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Anzeige gegen Schulleiter wegen Kaninchenschlachtung

 
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Wieselchen
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Anmeldungsdatum: 24.09.2008
Beiträge: 254

BeitragVerfasst am: 01.04.2011 19:59    Titel: Anzeige gegen Schulleiter wegen Kaninchenschlachtung Antworten mit Zitat

Hallo,

ich hab grad diesen Artikel entdeckt, der über eine Anzeige gegen einen Schulleiter und einen Sozialpädagogen berichtet.
http://www.abendblatt.de/region/norddeutschland/article1840208/Nach-Kaninchenschlachtung-Anzeige-gegen-Schulleiter.html

Kurzversion:
Der Sozialpädagoge (ein Ladwirt) hat im Rahmen einer Projektwoche in einer fünften Klasse ein Kaninchen beträubt, geschlachtet und ausgenommen. "Mit der Aktion sollte den Kindern klargemacht werden, dass Fleisch nicht an Bäumen wächst, sondern getötete Tiere auf den Teller kommen... Viele Kinder wüssten heute nicht mehr, dass man Tiere töten müsse, um Fleisch verzehren zu können."
Die Kinder wurden vorher informiert, was passieren würde und es wurde ihnen freigestellt, ob sie an der Aktion teilnehmen möchten. Trotzdem war die Reaktion bei einigen Kindern sehr heftig. Einige Schüler weinten, ein Junge fiel in Ohnmacht. Eine Mutter berichtete am Tag darauf von Esstörungen ihres Kindes (diese werden aber nicht näher beschrieben). Und nun wurde eine Anzeige wegen Körperverletzung gestellt.

Mich interessiert, was ihr von der Aktion haltet. Ich bin unentschlossen. Einerseits ist es in meinen Augen so, dass viele Menschen und insbesondere Kinder vergessen (bzw. verdrängen), woher das Fleisch kommt. Und es ist schonn erstaunlich, dass eine früher so normale Aktion wie das Schlachten eines Kaninchens solche Reaktionen auslöst. An dem Thema muss dringend mit Kindern gearbeitet werden.
Auf der anderen Seite ist es wohl für 10 jährige Kinder schwierig, so eine Aktion vorher abzuschätzen. Sie können noch schwer beurteilen, was auf sie zukommt. Und es ist schon ein bisschen die Holzhammermethode, mal eben ein Kaninchen vor ihren Augen zu schlachten.

Die Proteste von sogenanten Tierschützern verstehe ich hingegen weniger. Tagtäglich leider so viele Schlachttieren unter schlimmen Bedingungen. Da ist doch eine solche Aktion nur wünschenswert und bei den Kindern etwas zu verändern. Und das Kaninchen wurde sachgerecht geschlachtet. Daran gibt es doch im Prinzip nichts auszusetzten. Oder zumindest nicht mehr als an den ganzen Schlachtungen, die tagtäglich geschehen. Eher weniger.
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 01.04.2011 23:47    Titel: Re: Anzeige gegen Schulleiter wegen Kaninchenschlachtung Antworten mit Zitat

Huhu,

ja dieser Bericht tönt interessant, ist aber leider nicht zugänglich.

Meine Überlegung dazu:
Die Idee des Landwirts finde ich an sich sinnvoll, aber nicht altersgerecht. Kinder, die nicht damit aufgewachsen sind, können sich nicht vorstellen, worauf sie sich da einlassen und erleben das ohne sich darauf vorzubereiten aus nächster Nähe. Allerdings bin ich nicht der Meinung, die Kinder müssten bewusst gemacht werden, wie das Fleisch hergestellt wird, sondern sollte doch viel mehr die Neugier der Kinder geweckt werden, so dass sie selber sich solche Fragen stellen und sich damit beschäftigen. Allerdings ist das Problem auch, dass das Umfeld heute nicht mehr stimmt. Wir haben heute eine starke Verschiebung zwischen Schein und Sein, da auf der einen Seite die künstlichen Hochglanz-Ideale, welche uns Werbung, TV usw. vorgaukeln und auf der anderen Seite die ungeschminkte Realität, die viele aufgrund der falschen Träume durch diese Hochglanz-Ideale viele nicht mehr ertragen. Und in diese paradoxe Realität passt es eben sehr gut, dass die dreckige Arbeit sauber verpackt in sterilen Supermärkten dem Konsumenten angeboten wird. So bleibt der Schein gewahrt.

Was die Proteste der "Tierschützer" angeht, ist die Motivation einfach zu verstehen: Erstens geht es um ein falsches Moralverständnis, in dem das unschuldige Tier geschützt werden muss, sofern das im Bewusstsein der Öffentlichkeit steht. Zweitens geht es häufig auch um Populismus. Sie gehen hier den bequemen Weg, da es einfach ist das "arme" Tier zu bemitleiden und der Pädagoge in seiner Doppelrolle noch als Landwirt ein gutes Feindbild ("Tierquäler") hergibt.

"Tierschützer" protestieren übrigens auch dagegen, wenn Notstationen überzählige Mäuse, die sich nicht artgerecht vermitteln lassen, als Lebendfutter abgeben.

Apropos anderes Thema... bist du eigentlich wieder zurück in Deutschland? Hab das gar nicht mitbekommen...
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Miriam
Freak


Anmeldungsdatum: 06.09.2010
Beiträge: 370
Wohnort: Offenbach

BeitragVerfasst am: 02.04.2011 01:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, dass die bloße Ankündigung, ein Kaninchen für den Fleischverzehr schlachten zu wollen, ausgereicht hätte.
Laut einem ähnlichen Bericht, sammelten die Fünftklässler vorher noch Unterschriften gegen die Tötung des Kaninchens. Das wurde von den "Pädagogen" schlicht ignoriert. Dabei wäre spätestens das das Signal gewesen, dieses Vorhaben nicht durchzuführen.
Dass diese "Pädagogen" dieses Vorhaben dennoch durchgezogen haben, zeigt, dass sie die Gefühle der Kinder nicht ernst nehmen bzw. sie schlicht ignorieren.

Hätte man den Kindern nur zeigen wollen, woher Fleisch kommt, hätte ein Schlachthof-Film aus Youtube auch ausgereicht. Diese Filme sind schon so schlimm, dass sie selbst Erwachsene erschrecken.
Für den Landwirt ist das Alltag, der hat bei einer Tiertötung keine Gefühle mehr und schließt daraus wohl, dass seine Sichtweise normal ist.

Mal was zu den Tierschützern.
Da wird immer mal so ganz salopp was über DIE Tierschützer erzählt, aber DIE Tierschützer gibt es nicht. Da gibt es auch solche und solche.

Tierschützer, die sich für das (Lebens)Recht der Tiere einsetzen, heißen Tierrechtler, da ist nun die Frage, ob der Autor dieses Berichtes zwischen den Beiden einen Unterschied machen würde, oder ob alles was dagegen protestiert, für ihn "Tierschützer" sind.

Ein Beispiel: Ich war einmal auf einer Anti-Pelz-Demo. Es liefen hunderte "Tierschützer" mit. Als die Demo zu Ende war, hörte ich, wie sich manche der Demo-Teilnehmer zum Schnitzelessen verabredeten.
Was ich nun etwas "unpassend" fand, war für die anderen Demo-Teilnehmer kein Problem.
Ich würde heute einfach einen Unterschied zwischen den Tierschützern machen. Die Einen sind einfach Pelz-Gegner, die Anderen Hundetierschützer oder Kaninchentierschützer Wink, dann gibt es einfach nur z.B. Hundefreunde, die zuhause einen Hund haben und sich nun auch mal gerne "Tierschützer" nennen möchten.

Dann gibt es natürlich gaaaaaanz viele Freizeit-Tierschützer, die auch mal was zu sagen haben wollen.

Aber auch unter Tierrechtlern gibt es Unterschiede.
Tierrechtler findet man meist unter vegan lebenden Menschen.
Die Einen versuchen eine Balance zwischen dem Wunsch keinem Lebewesen etwas anzutun und der Realität zu finden. Z.B., dass man trotz guter Vorsätze Motten oder Mücken totschlägt, um nicht aus seiner eigenen Wohnung vertrieben zu werden oder sich nicht nur mit dem Blick auf den Boden fortbewegt, weil man ja aus Versehen auf eine Ameise treten könnte.

Dann gibt es die Hardcore-Tierrechtler, die am Liebsten alle Raubtiere einschläfern würden (was meiner Meinung ja wirklich über alle Ziele hinausschießt).

Da sollte man natürlich schon wissen, welche Art "Tierschützer" der Autor in seinem Bericht gemeint hat. Cool
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Wieselchen
Freak


Anmeldungsdatum: 24.09.2008
Beiträge: 254

BeitragVerfasst am: 02.04.2011 01:49    Titel: Antworten mit Zitat

Den Text kann man lesen, wenn man den Titel googelt. Ich wusste nicht, dass man ihn nicht verlinken kann.

Was mir an dem Artikeln noch aufgefallen ist: die Projektwoche ging um das Leben im Mittelalter. Dieses Thema bereitet die Kinder nicht wirklich auf eine Schlachtung von Kaninchen vor. Wenn man schon andenkt sowas zu machen, dann sollte man die Kinder schon am das Thema heranführen, ihr Interesse wecken und mit leichter verdaulichen Sachen anfangen. Und nachher das Gesehene aufarbeiten.

@Miriam: Da hast du natürlich Recht. Deshalb schrieb ich "sogenannte" Tierschützer. Letztendlich sagt das nicht viel, wer sich dahinter verbirgt.

@ Davx: Nein, ich bin noch hier. Und werd auch noch ne Weile bleiben. Frühestens im September komm ich zurück. Ich hatte nur grad ein bisschen Zeit und Lust zu schreiben. Hin und wieder muss man sich ja auch mal damit beschäftigen, was so im Rest der Welt passiert. Wink

PS: Wenn ich mal wieder Zeit finde, stelle ich ein paar neue Fotos ein. Mein Computer quillt schon über...

PPS: Unter anderem erwägt der "Bund gegen Missbrauch der Tiere (bmt)" eine Anzeige. Stelle grade fest, dass man den Artikel doch nicht mehr googlen kann. Schade, denn er war schon differenzierter als das, was die anderen Artikel so schreiben.

PPPS: Korrektur: Artikel schreiben nicht. Augenrollen
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 02.04.2011 11:02    Titel: Re: Anzeige gegen Schulleiter wegen Kaninchenschlachtung Antworten mit Zitat

Huhu,

ja ich glaube das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass der Text vermutlich nur für kurze Zeit lesbar war und jetzt im Archiv und nur noch gegen Bezahlung lesbar ist.

Zitat:

Wenn man schon andenkt sowas zu machen, dann sollte man die Kinder schon am das Thema heranführen, ihr Interesse wecken und mit leichter verdaulichen Sachen anfangen. Und nachher das Gesehene aufarbeiten.

Absolut, da sprichst du eine ganz zentrale Sache an. Gerade das aufarbeiten des Gesehenen/Erlebten.

Aber mal eine andere Sache. Viele Kinder (auch Erwachsene?) haben grosse Mühe, wenn über den Körper gesprochen wird, wie das Blut durch den Körper zirkuliert... usw. also der ganze Bio-Stoff zum Thema Anatomie. Da frage ich mich jedoch, sind uns diese Gefühle nicht anerzogen und kulturell bedingt? Es sind irgendwie Tabus oder mit schlechten Gefühlen verbunden... überhaupt der Tod ist in unserer westlichen Welt so negativ besetzt, während zum Beispiel in Mexiko sie ein buntes Fest veranstalten im Gedenken an die Toten, so erscheint uns das doch makaber und vielleicht auch gefühlslos, weil für uns ist das ein sehr ernstes und trauriges Thema.
Womit ich hier Mühe haben, dass wir die europäische Sicht quasi als Referenz verwenden ohne sich bewusst zu sein, dass diese Sicht keineswegs selbstverständlich ist, wohl aber durch frühe kindliche Prägung vermutlich verankert wurde.
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Luder
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Anmeldungsdatum: 29.06.2009
Beiträge: 365

BeitragVerfasst am: 02.04.2011 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

Soweit ich weiß waren das 10-11-Jährige im 4. Schuljahr die das angesehen haben.

Natürlich sollten Kinder wissen das das Fleisch nicht im Supermarkt "wächst" aber ob man das im Unterricht praktizieren sollte? Ich denke nicht. Einige Kinder sind wohl auch leicht "traumatisiert" gewesen danach. Durften sie das Tier vorher auch noch streicheln.

Mein Kleiner ist auch 11 und er war schon geschockt als wir uns ein Video darüber ansahen wo das diskutiert wurde. ICH wäre stinkewütend gewesen hätte er sich sowas anschauen müssen.

Es geht mir nicht um die Schlachtung an sich, ist sie kurz und schmerzlos hab ich kein Problem damit. Es als Anschauungsunterricht zu praktizieren finde ich in dem Alter allerdings nicht ok
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Das Problem vieler Hunde ist die konsequente Inkonsequenz ihrer Halter.
Oliver Jobes, (*1966)
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 02.04.2011 12:51    Titel: Re: Anzeige gegen Schulleiter wegen Kaninchenschlachtung Antworten mit Zitat

Es ist ja sicher auch kein Zufall, dass die Sektion von Organismen (seien es nun Tiere oder Menschen) erst auf dem Programm der Hochschulen stehen, sprich Medizinstudium, Tierarzt/Biologie-Studium usw.

Zum Video, selbst das finde ich fragwürdig.

@Wieselchen
Ah schön. Ich war halt nur etwas unsicher, da du nie mehr davon berichtest hast.
Fotos wären natürlich sicher interessant, aber tu dir keinen Zwang an. Falls du dazu kommst würden sich sicher einige hier freuen, auch ich, aber mir geht es teilweise ähnlich. Ich hätte beispielsweise auch noch Fotos von meinen chilenischen Pflanzen, die ich schon lange mal vorstellen wollte.
Apropos eventuell kommen wir diesen Herbst rüber, nicht nach Ecuador, aber die Überlegung wäre Chile. Obs klappt, das ist noch ungewiss, aber ich fange schon mal an, mich vorzubereiten und nehme u.a. nun auch Spanischunterricht um die Defizite beim Sprechen und der Grammatik auszubessern... Wink
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schweinsnase77
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Anmeldungsdatum: 18.07.2010
Beiträge: 251

BeitragVerfasst am: 02.04.2011 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

Nun ja, wenn vorher Unterschriften gesammelt wurden, wußten die Eletrn doch eigentlich Bescheid oder?

Ich habe aber aus vier Gründen nen Problem damit:

1. Für Sexualkundeunterricht in der Schule gibt es Infos und je nach Bundesland ne Einverständniserklärung....warum bei sowas nicht, da:

2. Es einige Kinder gibt die auch aufgrund ihrer vorigen Erlebnisse mit sowas nich klarkommen. Zumal die Kids im dem Alter eh kurz vor der Pubertät stehe und eh recht empfindlich sind.

3. Wenn man schon nen Tier nehmen muss, muss es dann eines sein, was bei vielen Kindern als Familienmitglied zählt?

4. Auch wenn es hinterher gegessen worden ist, finde ich es fraglich ob man zu Demonstrationszwecken wirklich ein Tier töten muss. Ne Schlachtung hätte man auch im Schlachthof gucken gehen können.
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 03.04.2011 00:45    Titel: Re: Anzeige gegen Schulleiter wegen Kaninchenschlachtung Antworten mit Zitat

Zitat:

4. Auch wenn es hinterher gegessen worden ist, finde ich es fraglich ob man zu Demonstrationszwecken wirklich ein Tier töten muss. Ne Schlachtung hätte man auch im Schlachthof gucken gehen können.

Hätte aber in eine Mittelalter-Woche wie die Faust aufs Auge gepasst Wink.

Apropos wer sich für den Umgang mit Tieren im Mittelalter interessiert und wie sich die Wahrnehmung seit da stetig verändert hat, dem kann ich nur das Buch von Bernhard Kathan nahelegen:

Kathan, B. (2004): Zum Fressen gern. Zwischen Haustier und Schlachtvieh. Kulturverlag Kadmos, Berlin. 256 S.

Es ist keine leichte Kost, da sie nicht auf eine einfach verdauliche Sprache heruntergebrochen ist, noch dem Leser eine vorgefertigte Meinung in den Mund legt, aber gerade deshalb denke ich, ist das Buch eine sinnvolle Anschaffung.
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schweinsnase77
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Anmeldungsdatum: 18.07.2010
Beiträge: 251

BeitragVerfasst am: 03.04.2011 08:03    Titel: Antworten mit Zitat

Es ging um Ernährung in der Steinzeit. Ob die da schon Buchtenhaltung hatte wage ich zu bezweifeln. Mr. Green

Außerdem gibt es ja auch genug andere Unterrichtsinhalte wo auf eine dermaßen autentische Darstellung verzichtet wird.

Weder bei unserer Projektwoche bei der es um Kläranlagen und Gewässerreinigng ging noch bei dem Projekt "Keine Macht den Drogen" haen wir derart realistische Materialien gehabt. Laughing
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 06.04.2011 20:24    Titel: Re: Anzeige gegen Schulleiter wegen Kaninchenschlachtung Antworten mit Zitat

Nö Mittelalter Wink

Wieselchen hat Folgendes geschrieben:

Was mir an dem Artikeln noch aufgefallen ist: die Projektwoche ging um das Leben im Mittelalter.


Und von Buchtenhaltung war nie die Rede, noch war das Thema.

Zitat:

Weder bei unserer Projektwoche bei der es um Kläranlagen und Gewässerreinigng ging...

Gut, das finde ich jedoch dann schon bedenklich. Wir gingen damals noch die Kläranlage anschauen und ich finde das schon sehr wichtig, dass jeder so eine Anlage mal von innen gesehen hat!
(Apropos, keiner von uns trug übrigens einen Schaden davon, also selbst das sollte nicht im Wege stehen. Wir haben aber auch die Wasserquellen besichtigt, wo unser Wasser herkommt).

Zitat:

...noch bei dem Projekt "Keine Macht den Drogen" haen wir derart realistische Materialien gehabt.

Ja klar Very Happy.
Das ist ja auch nicht nötig, da die meisten das sicher selber besser können als wenn sich die Schule darum kümmern müsste Augenrollen.
Drogen und Jugend, das gehört doch einfach zusammen, da kann man nun reden was man will. Was aber eine Pflicht der Schule ist, dass die Prävention nicht zu kurz kommt, aber in Sachen Konsum muss den Jugendlichen niemand etwas vormachen.
Im Prinzip ist es immer die selbe Nummer, dass die Eltern es blöd finden und es daher besonders seinen Reiz hat. Alkohol und Zigaretten sind sowieso legal und Cannabis ist aus historischen Gründen einmal verboten worden und seit da rutschen viele deswegen in die Kriminalität... aber im Prinzip ändern konnte die Illegalität da nicht viel. Und die härteren Drogen werden eher von den älteren Semester konsumiert, Koks z.B. als Managerdroge und Droge der reichen Leute. Viel häufiger ist da wahrscheinlich der Medikamentenmissbrauch und oftmals ist der Bezug erst noch einfacher. Und da wird gar nichts getan. Wieso auch? Es ginge um den grossen Druck und den Stress in unserer Gesellschaft.
Übrigens, das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb Jugendliche heutzutage weniger "Drogen" nehmen, der Stress führt dazu, dass sie sich das gar nicht leisten können und direkt bei den Leistungsdrogen, sprich "Medikamente" einsteigen, sprich Aufpunschmittel, Ritalin... usw.
Ob das weniger gefährlich ist, das sei dahin gestellt. Nur wer macht sich darüber schon Gedanken?
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Noraja
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Anmeldungsdatum: 25.04.2010
Beiträge: 663
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 08.04.2011 00:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

irgenwie finde ich es befremdlich, dass so eine Kleinigkeit ein derartiges Medienecho auslöst und genauso befremdlich, wie schnell jemand angezeigt wird.

Grad optimal finde ich das Projekt jetzt zwar auch nicht, eine live Schlachtdemo mitanzuschauen ist ja schon etwas gar hart, aber dass man selbst in der fernen Schweiz in der Zeitung davon liest, find ich seltsam. Dass jemand deswegen angezeigt wird, erst recht. Ich bin der Meinung, dass das eine Sache zwischen den Schülern, Lehrern und allenfalls der Schulleitung ist.

Dass Kinder spätestens in dem Alter dazu gebracht werden, sich fragen zu stellen, woher Fleisch kommt, finde ich hingegen sehr wichtig.

Unschädlichen, altersgemässen Anschauungsunterricht finde ich hingegen sehr sinnvoll.
Ich war in meiner Grundschulzeit auch mal in der Kläranlage, mit dem Förster im Wald und durfte auch mal mit meiner Klasse einen Drogensuchhund bei einer Demo am Zoll bestaunen. (und ja, ein Säckchen mit ein wenig Kokain wurde da durchaus gezeigt, was uns Schülen natürlich mächtig Eindruck machte. Ich weiss drum auch bis heute noch vorgeht um einen Hund dazu zu bringen nach Drogen zu schnüffeln Smile, dabei ist das schon 14 Jahre her.

Wir habenn der Grundschule auch Fischzuchtanlagen, eine Festungsanlage und diverse Fabriken besichtigt. Das waren lauter sehr schöne Schultage und auch sehr lehrrreiche und wertvolle. Im Klassenzimmer lernt man niemals so viel aus dem echten Leben.
In höheren Schuljahren gings dann auch mal auf Geröll- und Eisgletscher und in Atomanlagen (davor wurden wir ganz sorgfältig vom Lehrer vorbereitet, damit wir auch wirklich fähig sind, nicht der ganzen Propagandä der Betreiber zu glauben, sondern selber zu bestimmen, was wir denken wollen). Ich möchte keins dieser Erlebnisse missen. Unterricht mit Exkursion ist nachhaltiger, an viele andere Themen meiner Schulzeit erinnere ich mich nciht mehr, an jene mit Exkursion hingegen noch gut und auch gerne.

Zitat:
4. Auch wenn es hinterher gegessen worden ist, finde ich es fraglich ob man zu Demonstrationszwecken wirklich ein Tier töten muss. Ne Schlachtung hätte man auch im Schlachthof gucken gehen können.

Zuzuschauen, wie Tiere im Schlachthof en mass geschlachtet werden, finde ich persönlich und für mich noch schwieriger. Und ich kann mir eherlichgesagt nicht vorstellen, dass es nicht wenigstem einem Teil der Schüler auch so ginge.

Zitat:
Es ist ja sicher auch kein Zufall, dass die Sektion von Organismen (seien es nun Tiere oder Menschen) erst auf dem Programm der Hochschulen stehen, sprich Medizinstudium, Tierarzt/Biologie-Studium usw.

Bei uns wurde in der 7. Klasse ein Rindermagen vom Lehrer geöffnet und die eizelnen Kammern gezeigt.
Selber Hand anlegen durften wir dann im Gymnasium, im Rahmen des Biologieunterrichts wurde einmal in Zweiergruppen ein Schweinsherz zerlegt und ein ander mal ein Fisch. Das fanden eigentlich alle Schüler in Ordnung bis super. Das mit dem Fisch war auch wirklich interessant.

Mein Bruder, der das Gymnasium mit naturwissenschaftlichen Vertiefung besucht, musste sogar eine wieder aufgetaute Ratte zerlegen. Da war die Begeisterung schon weniger gross, aber hauptsächlich, weil ein Klassenzimmer mit 10 nicht mehr frischen Ratten an denen bei hochsommerlichem Temperaturen zwei Stunden herumgeschnipselt wird auch recht stinkt.

Die Buttersäurerichprobe in Chemie fand ich ja auch eindrücklich, aber sonst nicht so angenehm. Aber auch sie möchte ich nicht missen. Ohne Demos würde was fehlen.
Ich persönlich lerne auch viel besser, wenn auch Demos gezeigt werden. Erstaunlicherweise ganz unabhänig davon, wie simple so eine Demo ist. Selbst wenn einfach nur ein Wägelchen eine schiefe Ebene herunter gerollt wird, bringt mir das lernzugangsmässig schon merklich etwas.

Liebe Grüsse
Lina
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Miriam
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Anmeldungsdatum: 06.09.2010
Beiträge: 370
Wohnort: Offenbach

BeitragVerfasst am: 08.04.2011 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, Noraja, es gibt vielleicht wie in Deiner Schule sinnvolle Anschauungsprojekte und sinnlose welche wie in dem Fall mit der Kaninchenschlachtung.
Sinnlos ist alles, wo jemand, sei es ein Tier oder ein Mensch selbst zum Anschauungsprojekt wird und dadurch Schaden nimmt.

Ein Tierarzt würde mir ja schließlich auch nicht die zarten Röhrenknochen von Kaninchen dadurch erklären, dass er meinem Tier mal eben die Knochen bricht.

Wenn Anschauungsprojekte grenzenlos betrieben werden könnten, gebe es weder Gesetze noch Richtlinien, die ein Zusammenleben in der Gemeinschaft erträglich machen.

Dann sähe unser aller Leben so ähnlich aus, wie es der Film "Der Sinn des Lebens" zeigt. Im Sexualkundeunterricht macht der Lehrer und die Lehrerin vor, wies geht..... oder:

Zitat:
In dieser Szene wird einem eingetragenen Organspender auf seinem Küchentisch kurzerhand mit allerlei Spengler- und Schlosserwerkzeug die Leber entfernt, da er ja einen Organspendeausweis hat. Auch das Argument, dieser gelte erst im Todesfall, hilft nichts, denn: „Es hat noch nie jemand überlebt, dem wir die Leber entfernt haben“.

http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Sinn_des_Lebens_%28Film%29
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 09.04.2011 00:15    Titel: Re: Anzeige gegen Schulleiter wegen Kaninchenschlachtung Antworten mit Zitat

Zitat:

Wenn Anschauungsprojekte grenzenlos betrieben werden könnten, gebe es weder Gesetze noch Richtlinien, die ein Zusammenleben in der Gemeinschaft erträglich machen.

Dann sähe unser aller Leben so ähnlich aus, wie es der Film "Der Sinn des Lebens" zeigt. Im Sexualkundeunterricht macht der Lehrer und die Lehrerin vor, wies geht..... oder:

[...]

Nun so einfach ist es sicherlich nicht. Es gibt auf dieser Erde sehr wohl mehr oder weniger gesetzlose, anarchische Gesellschaftsstrukturen bei denen die besagten Richtlinien fehlen (man denke an Mafiaclans, Gangs/Banden in Armenviertel grosser Städte usw.). Dennoch hat ein Mensch gewisse Grenzen, die er aus eigenen Interessen respektieren wird (Stichwort: Recht des Stärkeren, Rache, Zwecksbündnisse), auch wenn eine solche Gesellschaftsform eine deutlich grössere Unsicherheit bedeutet. Auf der anderen Seite werden sich Strukturen bilden um gewisse Ordnung wieder herzustellen, weil diejenigen, welche es sich leisten können sich den Schutz einfach erkaufen (siehe Länder mit hoher Kriminalität und die sich dort gebildeten, abgeriegelten Reichenviertel).
Dieser Film als bare Münze zu nehmen ist aus diesem Grund sicherlich etwas zu einfach gedacht. Auch was die Anschauungsobjekte angeht, ist ein Kaninchen schlachten doch noch lange nicht als Wegfall von Richtlinien und Gesetze zu beurteilen, im Gegenteil. Das war etwas ausserordentlich Gewöhnliches bis etwa vor 200-300 Jahren. Paradoxerweise ging die damals einsetzende Änderung einher mit der Industrialisierung und der Aufklärung. Die immer absurder werdenden Tierversuche, die damals angestellt wurden um die menschliche Neugier zu befriedigen, welche damals durch die Aufklärung geweckt wurde (es gab da jedoch auch grosse Defizite durch die Repression der Kirche im Mittelalter, welche vom einst progressiven Weltbild in eine sehr reaktionäre Haltung überkippte), führte zu unerwünschten Nebenwirkungen: Die Menschen wurden plötzlich mit dem Verhalten der Tiere in Extremsituationen konfrontiert, welche sie zum Nachdenken brachten. Die in den Tierexperimenten ausgeführten Quälereien übertrafen das, was die Tiere im gewöhnlichen Umgang erleiden mussten um ein Vielfaches (die Schlachtung sollte ja schnell gehen, das gequälte Tier kein angestrebtes Ziel im Gegensatz zum Tierversuch, wo gerade dieses die Neugier erweckte). Es wurden Tiere bei lebendigem Leibe seziert, ihnen Gliedmasse entfernt, Körperorgane entfernt, sie mit Strom malträtiert um Zuckungen der Nerven auszulösen oder schlicht bloss als negativer Reiz, auf den die Tiere reagieren usw. Das führte dann dazu, dass die Kochbücher anfingen dem Thema Tiere schlachten immer mehr Platz in den Büchern einzuräumen, untermauert mit dem Wissen, das aus den Tierversuchen zusammenkam. Die Erwähnung in den Kochbüchern bedeutete also, dass die Leute anfingen diese alltägliche Arbeit ebenfalls zu sezieren, so wie es die Tierexperimentoren mit ihren Versuchsobjekten taten. Das Ende der Geschichte ist, dass je mehr sich die Leute mit den Tieren beschäftigten und langsam eine Tierschutz-Ethik aufkam, in der das Töten der Tiere aus dem Alltag verschwand, damit wurde diese Aufgabe abgeschoben und hinter einer immer sauberer werdenden Fassade weggesperrt (etwa zur selben Zeit kamen die Tischsitten auf, es war plötzlich verpönt das Geschirr zu teilen und mit den Händen zu essen, während Besteck die Distanz zwischen Mensch und Essen/Pflanzen/Tier weiter vergrösserte), während es hinter der Fassade immer unappetitlicher wurde - der ganze Industrialisierungsprozess, der damit einherging, führte letztlich zum heutigen Paradoxon, das wir haben. Die saubere Gesellschaft, welche "anständig" essen will, erreicht mit dieser Forderung gerade das Gegenteil: Das Töten der Tiere ist zum Tabu geworden und wird denjenigen überlassen, welche nicht das geringste Interesse an den Tieren selber haben, sondern sie nur als Ware sehen. Dazu kommt, dass eine ganze Mafia rund um die Tierproduktion entstehen konnte, die mit Hormonen, Futtermittelpanschung, Sondermüllentsorgung via Tierfutter usw. zu einem unehrenhaften Ruhm gelangt ist. Und wir unterstützen das Ganze mit der Förderung dieses Tabus auch noch, denn je weniger man darüber spricht, desto weniger ist es im Bewusstsein der Allgemeinheit.

Übrigens die zitierte Szene in jenem Film hält sich auch an Regeln, nämlich der Organspendeausweis ist im Prinzip nichts anderes. Um also eine rechtsfreie Ordnung in Szene zu setzen müssten sie willkürlich das tun, unabhängig von einem Organspendeausweis. Damit wäre aber der ganze Witz verloren, weil dieser eben auf der gezielten Missachtung einer wichtigen impliziten Nuance beruht, nämlich dass der Spender tot sein muss, damit der Ausweis Gültigkeit bekommt.

@Lina
Wo hast du das denn gelesen? 20 Minuten oder in einer "ernsthaften" Tageszeitung?

Zitat:

Bei uns wurde in der 7. Klasse ein Rindermagen vom Lehrer geöffnet und die eizelnen Kammern gezeigt.
Selber Hand anlegen durften wir dann im Gymnasium, im Rahmen des Biologieunterrichts wurde einmal in Zweiergruppen ein Schweinsherz zerlegt und ein ander mal ein Fisch. Das fanden eigentlich alle Schüler in Ordnung bis super. Das mit dem Fisch war auch wirklich interessant.

Stimmt, jetzt wo du es erwähnst. Kuhaugen sezieren war glaubs bei uns damals etwas, das sie in der Parallelklasse taten. An der "Kanti" (Gymnasium/Abitur) gibt es glaubs auch bei uns so ähnliche Dinge... wobei ich kann mich da auch nur auf Aussagen vom Bekanntenkreis stützen und die Erinnerungen daran sind leider auch nicht mehr so frisch.

Zitat:

Zuzuschauen, wie Tiere im Schlachthof en mass geschlachtet werden, finde ich persönlich und für mich noch schwieriger. Und ich kann mir eherlichgesagt nicht vorstellen, dass es nicht wenigstem einem Teil der Schüler auch so ginge.

Ähnliches ging mir ehrlich gesagt auch durch den Kopf.

Ich sehe halt auch noch das Problem mit dem ganzen Strukturwandel, die Schattenseite der Indutrialisierung. Aber wenn sich mal jemand mit diesem Thema auseinandersetzt, dann meist sehr einseitig und kommt entweder zum Schluss, da könne man nichts machen oder man solle halt vegetarisch leben. Dabei ist für mich gerade letzteres ein Hohn, solange diese kranke Landwirtschaft mit Unsummen von Subventionen noch für ihr Fehlverhalten belohnt wird. Stichwort Seuchen: Für dass die Tiere artwidrig ernährt werden und man dann "etwas tun" muss (=die Tiere werden i.d.R. gekeult), wenn die Seuchen umgehen, bekommen sie dann Geld, für die "Verluste". Gäbe es tatsächlich diese propagierte freie Marktwirtschaft mit dem freien Wettbewerb, wäre genau das doch der Nachteil, den man für die artwidrige Ernährung und Haltung in Kauf nehmen müsste.
Bio ist im Übrigen auch keine "neue" Erfindung sondern bedeutet eigentlich etwas provokativ ausgedrückt, dass das Rad der "Entwicklung" zurückgedreht wird zu den guten alten Zeiten, als man Tier und Pflanze noch artgerechter behandelte (natürlichere Umgebung, keine schädlichen Monokulturen) und ernährte (Futterpflanzen, Dünger). So gesehen wäre ein Mindeststandard Bio bei der Produktion auch keine Riesenleistung, sondern sollte eigentlich selbstverständlich sein, weil genau das hatten wir schon einmal. Da jedoch viele der heutigen kranken Umstände profitieren, gibt es genügend Kräfte, die es verstehen, geschickt die eigenen Interessen zu wahren.
Natürlich gab es auch sinnvolle Fortschritte, die betrafen aber allesamt kaum das Wohl von Tier und Pflanze sondern jenes des Menschen.
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