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(Giftige) Doppelgänger

 
   Degupedia-Forum » Tierernährung und Pflanzen » (Giftige) Doppelgänger Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 23.11.2013 12:21    Titel: (Giftige) Doppelgänger Antworten mit Zitat

Huhu,

Verwechslungen bei Pflanzen sind keine Seltenheit. Manche ähneln sich sehr und da ist das schnell passiert. Solange die Pflanzen ungiftig sind, ist das nicht weiter tragisch. Bei Giftpflanzen kann es problematisch werden, wobei es auch da um die Umstände darauf ankommt.

Ich will hier dem Thema Aufmerksamkeit spenden und mich interessiert, was so als Doppelgänger gesehen wird und ob die Verwechslungsgefahr wirklich auch gross ist.

Nagetierforum.de - Leicht verwechselbare Giftpflanzen/-pilze
Erwähnt werden:
Zitat:

Aaronstab, Herbstzeitlose (eher geringe Verwechslungsmöglichkeit finde ich, oder?), Maiglöckchen - Bärlauch

Rauschebeere (oder Rauschbeere? Eigentlich ungiftig, oder?! ), Schwarze Krähenbeere (kaum giftig denke ich, eher geringe Verwechslungsmöglichkeit)- Heidelbeere

Zwergholunder - Schwarzer Holunder (wird als leicht giftig bezeichnet??? )

Rosskastanie, unreife Esskastanie (grüne Schale) - Esskastanie

Kegelhütiger Knollenblätterpilz - Weiße Champignons, junge Stäublinge (ist der ungiftig?)

Bei ersteren geht es wohl um die Blätter, denn die Blüte von Aaronstab, Herbstzeitlose und Co. sind sehr unterschiedlich. Da Bärlauch ein Frühblüher ist und die Blätter auch früh kommen und geerntet werden, dürfte auch die Saison eine Rolle spielen, ob eine Pflanze damit verwechselt werden kann.

Bei den Heiden müsste ich mich schlau machen. Die Rauschbeere soll in grösseren Mengen psychogen wirken, daher der Name. Wie giftig sie tatsächlich ist, weiss ich nicht, wobei wenn sie stark giftig ist, würde sie wohl eher Todesbeere oder so heissen.

Die Holunder sollten sich von der Grösse her unterscheiden lassen, auch riecht der Attich meines Wissens deutlich stärker und auch richtig unangenehm, während der schwarze Holunder gerade bei der Blüte wohlriechend ist und sonst zumindest nicht auffällig.

Die Kastanien sind für uns Tierhalter nicht von grosser Bedeutung, da die Edelkastanie meinen Erfahrungen gemäss nicht so beliebt ist, auch ist die Giftigkeit von Rosskastanie wohl nicht so ein grosses Thema.

Pilze wiederum sind nicht mein Gebiet, sind aber für ihre Verwechslungsgefahr bekannt.

Zweiter Beitrag:
Welt.de - Die giftigen Doppelgänger von Rucola und Co.

Rucola und Kreuzkraut (Blätter)

Heidelbeere und Tollkirsche (Beere)

Petersilie und Hundspetersilie (Blätter)

Sellerie und Schierling (Knolle)

Bärlauch und Herbstzeitlose

Bei Rucola und Kreuzkraut gab es Probleme, dass von letzterem Blätter in den Verkauf gelangten als Rucola. Das Problem ist wohl eher im Lebensmittelbereich ein Thema. Kreuzkraut kann aber mit verschiedenen Pflanzen verwechselt werden. Ich bin mir nicht sicher, aber ich hatte ihn diesen Frühling vor der Blüte mit Beifuss/Wermut-Blätter verwechselt. Da auch letzteres nicht sehr schmackhaft und keine gute Futterpflanze ist, sprich das mehr als Beifang gedacht war, spielte es keine so grosse Rolle.

Heidelbeere und Tollkirsche tönt m.E. an den Haaren herbei gezogen. Ich habe dieses Jahr beide in der Natur wachsen gesehen und auch ohne Pflanze, nur die Beeren alleine sind sehr unterschiedlich, die Kirsche deutlich grösser, die Farbe deutlich dunkler, eben schwarz und nicht blau und glänzend - um die zu verwechseln braucht es recht viel Unkenntnis/Unwissenheit. Die Verwechslungsgefahr mit der Rauschbeere dagegen ist plausibel und berechtigt.

Die Petersilie dagegen ist tatsächlich in einer verwechslungsreichen Familie, jener der Doldenblütler beheimatet und ist daher nur eine von vielen, die man leicht verwechseln kann. In der Praxis ist aber gerade die Petersilie kaum davon betroffen, da sie in Gärten wächst und klar von unbekannten Wildpflanzen abgetrennt. Andere Doldenblütler, die man gerne auch in der Natur sammelt sind dagegen deutlich kritischer und bedürfen daher vom Pflücker gute Kenntnisse, damit dieser sie sicher von den Giftpflanzen unterscheiden kann. Bei Zweifel hilft aber auch hier oftmals der Geruchstest.
Im Artikel wird zudem noch erwähnt die Verwechslungsgefahr von:

Petersilie und blauem Eisenhut.

Der Artikel erwähnt neben Sellerie noch Meerrettich als weitere Wurzel die mit Schierling verwechselt werden kann. Da man, um an die Wurzel zu kommen, in der Regel die Pflanze mit Kraut ausgraben muss, wäre also das Laub das erste Erkennungsmerkmal, das sich bei diesen Arten ziemlich leicht unterscheiden lassen dürfte. In der Praxis sehe ich da kaum Gefahr einer Verwechslung.

Bärlauch und Herbstzeitlose, siehe oben, da gibt es Gefahr bei den Blättern, das zu verwechseln. Geruchstest kann helfen. Oft bildet der Bärlauch auch grosse Teppiche im Wald und spätestens bei der Blüte sieht man es. Auch sind die Blätter des Maiglöckchens beispielsweise härter und haben deutliche Blattnerven etc. die verschiedenen Verwechslungskandidaten haben mit genauerer Kenntnis ihrer Blätter Unterscheidungsmerkmale, die man lernen kann.

Ferner soll man Brombeeren mit Kermesbeeren verwechseln können, wobei letztere Probleme verursachen sollen:
Zitat:

Brombeeren kann man für amerikanische Kermesbeeren halten, und die können zu Verdauungsbeschwerden, Fieber und Müdigkeit führen.

Dem gegenüber habe ich wiederum gelesen, dass man die Kermesbeeren essen können soll. Ich weiss nicht mehr wo das stand, aber ich meinte, die wurden von den Indianern genutzt.

Ich denke mir, es gibt da sicher noch mehr Beiträge, eigene/persönliche Beispiele, die man nennen könnte, sowohl was giftige Doppelgänger angeht, aber auch ungifige Doppelgänger sind manchmal interessant.

Ein Grossteil der hier erwähnten Doppelgänger lässt sich eigentlich relativ gut unterscheiden. Wirklich problematisch halte ich bei den hier besprochenen insbesondere die Doldenblütlergruppe und die Gruppe Bärlauch und giftige Doppelgänger. Die anderen spielen eigentlich kaum eine Rolle in der Kleinsäugerfütterung oder lassen sich recht gut unterscheiden. Bei den Bärlach-Doppelgänger könnte man vielleicht noch hinzufügen, dass gerade bei den Kaninchen auch diese nicht zwingend wirklich gefährlich sein müssen. Maiglöckchenfressende Kaninchen hatten wir hier ja auch schon...
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 23.11.2013 12:29    Titel: Re: (Giftige) Doppelgänger Antworten mit Zitat

Unproblematische Doppelgänger, eigene Erfahrungen
Gruppe Löwenzahn-Doppelgänger
Diese ist wohl die bekannteste Gruppe und wird in der Praxis meist auch kaum im Detail unterschieden.

Distelartige-Doppelgänger
Dazu gehören diverse Distelarten (Kratzdisteln, Gänsedisteln usw.), Karden und Kletten. Wegen ihren stacheligen Blütenstände und/oder Blätter werden sie gerne verwechselt. Echte Disteln haben stets auch mehr oder weniger stachelige Blätter, teilweise sind sie kaum ausgeprägt (bei einigen Gänsedisteln). Karden haben im Gegensatz zu den Disteln deutlich grössere Blütenstände und meist auffällig spitzige Blütenblätter, aber ebenso wie die Disteln auch stachelige Blätter. Bei den Kletten dagegen sind die Blätter ohne Stacheln und eher filzig und deutlich verschieden von den Disteln.
Mir bereitete diese Gruppe einige Zeit gewisse Probleme, vor allem wegen mangelnder Kenntnis was genau eine Distel ist und was eben nicht.

Erdbeer-Fingerkräuter-Gruppe
Erdbeere und krautige Fingerkräuter (beide miteinander verwandt) sind teilweise sehr ähnlich und können verwechselt werden. Ausserdem lassen sich auch die unverwandten Stachelnüsschen mit den Fingerkräuter verwechseln, da sie sich in Laub und Wuchs ähneln (aber wie der Name es sagt, sie unterscheiden sich durch stachelige Früchte).
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