei und 200ml Kräuterbrei am Tag? Hast du dich da verschrieben? Wenn nicht, ist das viel zuviel, dann wundert es mich nicht, das er nicht mehr von selbst frisst, der ist pappsatt. Wink
Ich würde deshalb die Päppelbreie reduzieren und vermehrt Frisches anbieten, Kräuter usw., durch den vielen Brei wird der Darm ja zusätzlich stark belastet.
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Schlappohr
Freak


Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 17.02.2013 15:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, ich päppel so viel. Ich habe mich nicht verschrieben. Das Problem ist, dass wenn ich nicht päppel, er nichts frisst. Päppeln ist bei ihm appetitanregend. Wenn ich ihn nach dem Päppel in sein Gehege setzte stürzt er sich immer aufs Futter und frisst.

Ich weiß nicht, was ich ihm noch Frisches anbieten soll.
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 17.02.2013 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

alexandra36 hat Folgendes geschrieben:
Alfred bekommt ca 70ml Fenchelbrei und 200ml Kräuterbrei am Tag? Hast du dich da verschrieben? Wenn nicht, ist das viel zuviel, dann wundert es mich nicht, das er nicht mehr von selbst frisst, der ist pappsatt.


Nee, das ist im Gegenteil viel zu wenig. Vielleicht ist das auch ein Grund für die Darmprobleme bei kleinsten Veränderungen.

Das was, er im Moment bekommt, macht kein Kaninchen satt, ein Zwergkaninchen schon dreimal nicht. Die haben im Vergleich zu größeren Tieren einen höheren Nährstoffbedarf. Das ergibt sich aus der metabolischen Körpermasse.

Das, was er im Moment bekommt, hat
1. viel zu wenig Nährstoffe. Das ist alles alternativer Kram, der Kaninchen heutzutage gegeben wird. Wenn sie gesund sind, mag das vielleicht gerade so reichen, aber nicht bei den Mengen.
2. viel zu wenig Masse. Wenn ich von der Päppelbreimenge das Wasser abziehe, bleiben ca. 60g Trockenmasse übrig. Das wäre selbst für ein hochwertiges, kommerzielles Trockenfutter, das im Wesentlichen alle Nährstoffe enthält, viel zu wenig. In dem, was er bekommt, sind aber zu wenig Nährstoffe. Von was soll denn das Tier leben? Dass Fassungsvermögen des Magen beträgt 50-200ml, der Dünn- und Dickdarm sind insgesamt ca. 4,5m lang - und das soll mit einer täglichen Menge von ca. 270ml (g) ausreichend gefüllt werden? Das passt nicht.

Mit den Mengen ist der Darm zu wenig gefüllt, die guten Bakterien im Blinddarm verhungern förmlich und die pathogenen feiern fröhliche Urständ.

Zucker wird zum größten Teil im Dünndarm absorbiert und hat nur wenig Einfluss auf irgendwelche Vorgänge im Blinddarm. Dort landen nur schwerer verdauliche Bestandteile wie z. B. schlecht verdauliche Stärke. Wenn die zu viel und Rohfaser zu wenig im Futter vorhanden sind, gibt es Probleme. Banane hat einen hohen Anteil an Einfachzuckern, die der Energiegewinnung dienen. Wichtig für darmkranke Tiere sind aber die Schleimstoffe (Pektine), die die Darmschleimhaut schützen.

Enterocolitis bzw. ME war für mich selbst schon schlecht denkbar, weil das normalerweise schnell verlaufende Krankheiten sind und nicht über zwei Monate andauern.
Andreas hat Folgendes geschrieben:
Aber eigentlich ist der Krankheitsverlauf sehr schnell und geht nicht über 2 Monate.

Aber: Dr. Rossi kann eventuell noch Tipps in Bezug auf Erreger oder weitergehende Untersuchungen geben.

Wie auch immer: wenn das schlechte Fressen aus Zahnproblemen resultiert, würde ich nach einer gründlichen Behandlung so viel frisches Blattgrün vorlegen, wie geht. Vieles bekommt man im Markt: Möhrengrün (nicht die Stengel, sondern die Blätter), Petersilie, Kresse, Basilikum, Löwenzahn (gibt es beim Türken), Feldsalat (besser als Eisberg- oder Blattsalat) etc.. Gemüse enthält zu wenig schwer verdauliche Fasern, die aber benötigt werden, Heu hat keine Nährstoffe, Pellets keine strukturierte Fasern. Wenn der Schnee weg ist, Gras von den Wiesen holen. Ist immer noch besser als jede Alternative.

freundliche Grüße,
Andreas
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Schlappohr
Freak


Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 17.02.2013 23:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiß nicht, ob das untergegangen ist. Ich fütter nur zu.
Damit man sich besser vorstellen kann, was er selber frisst habe ich gerade mal ein Bild gemacht:


In der einen Schüssel sind getrocknete Blätter. Davon frisst er 1/2 Schälchen pro Tag. Von dem Grünfutter im ovalen Schälchen frisst er 4 volle pro Tag. Auf dem kleinen Teller ist Tomate und Chicoree und etwas Pastinake und Brokkoli. Davon bekommt er 2mal am Tag etwas.

Da das aber nicht ausreicht, päppel ich noch etwas. Als er garnichts nehmen wollte hat er pro Tag ca. 1/2 Liter Päppelbrei bekommen. Das entspricht 2 Fenchelnollen und einer Hand voll Heu. Für ein paar Tage ging das.
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alexandra36
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Anmeldungsdatum: 12.02.2011
Beiträge: 171

BeitragVerfasst am: 18.02.2013 08:40    Titel: Antworten mit Zitat

Also die Menge, die man auf dem Bild sieht und von der Grünfutterschale 4 am Tag, soviel frisst mein Zwergwidder gar nicht, der frisst nichtmal die Hälfte davon und er ist gesund und propper.
Gemüse fressen meine Kaninchen generell nicht viel...wenn ich bedenke, das ich von Wiesenkräutern und Gräsern 2! Wäschekörbe am Tag rankarren muss, um sie satt zu bekommen (ich hab 8 Riesen und den Zwergwidder), ist die Menge, die sie im Winter an Gemüse fressen, verschwindend gering.

Warum denkst du also, das es zuwenig ist? Auf dem Foto sieht er nicht abgemagert aus. Wink
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Schlappohr
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Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 18.02.2013 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

Alfred hat in den letzten 2 Wochen von 2,45 auf 2,3kg abgenommen. Sobald ich auch aufhöre zu päppeln, werden seine Ködel sehr klein (ca.2-3mm).

Zum besseren Verständnis, schreibe ich auch nochmal seine Zahngeschichte auf:
Alfred lebte mit seinen beiden Schwestern und seiner Mutter in einem großen Gartenhaus, bei einem Mädchen und deren Familie. Dort wurde er auch geboren. Wie die Eltern aussahen ist nicht bekannt. Es gibt nur ein Bild von seinen beiden Schwestern (ein weißer Widder und ein braunes Löwenköpfchen-Widder).
Was jedoch bei Alfred auffällt: Die Schnauze ist sehr Platt, weswegen die Zähne zu wenig Platz haben.
Bei der Familie gab es zwar Gemüse und Heu, aber das wurde kaum angerührt, weil es soetwas gab: http://www.zooplus.de/shop/nager_kleintiere/futter/zwergkaninchen/tima/6070
Die ersten zwei Jahre seines Lebens hat Alfred sich nur davon ernährt. Das hat seinen Zähnen dann den Rest gegeben.
Als seine beiden Geschwister vermittelt wurden und seine Mutter verstarb, nahm ein privates Kaninchentierheim ihn auf. Er wurde Tierärztlich durchgecheckt und es hieß, es sei alles OK. Mir viel aber sofort auf, dass er seltsam gekaut hat. Dennoch habe ich ihn genommen und eine ZF mit Susi gemacht. Nach zwei Wochen wuchs bei mir das ungute Gefühl und ich stelle ihn nochmal meiner TÄ vor. Er hatte Spitzen und einen vereiterten Zahn. Nach ein paar Tagen AB wure er in Narkose gelegt und der Zahn wurde gezogen bzw. die TÄ meinte, dass er ihr schon entgegen gekommen sei, weil er so lose gewesen war. Ab dann waren wir immer mal wieder in Abständen dort, doch 1 Jahr lang musste nichts gemacht werden. Sein Kauverhalten war aber immernoch sonderbar. Die Tierärzte sagten aber, dass das bei so einem Stufengebiss kein Wunder sei.
Dann merkte ich vor Weihnachten, dass er die Pastinake immer liegen lässt und wollte, dass sich jemand sein Gebiss mal sehr gründlich mit Röntgenbild ansieht, bevor ein neues Kaninchen bei mir einzieht. Dann bin ich mit ihm zu einen Zahnspezialisten gegangen. Dieser hat seine Zähne angesehen und gesagt, dass er ein Gebiss von einem 9 Jährigen Kaninchen hat (Alfred ist fast 4 Jahre alt). Dann hat er einfach eine Zange genommen und sein Backenzähne geknipst. Ich bin dazwischen gegangen und habe gesagt, dass er sofort aushören soll. Leider war es schon zu spät Mad .
Als wir zuhause waren wollte er nicht fressen. Er hat Schmerzmittel bekommen und ich sollte ersteinmal etwas abwarten. Es wurde aber nicht besser. Ich bin dann zu einem anderen TA. Der hat festgestellt, dass eine Zahnspitze, die abgeknipst worden war, nun in seinem Zahnfleisch steckte. Alles war schon total wund und rot. Evil or Very Mad
Nachdem die Spitze rausgezogen wurde, hat er sofort angfangen geriebene Knollen zu fressen. Kauen mochte er aber nicht und das wurde auch nicht besser. Also wurde er in Narkose gelegt und ein Röntgenbild wurde gemacht. Ihm mussten zwei weitere Zähne gezogen werden. Alles ist aber gut verheilt, so dass er kein Antibiotikum brauchte.

Jetzt fehlem ihm 3 Bakenzähne. Manche seiner Zähne sind schon abgestorben oder es stecken nur noch Zahnreste im Zahnfleisch. Eine Stelle ist besonders kritisch. Dort wächst das Zahnfleisch über einen Zahnstupf rüber. Laut TÄ wird sich das früher oder später entzünden und dann muss das rausoperiert werden.

Die letzte Narkose war vor zwei Wochen. Er hatte wieder Zahnspitzen und wollte garnichts fressen. Außerdem hatte er wieder extremen Hefenbefall und Bauchscherzen. Er hatte zu dem Zeitpunkt auch noch Panacur gegen die Flagellaten bekommen und Baycox gegen die Bauchschmerzen. Wenn er Baycox bekommt, mag er jedoch auch nichts fressen. Erst seit ca. 4 Tagen frisst er wieder etwas mehr. Ich päppel auch immer weniger.


Wegen der Schleimstoffe : Alfred bekommt einen Schleim: Rondicare Bac ( http://www.vetkampagne-tierarztshop.de/Nager/Verdauung-130-257/RodiCare-Bac-20-x-1-g.html ) Sind das diese wichtigen Schleimstoffe?
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Schlappohr
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Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 18.02.2013 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Vieles bekommt man im Markt: Möhrengrün (nicht die Stengel, sondern die Blätter), Petersilie, Kresse, Basilikum, Löwenzahn (gibt es beim Türken), Feldsalat (besser als Eisberg- oder Blattsalat) etc.. Gemüse enthält zu wenig schwer verdauliche Fasern, die aber benötigt werden, Heu hat keine Nährstoffe, Pellets keine strukturierte Fasern. Wenn der Schnee weg ist, Gras von den Wiesen holen. Ist immer noch besser als jede Alternative.


Ich werde mal mich umsehen, was ich so finden kann. Ich kann es auch mal mit Gras versuchen. Bis jetzt war Alfred immer der Meinung, dass er das nicht fressen kann.
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Schlappohr
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Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 18.02.2013 20:02    Titel: Antworten mit Zitat

Heute wollte Alfred wieder nicht so richtig fressen. Er hat nur ein Schälchen FriFu genommen. Auch gluckert sein Bauch und er schläft fast nur.
Heute Vormittag hatte er auch wieder Blinddarmkotdurchfall und hat sich und das Laken damit verschmiert.

Das einzig positive ist, dass er sein Gewicht halten kann, mit Tendenz nach oben.
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Schlappohr
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Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 20.02.2013 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

Auf welchen Nährstoffmangel bzw. Krankheit deutet das hin:
Alfred leckt von ca. 11-12 Uhr sein Holzhäuchen ab und kratzt mit den Pfoten an der Wand, als wenn er versucht etwas davon abzebekommen.

Susi hat im Garten immer Rinde abgeleckt und auch gefressen.
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Miriam
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Anmeldungsdatum: 06.09.2010
Beiträge: 370
Wohnort: Offenbach

BeitragVerfasst am: 20.02.2013 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu,

mich würde interessieren, wie die Zähne behandelt wurden.
Hat Dein TA Röntgenbilder von den Zähnen gemacht und wurden seine Zähne in Narkose behandelt? Was hat der TA genau zu den Zähnen gesagt?

Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme hängen sehr oft mit Zahnproblemen zusammen, da wäre es wichtig zu wissen, ob Dein TA anerkannter Zahnspezialist ist und was er genau dazu gesagt hat.

Nachtrag: Kopfröntgen wurde ja gemacht. Was ich meinte, ist, ob das Gebiss aus verschiedenen Winkeln aufgenommen wurde. Woher kommen z.B. die Granulome an den Backenzähnen? Sind sie in den Zahnfächern, oder? Hat er die Zähne behandelt oder nur geröngt?
Vielleicht magst Du mal das/die Röntgenbild(er) hier einstellen?

Am naheliegendsten fände ich, wenn auf dem Gebiss ein erhöhter Druck lastet, was ihm die Lust am Fressen nehmen könnte, wenn er nicht richtig kaut, können dann Verdauungsprobleme entstehen.
Besonders, wenn sonst keine Diagnose gefunden wird, wäre das eine Überlegung.
_________________
Liebe Grüße
Miriam
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Schlappohr
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Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 20.02.2013 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, von Alfreds Zähnen wurden Röntgenbilder gemacht. Darauf konnte man sehen, dass es um die Wurzeln herum "griselig" ist. Das bedeutet, dass dort Granulome sind, also verkapselte Entzündungen.

Alfreds Zähne wurden in Narkose behandelt, da ja auch welche gezogen werden mussten.
Mit einem elektrischen Schleifer wurden sie runtergeschliffen (bei der Praxis, wo ich jetzt bin). Der Zahnspezialist, bei dem das so schief gelaufen ist, hat einfach einen Maulspreizer genommen und die Backenzähne mit einer Zange geknipst.
In meiner jetzigen Praxis versuchen sie es auch zu vermeiden den Maulspreizer zu nehmen, wenn wir mit Alfred zur Kontrolle da sind. Sie haben eine kleine Kamera (Endoskop), die sie in sein Maul schieben und dann kann man die Aufnahmen bequem an einem großen Bildschirm berachten. Manchmal ist Alfred nur so geschickt und hält seine Zunge so vor die Kamera, dass man nichts sieht, dann muss doch mal mit dem Maulspreizer hineingesehen werden.

Meine Tierärztin ist kein anerkannter Zahnspezialist, aber sie scheint sich sehr gut auszukennen.
Auch finde ich ihre Einstllung zu Medikamten gut. Normal verschreiben TÄ bei jeder kleinigkeit gleich ein AB. Sie hat Alfred nach der Zahn-OP nur ein lokales AB gegeben. Stattdessen mussten wir dann aber alle 2 Tage zur Kontrolle. Es hat sich aber nichts entzündet.


Was meinst du damit, was der TA genau gesagt hat?

Alfred fehlen 3 Zähne, er hat ein Stufengebiss, schiefe Zähne (--> Spitzenbildung) und Granulome an den Wurzeln. An einer Stelle wächst Zahnfleisch über einen Zahnrest und dann hat er noch ein paar Zahnstümpfe. Das habe ich aber schon alles geschrieben, was willst du noch wissen?


Ich weiß, dass Zahnprobleme die Verdauung stören können, das sagen auch immer die Tierärzte. Wie ich hier bereits geschrieben hatte:
Zitat:
Die Diagnose der Tierärzte lautet immer: Gestörte Darmflora durch die Zahnprobleme.

Was spricht dagegen?
Der Tod von seiner Parnerin Susi

Susi hatte keine Zahnprobleme und sie hatte sie selben Symptome. Kann das Zufall sein?
Bei Lea habe ich auch schon leichte Symptome, wie Matschkot und Bauchdrücken bemerkt. Jedoch scheint sie das ganz gut weggesteckt zu haben, denn seit sie nicht mehr mit Alfred zusammen ist, ging es ihr langsam immer besser und jetzt scheint es weg zu sein.

Wie kann die Ursache bei den Zähnen liegen, wenn alle meine Kaninchen die selben Symptome mehr oder weniger starkt zeigen?


Habe gerade dein Nachtrag gelesen:
Der Kopf wurde schräg von unten aus mehreren Winkeln geröngt, damit man die Zahnwurzeln besser sehen kann.
Die Röntgenbilder habe ich leider nicht da.
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trina1313
Fellnase


Anmeldungsdatum: 04.06.2011
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 21.02.2013 02:17    Titel: Re: Tierärzte sind Ratlos Antworten mit Zitat

Schlappohr hat Folgendes geschrieben:


- Kopfröntgenbild: Granulome an den Backenzähnen

Medikamente (, die er bekommen hat, oder momentan bekommt):
- Panacur
- Dystikum (bekommt er momentan)
- Nystatin
- ...
- ...
- ...
- Baycox
- ...

Die Diagnose der Tierärzte lautet immer: Gestörte Darmflora durch die Zahnprobleme.



Bei den Zahnproblemen (Zahnstümpfe, Zahnfleisch über einem Zahnstumpf, Granulome) ist eine gestörte Darmflora ja kein Wunder. Warum wird den Granulomen und dem Zahnfleisch über dem Zahnstumpf denn nicht kurzfristig "zu Leibe gerückt"? Das sind doch schmerzhafte Zahnprobleme, die behandelt werden sollten. Es wundert mich daher nicht, dass Dein Alfred Schmerzen hat und nicht fressen mag. Seine Apathie und seine gekrümmte Haltung sind aus meiner Sicht Ausdruck dessen.

Abgesehen davon hat Alfred ja auch schon einige Medis erhalten, die für Störungen im Magen- und Darmtrakt sorgen können. Seine Darmflora ist m.E. durch die Medis wie Panucur, Nystatin und Baycox geschädigt und auch das kann neben Matschkot ect. zu Fressunlust führen.

Wie war denn Alfreds Kot und sein Fressverhalten bei seinen alten Besitzern bzw. bei der Notstation trotz der seinerzeitigen Zahnprobleme?
Wie hoch war denn der Befall an Würmernn, Hefen und Kokzidien in der Kotprobe? Wurden die Mittel alle gleichzeitig gegeben?

Wegen seines Verhaltens hinsichtlich des Ableckens des Holzhauses fällt mir spontan nur ein, dass er vielleicht einsam ist, weil seine Partnerin Lea nicht mehr bei ihm ist, die er ablecken kann. Oder hat Alfred noch andere Partnertiere, die er "beschmusen" kann? Und Lea? Ist sie alleine? Vielleicht hat sie ja ein Gebärmutterproblem und nicht Alfreds bzw. Susis Krankheit?

Ich weiß ja nicht, wo Du wohnst, in NRW und Hessen könnte ich Dir gute Zahntierärzte per PN nennen.
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