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artgerechte Haltung: Rolle der Familienstruktur?

 
   Degupedia-Forum » Tierhaltung artgerecht » artgerechte Haltung: Rolle der Familienstruktur? Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 07.11.2011 22:36    Titel: artgerechte Haltung: Rolle der Familienstruktur? Antworten mit Zitat

Huhu zusammen,

mich würde mal interessieren vor allem auch von unseren Mäuse- und Rattenhalter, aber auch den Kaninchen-, Meerschweinchen- und Deguhalter, wie sie dieses Thema einschätzen.

Und zwar hatte ich vor Jahren mal das Thema aufgegriffen wie man die Tierhaltung artgerechter gestalten könnte. Damals war insbesondere im Deguforum das Thema fehlender Platz, aber auch hier bei uns, ein grosses Thema und der Traum von Zimmerkäfigen und dergleichen kam erstmals so richtig auf. Im Austausch mit Exotenhalter kam das Thema jedoch dann schnell auf die Familienstrukturen, die mich damals nicht gross interessierten, noch dachte ich, dass sie wichtig wären.
Im Nachhinein betrachtet, war mein Blickwinkel damals etwas einseitig und wir haben in letzter Zeit gerade auch Themen aus dem Sozialverhalten hier öfters diskutiert. Dennoch blieb das Thema Familienstrukturen meist eher ein Randthema oder an bestimmte Arten verknüpft (z.B. die Diskussion um die Murx'schen Hutschachtelmongolen).

Mich würden eure Erfahrungen, Einschätzungen etc. interessieren zum Thema Bedeutung der Sozialstruktur, Sozialisierung im Frühalter, Einfluss von natürlich gewachsenen Gruppen vs. zusammengewürfelten Gruppen etc.
Das Spektrum ist da ja ziemlich breit.

Da viele der in Menschenobhut gepflegten Nager ziemlich sozial sind, dürfte zu erwarten sein, dass das Thema dementsprechend wichtig sein müsste.
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Molli
Fellnase


Anmeldungsdatum: 15.11.2011
Beiträge: 13

BeitragVerfasst am: 15.11.2011 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann nur meine Beobachtungen zu Degus wiedergeben, meine ersten Degus die ich aufgenommen habe sind verwandt Tante und 2 Nichten die seit der Geburt der kleinen immer zusammen wahren.
Die kleinen wahren als sie zu mir kamen 8 Wochen und noch sehr unsicher und vorsichtig ich war froh das sie ein älteres Tier dabei hatten an dem sie sich orientieren konnten, zwischen den dreien gab es in den 2,5 Jahren die ich sie habe nie ernste Streitigkeiten.
Vor 1 Jahr habe ich ein Kastrat dazu Vergeseltschaftet, mit ihm geht die Gruppe nicht so vertraut um wie miteinander es gibt zwar auch keine ernsthaften kämpfe aber es wird öfter mal gemotzt.
Trotzdem ist es gut das er da ist ,denn seit er da ist ist das verhalten der Degus insgesamt gelassener und es wird viel weniger gezwengelt, ich habe schon überlegt das es vielleicht daran liegt das 1 Männchen und ein Harem der natürlichen Gruppenstruktur am ähnlichsten kommt wenn man keinen Nachwuchs will.
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 19.11.2011 16:39    Titel: Re: artgerechte Haltung: Rolle der Familienstruktur? Antworten mit Zitat

Zitat:

Vor 1 Jahr habe ich ein Kastrat dazu Vergeseltschaftet, mit ihm geht die Gruppe nicht so vertraut um wie miteinander es gibt zwar auch keine ernsthaften kämpfe aber es wird öfter mal gemotzt.

Meinst du, das hat zugenommen, seit der Kastrat dazukam, bzw. war es vorher ruhiger/friedlicher?

Grundsätzlich finde ich deine Konstellation nicht schlecht, auch könnte sie durchaus ähnlich sein mit der Familienstruktur, wie man sie in der Wildnis antreffen könnte. Die Männchen sind meist fremde Tiere, die Weibchen dagegen sind sich nicht selten die meisten verwandt.
Die Männchen verlassen nämlich nahezu alle die Familie, in der sie einst aufwuchsen.

Ich hatte eine Gruppe, die bestand ursprünglich aus drei Weibchen (vermutlich verwandt), wovon eine trächtig war und dann Nachwuchs bekam. Zwei Tiere gab ich ab, zwei blieben in der Gruppe, ein Weibchen und ein Männchen, das ich vor seiner Geschlechtsreife kastrierte. Die Gruppe war sehr harmonisch und ausser Futterstreits waren sie sehr friedlich.

Zitat:

Trotzdem ist es gut das er da ist ,denn seit er da ist ist das verhalten der Degus insgesamt gelassener und es wird viel weniger gezwengelt, ich habe schon überlegt das es vielleicht daran liegt das 1 Männchen und ein Harem der natürlichen Gruppenstruktur am ähnlichsten kommt wenn man keinen Nachwuchs will.

Das könnte sehr wahrscheinlich tatsächlich einen Einfluss haben.
Ein Männchen kann in eine Weibchengruppe mehr Harmonie reinbringen.
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DaLo
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Anmeldungsdatum: 05.04.2006
Beiträge: 212

BeitragVerfasst am: 19.11.2011 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich würde auch gerne von Degus berichten.
Ich kenne mehr bunt zusammen gewürfelte, viele Jahre zusammen lebende Gruppen, als Familienbanden. Dabei kann ich überhaupt nicht feststellen, dass die Familienverbände stabiler und harmonischer sind, als die zusammengewürfelten Gruppen. Was ich nur meine festzustellen, ist, dass es eine große Bedeutung hat, Gruppen nicht ständigen Veränderungen und somit Stress auszusetzen. Meine eigenen Gruppen, die inzwischen seit vielen Jahren hier leben, haben in dieser Zeit fast keine Veränderungen erfahren. Sei es vom Käfig, dem Standort, geschweige denn der Gruppenzusammensetzung. Und genau da - habe ich langsam den Eindruck - liegt auch eines der "Geheimnisse" des Altwerdens. Ich bin inzwischen der Meinung, dass Degus als Fluchttiere vor allem Stabilität und Sicherheit benötigen, um eine gewisse innere Ruhe und Gelassenheit, die sich dann auch auf das Gruppenleben überträgt, zu erlangen.

Gruß, Dagmar
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Molli
Fellnase


Anmeldungsdatum: 15.11.2011
Beiträge: 13

BeitragVerfasst am: 24.11.2011 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Die Mädchen unter sich sind immer noch freundlich, dass könnte an Romis Einfluss liegen .Sie ist die, die ausgewachsenes Tier zu mir kam sie ist vom Wesen her sehr sanft ohne das sie dadurch unterwürfig wird. Sie hat die zwei jüngeren Line und Flo quasi durch ihre Jugend begleitet. Kasi ist Futter-neidisch deswegen wird jetzt mehr gemotzt und es sind einige Sachen nicht mehr so möglich wie vorher. Ich kann sie zum Beispiel nicht mehr mit Körnern in die Transportkiste locken, weil sie sich dann in der Kiste Prügeln würden.
Bevor Kasi da war hatten die Mädchen alle paar Monate ihre "Lustige" Phase , da wurde durch den Käfig geflitzt , gepfiffen, so eine Art Spaßboxsen (boxen mit zwitschern und gegenseitigem Putzen vermischt) veranstaltet und mit Degu-Polonaise durch den Käfig gelaufen. Nach ein Paar Tagen war der Spuk wider vorbei. Heute glaube ich das sie damals einfach "rattich" wahren heute erledigt Kasi nämlich alle Paar Monate seine männlichen Pflichten und es gibt diese "Lustige" Phase nicht mehr. Bevor Kasi da war gab es auch mehr Ecken-scharren.
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