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Alterungsprozess bei Säugetieren

 
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pantoffeltierchen
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 01.10.2010
Beiträge: 128
Wohnort: Konstanz

BeitragVerfasst am: 27.02.2011 15:37    Titel: Alterungsprozess bei Säugetieren Antworten mit Zitat

Huhu!

Da mein Hase letzten Monat im Alter von 10 1/2 Jahren gestorben ist hab ich mir mal ein paar Gedanken zum Alterungsprozess von verschiedenen "Tier"arten gemacht.
Dabei finde ich eine Sache ziemlich unlogisch, vielleicht kennt sich jemand damit aus.

Meine bisherigen Annahmen sehen so aus (bezogen auf Säuger):

1. Je kleiner der Organismus desto größer ist die Körperoberfläche im Verhältnis zur Körpergröße.

2. Je kleiner der Organismus, desto schneller der Stoffwechsel. Grund: Schnellerer Energieverlust durch ein schlechteres Verhältnis zwischen Körpergröße und Körperoberfläche-also Punkt 1.

3. Durch schnelleren Stoffwechsel bei kleineren Organismen schnellere Abnutzungserscheinungen, also schnelleres Altern.

Das fand ich alles bisher ziemlich logisch. Kaninchen können unter Umständen alle 10 Minuten pinkeln. Spitzmäuse sind Fleischfresser und sobald sich mal eine bei uns im Kellerschacht verirrt hatte, war sie entweder tot oder extrem geschwächt. Die müssen ständig fressen.

Was ist allerdings mit Tieren wie Pferd oder Rind.
Sie werden nicht so alt wie Menschen (ok, es soll Pferde gegeben haben, die 40-50 oder älter geworden sind, aber das sind wohl eher Ausnahmen).
Sie sind allerdings größer als Menschen, sollten daher einen langsameren Stoffwechsel haben. Oder ist das vielleicht doch nicht so?

Ich versteh zwar warum Kleinsäuger schneller altern als Menschen, aber nicht warum Großtiere dies auch tun.
Oder ist der Mensch so eine große Ausnahme, dass man ihn nicht als Vergleich nehmen kann?

Man muss vielleicht auch noch medizinische Eingriffe bedenken, die es ja mittlerweile nicht nur bei Menschen gibt. Tatsache ist, dass der menschliche Körper auf ein Alter von ca. 25 ausgelegt ist. Ab da erfolgt der Knochenabbau schneller als der Knochenaufbau, die Zähne würden unter ursprünglichen Bedingungen langsam kaputt gehen usw.
Ohne medizinische Behandlung wäre mein Hase spätestens mit 9 Jahren gestorben und ich bin mir sicher, auch andere in menschlicher Obhut lebende Tiere bekommen durch die Medizin noch einige Jahre geschenkt.

Trotzdem: Warum werden Pferde und Rinder nicht viel älter als Menschen?
_________________
Das schönste Erlebnis, das man mit einem Tier haben kann ist sein Vertrauen zu gewinnen. Besonders dann, wenn man lange daran gearbeitet hat.
Das schlimmste ist die Entscheidung über Leben und Tod eines Tieres, welches unheilbar krank ist.
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 27.02.2011 16:11    Titel: Re: Alterungsprozess bei Säugetieren Antworten mit Zitat

Huhu,

Du musst nicht mal Nutztiere heranziehen... Widersprüche hast du schon wenn du Ratten mit Degus vergleichst, oder mit Stachelmäuse. Ich glaube aber auch man kann das Problem nicht auf wenige so einfache Regeln vereinfachen.

Um aber auf deine Frage zurückzukommen. Nutztiere haben ein großes Gewicht rumzutragen und damit wohl auch starke Belastungen. Dazu kann bei größeren, komplexeren Organismen auch mehr schief gehen, weil mehr Prozesse ineinander greifen, die gestört werden können. Das könnte man beispielsweise als Gegenargument der Grösse nehmen. Nicht ohne Grund sind die größten Landsäuger deutlich kleiner als ihre Pendants im Wasser, die Wale.
Doch auch da wäre die Überlegung wohl letztlich eine Multifaktoren-Mischrechnung, die Kosten/Nutzen diverser Faktoren einbezieht, aber der Kern der Sache ist dennoch die Zellaltetung und Erneuerung des Organismus. Hier gibt es Grenzen, die wesentlich mit dem Altern zusammenhängen.

Bei den eingangs erwähnten Nagern haben wir noch einen anderen Aspekt: die sog Life-history. Degu und Stachelmaus Pflanzen sich anders fort als Ratten. Sie sind Nestflüchter, bringen relativ wenig Junge zur Welt und investieren sehr viel Energie in wenig Junge, die aber sehr hohe Überlebenschancen haben. Ratten, aber auch Mäuse, Hamster usw vermehren sich viel stärker, nehmen aber deutlich höhere Verluste und eine deutlich geringere Lebenserwartung in Kauf. So gesehen kann Verhaltensbio durchaus Aspekte dieses komplexen Themas etwas verständlicher machen.
_________________
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