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Cuys in Ecuador (Hilfsprojekt)

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 02.02.2011 23:51    Titel: Cuys in Ecuador (Hilfsprojekt) Antworten mit Zitat

Huhu,

heute habe ich in unserer lokalen Zeitung einen interessanten Beitrag gefunden:

Zitat:


Auch Kleinvieh macht Mist

Andere Lànder, andere Sitten: Meerschweinchen werden in den Anden seit Jahrhunderten gezüchtet und kommen an Festtagen auf den Teller. Den Dung nutzen die Bauern für die Düngerproduktion. Marcia Rosario ist eine jener unzähligen Frauen, die von früh bis spät alles dran setzen, ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
"Ausgewogenes Essen, Schuhe, Schuluniformen, Medikamente - all das kann ich dank der Meerschweinchenzucht bezahlen", sagt die Kleinbäuerin aus dem Dörfchen Esperanza, hoch oben in den Anden Ecuadors. So verfügt sie zudem über ein eigenes Einkommen und ist nicht mehr ausschliesslich von ihrem Mann abhängig. Der 15 m2 grosse Käfig von Doña Marcia steht neuerdings erhöht auf Stelzen, damit die Reinigung leichter fällt und die Ausscheidungen der Tiere aufgefangen werden können. Sie sind wertvoller Bestandteil des selbstgemachten Düngers Biol. Die Präsidentin der lokalen Bauernvereinigung hat dank Swissaid einiges über Tierhaltung gelernt. "Früher wurden die Tiere häufig krank, heute kaum noch", fasst sie die Erfahrungen zusammen. "Und weil ich die Arbeit rationeller erledige, habe ich mehr Zeit für meinen kleinen Sohn." Der Aufbau der Zucht - vom Material für den Käfig zur Arbeit und den Tieren selbst - kostete 245 US-Dollar oder rund 255 Franken. Davon übernahm Swissaid 115 Franken und bezahlte knapp die Hälfte der zehn Meerschweinchen und einen Teil des Materials. Für den weitaus grösseren Teil sowie die Arbeit selbst kam Doña Marcia auf.
Marco Cedillo

Quelle: Die Botschaft, vom Montag 31. Januar, 2011, S. 6


Interessant fand ich die konkreten Angaben aus dem Text, die Käfiggrösse, die mit 10 qm im Vergleich zu dem was wir hierzulande haben, durchaus geräumig ist und mehr noch, im Vergleich zu manchem Kaninchenzüchter, wo immer noch Buchtenhaltung vorherrscht, die Nutztiere relativ gute Verhältnisse haben. Klar für 10 Tiere ist der Platz sicher kein Luxus, aber die Grösse, so denke ich ist durchaus im Rahmen dessen, was bereits schon in der Vergangenheit üblich war in der Meerschweinchenhaltung und worauf die domestizierten Tiere sich anpassten, das Leben in relativ hohen Dichten, ohne sich davon stressen zu lassen.

Aus dem Kot wird ja bekanntlich in jenem Projekt Dünger gemacht, der "Biol" genannt wird. Das ist einerseits interessant, weil damit Kreislaufwirtschaft betrieben wird, wie einige von uns das sicher auch tun (ich werte seit einigen Jahren nun erfolgreich unseren Garten mit Degumist auf und mit allgemeinem Kompost und Abfall), andererseits hat das Projekt auch eine soziale Komponente:
Die Hilfsorganisation hilft nämlich bei der Vermarktung des Meerschweinchenkots und der Herstellung eines Düngers daraus, denn der Kot wird in einen zur Hälfte mit Wasser gefüllten Tank, zusammen mit Stoppeln von Feldern und etwas Melasse verrührt. Dazu kommen dann noch Sulfat und phosphathaltiges Gesten und das Gemisch wird dann luftdicht verschlossen, bis auf eine Ableitung für die entstehenden Gase. Und so reift der Dünger 30-45 Tage. Daraus entsteht dann "Biol" der effiziente Dünger Marke Eigenbau.
Dieser Dünger kommt letztlich wieder den Bauern zugute, da er die lokale Bevölkerung nicht vom Handel ausschliesst, wie das bei der Verwendung der Düngemittel der Agro-Chemie. Da der "Biol" biologisch ist, kommt er dem Bioanbau zugute, der übrigens offenbar auch in Südamerika gut ankommt. Die Kleinbauern können ihr Gemüse direkt in der Stadt gut verkaufen, es ist offenbar bei der Stadtbevölkerung gefragt. So schalten sie Zwischenhändler aus, die bisher die Verdienste stark schmälerten und tragen zur Nachhaltigkeit des lokalen Handels bei.
Swissaid ihrerseits engagiert sich um die Schulung der Leute, z.B. im Umgang mit Dünger, aber auch mit Techniken zum Anbau und sie engagieren sich für mehr Sorten- und Artenvielfalt beim Anbau.

Weitere Infos:
http://www.swissaid.ch/wDeutsch/projekte/ecuador/ecuador.php

Ich finde das Thema in seiner Ganzheit hochinteressant, wie ihr vielleicht an meinen Zeilen bemerken konntet.
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