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Verhaltensatavismus bei Mongolischen Rennmäusen
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ulmer-strolche
Nager-Erforscher


Anmeldungsdatum: 15.11.2010
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 15.11.2010 23:44    Titel: Verhaltensatavismus bei Mongolischen Rennmäusen Antworten mit Zitat

hallo,

ich bin neu hier wollte mich mit euch austauschen über gentisch verankertes verhalten von rennmäusen.
ich züchte seit geraumer zeit wfnz und halte diese auch in größeren gruppen (6-12 tiere konstant) auf entsprechend großen becken, die ich auch ständig vergrößere um zu sehen, ob ein territorialverhalten auftritt.

nun verhalten sich meine wfnz-gruppen total anders, als man es einschlägig von den farbmongolen gewohnt ist. überdurchschnittlich wenig agression, besseres verhalten bei VG's, starkes zusammengehörigkeitsgefühl, alle tiere kümmern sich um den nachwuchs und auch verbal mehr kommunikation.

könnte das noch ein Verhaltensatavismus sein, der eben durch inzucht erhalten wurde bei einigen linien, die ja bei diesen tieren garnicht vermieden werden kann. zu wenig züchter mit entsprechender polpulation und keine einfuhren mehr.

ich bin der meinung das dieses verhalten sowohl teils genetisch angelegt ist und zum anderen durch langes verbleiben in der gruppe erlernt wird. wo und wie ich das nun aber wirklich einordnen muß, weiß ich nicht wirklich. mit der großgruppenhaltung steh ich bei den mongolen ziemlich alleine da Sad....
ich kann mich mit dem gedanken "das ich einfach nur glück hatte" nicht anfreunden...
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
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BeitragVerfasst am: 16.11.2010 00:11    Titel: Re: Verhaltensatavismus bei Mongolischen Rennmäusen Antworten mit Zitat

Weil hier nicht alle mit den Abkürzungen klarkommen, kurz die Erklärung des AKüFi:
wfnz oder WFNZ ist bei den Rennmausleuten die Abkürzung für Wildfangnachzuchten.

Zitat:
überdurchschnittlich wenig agression, besseres verhalten bei VG's, starkes zusammengehörigkeitsgefühl, alle tiere kümmern sich um den nachwuchs und auch verbal mehr kommunikation.

Genau so hab ich meine mongolischen Rennmäuse vor fast 20 Jahren erlebt ... große Gruppen, egal welches Geschlechterverhältnis, war problemlos möglich ...
Allerdings fingen da schon die ersten Veränderungen durch unsachgemäße Farbzucht an. In nur zwei Jahrzehnten wurden die Renner in Grund und Boden gezüchtet!
Der Grund war nicht Inzucht, sondern das gezielte Auswählen nach Farbe, ohne auf den einzigartigen Charakter der Renner zu achten.
Es wurden Paare zusammengestellt, wieder auseinandergerissen, weil sie nicht die erwünschten Farben brachten, neu zusammengesetzt. Wer die Brachialmethoden mit der Boxvergesellschaftungsmethode nicht überlebte, hatte zwar vielleicht ein perfektes Rennmausverhalten, aber das war nicht mehr erwünscht, denn ausgewachsene Renner kann man nunmal nicht so ohne Probleme aus der Gruppe nehmen und neu verpaaren ... in die Zucht kamen also nur gezielt die Verhaltenskrüppel.

Wenn nur über Inzucht und Outcrossing weitervermehrt worden wäre, so wie es zuvor jahrzehntelang üblich war, hätte einfach nur ne Konservierung des Genpools stattgefunden. Die entstehenden Gruppen hätten von sich aus dafür gesorgt, daß nur die instinktsicheren Tiere in der Gruppe den meisten Nachwuchs bekommen.

Das ist auch der Grund, weshalb man verträgliche Renner noch am ehesten aus Futtertierzuchten und aus Laboren bekommt - genau hier wurde diese Praxis mit Gründerpaar und daraus entstehender Kolonie weitergeführt - teils über engste Inzucht. Dennoch sind die Tiere weitaus robuster und sicherer im Verhalten wie die ganzen modernen Farbrenner ... man kann mit diesen Rennern tatsächlich auch heute noch Großgruppen aufbauen - allerdings zeigen diese aufgrund der starken Selektion auf Fruchtbarkeit keine Fortpflanzungsschranke mehr, die züchten auch noch in ner Hutschachtel nach ...

Es gibt einen einfachen Versuch, den du auch machen kannst ... besorg dir moderne Renner, laß die nen Wurf gleichzeitig mit den Nachzuchtrennern machen und dann tausch die Würfe aus ...
Die Nachkommen der modernen Renner werden immer noch sich absolut anders verhalten. Die Nachkommen der WFNZ werden fast normal reagieren. Dort, wo sie Einbußen im Sozialverhalten haben, weißt du, daß es Verhalten sein muß, was erlernt wird.
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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ulmer-strolche
Nager-Erforscher


Anmeldungsdatum: 15.11.2010
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 16.11.2010 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

auf die idee bin ich noch garnicht gekommen. kann ich denn einfach so die jungen aus dem nest reißen und im clan austauschen? also bei den farbmongolen würde ich da kein problem sehen. die sind so degeneriert mittlerweile, das sie es wahrscheinlich nicht mal merken würden.
jedoch bei den wildis würd ich mir gedanken machen. sie haben schon ab der geburt so ein inniges verhältnis untereinander, das ich denke, sie würden die jungen glatt kalt machen.... es herrscht schon ab dem ersten tag eine ganz klare aufgaben verteilung.... papa und die anderen jungtiere aus dem clan sind für wärmen und einsammeln zuständig. mutti kommt meist nur zum säugen ins nest und wenn die kleinen sich mit fiebsen muckieren.
ich würd schon fast behaupten, die erkennen sich nicht nur am geruch, sondern auch an den lauten. und manche sind sogar in einem bereich angelegt, indem wir menschen schon nichts mehr hören.

momentan habe ich mir ja eine kontrollgruppe aufgebaut mit wildmix-schecken. man muß ja nur 1x einen farbmongolen einziehen und kann dann in jeder generation wieder auf einen wildi zurückgehen. hier möchte ich erstens sehen welche wirkung der einzug von nur einem farbmongolen auf den körperbau und die konstitution hat und zum anderen wer von beiden sich vom verhalten her durchsetzt.

auch ich liebe die farben bei unseren rennern. hab mich vorallem an der farbe orangeschimmel festgefressen. aber nicht zu gunsten der gruppen und des arttypischen verhaltens.

ich hab ursprünglich mal mit farbmongolen angefangen und hab schnell gemerkt, das hier überhaupt nichts mehr zu holen ist. beißereien waren ab einem bestimmten alter an der tagesordnung. hier wurden noch die eigenen jungen platt gemacht mit 12 wochen, wenn sie nicht schnell genug aus dem becken verschwanden. und noch vieles mehr.... farben? was sind farben?!... mittlerweile doch heute durch ständigen einzug von verdünnung und aufhellung so verwaschen, das man nicht mal als langjähriger züchter sicher sein kann, was man im wurf hat. da hilft dir auch deine erfahrung nichts mehr... schmu bleibt schmu...

und zum thema vermehrung in der hutschachtel kann ich nur sagen.... sie werfen ununterbrochen... ich hatte eine schwarze lady, die konstannt alle 4 wochen zwischen 7-9 junge brachte. das war mir einfach zuviel...

bei meinen jetzigen wildi-gruppen läuft auch das komplett anders ab. es folgen maximal 2 würfe kurz aufeinander. wenn man aber die anzahl der tiere im becken nicht verkleinert, dann kommt einfach nichts mehr nach Smile.... das ist sowas von genial!! ein paar hatte 5 monate wurfpause dazwischen. und witzigerweise verhalten sich alle 4 gruppen ähnlich... manche haben auch mal 3 würfe in kurzem abstand, aber dann is schluß. und meine becken sind im gegensatz zu anderen nicht grade klein.... jedes paar lebt auf mindestens 120x60x60, mit etagen. und hier gibts keine revierbildung.
demnächst möchte ich das auf 150x60x60 erhöhen und wenn das dann auch noch ohne revierbildung abläuft, auf 200x60x60 gehen. sollte das funktionieren, stell ich alles auf groß um Smile....
dann kann ich gleichzeitig auch sehen, wieviel würfe dann kommen und ob sie sich nach dem platz richten mit der anzahl der clanmitglieder.

im moment hab ich das gefühl sie vermehren sich nur so stark, wie sie sich als clan in dem ihnen vorgegebenen platz noch wohlfühlen. wenns ihnen zuviel wird, dann hören sie auf.
zudem läßt das gründerweibchen auch nur den gründerbock an sich ran. die jungböcke versuchen es zwar auch, lassen sich aber durch den papa in die schranken weißen (wehement, aber nie agressiv) und mutti hält erst garnicht hin Smile.... das is auch genial.

das heißt, ich muß die gruppe überhaupt nicht trennen. das hat bei meinen damaligen farbmongolen noch nie funktioniert!! war eine pure katastrophe Smile

wenn ich nun irgendwo meine gruppen vorstelle und über meine erfahrungen spreche, werde ich gleich als "balla balla" abgestempelt. und wildi züchter gibts eigentlich keine mehr.... ich kann mich also noch nicht mal wirklich konstriuktiv mit anderen austauschen... sehr schade Sad
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Vanessa87
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BeitragVerfasst am: 16.11.2010 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu,

ich finde das toll, was du machst. Dass du relativ große Becken hast, etc. Wobei ich persönlich 200cm Lauffläche als Minimum ansehe. Alles andere find ich echt zu klein.... Aber ich hab keine Ahnung von Rennern und möchte es auch nicht. Nachdem ich sie mal eine Zeit lang beobachtet hatte, hatte ich sie einfach als haltungsuntauglich für 0815 Menschen angesehen, einfach wegen den Platzansprüchen.
Wenn ich mir dann noch ansehe was aus den Tieren durch Farbzucht und falsche Selektion angestellt wurde.... Sad

Allerdings verstehe ich nicht so ganz warum du diese kaputtgezüchteten Mongolen mit einkreuzen willst? Also mit welcher Begründung? Oder habe ich da was falsch verstanden? Wink
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ulmer-strolche
Nager-Erforscher


Anmeldungsdatum: 15.11.2010
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BeitragVerfasst am: 16.11.2010 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

danke fürs lob..... muß ich mich gleich mal drin baden *gr* (scherzle)...

ich würde wie gesagt meinen auch super gerne noch mehr wie 200 cm geben. nur is die allgemeine regel, zumindest bei farbmongolen nicht mehr wie 100 cm, wenn du ne wurf mit eltern drin hast. ansonsten stress und agression und vorallem revierbildung und vertreibung an der tagesordnung.
das ist das was du lernst, wenn du mit der zucht beginnst. nur wirres zeug, vermenschlichen der tiere mit den regenbogenbrücken und co....

ich züchte nun seit 4 jahren. hätte ich aber meinen damaligen farbrennern das angeboten, was ich heute bei den wildis mache, hätte ich am nächsten tag den halben clan tot und verbissen im becken gehabt... ich habs versucht und bin mächtig auf die schn.... gefallen damit.

ich hab mich nicht umsonst vor 2 jahren wirklich hingesetzt und meine ziele und auch die vorgehensweise neu überdacht. ich wollte mich einfach nicht damit zufrieden geben, das es nicht auch anders gehen kann. schn alleine aus dem grund, weil es mehr spaß macht 10 hüpper beim rumflitzen zuzusehen, als 2 renner zu beobachten, die meist in verschiedenen ecken scharren...

die zucht der wildis war für mich der einzige weg herauszufinden, was an den alten geschichten, die man so hört und ließt dran ist, und ob man das nicht doch für mensch und tier wieder ein bischen zum positiven wenden kann. ich bin zwar nur ein kleines licht... will ich auch bleiben Smile... aber jede zucht hinterläßt irgendwelche spuren und ich will positiv im sinne der tiere was hinterlassen und nicht für mein ego...

ich geb dir recht... wenn die wildi-gruppen so super laufen, warum dann farbmongolen einziehen?!... dafür gibt mehrere gründe.

1.) ich liebe meine agoutis, keine frage. aber verkaufen lassen sie sich schlecht. das prädikat wfnz hilft dir da auch nichts... ganz im gegenteil. du wirst noch fast als tierquäler hingestellt, weil grundsätzlich davon ausgegangen wird, das du sie in der mongolei frisch eingefangen hast. und irgendwie muß auch ich meine zucht zum "kleinen teil" sponsorn. sonst muß ich aufhören und es bricht wieder ein züchter dieser wundervollen tiere weg...

2.) du wirst lachen... aber ich fange in der grundlagenforschung wieder bei 0 an.... es wurde nichts festgehalten über die letzten 20 jahre. du kannst dich nur in foren schlau machen und da hört es dann ab 2005 schlagartig auf, das über wildis überhaupt noch was geschrieben wurde. ich muß mir mein wissen und die unterschiede erst wieder hart erarbeiten mit dokumentationen meiner eigenen tiere. literatur hierfür, fehlanzeige Smile... laut aussage fast aller farbmongolen züchter gibts keine wfnz mehr nur noch farbmongolen in agouti und dann halt homozygot.

3.) was wäre, wenn ich das verhalten der wildis in die farbmongolen einziehen könnte? heute gehen alle mongolen züchter davon aus, das das nicht möglich ist.... agressives verhalten und minigruppen werden toleriert und immer im gleichen schema weitergezüchtet.
nenn es rebellisch, aber ich will beweisen, das es eben doch möglich ist, auch mit farbe!! mit viel mühe, angagement und zeit bin ich sicher, das es doch funktioniert. sie glauben ja noch nicht mal, das ich 6-12 tiere konstant in einer gruppe habe und keinerlei probleme auftauchen....

einer muß endlich aufzeigen, das es auch moglich ist durch gute planung, sozialität wieder rückzuführen. und wenn ich nur 2 oder 3 züchter mit meinem enthusiasmus begeistern kann (hab ich auch schon Smile... schulterklopf.. ich lob mich immer selber, macht ja sonst keiner *lach*), dann zieht das irgendwann mal kreise, da bin ich mir sicher Smile....

es geht mir nicht drum als super-züchter hingestellt zu werden. sicher nicht!.... aber ich möchte gerne aufzeigen, das man in der zucht auch für das tier und mit dem tier arbeiten kann. so sollte für mich eigentlich eine gute zucht aussehen. das erhalten, was ihnen mutter natur auch mitgegeben hat und nicht was wir in unserem ego alles haben wollen.

wenn mans genau betrachtet, mach ich hier keine wirkliche zucht im sinne von, sondern eine erhaltungs-zucht, damit uns auch nicht noch der rest verloren geht. sehr schade, das man nach nur 60 jahren schon sowas ansprechen muß Sad

im übrigen gibts auch bei den normalen agoutis farbunterschiede. die einen rot, die anderen grau. rot ist definitiv am aussterben. kümmert sich kein mensch drum, obwohl die tiere so wundervoll in der farbe sind. bei farbmongolen keine spur mehr von den tieren in dieser farbe. also geht uns auch noch das verloren... die welt is total verquert, manchmal Sad
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ulmer-strolche
Nager-Erforscher


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BeitragVerfasst am: 16.11.2010 14:44    Titel: Re: Verhaltensatavismus bei Mongolischen Rennmäusen Antworten mit Zitat

p.s.:

ich bin froh außer rodent.info noch ein portal gefunden zu haben, indem ich offen sagen kann was ich mache und auch erreichen will. auf gängigen foren für renner, gibts schon stress, wenn meine name irgenwo erwähnt wird, da hab ich noch nichtmal was gechrieben. ich kann mich noch nicht mal mit züchtern austauschen, sondern muß hier für mich alleine wurtschteln.... das find ich sehr schade und nimmt mir an manchen tage auch die lust, weiterzumachen.
aber aufgeben will ich einfach nocht nicht...
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Murx Pickwick
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BeitragVerfasst am: 16.11.2010 15:02    Titel: Re: Verhaltensatavismus bei Mongolischen Rennmäusen Antworten mit Zitat

Mit dem Wurfstopp, sobald der Kasten "voll" war, war noch um 1980 rum, als ich mit der Mongolenhaltung anfing, absolute Selbstverständlichkeit. Allerdings gab es da schon die ersten Hutschachtellinien, wo wirklich in einem kleinen Kaufkäfig von nur 60cm Länge ein Paar regelmäßig Junge geworfen hatte. Das waren damals allerdings nur höchstens drei Würfe im Jahr ... und lange nicht so viele Junge! So ein Durchschnittswurf hatte nur 4 - 6 Junge, manchmal warens auch bis zu acht, aber selten.
In Futtertierzuchten dagegen hat man die schnellste Wurfabfolge, da ist das ja auch erwünscht, wenn die Renner jeden Monat mind. 8 Junge ferkeln ... das gab es in den 80er Jahren noch nicht.
Wenn du dir alte Rennmausbücher anschaust, da steht das auch noch drin, daß man sich auf diesen Wurfstopp verlassen kann. Es stand sogar drin, wann dieser Wurfstopp nicht funktionierte - wenn nämlich mehrere Weibchen gleichzeitig warfen, konnte es dennoch zu eng werden, oder aber, wenn sich eine Dame hat decken lassen, wenn die Jungen noch nicht ausgewachsen waren - denn es wurden von den Eltern nur die ausgewachsenen Mongolen gezählt und nicht die Jugendlichen oder gar Kinder.

Zitat:
ich würde wie gesagt meinen auch super gerne noch mehr wie 200 cm geben. nur is die allgemeine regel, zumindest bei farbmongolen nicht mehr wie 100 cm, wenn du ne wurf mit eltern drin hast. ansonsten stress und agression und vorallem revierbildung und vertreibung an der tagesordnung.

Mit den WNFZ kannst du das auch problemlos ... du hast halt dann nur das Problem, daß es logischerweise mehr Junge gibt, teilweise hatten in den damaligen Gruppen bei der plötzlichen Erweiterung des Platzes ausnahmslos alle Weibchen besonders große Würfe bekommen. Das hatte dann doch viele überrascht ...
Bei sehr großen, zusammengewürftelten Gruppen kann es dir passieren, daß die Gruppe sich in viele Paare aufsplittet, die dann wieder wie Gründerpaare jeweils einzeln gesetzt werden müssen. Wenn du eine aus einem Gründerpaar gewachsene Gruppe hast, hast du das Problem normalerweise nicht, da muß die Gruppe schon sehr stark anwachsen, bevor sie auseinanderbricht und Gruppenableger bildet. Ich bin mir nicht mal sicher, ob das überhaupt was mit dem zu tun hat, wie das Wort Revier heutzutage verstanden wird, denn die Tiere werden nicht verbissen, es ist nur so, daß sie halt deutliche Gruppen bilden, wo eine Gruppe gern abwandern würde - und erst dadurch, daß die eine Abwanderungsgruppe nicht abwandern kann, kommt es vermehrt zu innerartlichen Aggressionen.

Übrigens sind die Farbmongolen nicht mehr zu retten - du kannst höchstens deren Farbe auf deine WNFZ übertragen, also Farbe einkreuzen und dann solange auf WFNZ rückkreuzen, bis du das Verhalten wieder zurück hast - die Farbe kommt ganz von allein über die enge Linienführung bzw Inzucht wieder zum Vorschein. Der Typ wird jedoch immer der Wildtyp sein, nicht der Farbmongolentyp. Bis du auch deine Renner dem modernen Typ angeglichen hast, das dauert ewig ... und geht vermutlich relativ schnell wieder aufs Verhalten.

Zitat:
wenn mans genau betrachtet, mach ich hier keine wirkliche zucht im sinne von, sondern eine erhaltungs-zucht, damit uns auch nicht noch der rest verloren geht. sehr schade, das man nach nur 60 jahren schon sowas ansprechen muß

Glaub mir, das war nur 20 Jahre ... 20 Jahre gezielt Renner in Grund und Boden züchten, um genau zu sein! Und um noch genauer zu sein - das heutige Ergebnis wurde schon um 2000 herum erreicht, also hatten sogar nur ganze 10 Jahre ausgereicht, um die Renner zu Verhaltenskrüppeln mit Farbe umzuzüchten! Nur 10 Jahre! 10 Jahre falsche Selektion und tierquälerische Verpaarungspraktiken!
Vor 20 Jahren gab es halt die Farb- und Futterrennerlinien, welche sich durch extreme Fruchtbarkeit und Ausschaltung der angeborenen Geburtenregelung auszeichnete und eben den Liebhabertyp und die Zoolinien, welche diesen Geburtenstop noch zeigten. Ansonsten wurden über 40 Jahre lang das Verhalten und die Genetik mehr oder weniger konserviert, weil keine gerichtete Zucht auf was auch immer stattfand. Es kamen über Mutation neue Farben dazu, das wars auch schon ...
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ulmer-strolche
Nager-Erforscher


Anmeldungsdatum: 15.11.2010
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 16.11.2010 15:39    Titel: Antworten mit Zitat

mei, wenn ich ds so lese hier, dann schein ich ja doch mit meinen grüdertieren einen verdammten dusel gehabt zu haben Smile... hier stammen nämlich zwei aus einem zoo.... ich bin auch schon seit längerem der meinung, das sie der auslöser für das allgemeine verhalten meiner gruppen sind.
ich stehe mit noch 2 anderen wildi-züchtern in kontakt und beide schaffen es bisher nicht, die tiere wirklich in der gruppe zu halten. hier wird vogelwild gedeckt und auch gestritten, wenn die böcke im alter der geschlechtsreife sind. es ist hier auch egal, welche beckengröße.
allerdings haben sie auch nicht die wilhelma-linie drin. die hab nur ich, und hier funktionierts einwandfrei.
daher kamen wir drauf, das das wohl eine entscheidende rolle spielen muß. also doch auch vererbung mit im spiel ist. denn bei mir sind die linien gemischt und keine probleme vorhanden.

ich komm mir hier langsam vor wie in einem lotterie-spiel *lach*... hab ich einfach nur super gute tiere erwischt, oder trag ich als züchter da vielleicht auch noch ein bischen was zu bei mit meiner planung und gestaltung.
ich hab ja zugunsten meiner renner auch schon nen riesen rückpro-fernseher aus dem wohnzimer verbannt *gr*... mein freund meinte zwar, wat soll das denn, gehts noch?.... antwort.... "willste wat kicken, dann schalt um auf renner-tv... auf rtl läuft sowieso nur Hartz 4!"... somit flog das ding aus dem wohnzimmer... Smile

und genau wie du es beschreibst "murx".... ich will garnicht die ratten haben, die sie sich heute züchten Smile.. schlank, schmal, total verwurschtelt... ich will renner haben!! mit dem alten typ, mit dem ursprünglichen verhalten...
wenn ich renner will, dann zieh ich mir keine meerschweine, die ich dann in renner umbenne Smile...

und das ganze zusätzlich mit ein bischen farbvariation, kann glaub ich nicht schaden. trotzdem müssen die ganz alten linien parallel auf jedenfall erhalten werden... ohne einzucht. sonst ist in 10 jahren das aus wieder vorprogrammiert und wir stehen vor einem noch größeren scherbenhaufen, wie heute.

da ich aber eigentlich ein sehr positives und vorallem wissbegieriges mensch bin, glaub ich fest dran, das ich es vielleicht bis in 5 jahren schaffen werde mir ein paar "jünger" Smile zuzulegen, das weiterspinnen. bei den o-schimmeln hab ich es jetzt schon angeleiert.

es existieren zwar bisher nur trägertiere... die züchterin meinte aber, wenn da nix mehr zu machen is, kommen ihr nur noch wfnz ins haus... die seien ja so super im verhalten und auch beim bauen von gängen und tunneln, das man sich garnicht traut, zu putzen Smile...

hier hab ich auch endlich mal bezüglich der ernährung eine rückmeldung bekommen. hier is mir auch schon einiges aufgefallen....
mein fressen nicht alles. sie fressen generell mehr, neigen aber nicht zu fettleibigkeit. zudem meiden sie zu stark zuckerhaltige geschichten wie obst und dergleichen, stürzen sich aber wie die bekloppten auf frisch getrocknete brennesseln und frische wildkräuter... das zeug aus dem zooladen lassen sie solange liegen bis sie merken, das nix besseres nachkommt... is voll witzig...
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Murx Pickwick
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BeitragVerfasst am: 16.11.2010 17:18    Titel: Re: Verhaltensatavismus bei Mongolischen Rennmäusen Antworten mit Zitat

Dieses Bauverhalten, das ist das, was ich am meisten bei den modernen Farbrennern vermisse ... bei mir wurden teilweise Einrichtungsgegenstände derartig filigran bearbeitet, daß man den Eindruck bekam, das kann ja gar nicht mehr halten - und dennoch hat es die gesamte Rennerkolonie ausgehalten, wenn die Renner gemeinsam obenauf saßen! Daß mal was zusammengestürzt war oder so, kenne ich eigentlich nicht - oder doch, vom ersten Farbrenner, den ich bekam, von Blindfisch!
Der hat es sogar fertiggebracht, nen Ast so durchzunagen, daß er samt abgenagten Ast in die "Tiefe" purzelte!
Kein einziger von den früheren Rennern hat so einen Bockmist gebaut, die saßen, wenn sie etwas durchnagen wollten, immer dort, wo sie eben nicht samt durchgenagten Objekt runterfallen konnten!
Für mich kommen einfach nur, weil dieses Bauverhalten und eben auch dieses enorme Zusammengehörigkeitsgefühl mit Arbeitsteilung fehlt, Renner nicht mehr ins Haus ... für mich ist das, was da vor sich hingezüchtet wird, nur noch Qualzuchten!

Ansonsten, bei dem, was du schreibst, kommt wieder diese alte Leidenschaft hoch ... es wiederspricht jedoch meinem neuen Verständnis zur Tierhaltung, mir wieder Luxustiere nur just for fun zu holen, die Chinchillas sollten da wirklich die Letzen dieser Art Tierhaltung sein ... auch wenn ich die Renner vor mich hinzüchten kann ... außerdem hab ich eh nicht die Vorraussetzungen, nun auch noch Renner zu mir zu holen!
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Vanessa87
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BeitragVerfasst am: 16.11.2010 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu,

mal was anderes....

fütterst du rein naturnah und 100% frei von Chemie und Zusätzen wie Pellets, Extrudate & Co.?

Ich hab nämlich langsam das Gefühl dass jegliche Tierart zum Scheitern verurteilt ist, wenn Fertigfraß ins Spiel kommt.... Confused
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ulmer-strolche
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Anmeldungsdatum: 15.11.2010
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BeitragVerfasst am: 16.11.2010 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

jaja, die wildis... mich hatten sie ja schon nach 3 tagen voll im griff *lach*.... Mad Laughing ... und es is wunderbar, wenn man sich überlegt, das eigentlich die tiere mich zu mehr sorgfalt und wissen ansammeln erziehen, als ich es je wahrscheinlich von alleine gemacht hätte Very Happy ...

ich kann dich verstehen murx. ich glaube eine tierart um die man sich kümmert reicht vollkommen aus, wenn man es richtig macht. und wie gesagt, könnte ich schalten und walten wie ich es wollte, dann würde ich wohl mein zelt im garten aufschlagen und jedes paar mit clan hätte 20 quadratmeter für sich Mr. Green ... da würd mir glaub ich meine zweite hälfte ins gesicht springen.... ich versuche das maximum bei mir rauszuholen, was immer noch mehr ist als bei 90% der anderen mit ihren 80cm im durchschnitt...

hmm, leider kann man heut zu tage fast garnicht mehr auf fertigfutter verzichten.... notwendiges übel. aber ich kaufe jetzt nicht speziell vorgefertigtes futter in tüten im handel ein.
ich habe sehr gutte erfahrung mit frei zusammengemischtem großsittichfutter gemacht, dem ich getrocknete kräuter und grassamen zusetze. hier hast du die pallets nicht drin und auch nicht das komische aufgepoppte zeuch....
ansonsten bekommen sie ab und an mal möhren und was so bei uns auf dem acker wächst.... und ständig frisches von der wiese.... nur im winter greif ich auf salat zurück, was sie aber mit wiederwillen verzehren, weil nix anderes gibt. süßhaltige sachen knabbern sie wohl mal eben an, verrottet aber dann im becken und will keiner haben. stroh und heu gibts konstant in rauen mengen. ich mach selbst wenig einstreu rein... wenn sie das ganze heu und stroh verbastelt haben, liegen von selbst 20 cm drin und die bauten halten auch besser als mit dem losen zeuch.
mit häusle brauch ich denen garnicht kommen... wird nicht genutzt. sie laufen wohl mal drüber oder nagen dran rum, aber effektiv für irgendwas genutzt wird es nicht.
lieber unterstände wo nach allen seiten offen sind. hier bauen sie nester und ausgänge drunter. ich hab mir auch schon mal überlegt ein tunnelsystem aus ton zu basteln mit kammern und verschiedenen ausgängenund dann mit ner scheibe zum reinschauen davor.... wäre bestimmt interessant zu sehen, ob und wie sie das nutzen Smile
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Murx Pickwick
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BeitragVerfasst am: 16.11.2010 20:51    Titel: Re: Verhaltensatavismus bei Mongolischen Rennmäusen Antworten mit Zitat

Du kommst billiger ohne Fertigfutter weg ...
Stell dir einfach deine Körnermischung mit den Körnern von Hungenberg Birds and More zusammen ... den Rest, was die Renner futtern, das bekommst an der Gemüsetheke, kannst du sammeln gehen oder dir bei der Mittagessenbereitung mal kurz abschnippeln ... also Fertigfutter ist kein notwendiges Übel, sondern so unnütz wie ein Kropf ... Wink

Zitat:
hier hast du die pallets nicht drin

Wie ich sehe, kennst du auch pallets? Laughing
Sind die Europaletten besser, oder die Einweg-Paletten?
sry, der Scherz mußte sein, der Tippfehler ist einfach nur zu lustig, zumal wir den auch vor kurzem in einem Chinchillaforum bemerkt hatten ... *dummdidumm*

Tunnelsystem hatten wir hier in der Degupedia glaubs auch irgendwann mal angesprochen, aber für Hamster und Degu ... ich glaub, davx kam damit mal an ...
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BeitragVerfasst am: 16.11.2010 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

Frag hier mal Atropa Belladonna. Die kennt sich glaube ich sehr gut mit Renner-Ernährung aus Smile

Hungenberg kann ich nur empfehlen! Habe da für meine Ratten immer bestellt - der ist unschlagbar! Smile

Nackthafer und Gerste kannste von mir haben Razz (Sofern das für Mongolen geeignet ist)
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 17.11.2010 08:32    Titel: Re: Verhaltensatavismus bei Mongolischen Rennmäusen Antworten mit Zitat

Ist alles außer die Brotgetreide geeignet, einschließlich Hafer und Gerste Very Happy
_________________
Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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pantoffeltierchen
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 01.10.2010
Beiträge: 128
Wohnort: Konstanz

BeitragVerfasst am: 17.11.2010 16:01    Titel: Re: Verhaltensatavismus bei Mongolischen Rennmäusen Antworten mit Zitat

Ich suche gerade nach Saaten um ne Mischung für mein Kaninchen herzustellen. Ich hab mal bei diesem Onlineshop die versch. Produkte durchgesehen. Vielleicht hab ich zu wenig Vergleichswerte, aber sind die Preise nicht ein bisschen sehr happig? Ich meine: Kaufe ich einen 5-Kiol-Beutel Raiffeisen-Trofu geb ich maximal 6 Euro aus. Stelle ich dagegen eine gewichtsmäßig gleiche Mischung aus Saaten her, so zahl ich mindestens das doppelte. Man müsste höchstens so füttern, dass man insgesamt nur noch die Hälfte trocken gibt und dafür umso mehr Frischfutter, sonst ist die ganze Angelegenheit nur teurer als die Industriefutter-Variante.
Und im Winter muss man das Frischfutter auch erst kaufen.

Allerdings werd ich das trotzdem mal ausprobieren. Mal sehen wie viel gefressen wird.

Ich hab zufällig auf dieser Seite auch diese Minikäfige für Vögel gesehen. Gruselig.
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Das schönste Erlebnis, das man mit einem Tier haben kann ist sein Vertrauen zu gewinnen. Besonders dann, wenn man lange daran gearbeitet hat.
Das schlimmste ist die Entscheidung über Leben und Tod eines Tieres, welches unheilbar krank ist.
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