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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 16.07.2010 20:37 Titel: Tierische Proteine während Trächtigkeit? |
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Huhu,
ein Gedanke beschäftigt mich seit einiger Zeit. Bei manchen Pflanzenfressern wird beispielsweise nur während der Trächtigkeit (und ggf. Laktation) tierisches Protein genommen, ja sogar gebraucht.
Wie steht es eigentlich bei den Kaninchen um dieses Thema? Gibt es ev. Literatur die darüber Auskunft gibt? Sind sie auch zu dieser energieintensiven Zeit Vegetarier oder ernähren sie sich opportunistisch auch von tierischem Protein? _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE
Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter. |
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atropa belladonna Freak
Anmeldungsdatum: 02.12.2008 Beiträge: 1252
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Verfasst am: 16.07.2010 21:58 Titel: |
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Hm, es ist nur eine Vermutung meinerseits, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass alle Tiere, die irgendwie natürlich ernährt werden - seis nun durch Weidehaltung oder regelmäßige Frischkostzufuhr inform von Gras u.a.- automatisch die Bekanntschaft mit Insekten/Käfern usw. machen und diese ganz rabiat mitverspeisen (oder hast Du schon mal ein Kaninchen gesehen, dass altruistisch sanft einen Käfer vom Blatt schiebt, bevor es das verspeisen möchte? Also ich nicht). Ich bin sogar so weit zu sagen, dass alle herbivoren etc. Tierchen dadurch tatsächlich doch recht regelmäßig tierisches Eiweiß zu sich nehmen. Nicht nur in der Trächtigkeit. _________________ "Manche führen,
manche folgen"
(Rammstein) |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 16.07.2010 23:50 Titel: Re: Tierische Proteine während Trächtigkeit? |
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Naja ... also Kaninchen, die kurzerhand die mit Insekten bestückten Pflanzen stehenlassen haben und dann lieber die Pflanzen daneben gefressen haben, hatte ich schon mehrfach - und die mieden auch in der Trächtigkeit oder Schwangerschaft alles Tierische ...
Kaninchen fressen ihre Nachgeburt ...
Was das Thema Fleischfressen bei Kaninchen angeht, hat doch Andreas hier schon alles zusammengetragen, was es so an Literatur gibt, da war nix bei, daß Kaninchen extra in der Trächtigkeit tierisches Eiweiß fressen. _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland" |
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 17.07.2010 07:58 Titel: Re: Tierische Proteine während Trächtigkeit? |
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*g* jaaa... die sanfte Natur, die friedlich-romantisch in Einklang lebt und der Fuchs das Kaninchen vor dem Essen zuerst fragt oder sich zumindest für seinen unverschämten Fleischgelust entschuldigt...
Aber jetzt im Ernst.. so eine Blattlaus schmeckt wohl nicht nach viel oder ein kleiner Käfer und lässt sich auch einfach als Beilage verspeisen. Die Tiere scheinen da auch einfach weniger wählerisch zu sein als manch unsereiner. Wobei ich mir durchaus denken könnte, dass es unter den Tieren auch heiklere Exemplare gibt, welche beispielsweise bei starkem Läusebefall das Zeug wechmachen würden oder nicht mehr davon fressene. Also liegts vielleicht weniger am Dogma Tier oder Pflanze, sondern an der Menge und Art des aufgenommenen Futters. Was schmeckt und ins Speisekonzept passt wird logischerweise gefressen.
Und was die Degus angeht, in der Wildnis konnten ja regelmässig tierische Anteile im Promillebereich nachgewiesen werden, in einer Studie sogar bis zu 5%. Was ich allerdings nicht sagen kann, ob sich die Aufnahme dieser Nahrung gleichmässig verteilt oder ob ein paar wenige Exemplare durch grössere Anteile von Insekten diesen Wert heben... wobei letzteres erscheint mir doch eher unwahrscheinlich, weil erstens auffällig und zweitens daher diskussionswürdig. Sprich das wäre in den betreffenden Studien zur Sprache gekommen.
@Murx
Jap das kenne ich... brachte mich auch überhaupt auf die Idee zusammen mit zwei anderen Feststellungen, eben erstens dass offenbar manche Herbivoren während der Trächtigkeit und Laktation tierisches Protein äsen und dass die sonst strikt herbivoren Präriehunde Infantizid begehen und die Jungen auch auffressen... es gibt offenbar bei den Nagetieren wirklich sehr wenige wirklich herbivoren Arten - Hasentiere sind natürlich wieder ein bisschen was anderes. Die scheinen auch homogener zu sein, was ihre Ernährung angeht, während wir bei den Nagern die volle breite Palette haben von diversen Spezialisten und Generalisten mit zahlreichen Zwischenstufen. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
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Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter. |
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Brauner Bär & Familie Süchtig
Anmeldungsdatum: 26.07.2010 Beiträge: 63
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Verfasst am: 17.10.2010 19:34 Titel: |
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In vielen Fällen ist die artgerechte Ernährung von Kaninchen - bei aller Tierliebe - unmöglich.
Zuletzt bearbeitet von Brauner Bär & Familie am 20.04.2011 15:04, insgesamt einmal bearbeitet |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 18.10.2010 10:38 Titel: Re: Tierische Proteine während Trächtigkeit? |
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Allerdings bewahrheitet es sich auch bei den Kaninchen immer mehr - Tiere, die als Wildtiere Schlemmerzeiten und Mangelzeiten haben, müssen saisonal ernährt werden. Und damit haben wir eben auch in Gefangenschaft ne Mangelzeit ...
Es geht dabei nicht darum, die Tiere hungern zu lassen oder mit für die Tierart unnatürlichen Futtermitteln durchzubringen, sondern es geht dabei einfach darum, über Fütterung noch ein paar jahreszeitenbedingte Reize reinzubekommen, die man in Wohnungshaltung normalerweise nicht hat. Darüber ist es dann immerhin möglich, die schlimmsten Zivilisationskrankheiten der Heimtiere zu verhindern ... bei Kaninchen beispielsweise ist das Dauerhitzigkeit, innerartliche Überaggression und ganzjähriger gleichmäßiger Fellwechsel.
Wenn also jemand seine Wohnungskaninchen, die er hoffentlich nicht im Käfig hält, sondern freilaufend in der Wohnung oder wenigstens freilaufend in einem Zimmer, das gesamte Jahr über mit allem gleichmäßig versorgt, was Kanin braucht, wird er mehr Probleme bekommen, als wenn er im Sommer frische Kräuter und Blattgemüse füttert und im Winter umschwengt auf Nadelgehölz, Gemüse, Obst und Sämereien ... also dem Kaninchen eine Mangelzeit mit wenig frischen Kräutern im Winter zumutet!
Mit den Insekten und dem Fleisch ist noch mal ne andere Sache ... es gibt die Kaninchen, die ziemlich gezielt sogar Insekten fangen und fressen und die Kaninchen, welche selbst bei Hunger Insekten meiden. Das Thema Fleisch ist bei Kaninchen so gut wie nicht erforscht, es gibt kaum was drüber und es gibt auch keine aktuellen Halterbeobachtungen zu dem Thema ... zumal es unüblich ist, seine Kaninchen zusätzlich zur Pflanzenkost mit Hackfleisch oder Rinderfilet zu füttern ...
Zitat: | Wenn halb welke oder nasse Wiesengräser (nicht zu trocken, nicht zu nass – der Erntezweitpunkt ist wichtig) oder einzelne Kräuter in großen Mengen vorgelegt werden, droht die Gefahr von Trommelsucht, Magenüberladung, etc. Da helfen auch keine bestäubten Zuckerkügelchen mehr: im Gegenteil. |
Meine Kaninchen haben nun schon seit mind. zwei Jahren keinen Weidezugang mehr und auch nur noch selten die Möglichkeit, wirklich frei zu laufen und sich ihre Pflanzen selber zu suchen ... ich bringe ihnen also die Kräuter in den Stall, einschließlich halb welker oder nasser Wiesenkräuter. Dennoch gab es in dieser Zeit nur Blähungen, als ich noch Wiesenheu und viel Weidelgräser verfüttert hab!
In keinem einzigen Fall handelte es sich um wirklich schlimme, behandlungswürdige Trommelsucht, sondern nur um relativ kurzes Unwohlsein mit Gluckern im Bauch.
Trommelsucht ist bei mir unbekannt, seitdem ich gepflückte Kräuter in Massen verfüttere (auch angewelkte und nasse) und keine Pellets mehr verfüttere - selbst im Herbst und Frühwinter, wo ich kiepenweise welke und nasse Wiesenkräuter mit nach Hause bringe, passiert definitiv nix.
Der Winter wird jedesmal spannend, da es im Winter schwierig wird, genügend Frischfutter aufzutreiben. Und auch hier ... selbst nicht mehr einwandfreier Salat und Zuckerrübenschnitzel wird ohne daß es zu Verdauungsstörungen kommt, problemlos vertragen! Und das, trotzdem ich inzwischen kaum mehr Wiesenheu verfütter (oder doch eher, gerade deshalb? ), sondern als Rauhfutter Nadelgehölz biete.
Selbst Getreide, was von den meisten Tierärzten als ach so schädlich abgetan wird, kann ich problemlos im Winter verfüttern und sogar ein Teil der Frischkost mit ersetzen, ohne das was passiert.
Es sind also nicht die welken, nassen Kräuter, sondern es ist einfach das Angebot einer vollkommen durch Züchtung denaturierten Nutzpflanze (Weidelgras) und der Zwang, etwas für Kaninchen so unnatürliches, wie Heu oder Futtermehle, zu fressen, indem eben zu wenig Frisches verfüttert wird! Dies kann jedoch selbst auf der Weide zu Blähungen führen!
Die tödliche Trommelsucht dagegen mit hartem Bauch, Magenüberladung, Blinddarmverstopfung und und und ist einzig die Folge einer nicht artgerechten Fütterung mit Heu als Hauptnahrung und bei Trommelsucht und diversen weiteren Darmerkrankungen auch eine Fütterung mit auf Futtermehlen basierenden Futtermitteln. _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland" |
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